Das was ICH mich dabei frage ist, mit welcher Begründung man dann diese Art der Tierhaltung überhaupt noch zulassen will? Denn das Tier dient dann ja nur noch der "menschlichen Bespassung" und ist damit für den Menschen nicht "lebensnotwendig", soll aber für diese "Bespassung" auf seine natürliche Umgebung und sein natürliches Verhalten verzichten. Das ist paradox. Und noch paradoxer wird es, wenn das dann als Tierschutz verkauft wird.
Wie ich schon schrieb, ist das eben das Argument der Tierrechtler und damit hast Du den Schritt zum geforderten Verbot sämtlicher Tierhaltung schon gezogen.
Es ist aber nichts schwarz und weiß. Wenn ich genau so argumentieren würde (wenn das okay ist, muss aber auch das okay sein, bzw. wenn man das verbietet, muss auch alles andere verboten sein), dann kommen wir nämlich genau zu dem schwarz-weiß der Tierhaltung: Muss man jetzt jegliche Tierhaltung aufgeben und alle Tiere in Freiheit entlassen (mit allen Konsequenzen) oder muss man jegliche Haltung akzeptieren, egal wie sehr das Tier darunter leidet?
Ich geb Dir nen Tip, die meisten Leute sind nicht bei entweder/oder bzw schwarz/weiß zu finden, sondern schauen aufs Tier. Die einen mehr, die anderen weniger, durchaus mit Diskussions-Potenzial, aber eben individuell.
Nur ein paar Grundsätze muss es halt geben, an denen man sich orientiert und die man halt wirklich nicht mehr unterschreiten sollte. Und wenn man sich selbst halt keine Gedanken zum Tier machen will (gibt genug Menschen, denen geht die Befindlichkeit des Tieres sowas vom am Hintern vorbei), dann braucht man denen halt auch nicht mit Argumenten zu kommen. Diejenigen, die sich Gedanken machen, die kann man eventuell von einer anderen Sicht auf die Lage überzeugen, aber dazu muss es eben auch sinnvolle Gedanken geben, die zu diesem oder jenem Schluss kommen. So wie bei dem ursprünglichen Threaderstellenden. Diskussion bedeutet nun aber weder, dass derjenige sich überzeugen lässt, dass das eine Scheinlösung ist oder dass er das im Vorfeld hätte vermeiden können und es beim nächsten Mal besser macht, aber er hat zumindest die Möglichkeit eine andere Perspektive einzunehmen und das zu hinterfragen.
Was tipp ich hier eigentlich? Wer polarisieren will, der tut es. Wo ist die anfangs so sachliche Diskussion geblieben?