... Erst wenn sich Otto erkennbar ohne Angst draußen verhält, kommt der Schritt mit der Katzenklappe ...
Ich finde das ganz bitter für Otto. Er hat sich draußen sehr selbstbewusst und ohne Angst bewegt, zu Anfang.
Und jetzt scheint er nur noch Angst zu haben, wenn er draußen ist. Genau das ist es, was du uns hier jeden Tag schilderst. Dass Otto sich nur noch ganz kurze Strecken in den Garten traut, meistens mit eingezogenem Schwanz und dann sehr ängstlich wieder angerannt kommt.
Dass ist eine ausweglose Situation für Otto. Er hat Angst, nicht mehr rein zu kommen, bewegt sich also draußen auch nur angstvoll und solange er sich nicht angstfrei draußen bewegt, kriegt er keine Katzenklappe.
Damit bist du auf der sicheren Seite, Bambus, denn so wird er seine Angst nicht los und du brauchst keine Katzenklappe einbauen.
Ich denke, das alles hat seinen Grund auch darin, dass Otto ja eigentlich ein Sterbeplätzchen bei euch bekommen sollte. Damit, dass er gesund ist, hattest du ja damals wirklich nicht gerechnet und ich erinnere mich noch gut an deine Empörung, als der Tierarzt euch sagte, Otto dächte noch nicht ans Sterben, sondern wäre gesund. Und von Anfang an hast du deine Ängste bezüglich eines Hardcore-Freigängers hier geschildert. Und ich kann diese Ängste ja auch gut verstehen.
Und wahrscheinlich hättet ihr Otto als gesunden Hardcore-Freigänger auch niemals adoptiert, ihr wolltet ja eigentlich etwas ganz anderes.
Du wolltest einem sterbenskranken Kater ein paar schöne Tage/Wochen schenken und ihn betüddeln, und das ehrt dich. Stattdessen kriegst du einen gesunden Hardcore-Freigänger, der noch einige Jährchen vor sich hat. Und Otto hat von Anfang an sehr stark nach draußen gedrängt.
Das war damals der Moment, als ich gedacht habe, du kommst mit seinem großen Freiheitsdrang nicht klar und suchst vielleicht ein gutes Plätzchen mit Freigang für ihn.
Nun, ihr habt euch für Otto entschieden und sehr viel für ihn getan. Dafür habt ihr auch meine Hochachtung.
Für jede andere Katze, die keinen Freigang braucht, hättet ihr tatsächlich ein Katzenparadies geschaffen.
Aber für Otto scheint es das nicht zu sein.
Der stolze Haudegen Otto, der unbedingt seinen Weg in die Freiheit gesucht hat, traut sich nicht mehr ohne Angst raus. Weil er weiß, er kommt nicht mehr rein, wenn ihr nicht da seid.
Dass du das nicht sehen kannst oder sehen willst, macht für mich auch Sinn, du hast anfangs schon von deinen großen Ängsten bezüglich eines Freigängers geschrieben.
Und ich finde, du tust alles, um aus Otto eine Haus-und Sofakatze zu machen, die er nunmal nicht ist.
Otto hat von Anfang an seinen großen Freiheitsdrang gezeigt und hat jede Gelegenheit genutzt, nach draußen zu kommen. Erst die Erlebnisse bei euch haben dazu geführt, dass Otto nur noch ängstlich nach draußen geht. Das ist irgendwie nicht fair.
Wie gesagt, ich kann deine Ängste verstehen, ich könnte nachts auch nicht schlafen, wenn meine Katzen sich draußen rumtreiben würden. Aber aus diesem Grund würde ich auch keinen Harcore-Freigänger aufnehmen wollen, da bin ich ganz ehrlich. Weil ich ihm nicht gerecht werden könnte.