Es gibt Studien dazu, dass die Vogelpopulation in Siedlungsgebieten sogar eher zunimmt bzw. stabil bleibt, trotz der Katzen, das wurde hier auch schon erwähnt.
NABU: Wer ist schuld am großen Vogelschwund?
Es gibt auch Studien dazu, dass Wohnungskatzen häufiger Verhaltensauffälligkeiten zeigen als Freigänger.
In Bezug auf das Kratzverhalten, Unsauberkeit etc. Aber dafür braucht man an sich keine Studien...sondern nur gesunden Menschenverstand.
Das trifft auf den derzeitigen Katzendruck zu. Wenn man jetzt die Wohnungskatzen dazu addiert, sieht das schon anders aus, wenn diese ebenfalls im Freigang sind. In Gebieten (gut, ich könnte jetzt Australien nennen, wobei da ja noch andere Vorraussetzungen bestehen) mit sehr hohem Katzenaufkommen könnte das schon wieder anders aussehen, vor allem wenn es dann noch an anderer Stelle Probleme mit Futterbeschaffung oder fehlenden Nistplätzen gibt. Das addiert sich teilweise halt auf.
Ob Freigänger generell weniger Verhaltensauffälligkeiten haben oder sie nur nicht auffallen, weil sie sich draußen urinieren und kratzen dürfen, wo sie wollen, ohne dass ein Mensch das registriert, ist auch ein Teil des Ganzen, den man berücksichtigen sollte.
Desweiteren sieht man immer gerne an den Unsauberkeits-Threads, dass die Halter sich eben auch vorher wenig Gedanken um die Bedürfnisse der Katze gemacht haben. Die wirklich verhaltensgestörten Katzen vermittelt man ja auch deswegen gern auf "Bauernhöfe" weil sie dort nicht auffallen, wenn sie überall hin machen. Die ganze Welt ist dann ihr Katzenklo.
Nur sollte man eben auch solche Meinungen wie meine Meinung berücksichtigen, dass der tolle Freigang meine damaligen Katzen allesamt ihr Leben extrem verkürzt hat. Die erste Katze, die bei mir ein hohes Alter erreichte, hatte begrenzten Freigang. Und nicht jede Katze, die unters Auto kam oder gequält wurde, starb an den Folgen.
Meine Dicke kam einmal in den Heuwender und einmal unters Auto. Einmal war das Hinterbein durch, die Niere gequetscht und sie hatte überall Prellungen, beim zweiten Unfall war das Becken gebrochen. Tiger hatte den Unterkiefer zur Hälfte weg gerissen. Katze die erste hatte ein ausgestochenes Auge und war stumm, weil sie jemand gequält hatte...
Sasuke ist verschwunden, Mohrle wurde überfahren, Einstein wurde überfahren, Flo erhängte sich im Fenster, die Dicke wurde letztlich vergiftet, Strudl wurde überfahren und schleppte sich noch nach Hause...
Heute bin ich viel mehr Zuhause. Die Tür zum Garten steht immer offen. Wo liegt die Katze? Zu 90% auf der Couch, im Bett, auf dem Sessel... die geht mal kurz gucken und geht wieder rein. Klar könnt ich die Tür vom Garten zur großen weiten Welt öffnen. Nach hinten raus ist es kilometerweit grün, aber Hundestrecke, Gesamtschule nebenan, Einkaufszentrum die Straße runter, vorne raus zwar 30er Zone, aber viel befahren, weil Durchgangsverkehr. Also würde ich ihr mehr Freiheit schenken, wäre sie in einer Woche spätestens tot und mein Vermieter würde mir kündigen. Aber egal, hauptsache frei, oder?