Mal noch ein paar Gedanken, die mir so heute morgen kamen.
Sicherheit gibt es nicht - nie. Wer sich sicher sein will, dass seine Tiere gesund sind und sich mit nichts anstecken, darf weder sich Neuzugänge holen, noch sich Freunde einladen (könnten ja was einschleppen) und müßte sich jedesmal an der Wohnungstür desinfizieren und umziehen. Tut natürlich keiner. Bei Freigängern wird das Ganze dann komplett unsinnig. Es gibt nunmal ein gewisses Lebensrisiko - das gilt für Mensch wie für Tier. Was man tun kann - und tun sollte - ist dieses Lebensrisiko im Bereich des sinnvoll machbaren zu minimieren. Führt aber diese Minimierung dazu, dass man praktisch alles ausschließen will bzw. vor allem Angst hat, dann sind wir wieder beim Eingangssatz. Das heißt die Grenze der Risikominimierung sollte da sein, wo das normale Lebensrisiko anfängt. Heißt z.B. seine Freigänger auf Corona zu testen bzw. nur Coronafreie Tiere dazu nehmen zu wollen ist Unsinn, da jeder Streuner draußen die Lage stündlich ändern kann.
Was mich bei dieser Diskussion etwas nachdenklich macht ist diese Angst vor Corona/Fip im Gegenzug zu der Wahrscheinlichkeit der Mutation (ich rede jetzt von Fällen wie Adrian, wo halt das Tier zwar positiv ist, aber keine Fip-Fälle vorgefallen sind in der Gruppe und es sich um ansonsten gesunde beteiligte Tiere handelt - bei kränklichen Tieren oder bei bereits vorhandenen Fip-Fällen ist das Risiko höher und damit die Sachlage eine andere). Da ist für mich eine Diskrepanz, die eben am normalen Lebensrisiko vorbeigeht. Hat man nun diese Angst, aber testet die eigenen Tiere nicht und/oder nimmt ein ungetestetes Tier dazu, dann wird es zum reinen Selbstbetrug. Das heißt es geht dann augenscheinlich nicht mehr um die tatsächliche Gefahr, sondern nur um das eigene Sicherheitsgefühl. Ein guter Freund von mir sagte mal: die Menschen wollen betrogen werden - ist dem tatsächlich so? Will man lieber nichts wissen wider besseren Wissens?
Rein als Schlußfolgerung aus dieser Geschichte müßte ich bezüglich Dylan und Adrian selbst diese jetzt dauerhaft und langfristig separiert halten, dabei eine strenge Desinfektion ähnlich wie ich sie zu Seuchezeiten hatte durchführen um zu erreichen, dass sie dann negativ werden. Um sie dann als negativ zu vermitteln - in einen vermutlich ungetesteten Haushalt, wo sie sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dann eventuell wieder anstecken. Hieße: ich hätte dann die beiden durch eine lange Zeit des Leidens geführt, nicht, um sie und/oder andere vor einer gefährlichen Krankheit zu schützen, sondern nur, damit sich der Adoptant besser fühlen kann.
Und bezüglich der allgemeinen Sache müßte ich dann als Schlußfolgerung nicht mehr testen - hieße die tatsächlich gefährdeten Katzen (nämlich die kranken und Schwachen) einer realen Gefährdung aussetzen, um eine eher unwahrscheinliche Gefährdungslage (nämlich die das ein gesundes Tier mit Corona nicht klarkommt und Fip entwickelt) für die Adoptanten nicht sichtbar zu machen.
Versteht ihr worauf ich hinaus will?
Da verdreht sich für mich der Sinn der Testung - nämlich der der Risikominimierung für die Tiere und wird zum alleinigen Spielball der Psyche der Menschen. Kann es das sein?