Plädoyer für den Freigang

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Ich habe den Eindruck, dass die allermeisten der Wohnungshalter*innen hier das genau so unterschreiben würden und auch die Gründe für sich ausführlich reflektiert haben.
So wie ich glaube, dass die allermeisten Freigängerhalter*innen hier über das Thema Wildtiere reflektiert haben.

Trotzdem wird ja auf beiden Seiten teilweise sehr schnell sehr defensiv reagiert und eher nach Gründen gesucht, warum die andere Haltung auch doof oder noch viel doofer ist (überspitzt gesagt).. was wahrscheinlich auch nur menschlich ist. Ich möchte mich halt auch nicht als verantwortungslose Trulla dargestellt fühlen (auch wenn niemand das so explizit gesagt hat).
 
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So wie ich glaube, dass die allermeisten Freigängerhalter*innen hier über das Thema Wildtiere reflektiert haben.
Etwas Gegenteiliges habe ich auch nicht unterstellt 🙂

Vitellia, ich glaube, die allermeisten hier sind vollkommen d'accord mit dem, was du schreibst. Die Empörung richtet sich doch im Wesentlichen gegen die ((suche ein diplomatisches Adjektiv, finde aber keins)) Ausführungen einer Einzelperson und nicht gegen gut abgewägten Freigang an sich
 
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Glaubt man wirklich das Katzen so unglücklich sind in der Wohnung? Müsste die ganzen Katzen es dann nicht mit Unsauberkeit oder anderst auffallendes Verhalten zeigen?

Wohnungshaltung heißt doch das ich als Mensch mich viel mehr mit den Tieren beschäftigen muss und man sich doch immer was neues zur Beschäftigung einfallen lassen muss und die Bedürfnisse erfüllen muss. Dann ist doch Wohnungshaltung nicht besser oder schlechter als Freigang.

Klar das Freigang sicher fast allen Katzen gefallen würde, aber ob es die beste Haltung ist weiß ich nicht. Es gehört doch mehr dazu um Tiere wirklich gut zu halten.

Wenn man in einer Gegend lebt wo man Katzen mit geringer Gefahr Freigang bitten kann und es auch will, dann ist es doch total super und gut. Aber wenn ich das aus irgendwelchen Gründen nicht bitten kann oder will, ist es doch genau so gut.
 
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Ich denke auch man kann das nicht gänzlich verallgemeinern.
Es gibt Wohnungshaltung, die wirklich unzureichend ist, um eine Katze auszulasten und Freigang in Gegenden, wo eine Katze überproportional stark gefährdet und Stress ausgesetzt ist. Viele sehen einfach nur die Extreme.

Genauso gibt es gesicherte Gärten und Balkone und nicht immer muss der Garten die größere oder für die Katze schönere Alternative sein. Ist mir alles zu pauschal.

Ein Haus mit Minigehege kann kleiner als eine Wohnung mit Dachterrasse sein. Ab wann zählt der Mittelweg?
Schwierig, fließend und sehr individuell.
Solange keine Extrema verherrlicht werden, kann man doch andere Haltungsformen akzeptieren finde ich.
 
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Ich seh das auch etwas anders.

Ja, mir ist bewusst, dass ich meine Katzen einschränke, wenn sie nicht raus können. Das ergibt sich faktisch schon aus der Logik und ist erstmal wertfrei.

Ich finde nicht, dass beschränken zwangsläufig etwas Schlimmes ist. Das tun wir mit Kindern und das tun wir irgendwann mit unseren Eltern. Das tun wir, wenn wir Verantwortung haben über Lebewesen, die selbst nicht richtig abwägen können und sich nicht über alles bewusst sein können, nicht berücksichtigen/verstehen können, was man ihnen sagt, was passiert usw. In welchem Rahmen hängt von 1000 Umständen ab und es ist unsre Verantwortung, nach unserem Gewissen abzuwägen. Auch das ist wertfrei und pauschal gibt es wenig richtig und falsch, schwarz und weiß.

Für mich ist Wohnungshaltung weder besser als ungesicherter Freigang, noch schlechter(!). Weder faktisch bei den Vor- und Nachteilen noch moralisch. Auch denke ich nicht, dass Wohnungskatzen unglücklicher (oder glücklicher) sind als Freigänger. Es gibt berechtigte Kritikpunkte an beiden Haltungsformen und keine ist perfekt.

Das absolute Optimum ist in meinen Augen der gesicherte Freigang in einem tollen Garten und mit einer tollen Wohnung/Haus, mit allem was man einer Wohnungskatze (und viele natürlich auch bei ihren Freigängern, weil es sich selbstverständlich nicht ausschließt) bietet. Was leider den meisten nicht möglich ist.

Und mir ist bewusst, dass alle pauschalen Aussagen die ich treffe, bei der individuellen Katze anders sein können. Denn bei einer Katze, die nach draußen drängt, gilt das alles da oben natürlich nicht.

Aber nein, ich denke mir nicht "oh ich schränke mein Tier ein und deswegen könnte es glücklicher sein". Nein, das seh ich anders.
Und ich denke auch nicht, dass jeder der ungesicherten Freigang in ruhiger passender Lage bieten könnte, das auch muss/sollte.
 
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Glaubt man wirklich das Katzen so unglücklich sind in der Wohnung? Müsste die ganzen Katzen es dann nicht mit Unsauberkeit oder anderst auffallendes Verhalten zeigen?

Wohnungshaltung heißt doch das ich als Mensch mich viel mehr mit den Tieren beschäftigen muss und man sich doch immer was neues zur Beschäftigung einfallen lassen muss und die Bedürfnisse erfüllen muss. Dann ist doch Wohnungshaltung nicht besser oder schlechter als Freigang.

Klar das Freigang sicher fast allen Katzen gefallen würde, aber ob es die beste Haltung ist weiß ich nicht. Es gehört doch mehr dazu um Tiere wirklich gut zu halten.

Wenn man in einer Gegend lebt wo man Katzen mit geringer Gefahr Freigang bitten kann und es auch will, dann ist es doch total super und gut. Aber wenn ich das aus irgendwelchen Gründen nicht bitten kann oder will, ist es doch genau so gut.

Es wurde ja nun von Mitgliedern beider Haltungsformen mehrmals gesagt, dass man das differenziert sieht. Und auch, dass zu einer guten Freigängerhaltung mehr gehört als einfach nur die Tür zu öffnen.

Ich glaube nicht, dass durchweg alle Katzen unglücklich in Wohnungshaltung sind. Ich glaube aber durchaus, dass das Risiko für Wohnungskatzen höher ist, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln aufgrund der reizärmeren Umgebung, wenn sich der*die Halter*in nicht bewusst ist, dass man mehr Energie in die Beschäftigung und Auslastung stecken muss. Das ist für mich einfach eine logische Schlussfolgerung.

Hier im Forum wird ja von den Halter*innen viel getan, das zu vermeiden. Ob dass dann außerhalb des Forums auch so ist, kann ich nicht beurteilen. Da wird es gute und weniger gute Wohnungskatzenhalter*innen und gute und weniger gute Freigängerhalter*innen geben.

Nur, weil ich mich bemühe, bei meiner Art der Haltung alles möglichst gut zu machen (Verbesserungspotential wird es immer geben), heißt das ja noch lange nicht, dass das auf den Großteil aller anderen Wohnungskatzenhalter*innen/Freigängerhalter*innen auch zutrifft.
 
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Ich glaube nicht, dass durchweg alle Katzen unglücklich in Wohnungshaltung sind. Ich glaube aber durchaus, dass das Risiko für Wohnungskatzen höher ist, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln aufgrund der reizärmeren Umgebung, wenn sich der*die Halter*in nicht bewusst ist, dass man mehr Energie in die Beschäftigung und Auslastung stecken muss.
Hier im Forum wird ja von den Halter*innen viel getan, das zu vermeiden. Ob dass dann außerhalb des Forums auch so ist, kann ich nicht beurteilen. Da wird es gute und weniger gute Wohnungskatzenhalter*innen und gute und weniger gute Freigängerhalter*innen geben.
Da hast du sicher recht damit
 
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...oder lesen zumindest nur das heraus, was sie zum jeweiligen User lesen wollen, gell? Siehe ☝️ #556 von Dir und meine Antwort #559.
ich habe mich auf das von Dir geschriebene bezogen. Du hast da nicht differenziert…
Man muss jetzt die Gegebenheiten in Deinem Beispiel auch kennen und mir war halt nicht klar, ob Dich die von mir gewählte Haltungsform Dich nun auch wütend macht oder nicht….denn für mich ist das im weiteren Sinne auch Wohnungshaltung.
 
ich habe mich auf das von Dir geschriebene bezogen
Ja, aber Du hast eben nicht alles gelesen und dann auch noch behauptet...
habe ich gelesen…und Du unterscheidest eben nicht
...was einfach nicht stimmt und was ich Dir mit Verlinkung auf meinen Post auch bewiesen habe.
Diese Richtigstellung einfach zu ignorieren trägt halt auch nicht zum Forumsfrieden bei.

Ist aber auch egal, es sollte nur zeigen, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird.
 
Ja, aber Du hast eben nicht alles gelesen und dann auch noch behauptet...

...was einfach nicht stimmt und was ich Dir mit Verlinkung auf meinen Post auch bewiesen habe.
Diese Richtigstellung einfach zu ignorieren trägt halt auch nicht zum Forumsfrieden bei.

Ist aber auch egal, es sollte nur zeigen, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird.
Der eine Beitrag von Dir ist mir tatsächlich durchgerutscht beim Lesen! Entschuldige.
 
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Solange keine Extrema verherrlicht werden, kann man doch andere Haltungsformen akzeptieren finde ich.

Man kann sie nicht nur akzeptieren, sondern man muss sie sogar akzeptieren, solange sie von Gesetzes wegen her zulässig sind.

Ist man nicht bereit dazu, dann muss man sich für eine Gesetzesänderung stark machen.

Es ist erstaunlich, dass diese simple Tatsache zunehmend in Vergessenheit zu geraten scheint.
 
Glaubt man wirklich das Katzen so unglücklich sind in der Wohnung? Müsste die ganzen Katzen es dann nicht mit Unsauberkeit oder anderst auffallendes Verhalten zeigen?

Wohnungshaltung heißt doch das ich als Mensch mich viel mehr mit den Tieren beschäftigen muss und man sich doch immer was neues zur Beschäftigung einfallen lassen muss und die Bedürfnisse erfüllen muss. Dann ist doch Wohnungshaltung nicht besser oder schlechter als Freigang.

Klar das Freigang sicher fast allen Katzen gefallen würde, aber ob es die beste Haltung ist weiß ich nicht. Es gehört doch mehr dazu um Tiere wirklich gut zu halten.

Wenn man in einer Gegend lebt wo man Katzen mit geringer Gefahr Freigang bitten kann und es auch will, dann ist es doch total super und gut. Aber wenn ich das aus irgendwelchen Gründen nicht bitten kann oder will, ist es doch genau so gut.
Sehe ich auch so. Ich sehe das Problem auch - wie viele hier - in Aussagen von einer bzw. zwei Personen, die direkt oder unterschwellig es so darstellen, als sei eben Freigang das absolute Non-Plus-Ultra und ohne sei eine "gute" Haltung mit "glücklicher" Katze nicht möglich.
 
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Hab mich gerade komplett durch den Thread gelesen und möchte nun auch meinen Teil beitragen, bzw (Achtung Ironie!) mich gleich auf beiden Seiten unbeliebt machen.
Wir leben hier sehr glücklich mit einem Misch-Model zwischen gesichertem Garten und unbegrenzten Freigang. 🙂

Ich finde ein Plädoyer für Freigang oder Wohnungshaltung zeugt davon, dass man wenig von Katzen und deren Verhalten versteht (was aber keine Schande ist, ich denke das geht vielen Tierhaltern am Anfang so und man vertraut dann eben auf das was ein TA sagt), denn beide Haltungsformen können völlig ok sein, man muss die Bedürfnisse der jeweiligen Katze erkennen und dann die Gegebenheiten und Wohnsituation die man hat abwägen. Beides ist ja sehr individuell und nur weil bei "meiner Katze" etwas super funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass das für "deine Katze" auch gilt.

Sehe ich auch so!
Wir haben 4 Katzen und jede ist in ihren Bedürfnissen ganz unterschiedlich:

Ronja ist Einzel-Handaufzucht, spricht daher schlecht ,,kätzisch" und hat einfach Null Instinkte. Sie nutzt den Garten kaum und wäre wohl auch als Wohnungskatze glücklich geworden.

Loki ist aus dem TH und wurde nachweislich misshandelt, ist super schreckhaft und neigt dazu, bei kleinstes Geräusche panisch davon zu stürmen (auch vor z.B. ein Auto...). War wärend Quarantäne in Wohnungshaltung unsauber. Vermutlich eine Kombination aus Einsamkeit, Schmerzen, Trauma und Freiheitsdrang. Seid er gesicherten Freigang hat ist er sauber.

Dass sie beide Spezialfutter brauchen (IBD und Struvit), hat mir die Entscheidung meinen Garten zu sichern leicht gemacht. Sie haben NIE mehr gefordert oder versucht auszubrechen.
Hatte die beiden schon in dieser Haltung, bevor ich meinen Mann kennen gelernt habe.

Kuro der Kater meines Mannes, ebenfalls schon vor mir in seinem Leben, durfte von klein an raus (würde er nicht mehr machen) und ist ein Traum-Freigänger. Super souverän mit anderen Katzen, Hunden, Madern. Hat Angst vor Autos und fremden Menschen. Kommt 2x täglich pünktlich zum fressen und geht nur draußen aufs Klo.
Sperrt man ihn ein, beginnt er trotz starker Beruhigungsmittel Kot und Urin einzuhalten, was Stubenarest sehr schwer macht.

Seniorin Candy ist uns zugelaufen (Anzeige und Besitzersucher erfolglos), da wir zuerst dachten, dass sie wohl Streunerin war, wollten wir ihr die Freiheit nicht nehmen obwohl sie CNI hat und täglich Medis und Spezialfutter braucht.
Allerdings hat sie sich als komplett untauglich für den Feigang erwiesen. Sie darf auch ,,nur" in den Garten.

Das ist so ne Grundsatzfrage, die eher philosophischer Natur ist.

Genau DASS mein größtes Problem in dieser Diskussion. Oft wird die eigene Weltanschauung über die Bedürfnisse der individuellen Katze gestellt.
Mein Mann und ich waren nicht besser.

Ich bin erst mit Ronja und Loki zur Katzenhaltung gekommen und habe mit Freigänger-Haltern eher negative Erfahrungen gemacht. Dazu kommt mein Background beim Wildtierschutz.
Für mich war Freigang unverantwortlich!

Mein Mann ist mit Freigängern aufgewachsen.
Für ihn war alles anders nicht Artgerecht!

Zu Beginn haben wir oft über unsere Ansichten diskutiert. Heute wissen wir, es kommt auf die Katze an!
Wir ziehen den gesicherten Garten dem unbegrenzten Freigang auf jeden Fall vor, wollen auch keine weiteren Freigänger halten. Trotzdem würden wir aber auch keine Katze einsperren die dadurch unglücklich ist. Unsere Gegend ist ja prinzipiell freigangstauglich.

Aber wie kann Freigang denn überhaupt "fehlschlagen"? Ernst gemeinte Frage.

Candy ist schon fast aufdringlich zutraulich, läuft auf jeden Menschen unaufgefordert, schreiend zu und kuschelt sich schnurrend an die Person. Meschens die Angst vor ihr haben, werden regelrecht verfolgt.
Sie ist über Fenster und offene Türen in Wohnungen und Häuser geklettert. Wir wissen von 8 verschiedenen Nachbarn! Sie ließ sich füttern (nicht gut bei CNI) und ein Paar wollten sie auch behalten was zu großem Streit geführt hat. Sogar aus einem Lokal und einem Supermarkt mussten wir sie abholen!
Autos mussten um sie herumfahren oder sie ließ sich vom Fahrer WEGTRAGEN.
Das alles passierte in einem Zeitraum von 3 Monaten.

Natürlich hätten wir auch weiter zusehen können aber uns war klar, dass sie früher oder später überfahren wird, auf einen Menschen oder Hund trifft, der nicht gut auf sie zu sprechen ist oder jemand die ,,arme" Katzen behält ohne sich zu melden. Die Frage war nicht OB sondern nur mehr WANN.

Uns wurde das alles zu nervenaufreibend und wir ließen sie nur mehr in den gesicherten Garten.
Candy versucht nicht auszubrechen und kommt uns seid dem viel entspannter vor. Davor war sie vereinzelt unsauber und hat schlechter gefressen. Beide Probleme sind nun verschwunden. Wir vermuten, sie war durch den Freigang schlicht überfordert.

Ganz einfach, wäre sie hier nicht glücklich, dann würde sie nicht wieder kommen. Weil sie es nicht müsste. Sie würde sich hier einfach nicht mehr aufhalten.

Ok, ich verstehe was Du meinst. Aber diese Katzen zieht es nicht wirklich "nach Hause" und die würden wahrscheinlich auch nie einen geschlossenen Raum betreten, in dem sich auch ihr Peiniger aufhält. Die zieht es nur zum Futter, denn das brauchen sie um zu überleben.

Leider lassen sich auch Katzen anfüttern dene es zuhause gut geht. Vor allem mit Schrott-Futter welches wirklich nicht gesund oder besser für die Katze ist.
Zweitens reicht vielen Katzen eine Futterumstellung, eine schwierige Vergesellschaftung oder Zoff mit einer fremden Nachbarskatze als Grund zum abwandern.

Sollte man es in diesen Situationen dann einfach so zulassen und die Katze dann selbst entscheiden lassen?
Ich würde Kuro auf jeden Fall GEGEN seinen Willen reinholen und das Problem lösen, auch wenn das viel mehr Arbeit bedeutet.

Gleichzeitig kenne ich einen Fall, wo es genau umgekehrt war.
Die Katze hatte keine Klappe und wurde bei Regen, Frost und Hitze immer Nachts und wenn keiner Zuhause war vor die Tür gesetzt ohne Unterschlupf.
Sie war ungeimpft, nicht entwurmt und keiner ging mit ihr zum TA. Zu fressen gab es 1x täglich ein Päckchen Schrottfutter.

Trotzdem ist sie täglich gekommen und hat sich kuscheln lassen, bis sie mit 6 Jahren an Leukose gestorben ist!
Sie hat ihre furchtbaren Besitzer bis zum Schluss geliebt, weil sie eben auch nicht wusste, dass sie wo anders rein dürfte, gutes Futter und medizinische Hilfe bekommen hätte.

Die Aussage ,,Eine Katze würde gehen wenn es ihr nicht gut geht bzw. eine Katze die abwandert hat kein schönes Zuhause." Ist für mich in beide Richtungen absoluter Unsinn! ☹
 
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Sollte man es in diesen Situationen dann einfach so zulassen und die Katze dann selbst entscheiden lassen?

Das kommt auf den Einzelfall an. Uns ist unsere allererste Katze, die wir hatten als ich ein Kind war, auch abgewandert. Sie wollte einfach lieber auf dem Nachbarshof wohnen, als bei uns. Die "Nachbarn" waren Verwandtschaft, das Elternhaus meines Vaters. Und natürlich haben wir anfangs versucht, das zu unterbinden.

Wir haben sie geholt, sie wurde uns gebracht. (Zu Fuss, also durch mitlaufen lassen und so. Manchmal wurde sie auch getragen, aber nie in einer Box oder so.) Dann blieb sie kurz, aber es hielt nie lange an. Sie wollte einfach lieber dort sein, als bei uns.

Irgendwann haben wir dann alle beschlossen, dass sie dann dort bleiben darf, wenn sie es so unbedingt möchte. Wäre das jetzt nicht Verwandtschaft gewesen, dann wäre das natürlich deutlich komplizierter gewesen, aber so rein grundsätzlich finde ich schon, dass man irgendwann den Willen des Tiers auch einfach akzeptieren muss, wenn es so deutlich zeigt, dass es sich dort wohler fühlt als zu Hause. Gezielte Entfremdung mit Einsperren, bewusst anlocken und so nehme ich davon aus, da das Tier in dem Moment ja manipuliert wird.

Sie wurde aber nicht manipuliert, sondern es war wirklich das, was sie wollte. Aus sich heraus.

Eine Katze ihrem angestammten Zuhause zu entfremden ist übrigens jetzt auch nicht soooo leicht, also wenn man unter Entfremden einen dauerhaften, freiwilligen Aufenthalt versteht, und nicht nur regelmässige Besuche um was "abzugreifen". Wenn sich eine Katze wirklich komplett entfremden lässt, ohne Zwang, dann passt zu Hause was für die Katze nicht.
 
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Eine Katze ihrem angestammten Zuhause zu entfremden ist übrigens jetzt auch nicht soooo leicht, also wenn man unter Entfremden einen dauerhaften, freiwilligen Aufenthalt versteht, und nicht nur regelmässige Besuche um was "abzugreifen". Wenn sich eine Katze wirklich komplett entfremden lässt, ohne Zwang, dann passt zu Hause was für die Katze nicht.

Da hast du nicht Unrecht aber was, wenn das Problem eine laute Baustelle, eine freche Nachbarskatze, oder eine vom TA verordnete Futterumstellung ist die einfach nicht schmeckt.
Es gibt viele Dinge, die aus Sicht einer Katze nicht passen können. Trotzdem ist es für die Besitzer unendlich traurig, wenn die Katze sich entfremdet und ich würde immer dafür plädieren, etwas dagegen zu unternehmen bzw. der Katze auch stubenarest zu geben bis sich das Problem gelöst hat.

In den seltensten Fällen zieht eine Katze wie bei dir einfach um.
Meistens wird sie ja trotzdem von den fremden Menschen hereingelassen, gefüttert oder bedient sich an vorhandene Futter der eigenen Katze.
Dass es bei euch im eigenen Umfeld war, macht die Sache ja auch leichter. Ihr habt die Leute gekannt, wusstet ihr geht es gut und hattet warscheinlich noch Kontakt.

Wäre das jetzt nicht Verwandtschaft gewesen, dann wäre das natürlich deutlich komplizierter gewesen, aber so rein grundsätzlich finde ich schon, dass man irgendwann den Willen des Tiers auch einfach akzeptieren muss, wenn es so deutlich zeigt, dass es sich dort wohler fühlt als zu Hause.

Da gehen unsere Meinungen ein bisschen aus einander.
Meine Katzen würden gerne von Dreamies leben und nie freiwillig zum TA gehen. Ich bestimme was sie fressen und wie sie versorgt werden. Was spricht dagegen, dass ich auch ihren Wohnort bestimme?
Ich denke schon, dass ich es zuerst mit Stubenarest und einer erneuten Eingewöhnung versuchen würde. Vielleicht auch einen Katzenpsychologen dazu ziehen würde um rauszufinden was das Problem ist.

Die Katze ausziehen zu lassen, wäre wohl die aller letzte Lösung für mich. Außerdem würde ich mir das neue Zuhause SEHR genau ansehen, bevor ich bereit wäre, so eine Entscheidung zu treffen.
 
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Was spricht dagegen, dass ich auch ihren Wohnort bestimme?

Die Tatsache, dass sie sich dort scheinbar unwohl fühlt?

Klar kann und sollte man dann schauen, woran es liegt. Das würde ich auch tun und dann eben versuchen das entsprechend zu verändern, wenn es sich verändern lässt. Lässt es sich aber nicht verändern, dann würde ich die Katze erst Recht nicht einsperren.

Das wäre für mich noch schlimmer, als eine Katze einzusperren, von der ich NICHT weiss, ob sie das gut findet bei mir eingesperrt zu sein. Da besteht ja noch die Möglichkeit, dass ihr das nix ausmacht, aber wenn ich klar weiss, dass sie nur eingesperrt bleibt, dann wäre das für mich ein wirklich komplett untragbarer Zustand.

Wenn ich dann nicht wollen würde, dass sie dort hinkommt, wo sie von sich aus hin geht, dann würde ich ihr ein ganz anderes Zuhause suchen.
 
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Wenn ich dann nicht wollen würde, dass sie dort hinkommt, wo sie von sich aus hin geht, dann würde ich ihr ein ganz anderes Zuhause suchen.

Das sehe ich auch so und finde ich auf jeden Fall vernünftig! 😊
Was mich bei den Thema oft so stört, ist wie passiv manche Leute ihre Katze abwandern lassen ohne etwas zu tun das sie bleibt oder das neue Zuhause zu überprüfen.

Hat man bereits einiges Versucht und kann die Situation nicht ändern z.B. Katze stört sich an schreiendem Baby, muss das ,,Wahl-Zuhause" überprüft und eine offizielle Vereinbarung getroffen werden. (Katze wird mit allen Verantwortungen übernommen und nicht nur gefüttert und gestreichelt) oder ein geeigneteres Zuhause gesucht.
Natürlich kann man kein Tier auf Dauer einsperren, dass sich offensichtlich nicht wohl fühlt.

Unsere Candy kam z.B. immer wieder zurück. Ihr Verhalten wurde aber von ganz viele Leuten leider Fehlinterprätiert.
 
Ihr Verhalten wurde aber von ganz viele Leuten leider Fehlinterprätiert.

Das ist oft das Hauptproblem, leider. Gerade die passionierten Fremdfütterer, die aber null Verantwortung mitbringen, kapieren das nur schwer.

Trotzdem wandern die Katzen dadurch ja nicht von sich aus ab, die "greifen ab". Was aber halt leider auch oft nicht gut für sie ist. Da kann ich auch ein Lied von singen. Da würde ich allerdings lieber diese Menschen einsperren, als meine Katze deshalb einzusperren.
 
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