Ich wurde gebeten, etwas zu Neelix und den Umgang mit seiner Taubheit im Alltag zu erzählen.
Here it comes..
Es gibt keine großen Unterschiede zum Umgang mit Locky und Lilo ehrlich gesagt.
Seine Taubheit war nie ein großes Hindernis, mit ihm zu kommunizieren nur halt etwas anders. Da meine Katzen sowieso überall hindürfen gibt es nur ganz ganz wenig Tabuzohnen. Das sind meine Pflanzen auf dem Balkon und ein Regal, wo aber nur Neelix raufhüpfen kann, de anderen zwei sind nicht sportlich genug. Wie habe ich ihm das verboten? Jedes mal wenn er zum Sprung auf das Regal oder auf meine Balkonpflanzen (er liebt es, die Zweige anzuknabbern und abzureißen und da habe ich echt ein Problem mit) habe ich tief und laut gesummt (er spürt die Vibrationen) oder auf den Fußboden geklopft. Er dreht den Kopf zu mir, ich zeige ihm den erhobenen Zeigefinger - das Zeichen für Nein. Am Anfang ist er trotzdem gesprungen. Ich Zeigefinger gezeigt und mit dem Kopf geschüttelt und ihn runter gesetzt. Wenn ich gearbeitet habe (Homeoffice) habe ich Kameras aufgestellt an den neuralgischen Punkten und konnte so schnell reagieren, wenn er in der Nähe des Regals war oder an den Sträuchern. Mittlerweile versteht er den erhobenen Zeigefinger und reagiert ziemlich perfekt drauf - sofern er hinschaut. Besser jedenfalls als ein verbales Nein bei L und L.
Für "komm" habe ich eine andere Handbewegung. Am Anfang habe ich ihn immer mit Fleisch belohnt, wenn er gekommen ist, das mache ich ab und zu heute noch. Mehr Kommandos hab ich eigentlich nicht. Außer dem "bleib" Kommando, was wir im Rahmen vom Clickern geübt haben. Wenn ich mit L und L spiele, bleibt er auf seinem Stuhl sitzen, bis er an der Reihe ist. Aber das kann man mit jeder Katze üben, das hat mit Taubheit nichts zu tun.
Im Umgang mit Locky und Lilo merke ich absolut keinen Unterschied zu einer hörenden Katze. Klar, wenn sich einer der beiden anschleicht, hört er es nicht aber ich hab nette Katzen (sogar Locky ist da nett) und die machen das eher selten.
Man sollte ihn nicht stören, wenn er schläft. Also nicht anfassen, denn dann wacht er schreckhaft auf. Also er beißt nicht oder kratzt auch nicht er schaut einen dann mit angsterfüllten Augen an. Klar für ihn kommt das sehr überraschend, er schläft halt voll. Die meisten Katzen schlafen ja selten tief und fest. Also ganz ganz tief.
Das Spielverhalten ist vielleicht ein kleines bisschen anders. Viel mit Rascheln hinterm Vorgang oder unter Zeitung ist da nicht. Er braucht die visuellen Reize. Federangel direkt vor seiner Nase oder heiß geliebt : der Laserpointer. Da geht er ab wie ein Zäpfchen.
Was Clickern betrifft ist er der King hier. Ich clickere mit einem Lichtclicker. Er liebt es. Ich mache Agility Training mit ihm und danach Clickern und er ist so was von streberhaft. Von allen dreien hier ist er derjenige, der das am besten kann und am meisten Bock drauf hat. Und er kann echt viele Tricks.
Also alles in allem gehe ich mit ihm um, wie mit meinen anderen beiden auch.
Noch Fragen? 😊