Ja, das ging mir auch so. Das muß man erstmal lernen. Da hat mir der Telefondraht zu meiner Flaschenkittenexpertin gut geholfen, sonst hätte ich nicht gewußt, wie ich das anstellen soll. Ich wußte, dass ich es tun muß, aber hatte keine Vorstellung davon wie....
Avelina hat sich anfangs mit allem sehr schwer getan. Sie wollte auch erst nicht fressen und ich hab dann Reconvales mit Spritztülle gefüttert. Da hat sie voll gierig drauf reagiert und danach gings dann auch mit selber futtern wieder. Allerdings muß ihr das Schüsselchen ins Nest stellen. Sie verläßt das Nest nicht - Nachts flitzt sie einmal schnell auf Klo, aber mehr auch nicht. Aber sie ist super glücklich mit dem Baby und hütet ihn wie ein Schatz, beobachtet immer voll Sorge, wenn ich ihn rausnehme oder wenn er fiept. Aber da sie mir vertraut war/ist das trotzdem ok und sie schaut mich dann immer vertrauensvoll an, schaut aber zu was ich mache und wenn ich ihn wieder zurücksetze schnurrt sie wie verrückt und ist selig. Deshalb hatte ich das Füttern des Kleinen und alles auf dem Boden sitzend vor dem Nest gemacht, damit sie ihn weiterhin sehen kann. Also ihr gehts jetzt wieder sichtlich gut und sie geht jetzt voll in der Mamarolle auf. Ich muss halt nur Futter zu ihr tragen, weil sie eben ihre Prio auf den Kleinen legt und das Fressen sonst vergessen würde.
Mein Eindruck ist: das ist ihr erstes Baby. Mein erster Gedanke als sie zu mir kam war ja, dass sie einer alten Dame gehört hat, die Verstorben ist und von den Erben wurde sie dann eben einfach vor die Tür gesetzt. Ihr gesamtes Verhalten passte von anfang an dazu, deshalb hatte ich anfangs ja angenommen, dass sie bereits kastriert ist. Auch weil in der Gegend nie Babys gemeldet worden sind, das hätte ich durch mein Netzwerk zumindest im Nachgang irgendwie mitbekommen. Wie lang sie da draußen im Schuppen gelebt hat, da waren die Aussagen schwammig, es hieß "länger" - was auch immer das heißt. Und ihr gesamtes Verhalten jetzt bei Geburt und Aufzucht war im grunde wie ahnungslos und hilflos. Immer wieder der Blick zu mir mit dem "Mensch - hilfst du mir?". Die wußte nicht, was sie tun soll, außer mich um Hilfe bitten, da fehlten irgendwie völlig die Instinkte. Deshalb bestätigt sich für mich der Gedanke, dass sie nicht rausgeflogene Gebärmaschine war, sondern einem Menschen gehört hat, der sie umsorgt hat, der aber nicht kastriert hat und das aber egal war, da sie Wohnungskatze war. Deshalb das sichtlich traumatisierte Verhalten auf den Rausschmiß und das hilflose jetzt bei Trächtigkeit und Geburt.