Ich habe vorhin Deinen Thread gelesen, Snowflake, und er ist mir recht ans Herz gegangen. Und nein: Nicht off-topic. In meinen Threads darf jeder schreiben, was ihm einfällt und wonach ihm ist - außer Rumgebrülle und Angriffe von Mitschreibern.
Mein Anatol hatte auch nur drei Beine. Ich habe es hier irgendwo mal gepostet. Ich hatte ihn von einem Bauernhof. Als ich ihn fand, war sein Bein durch einen glatten (???) Schnitt einfach abgetrennt. Das wurde versorgt und musste noch weiter amputiert werden. Außerdem hatte er nur ein halbes Ohr und nur einen Schwanzstummel. Anatol lebte sehr gut damit. Aber er war auch noch klein.
Du hattest eine wirklich schwere Entscheidung zu treffen. Hut ab! Und Du hast in meinen Augen richtig gehandelt. Ich hätte es nicht anders getan. Wenn man nah bei seiner Katze/seinem Kater ist und offen dafür, was es sonst noch zwischen Himmel und Erde gibt, weiß man intuitiv den richtigen Weg. Genieße die Zeit mit Deinem Herzenskater. Es ist ein Weg, den ihr beide miteinander geht. Und nichts anderes tun wir ja mit unseren Katzen - den Lebensweg gehen. Und da liegen solche Schicksale leider halt auch drin. Die bewältigt man dann auch. Und das verbindet ebenso wie schöne Momente.
Wenn der Tumor streut, dann streut er. Was wollen wir dagegen tun? Dann gehen wir die nächsten Schritte. So furchtbar und traurig, wie es ist, wenn man auch den letzten Schritt gehen muss (mir graut davor). Wichtig ist die Qualität der Zeit, die man miteinander verbringt (auch, wenn man es nicht immer so kann, wie man will), nicht die Quantität. Wichtig ist im Leben auch die Erinnerung. Davon zehren wir. Und - wenn wir es mal spirituell nehmen - auch die, die gegangen sind. Und Du machst das vollkommen richtig!
Wenn Paolo morgen die Diagnose "Tumor" erhalten sollte im Rachenraum - kaum operabel (werde ich Paolo auch nicht zumuten) - , dann gehe ich auch die nächsten Schritte, die möglich sind. Step by step. Sollte ich den letzten Schritt gehen müssen mit ihm, werde ich verzweifelt sein, ich werde weinen, ich werde Alpträume haben. Aber ich habe mir vorgenommen, mich auf die Erinnerungen zu besinnen mit Paolo, der für mich der besonderste Kater ist, den ich jemals hatte.