OP ist Morgen - sie soll um 14 Uhr da sein - hab schon Urlaub beantragt ... 🙁
Probleme machen die ausgesetzte Wohnungskatzen oft, da es sich meist eben um die typischen zu früh von der Mama getrennten Einzel-Schnellschuß-Ebay-Katzen handelt, denen man dann wenn sie Verhaltensauffällig werden überdrüßig geworden ist. Und wenn man die dann von der Straße aufliest und in den Raum zu den Ex-Streunern setzt, die die kätzischen Verhaltenregeln von klein auf im Blut haben, dann ists logisch, daß das Probleme gibt. Muß nicht immer so sein, aber hatte ich doch schon mehrfach.
Zu den Signalwörtern:
Die sind dann praktisch Universaleinsetzbar - das wichtigste ist das Gut-Wort. Nehmen wir an Mietz hat sich erschrocken, weil draußen der Müllaster gescheppert hat und läuft nun mit Flaschenbürste tiefgeduckt durch die Wohnung. Das Gut-Wort kann hier helfen, daß Mietz wieder vom Trip runterkommt und sich beruhigt, weil Frauchen ja sagt "alles ok". Bei einer "normalen" zahmen Katze muß man das mit den Signalwörtern nicht machen - bei meinen zahmen Normalmietzen verwende ich mein typischen Zwitschern nur zum Rufen, die haben auch keine Gut-Wörtern, das brauchen die nicht. Aber für ängstliche, scheue oder Problemmietzen aller Art helfen die Signalwörter den Menschen berechenbar zu machen und so zu entspannen. Z.B. Scheumietz Tara kommt freudig durch die Klappe gehüpft und trabt ans Futter - ich hab sie nicht gesehen und kreuze so ungünstig ihren Weg, daß sie sich erschreckt und wieder Richtung Klappe raus flüchten will - einmal Gut-Zwitschern, sie bleibt stehen und horcht, sie rufen und nochmal zwitschern - sie kommt zurück beruhigt sich und geht fressen, weil sie weiß: alles ist ok, es war nix.
Das mit dem Schlußwort hattest du jetzt im Merle-Thread gelesen, oder? Das ist ne Besonderheit, die für Merke gilt. Grundsätzlich kann man das natürlich auch einführen, ist aber nur notwendig bei Katzen, die Probleme haben z.B. zu verstehen, wann Schluß ist oder ähnliches. Das ist was Situationsgebundenes bzw. wird nur für bestimmte Katzen oder Situationen gebraucht. Bei Merle geht es ja darum, daß sie den Menschen kontrollieren will bzw. Probleme mit der Aufmerksamkeit des Menschen hat, da sie diese wohl als ambivalent kennengelernt hat. Durch das Schlußwort weiß sie dann, wann eben der Mensch ihr keine Aufmerksamkeit mehr schenkt und somit sie wieder runterfahren kann und nicht mehr in "Alarmbereitschaft" sein muß. Im Normalfall brauchts das nicht.
Auch sonst kann man aber verschiedene Signalwörter sinnvoll einsetzen - z.B. wenn man die Mietz irgendwo runter haben will oder irgendwo rein - z.B. beim Transportbox üben, dan kann man Signalwörter einsetzen um der Mietz zu sagen, daß die Box jetzt angehoben wird, damit sie sich nicht erschreckt usw. Da ist der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Aber wirklich brauchen tut man das nur bei Mietzen, die mit irgendwas Probleme haben, sonst kann man alles ganz normal machen.
Grundsätzlich aber gilt: Die Signale niemals mißbrauchen!! Das ist ganz wichtig. Wenn ich z.B. ein Gut-Signal habe und die Mietz jetzt für eine Tablettengabe einfangen muß oder so, dann darf man das nicht verwenden in dem Moment, sonst ist nicht nur das Wort als Signalgeber, sondern auch das Vertrauen nachhaltig gestört, weil es ein wirklich krasser Vertrauensmißbrauch ist. Hinterher, wenn man fertig ist und das Mietz einen danach ängstlich anschaut und nicht mehr über den Weg traut, dann darf man das verwenden, damit Mietz sich wieder entspannen kann und weiß, daß keine Gefahr mehr droht, aber niemals vor, während oder kurz nach der Aktion.