Pflegis by Taskali

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Mein wolli ist mit ca 6 monaten aus einer 30 tier-messiescheune vom amt rausgeholt worden. 5,5 jahre später, die ganze zeit im tierheim, als panikbeisser zu mir gekommen. Da ist viel schiefgelaufen.
Er sollte dort nie mehr raus, galt als unvermittelbar. Hätte ich den damaligen chef nicht gekannt, wäre er wohl heute noch da, und völlig kaputt. :sad:
 
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Umstritten ist meine Methode deshalb, weil ich Katzen, die bis dato frei und wild gelebt haben in kleine Räume einsperre. Das ist für die Katze in dem Moment schlichtweg nicht schön. Da gibt es nichts zu diskutieren und das ist mir bewußt und man kann es an dem Gesichtsausdruck der Neuankömmlinge auf den Fotos auch ohne Umschweife ablesen.
Aber: ich sage, daß das nötig ist, um einen brake in ihrem Leben und damit ein brake in ihren Verhaltensmustern zu erreichen.
Die anderen gehen dann davon aus, daß diese Tiere leiden und man sie deshalb wieder rauslassen muß. Die Frage, ob sie unter ihrem Leben draußen aber genauso leiden stellt sich keiner. Es gibt Scheumietzen, die wollen nicht gezähmt werden und denen tut man damit keinen Gefallen es zu versuchen. Es gibt Scheumietzen, denen braucht man diese unschöne Prozedur nicht anzutun, denn wenn sie draußen eine gesicherte Futterstelle mit Unterschlupf haben können, dann tut es keine Not ihnen das anzutun. Aber es gibt Scheumietzen, die haben keine Wahl, weil es keinen Platz mehr für sie gibt. Und es gibt Scheumietzen, die sind nur deshalb scheu, weil sie es nicht anders kennen.
Saida ist so ein Beispiel: Draußen wild geboren - sie kannte es nicht anders. Eingefangen, eingesperrt, sie litt, fauchte, fand alles furchtbar. Aber dann der Umschwung, Anfang neugierig zu werden auf dieses Zweibeinige etwas, beobachtete, schaute, lernte - dann kam das streicheln und es gefiel ihr - nun ist sie super zahm und eine fröhliche Jungspundkatze, die ein schönes Leben als versorgte Menschenkatze vor sich hat, statt ein hartes kurzes Leben draußen. So gut wie jeder Verein/TH hätte sie wieder rausgesetzt stockscheu wie sie war, um ihr die Qual nicht anzutun. Wie lange ging die Qual für sie, bis der Umschwung kam? Vielleicht 6 Wochen, vielleicht 8 - ich müßte nochmal nachschauen wann sie kam... Wie auch immer - aus meiner Sicht - was sind diese unschönen Wochen gehen den Rest ihres Lebens? Jetzt hat sie wenn alles gut läuft 15 schöne Jahre vor sich...
Da ist der eklatante Unterschied im denken - ich weiß, sie sind oftmals zähmbar und setze die Relation an, denke in die Zukunft - und die meisten Menschen sehen aber die Ist-Situation - und sehen nicht, was sein und werden kann... Und sie verstehen nicht die Welt aus der Sicht der Scheumietzen zu sehen, sie denken jedes Fauchen, jede ducken oder wegspringen oder angreifen ist gleichzusetzen mit "sie will nicht, sie will wieder raus", aber das stimmt nicht - es heißt in dem Moment nur: ich habe Angst! - was ja auch nicht verwunderlich ist. Nimm der Katze die Angst - und erst dann siehst du, ob sie wirklich nicht will...
Siehe Mileya - alle dachten sie ist stockwild....
Da sind aus meiner Sicht bezüglich der Scheuen so viele Mißverständnisse....

Zum Rest gleich mehr
 
Zum Thema Finanzen darf ich hier nicht drüber sprechen, sonst kriege ich Ärger von der Forenleitung - ich verweise deshalb nur auf die Spendenrubrik im Forum und meinen dortigen Thread 😉

Ansonsten ist der Tagesablauf hier gut strukturiert, sonst würde das nicht klappen. Viel Zeit für jede einzelne Mietz habe ich nicht. Aber das ist ja auch der Vorteil der Scheuen: die sind froh, wenn ich wieder weg bin 😀
 
Die Zusammenarbeit müßte in BEIDE Richtungen gehen - die scheuen abgeben tun sie gerne - ich könnte aufnehmen ohne Ende - das Problem ist nur, daß umgedreht, wenn ich z.B. jetzt Cedric und Ari dort abgeben wollen würde, um Platz für Scheue zu haben, dann würde man sie mir nicht abnehmen - zumindest nicht in den hiesigen Tierheimen...
Es ist echt schade, dass du so weit weg wohnst. Hier ginge so was sicher, aber über die Entfernung hat das keinen Zweck, schätze ich.
 
Danke das du es so ausführlich erklärt hast! Ich weiß das ich es nicht aushalten könnte wenn ich das Gefühl hätte das Tier leidet bei mir (wenn auch aus gut gemeinten Gründen). Aber das heißt nicht das ich es falsch finde, wenn sich gezeigt hat das es den Tieren hinterher besser geht, es heißt aber, dass ich vermute, dass es nicht viele Leute gibt die es richtig umsetzen und so auch einige Tiere in einer Dauer-Angst aushalten...und das ist eben das was ich in den Tierheimen vermute...und das ist kein Leben in Angst und Leid weil sie es nicht mehr anders dort lernen...
Wie ist es eigentlich bei dir, du meintest du hast sonst ja deutlich scheuere Katzen, woher stammt der 'Nachschub'? Aus deutschen Tierheimen tatsächlich wie vorhin in deinem Beispiel, oder sind es sonst ausländische Tierheime/ Vereine/Private 'Retter' ?
Ich weiß es zeigt das ich mich nicht durch alle Seiten gearbeitet habe, aber es war mit auch tatsächlich einfach zu viel...sorry!!!
 
Mohya: Du weißt, daß ich in der Entfernung kein Problem sehe - kläre das ab. In Jena sitzen gerade wieder 2 halbzahme Jungspundmädels die keinen Platz finden und draußen sitzt noch ne Gruppe Kitten aus einer Pilz-Gegend- tausche 2 halbzahme Jena-Mädels oder ne Gruppe Pilz-Kitten gegen einen schweren Scheu-Fall 😉

Lionne: Die Herkunft ist sehr unterschiedlich. Allen voran sind meine Jenaerin und derzeit aktuell auch wieder meine Sachsen-Anhalterin - das sind Einzelkämpfer wie ich, die aber mangels räumlicher Möglichkeiten selbst keine Pflegestelle sein können. Deshalb machen sie die "undankbare Drecksarbeit": sie ziehen mit der Lebendfalle durch die Dörfer ihrer Gegend und kastrieren die dortigen Wilden- und Hofgruppen durch. Dabei stoßen sie dann halt immer wieder auf Tiere, die nicht zurück können oder sollen oder ähnliches - wenn einem der Bauer hinterherschreit "Wenn sie sie zurückbringen mach ich das Vieh kalt" - wohin dann mit der Mietz? Die sitzen dann bei ihnen in Quarantänekäfigen und sie telefonieren ihre ihnen bekannten Leute ab, ob sie Platz haben... Dann gibt's weitere Leute, die mich kennen und dann mich eben wegen spezieller Fälle fragen, die woanders nicht unterkommen, teilweise Vereine, teilweise Leute die in TH arbeiten, andere Helferhelfer. Dann hab ich ja auch selbst ne Falle und auch selbst ne Futterstelle im Garten, so daß ich auch z.B. über meine Tierärzte Fälle aus meinem direkten Umfeld zugetragen kriege. Die aktuelle Hoftruppe ist ein weiterer Fall - da gibt es 1 1/2 Stunden von Berlin entfernt eine Art Gnadenhof - die Frau macht eigentlich hauptsächlich mit Hunden, hat sich auf schwierige Hundefälle spezialisiert und von Katzen eigentlich keine Ahnung. Aber sie hat halt auch eine Hofkatzengruppe und kriegt immer wieder Fälle von Katzenproblemen genannt/geliefert und ist damit - ehrlich gesagt - überfordert, weil halt neben den Hunden zuviel und sie eben keine Ahnung davon. Seit ich den Hof da oben jetzt kenne, versuche ich da zu helfen und ihr die Katzenfälle - sofern Kapazitäten - zum Teil abzunehmen. So kam es eben jetzt zu der Hofgruppe. Sie hat kein i-net und kennt sich damit nicht aus, würde also ewig selbst auf zahmen Katzen sitzen bleiben ohne Hilfe.

So kommen die Tiere bei mir aus den unterschiedlichsten Regionen und "Quellen". Auslandstiere habe ich seltener, gab es aber auch schon: meine große Schwester lebt in Portugal und da habe ich natürlich dann auch geholfen, als ihr 2 trächtige Mamis zugelaufen waren und sie nicht mehr wußte wohin mit dem Nachwuchs... Spanische Mietzen hatte ich auch schonmal - das kam über Lilykin - wir sind befreundet und sie hatte da "ein spanisches Problem" 😀
 
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Ich freue mich das du (zum vermutlich tausendsten Mal) das so ausführlich und gänzlich ohne genervt rüberzukommen schilderst für mich🙂
Ich finde es sehr schön dieses Hintergrundwissen zu haben und bewundere mehr und mehr deinen Einsatz auf 'Wald und Flur'!
Ich hoffe es finden sich Möglichkeiten wie du nun vielleicht auch auf Entfernung (wie ja gerade angeregt wurde) eine Möglichkeit mehr findest zum passenden 'Austausch' !
Ich werde gerne weiterhin hier verfolgen wie sich alles entwickelt und danke dir, dass ich mich dadurch für jede Katze auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft mitfreuen darf!
Und wo es möglich ist, werde ich Leute die über eine Katze/Katzen nachdenken auf dich aufmerksam machen!
Deinen Spendenthread werde ich mir auch mal raussuchen.
 
Gern geschehen 🙂

Und nun zurück zum wesentlichen: Die Jungspundtruppe hat auch Mittwoch Besuch - und Morgen Impftermin - na mal gucken, was das alles wird... 😎
 
Oh, zum Thema "wilde ehemalige Streunerkatzen" kann ich auch aus nächster Nähe berichten🙄

Meine Samia...:pink-heart:
5 Jahre Streuner, sie wurde nur eingefangen, weil sie durch den Beckenbruch aufgefallen ist.
Wenn ich mir vorstelle, dass dieses absolut Liebesbedürftige, sanfte, aber auch selbstbewusste Wesen immer noch draußen rumstreunern würde....🙁
Ob sie jemals ein Scheuchen war weiß ich nicht, sie wurde ja durch ihre Keller Käfig Zwangspause mehr oder weniger "genötigt" ruhig und zahm zu sein.
Keine Ahnung, ob sie in einem TH eine Chance gehabt hätte.... (Oder was andere Stellen wegen ihrem Beckenbruch gemacht hätten...daran will ich gar nicht denken)
Auf jeden Fall braucht sie menschliche Nähe wie die Luft zum atmen!
Und so einem Wesen gehört nicht wegen "Einmal Streuner immer Streuner" die Chance genommen, ihre Bedürfnissen erfüllt zu bekommen!
 
Ja, Samia - ehemals Saskia - ist halt auch wieder so nen typischer Fall... ohne den Unfall wäre sie jetzt noch draußen.... ihre Futterstellenkollegen sind noch draußen - die Fütterfrau füttert sporadisch - derzeit wohl wieder mehr, zwischendurch hatte sie aber auch mal keine Lust ... es sind noch 3 dort - was wird aus ihnen, wenn die Fütterfrau schließlich gar keine Lust mehr hat?

Es gibt viel zuviele solcher Fälle....

Und zu den aktuellen Pflegis: ich hab Bjary pünktlich um 10 Uhr an den Fahrer übergeben - sie ist somit "on Tour" in ihr neues Zuhause 🙂
 
Komm gut im neuen Heim an, Bjary! :pink-heart:
 
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Bjary, du wunderhübsche Maus, ich wünsche Dir eine gute Fahrt, komm gut in Deinem neuen Zuhause an. Ich wünsche Dir, dass Du dort Dein Traum Zuhause findest!
Taskali, ich bekomme echt ne Gänsehaut, wenn ich lese, das die Frau manchmal füttert und manchmal halt auch nicht.....
 
Rat mal, warum die Süße trotz Zahnschmerzen hier immer alles in sich reingeschaufelt hat ohne Rücksicht auf Verluste... wie gesagt - mit frisch gezogenen Zähnen war ihr erster Gang aus der Box zum Futternapf....
die hatte das drin: wenn was da steht, dann den Ranzen vollhaun, wer weiß, wann es wieder was gibt....
 
Ja klar, wenn die Mäuse da nur sporadisch gefüttert wurden...
Ich befürchte aber auch, dass sie die erste hier (außer mir) sein wird, bei der man aufpassen muss, dass sie nicht zu moppelig wird. Ich finde eh, dass sie ganz schön rundlich ist:pink-heart:😱
Einen Tag hatte sie, da hat sie nicht soviel gemampft...da habe ich gleich mal leichte Angst bekommen, das sie vielleicht irgendwas hat, oder dass ihr ihre Schnorchelnase mehr Probleme macht als gedacht.
Manchmal ist es nämlich schon ziemlich laut. Aber inzwischen mampft sie wieder normal
 
Zuletzt bearbeitet:
Gib ihr vielleicht ruhig mal Engystol und Lysin - falls sich durch den Umzugsstreß jetzt doch was Schnupfiges noch drauf gelegt hat...
 
Bjary ist gut in ihrem Zuhause angekommen, hat sich schon umgeguckt und ihre neue Gefährtin kennengelernt und schläft jetzt erstmal unter der Couch den Streß aus.

Ari, Bennit und Cedric haben ihren Erstimpftermin gut überstanden und sind nun wieder oben im Raum.
 
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Das sind super Neuigkeiten! Dann drücke ich mal feste die Däumchen für Bjary (cooler Name, übrigens) in ihrem neuen Zuhause. 🙂
 
Sach mal, beim Tierarzt muß man dir doch mittlerweile einen roten Teppich ausrollen, oder?😀
Von deinem Umsatz dort könnte doch die Praxis schon fast alleine überleben.
 
... Oder mit den Augen rollen: DIE schon wieder 🙄
😀

Ich denke es ist ein gegenseitiges geben und nehmen 😉
 

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