Pflegis by Taskali

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Spannende Sache - aber hier OT - müßen wir dann im Juli in Ruhe drüber plaudern 😉
 
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Eifelkater: Du arbeitest in der Opferhilfe?

sunshinekath: Ja, so in der Art gehe ich das auch an. Trauerzeit, dann langsam wieder aufrappeln, verarbeiten durch Hinterfragen, wo eventuell mein Fehler im System lag, der dazu geführt hat und dann loslassen und mich den positiven Dingen widmen.

Und positives kann ich auch gerade von Dinah berichten: sie reagiert positiv mit Hintern hoch auf das über den Rücken streicheln. Die schwirrt eh wie ne Motte um mich rum, die braucht nicht mehr lang 🙂
Und positives auch von Joy: sie hat ihre Kratzbaumhöhle verlassen, hat sich jetzt mit Hanajo angefreundet und sitzt jetzt bei ihm am Heizungsrohr. Der erste Schritt auf dem Weg zum auftauen ist passiert. 🙂

Na dann ist ja gut :aetschbaetsch1: Manchmal muss man seinen Frust, der irgendwie mit zu dieser Arbeit gehört, einfach loswerden. Wird man bei mir im Pflegithread auch immer wieder zwischendurch finden, vor allem, wenn ich in die Vermittlung gehe, mit süssen Babykatzen, liegen meine Nerven meistens flach. Es kann sich keiner vorstellen, mit was ich mich da tagtäglich auseinandersetzen muss an Anfragen. Das ist der blanke Horror. Da frage ich mich auch immer nach dem Sinn und sehe das grosse Ganze und das bisschen Kleine was ich da mache und denke immer, das ist doch nur ein Tropfen auf dem heissen Stein und dafür die ganze Arbeit und der ganze Stress. Ich denke am besten ist man lässt den Frust raus, damit das Negative weichen und wieder Platz für die wirklich wichtigen Dinge sind. 🙂

@Eifelkater: Das Problem ist glaube ich auch vorrangig, dass man in so einer Situation auch immer anfängt an sich zu zweifeln bzw. den Fehler bei sich vermutet. Das mit der Ecke in deinem Herzen ist eine tolle Möglichkeit, so etwas auf gesunde Art zu verarbeiten.
 
@Eifelkater: Das Problem ist glaube ich auch vorrangig, dass man in so einer Situation auch immer anfängt an sich zu zweifeln bzw. den Fehler bei sich vermutet. .

Genau. Und aus dieser Ecke muss man sich quasi selber raustreten. Man kann Fehler nicht immer verhindern, man kann eben nur sein bestes geben. Menschen neigen dazu ihren eigenen Fehlern viel zu viel Gewicht zu verleihen und damit ihre Gesamtleistung aus den Augen zu verlieren.

Jemanden zu verlieren ist immer scheiße, aber das schmälert ja nicht die Anzahl derer denen man geholfen hat.

Wir stellen bei einem einzigen Fehler ( der meist noch nicht mal bei un liegt) gleich das komplette System infrage.

Mal ein theoretisches TS- Beispiel: Du gibst 100 Katzen unkastriert gegen eine Kastrationsverpflichtung ab. 99 davon werden kastriert, bei einer hörst du du Zufall, dass mit ihr vermehrt wird. Was machst du? Grübelst du darüber nach, ob du Katzen überhaupt noch unkastriert vermitteln darfst, oder sagst du dir: Mensch eigentlich habe ich ja ein richtig gutes Händchen, verantwortungsvolle Besitzer zu finden?

Du wirst vermutlich wie die meisten von uns nächtelang wach liegen und dich fragen wie du nur so einen Scheiß bauen konntest und unkastrierte Katzen abgegeben hast. . Ist aber doch objektiv gesehen völliger Blödsinn, weil durch dich 99 Katzen ein tolles zu Hause haben.
 
Eifelkater: Ja, du hast Recht. Trotzdem ist gerade im Tierschutz Kritik und Überdenken des eigenen Handels immens wichtig. Ich habe in der Zeit seit ich das mache viele gesehen, die eben gerade der Meinung waren, da sie Tierschützer sind dürfen sie sich a) alles erlauben/herausnehmen und b) alles was sie tun ist richtig und jede Kritik ist Verleumdung ihrer Person. Das ist leider sehr weit verbreitet. Aber gerade in diesem Bereich gibt es soviel zu lernen und zu verbessern, daß es immens wichtig ist, das eigene Handeln immer wieder in Frage zu stellen und nicht blind weiterzurennen mit dem Heiligenschein auf dem Kopf. Wenn ich feststelle, ich kann keinen Fehler finden, ich hab das nicht zu verantworten, dann kann ich sagen: ok, schau auf das, das gut gelaufen ist. Aber wenn ich durch das Zweifeln Fehler im System aufdecken kann und so verhindern kann, daß es sowas nochmal passiert, dann wird das den nächsten Tieren zum Vorteil sein. Gefährlich ist nur die falschen Schlüsse aus der Auswertung zu ziehen aus der Verletzung heraus und so dann das System zu verschlimmbessern. Dann geht es wieder in Richtung Hardcore-Tierschützer, die versuchen ihre Macht auszunutzen um weiterhin die Kontrolle über alles zu behalten, da sie nichts und niemandem mehr Vertrauen. Das Ganze ist ein schmaler Grad...
 
Eifelkater: Ja, du hast Recht. Trotzdem ist gerade im Tierschutz Kritik und Überdenken des eigenen Handels immens wichtig. Ich habe in der Zeit seit ich das mache viele gesehen, die eben gerade der Meinung waren, da sie Tierschützer sind dürfen sie sich a) alles erlauben/herausnehmen und b) alles was sie tun ist richtig und jede Kritik ist Verleumdung ihrer Person. Das ist leider sehr weit verbreitet. Aber gerade in diesem Bereich gibt es soviel zu lernen und zu verbessern, daß es immens wichtig ist, das eigene Handeln immer wieder in Frage zu stellen und nicht blind weiterzurennen mit dem Heiligenschein auf dem Kopf. Wenn ich feststelle, ich kann keinen Fehler finden, ich hab das nicht zu verantworten, dann kann ich sagen: ok, schau auf das, das gut gelaufen ist. Aber wenn ich durch das Zweifeln Fehler im System aufdecken kann und so verhindern kann, daß es sowas nochmal passiert, dann wird das den nächsten Tieren zum Vorteil sein. Gefährlich ist nur die falschen Schlüsse aus der Auswertung zu ziehen aus der Verletzung heraus und so dann das System zu verschlimmbessern. Dann geht es wieder in Richtung Hardcore-Tierschützer, die versuchen ihre Macht auszunutzen um weiterhin die Kontrolle über alles zu behalten, da sie nichts und niemandem mehr Vertrauen. Das Ganze ist ein schmaler Grad...

Ja, wenn man sich das mal so vergegenwärtigt, dann klingt das nach ziemlich viel Wahnsinn. Ich wünschte du hättest Unrecht. Leider hast du es auf den Punkt getroffen. Am schlimmsten ist der Satz: "Wir haben das schon immer so gehandhabt und das war bisher kein Problem!" arrrghh :stumm:
 
Taskali;5131834. Ich habe in der Zeit seit ich das mache viele gesehen hat gesagt.:
Liebe Taskali ich lese diesen Thread schon lange meist still mit und obwohl ich kein Scheuchen daheim habe, habe ich durch deine Erklärung und Erzählung schon viel für meine Tiere und mich lernen können, dafür möchte ich Dir danken.

Leider musste ich genau daß was du oben beschreibst auch feststellen. Da letztes Jahr mein Gismo mit 9 1/2 wegen Krebs viel zu früh von mir gegangen ist, stand ich das erstmal vor eine Zusammenführung. Mein Eddie (Bruder von Gismo) braucht ein neue Weggefährtin/te. Ich hatte keine Ahnung auf was ich alles achten muss und habe im Forum viel gelesen und mit Freunden die auch Katzen viel geredet. Dann fing ich an in meiner Gegend nach dem passenden Tier zu suchen . Die meisten Tierschützer/Pflegestellen rieten mir zu einem jungen Tier/Baby zu meinem Kater Eddi. Doch mein Bauchgefühl sagte mir, daß dies nichts für Eddi ist und als die meisten dann merkten, daß ich nicht Ihrer Meinung war, kamen meisten schnippschen Antworten. Schliesslich zog dann Nikita bei uns ein , sie ist drei Jahre jünger als Eddi und bis auf das Schlafzimmerproblem verstehen Sie sich sehr gut. Damals wäre ich froh gewesen eine Pflegestelle zu finden die mich so gut beraten hätte, wie du
es hier in diesem Thread machst.
 
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@Taskali und Sunshine: Ich sage ja auch nicht, dass man das eigene Handeln nicht reflektieren sollte, aber man sollte eben die Gesamtbilanz im Auge haben und nicht von dem Produkt eines (vielleicht) gemachten Fehlers seine eigene Leistung negieren.
Ihr macht einen tollen Job, auch wenn mal etwas schiefläuft oder auch gar nichts gerade.

Ich denke, wenn man alle paar Jahre Rückschau hält und dann sagt: "heute würde ich das anders machen, aber damals war es in dem Moment das richtige", dann ist man in der richtigen Spur. 🙂

Ich finde aber, man sollte (mal von Ausnahmen abgesehen) wegen Einzelfällen eben nie das ganze System in Frage stellen. Wie z.b. bei der Pflegestelle die nach einigen überfahrenen Freigängern nur noch in Wohnungshaltung vermittelt.
 
Von mir aus: Ein klares nein. Wenn sie draussen adäquate Versorgung haben und im Notfall medizinisch betreut werden können und nicht reinwollen.....warum zum Teufel soll man sie dann reinholen?

Anders sieht es für mich aus, wenn es um Kitten geht, die sich viel leichter umgewühnen, oder um Katzen die nicht versorgt werden, oder an dem Ort nicht bleiben können.
 
Kommt drauf an, was man möchte, was das Ziel der Sache sein soll und wie die Umstände sind. Sollen die Katzen z.B. lernen ins Haus zu kommen, weil die Unterschlupfmöglichkeiten im Winter nicht so toll sind, im Haus aber ein beheizter Raum zugänglich wäre für die Katzen oder ähnliches, dann macht das Sinn sie reinzuholen um sie daran zu gewöhnen. Oder wenn sie z.B. zeigen, daß sie gern "mehr Mensch" zulassen wollen würden, aber der letzte Mut über den Schatten zu springen fehlt, dann kann es helfen. Aber wenn die Katzen dort alles haben, was sie brauchen und damit offensichtlich glücklich und zufrieden sind und weder die Zeit drängt, noch andere Gründe eine Notwendigkeit aufzeigen, dann wüßte ich nicht, warum man ihnen das antun sollte. Man muß nicht jede Katze zwangszähmen 😉
 
Ok, die TE fragte halt, ob es noch etwas gibt, um die Vertrauensbasis schneller aufzubauen... irgendetwas Unterstützendes... . Sie will die Katzen nicht ins Haus "zwingen" oder so 😉 .
 
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Was hier immer zumindest dazu geführt hat, dass sich Wildlinge irgendwann auf dem Boden kraulen lassen, war Brekkies Weitwurf (mit immer kürzeren Distanzen, wobei am Anfang erst viel später gefressen wurde) und Milch/Thunfisch rausstellen.

Nach einigen Monaten wurde hier zur festn Zeit am festen Ort gewartet und man durfte sich zum fressen daneben setzen. Dann konnte man auch langsam anbieten Brekkies aus der Hand zu nehmen...
 
Ja, Leckerliespiele und das verbunden mit Schlüsselwörtern/Signalen und Ritualhaften Abläufen - so erleichtert man dem Mietz es Vertrauen aufzubauen. Aber grundsätzlich dauert es draußen um einiges länger eine Mietz an den Menschen zu gewöhnen bzw. bei manchen klappt das draußen überhaupt nicht, da sie ja in ihren gewohnten Scheumietz-Verhaltensablaufen festhaken und kein "brake" drin ist, der sie dazu bringt sich anders zu orientieren. Aber wenn keine Notwendigkeit zur Zähmung besteht, dann würde ich das auch keiner Mietz antun wollen, das wäre absolut unnötiger Streß. Was anderes sind allerdings Katzen, die bereits schonmal drin gelebt haben und nur verwildert sind - da würde ich immer fürs reinholen plädieren, denn bei denen merkt man dann, wenn sie drin sind, daß sie regelrecht froh sind wieder drinzu sein - das sind dann die Jonny/Railey-Fälle. Das sollte man unterscheiden. Aber das ist ja in dem Fall nicht gegeben.

Zurück zu den Pflegis:
Die VK für Asama und Levi war wie erwartet positiv und die beiden gehen bereits Morgen auf Reise 🙂

Heut früh hat mich Severin völlig erstaunt: während der morgendlichen kurzen Leserunde kam er wie selbstverständlich von oben runterspaziert, lief an mir vorbei und spazierte zum Freßnapf. Thavo orientiert sich sehr an ihm und folgte ihm auf dem Fuße, traute sich dann aber nicht vom Fensterbrett auf den Boden zu springen und blieb dann da sitzen. Severin kommt auch immer wieder nach vorn zur Gittertür. Süß ist: er ruft dann immer, wenn er meine Katzen sieht. Ich denke der ist an sich sehr sozial, nur mit Thavo scheint er nicht zu können. Während Thavo sich aber an ihm orientiert. Da scheint der Knackpunkt zwischen den beiden zu liegen.
 
Das sind doch schöne Nachrichten. Ich wünsche Levi und Asama eine gute Reise. Haben sie wie damals Nadir eine Mitfahrgelegenheit?
Und dass Severin so auftaut ist wirklich klasse. Ich hoffe, dass er und Thavo noch ein besseres Verhältnis bekommen, vielleicht wird es besser, wenn Thavo auch richtig auftaut und sich nicht mehr so sehr an Severin hängt.

Übrigens:
Danke, dass wir Eure Gedanken zum Tierschutz mitlesen durften. Sie haben mich nachdenklich gemacht und das ist immer gut. 🙂
 
Ich wünsche Asama und Levi eine gute Reise in ein tolles und schönes neues Leben!
 
Alles Gute für Euch im neuen Leben, Asama und Levi.🙂
 
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*winkt den beiden etwas traurig hinterher* Machts gut, ihr Hübschen! Lasst euch nichts gefallen und habt ein tolles Leben! 🙂
 
Ich wünsche den beiden auch ein tolles Leben bei den neuen Besitzern.
 
Asama und Levi haben ihren Umzug gut überstanden und bereits gestern Abend ihr Eingewöhnungszimmer erkundet und gefressen - die zukünftige Kumpeline sitzt schon neugierig vor der Zimmertür - alles im grünen Bereich.

Hier die letzten Fotos der beiden, die noch in der Kamera waren

Asama + Levi

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Joy orientiert sich jetzt an Hanajo

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Hanajo fängt bereits an das Wedelstreicheln zu genießen. Ich bin mir bei ihm immer nicht sicher, wieviel er überhaupt durch seine dicke Wolle hindurch davon spürt. Ich wollte mir jetzt für einen speziellen Bürsten-Wedel bauen um so gleich 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

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Wer im Vermittlungsthread mitliest weiß es bereits: Imaro ist reserviert und wird bereits näxtes WE umziehen :omg:

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Dinah macht sich weiter sehr gut. Sie hat dann jetzt für nächste Woche Freitag ihren 2. Impftermin und wird dann im Anschluß nach unten in den Katzenraum ziehen.

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Severin macht wie gesagt auch sehr gute Fortschritte, ich finde seine Schiefkopfhaltung ist jetzt doch etwas besser geworden.

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Thavo macht mir grad sehr viel Freude. Er erinnert mich mit seinem depressiven Leidensblick und seiner grobschlächtigen Art der Bewegung immer an Jonny - und jetzt zu sehen, wie er anfängt zu entspannen und zugänglich zu werden freut mich sehr

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Besonders süß finde ich seine weiße Schwanzspitze

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Thavo und Severin zusammen

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Und jetzt mal eindrucksvoll dokumentiert, was ein paar Tage Vorlesen und Leckerlies ohne bedrängen ausmachen können:


Norio am Wochenanfang

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Norio heute

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Pan am Wochenanfang

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Pan heute

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Heute spät Abends trudelt dann hier noch ein Neuzugang ein - Bericht dazu dann Morgen
 
Norio ist auch ein Traum!!! Thavo ja ohnehin :pink-heart::pink-heart::pink-heart:
 

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