Nordseeinsel Borkum: Streuner zum Abschuss freigegeben

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Singvögel und Bodenbrüter sind schon ein Unterschied.

Ja, das stimmt wohl leider. Was natürlich nicht heißt, daß sich andernorts nicht darüber aufgeregt wird.

Aber: Nirgends sonst als auf einer Insel hat man die Möglichkeit, wirklich effektiv zu handeln, da eine Abwanderung aus umliegenden Gebieten nicht möglich ist. Statt diese Umstände als gute Voraussetzungen zu sehen und zu nutzen so ein Vorgehen, das ist nicht nachvollziehbar.

Also in München werden garantiert keine Katzen getötet...und in Berlin sicher auch nicht. In einer Stadt gibts keine Jäger.
Außerdem ist es ja wohl ein Unterschied, ob irgendwo im Wald ein Jäger mal eine Katze schießt, die frei herumläuft, oder ob hier in einer Massenaktion alle wildlebenden Katzen auf Borkum gefangen und dann getötet werden. Das ist ja wie in Osteuropa, letztes Jahr zur EM oder wie zur Olympiade.
 
Laut Niedersächsischem Jagdgesetz dürfen Jäger eine Katze töten, die wildert. Um als wildernde Katze zu gelten reicht es aus, wenn sie sich 300m vom nächsten Wohnhaus aufhält.. Das ist allein schon ein Skandal.

Man redet sich auf Borkum damit heraus, dass das Töten durch dieses Gesetz erlaubt sei. Aber: Auf Borkum werden Katzen durch die Jäger gezielt in Fallen gelockt und dann in den Fallen erschossen. Das hat nicht mit Schutz vor wildern zu tun.
 
Hat es schon angefangen oder kann noch die Notbremse gezogen werden?
 
Hat es schon angefangen oder kann noch die Notbremse gezogen werden?


Laut Artikel in der heutigen Ostfriesen-Zeitung sind bereits 42 Katzen "erlegt" worden. Das ist die offizielle Zahl, ich traue Jägern grundsätzlich nur so weit, wie ich ein Klavier werfen kann - also gar nicht.

Aber alles was man anfängt, kann auch gestoppt werden. Daher ist es nie zu spät um zu protestieren und zu veröffentlichen
 
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Da aber Katzen bereits länger bejagd werden, ist für mich nicht klar, welchen Zeitraum diese Zahl umfasst, also ob nun Dünenstreuner hinzukommen.
 
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Auf Facebook hat jemand geschrieben, dass das Töten schon länger - ohne Öffentlichkeit - geht. Es wäre erst aufgefallen, als immer mehr Borkumer ihre Hauskatzen vermisst haben.. Keine Ahnung, ob das so stimmt.

Fakt ist jedoch, dass die Jäger - wenn sie sich auf den Wilderei-Paragraphen berufen haben - schon immer Katzen schießen dürfen.

Irgendwo war die Rede von einer Art Abkommen, dass Katzen mit Halsband auch schon längere Zeit verschont blieben.

Von der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Leer wurde im April berichtet und da war schon die Rede von der Katzenjagd auf Borkum. Ich gehe daher auch davon aus, dass diese Aktion auch schon länger läuft.
 
Also in München werden garantiert keine Katzen getötet...und in Berlin sicher auch nicht. In einer Stadt gibts keine Jäger.
Außerdem ist es ja wohl ein Unterschied, ob irgendwo im Wald ein Jäger mal eine Katze schießt, die frei herumläuft, oder ob hier in einer Massenaktion alle wildlebenden Katzen auf Borkum gefangen und dann getötet werden. Das ist ja wie in Osteuropa, letztes Jahr zur EM oder wie zur Olympiade.

So ganz kann die Aussage nicht stimmen, dass es in der Stadt keine Jäger gibt - bei uns hat der für den Stadtbereich zuständige Jäger eine Lebendfalle für Waschbären aufgestellt.

... gut, der war zusammen mit seinem Helferlein so dämlich, dass sie die Falle zwar auf "Fangen" aber nicht auf "Drinbehalten" gestellt haben ... Fazit: Kein Waschbär gefangen, alle sechse sind Wohlauf und weitergezogen ... :grin: Ich hab ja gleich gesagt, dass er "meine" Waschbären nicht bekommt!

Die Halsbänder wurden in einem der drei Zeitungsartikel erwähnt.

Die offizielle Stellungnahme des Tierschutzbundes beinhaltet mehrere Ohrfeigen für die Verantwortlichen der Tötungsaktion. Ob da aber genug Verstand vorhanden ist, dass die das auch verstehen?
 
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So ganz kann die Aussage nicht stimmen, dass es in der Stadt keine Jäger gibt - bei uns hat der für den Stadtbereich zuständige Jäger eine Lebendfalle für Waschbären aufgestellt.

Im Landesverband Berlin sind rund 760 Jäger organisiert.
Natürlich wird auch in der Stadt gejagt, insbesondere, wenn sich Wildschweine, Waschbären und Füchse soweit in dicht bewohntes Gebiet vorwagen wie hier. Wie es mit dem Abschuss von Katzen bestellt ist, kann ich nicht sagen - zumindest in nährerer Umgebung sind eher Giftköder die Gefahr.

Aber das nur am Rande und OT.

Ich hoffe, dass weitere Opfer dieser Wahnsinns-Aktion bald vermieden werden können.
 
Also in München werden garantiert keine Katzen getötet...und in Berlin sicher auch nicht. In einer Stadt gibts keine Jäger.
Außerdem ist es ja wohl ein Unterschied, ob irgendwo im Wald ein Jäger mal eine Katze schießt, die frei herumläuft, oder ob hier in einer Massenaktion alle wildlebenden Katzen auf Borkum gefangen und dann getötet werden. Das ist ja wie in Osteuropa, letztes Jahr zur EM oder wie zur Olympiade.

Oha - eine solche Garantie würde ich für keine Region geben wollen.

Ich weiß auch gar nicht, was du mich angatzt - es ging mir um die rechtliche Situation, nicht um moralische Fragen, die Energie ist andernorts sicher besser einzusetzen.

Und "irgendwo im Wald mal"...ja, das wäre schön, wenn es sich um solche angedeuteten Einzelfälle handeln würde. Man geht von ca. 300 000 durch Jäger erschossene Katzen jährlich aus - eine ordentliche Statistik gibt es nicht, da man damit wenig Ruhm erntet wird darüber nicht Buch geführt sondern der Kadaver in Wald und Flut liegengelassen (holen sich andere Tiere) oder im besten Fall vergraben.

Natürlich gibt es in der Stadt keine Jäger (bzw. gibt es selbstverständlich Jäger, nur darf innerhalb geschlossener Bebauung nur mit Sondergenehmigung geschossen werden). Mit "München" und "Berlin" sind sicherlich nicht die Innenstädte gemeint und im Randgebiet passiert es "garantiert" (nur mal kurz gegooglet, für mehr empfehle ich eine eigene Suche, mein Inet ist zu langsam):

http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/jaeger-erschiesst-hund-augen-herrchens-1611600.html
(Stimmt, ein Hund, keine Katze, aber sicherlich übertragbar.)

Laut Niedersächsischem Jagdgesetz dürfen Jäger eine Katze töten, die wildert. Um als wildernde Katze zu gelten reicht es aus, wenn sie sich 300m vom nächsten Wohnhaus aufhält.. Das ist allein schon ein Skandal.

Man redet sich auf Borkum damit heraus, dass das Töten durch dieses Gesetz erlaubt sei. Aber: Auf Borkum werden Katzen durch die Jäger gezielt in Fallen gelockt und dann in den Fallen erschossen. Das hat nicht mit Schutz vor wildern zu tun.

Die Tatsache, daß eine vom nächsten bewohnten Wohnhaus x m entfernten Katze (je nach Bundesland verschieden definiert) als wildernd gilt, wird hier nicht oder nur u. a. als Rechtfertigung herangezogen.

Vielmehr geht es darum, daß es sich dabei um "nicht natürlich vorkommende" Tiere handelt und damit eine Tötung legitimiert wird; das wird wohl soweit ausgelegt, daß es einen Fallenfang und anschließende Tötung rechtfertigt. Wobei ich von der Arbeitsweise jetzt nichts gelesen hatte, hast Du da evtl. einen Link? Wäre interessant für das vorgeschobene "Argument", daß die Katzen so scheu seien, daß sie nicht mit Fallen gefangen werden könnten.
 
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Die Tatsache, daß eine vom nächsten bewohnten Wohnhaus x m entfernten Katze (je nach Bundesland verschieden definiert) als wildernd gilt, wird hier nicht oder nur u. a. als Rechtfertigung herangezogen.

Vielmehr geht es darum, daß es sich dabei um "nicht natürlich vorkommende" Tiere handelt und damit eine Tötung legitimiert wird; das wird wohl soweit ausgelegt, daß es einen Fallenfang und anschließende Tötung rechtfertigt. Wobei ich von der Arbeitsweise jetzt nichts gelesen hatte, hast Du da evtl. einen Link? Wäre interessant für das vorgeschobene "Argument", daß die Katzen so scheu seien, daß sie nicht mit Fallen gefangen werden könnten.


Dass die Katzen in Lebendfallen gefangen und darin erlegt werden, steht in dem Zeitungsartikel. Ich schaue gleich, ob das auch online ist.
 
In der heutigen "Papier-Ausgabe" der Ostfriesen-Zeitung steht, dass die Nationalparkverwaltung den Jägern 15 Lebendfallen zur Verfügung gestellt hat. Darin wurden bereits 42 Katzen erlegt.

Also lockt man die Katzen zunächst mit Lockmitteln in die Falle, schaut ob sie ein Halsband haben und wenn sie das nicht haben, bedeutet das ihr Todesurteil.


Leider sind die Online-Artikel nicht so ausführlich
 
Danke Dir.

Jetzt muß ich doch nochmal die "alten" Artikel gucken gehen und hoffen, daß man entsprechende Erreichbarkeiten findet - wenn sie selbst ihre Widersprüche nicht bemerken, dann vielleicht nach einem Hinweis.
 
Nochmal für die langsamen:

Ich dachte ja, Wangerooge z. B. hätte eine Kastrapflicht; Leer und damit Borkum auch? Das war mir entgangen (wurde wohl auch nirgends in den Artikeln erwähnt), oder bin ich jetzt falsch?
 
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Unter den Empfängern der Petition ist ja der Landrat, dieser ist Jäger.
 
@ Sammy2009 Finde ich klasse!


Das die Sache immer mehr Wellen schlägt, kann nur gut sein.



Auf Facebook wird Borkum gerade ziemlich viel kritisiert.



Dies wurde auf der Borkum.de Seite auf Facebook gepostet:

Die einen empörten sich, die anderen hinterfragten und handelten. Ich bedauere sehr, dass dadurch die für morgen emsig geplante Demonstration auf Borkum gänzlich überflüssig wird. Es gibt kein Feindbild mehr, sondern ausschließlich Unterstützer.

Sowohl die Stadtverwaltung Borkum als auch die Nationalparkverwaltung Wattenmeer sind überaus aufgeschlossen, das Problem mit den wildlebenden Katzen auf der Insel fortan alternativ zu lösen. Der Tierschutzverein Borkum ist ohnehin an Bord. Die Gespräche mit allen drei Parteien gestalteten sich sehr freundlich, sachlich und vor allem auch zielführend. Man darf eben auch nicht alles glauben, was so in der Zeitung steht.

Nun denn, wir haben kurzerhand die Initiative "Inselkatzen" ins Leben gerufen, mit der auch wir unseren Beitrag leisten möchten. Wir werden vernetzen, vermitteln, berichten und unterstützen. Nicht nur Borkum, sondern alle deutschen Inseln, auf denen wildlebende Katzen eine Bedrohung für geschützte Tierarten darstellen.

Nun ist es auch an Ihnen, den empörten und aufgebrachten Tierfreunden, den Inselkatzen tatsächlich zu helfen.

Bitte folgen Sie mir zu den "Inselkatzen" und verbreiten Sie den Link gerne fleißig weiter.

http://www.inselkatzen.de/inselkatzen.html





Ich bin mir gerade nicht sicher, was ich davon halten soll. Gerde die Formulierung "Nun ist es auch an Ihnen, den empörten und aufgebrachten Tierfreunden, den Inselkatzen tatsächlich zu helfen. Empfinde ich gerade als spöttisch und irgendwie komisch.

Aber wahrscheinlich bin ich gerade zu misstrauisch und zu empfindlich, weil ich so in dem Thema drin stecke. Oder was denkt ihr?

Spenden soll man übrigens an das Tierheim Borkum. Ich frage mich, warum die nicht eher den Hintern hochbekommen haben.
 
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