Rasse oder Prägungsphase?

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unsere vier sind alles teilzeitfreigänger (tagsüber) und sind von rassekatzen soweit entfernt wie ich von einer model-figur.
alle unsere katzen lassen sich von meinem mann und mir problemlos anfassen und hochnehmen. auch medikamentengabe, fiebermessen, maulkontrolle usw. sind ohne beiss- oder kratzattacken in einem gewissen zeitrahmen möglich.

molle:weiblich, 13 jahre, kam mit ca. 2-3 jahren aus wohnungs-einzelhaltung, hatte dort nur am wochenende menschlichen kontakt. es hat monate gedauert, bis wie sie anfassen durften. sie hat noch immer angst vor fremden männern. sie schmust gerne, zeigt es einem durch augenkontakt, wenn sie es möchte. auch das ende der schmuseeinheit bestimmt sie selber. kurzes vorwarnen (brummeln, schwanz zuckt), 5 sekunden später wird zugeschlagen.
sie putzt mit vorliebe stundenlang meine haare.

fiete: männlich, 6 jahre, kam mit 5 jahren aus dem tierheim und war dort etwa 6 monate. abgabe wegen unsauberkeit. er liess sich von anfang an streicheln und fordert seine schmuse-einheiten unmissverständlich ein (springt auf den schoss, kriecht unter die decke, gibt köpfchen, beist zärtlich (!) in den fuss.

pelle: männlich, 1 jahr, kam mit 16 wochen aus dem tierheim zu uns, wurde mit 8 wochen zusammen mit seiner schwester über den tierheim-zaun "entsorgt". hat diverse krankheitsprobleme beim einzug (augen, pilz, halsentzündung usw.). liess sich anfangs nicht anfassen und musste für die regelmässigen behandlungen (augensalbe, pilz-waschungen) mit einem grossen handtuch eingefangen werden.
er ist heute die grösste schmusebacke, die ich jemals erlebt habe. wenn ich zu hause bin, klebt er wie eine klette an mir, schläft auf meiner brust, pfötelt in meinem gesicht herum und bleibt auch draussen immer in der nähe.

lotte: weiblich, 1 jahr, schwester von pelle; gleicher einzugstermin, gleiche krankheitsgeschichte. liess sich von anfang an relativ problemlos hochnehmen, hat sich aber extrem gegen alle behandlungen gesträubt. die kann so laut und schrill schreien, dass einem die ohren klingeln.
ist sehr auf meinem mann geprägt, schläft bei ihm unter der decke, ist aber ansonsten drinnen nicht so die schmusebacke (schläft lieber) und sehr gerne draussen bei wind und wetter unterwegs. wenn man sie draussen trifft, ist sie extrem verschmust, köpfelt und schmeisst sich hin.
 
Das ist doch wie verhext, immer wenn ich glaube einen Roten Faden zu erkennen kommt wieder einer der alles über den Haufen wirft.😀
Es scheint keinerlei Schema zu geben.😱
 
Bei Abessiniern hängt es, teilweise zumindest, auch mit der
Rasse zusammen, denn dass Abys sich meist auf einen Menschen
fixieren steht schon in der Rassebeschreibung und ich kann das
auch bestätigen. Den Abys ist meist der Kontakt zu ihren Menschen
wichtiger als der zu Artgenossen, es gibt natürlich auch da Ausnahmen,
aber wer weiß, ob die dann nicht schlechte Erfahrungen mit Menschen
gemacht haben. Mein Kenny war z.B. total auf meinen Mann fixiert,
wenn der auftauchte, war ich abgemeldet, obwohl er so gut wie nie
gefüttert hat oder sich sonstwie groß mit den Katzen beschäftigt
hatte. Abys sind darin völlig unbestechlich.

Keine meiner Rassekatzen hat je gefremdelt, vom ersten Tag an
waren sie Zuhause und hatten Vertrauen zum Menschen, obwohl
mein Siam, wie ich heute weiß, ncht vom besten Züchter stammte,
er hatte zwar Papiere, Impfungen u.s.w., aber der Züchter hatte
immer eine Wasserspritze parat um den Kater am Markieren und
die Kitten von der Tapete und den Gardinen abzuhalten, heute
würde ich, aus so einem Zücherhaushalt keine Katze nehmen.

Aber auch mein Woody war sehr menschenbezogen, hat in der
ersten Nacht in meiner Hand gelegen und geschlafen, später
als er größer war und nicht mehr in meine Hand gepasst hatte,
hat er mir wenigstens alle vier Pfoten in die Hand gegeben.
Er war ein absoluter Traumkater, in jeglicher Hinsicht.
 
Das ist aber ein spannendes Thema! 🙂
Was ich mich immer wieder frage, ist der Unterschied zwischen Züchter- und Vermehrerkatzen bei gleicher Kinderstube. Wählen Züchter nur Katzen aus, die besonders schmusig sind, oder nehmen sie auch Zuchtkatzen, die vielleicht nicht so verschmust sind, aber sonst auch als Zuchtkatzen geeignet? Vermehrern ist ja sowas egal.
Ich denke da an meinen Perserkater: Er kam vom Vermehrer, die hatten neben Persern auch noch eine andere Rasse. Es liefen dort also viele Katzen rum, ich weiß nicht, wie intensiv sich um die Babys gekümmert wurde. Felix kam viel zu früh zu mir, war von Anfang an aber absolut zutraulich und angstfrei. Trotzdem zeigte sich bei ihm schon als Baby, daß er nicht so verschmust war. Er wollte nicht mit im Bett schlafen und schien von Streicheleinheiten nicht so viel zu haben. So ist er auch heute noch, und ich bin die einzige, von der er sich überhaupt gerne anfassen läßt! Selbst meine Mitbewohnerin läßt er nur selten mal an sich heran. Trotzdem hat er wenig Angst, kommt auch bei Fremden an.

Woran liegt es nun:
- ist es einfach sein Charakter?
- liegt es an der Rasse, viele Perser sind reservierter?
- wurde mit ihm als Baby zu wenig geschmust?
- waren schon die Eltern zurückhaltender und das wurde vererbt?

Es wäre wirklich interessant zu wissen, ob die Rassekatzen vom Vermehrer sich bei gleicher Kinderstube von den Züchterkatzen unterscheiden aufgrund der Auswahl der Eltern.
Ach ja, die Perser meiner Schwester (auch nicht vom Züchter) waren auch nicht so verschmust wie ihre beiden EHKs von einem Hof. Ich glaube, EHKs sind im Durchschnitt noch anhänglicher als Perser, alleine von der Rasse her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch wie verhext, immer wenn ich glaube einen Roten Faden zu erkennen kommt wieder einer der alles über den Haufen wirft.😀
Es scheint keinerlei Schema zu geben.😱

Gibt es ja beim Menschen auch nicht 😉

Man kann sicher die ein oder andere grobe Richtung erkennen, aber wenn alle Lebewesen gleich wären, wären es ja keine Individuen 🙂

Um es pauschal zu sagen:
Katzen mit liebevoller Kittenstube und gutem, liebevollen Umgang mit Menschen werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit immer sehr freundlich und umgänglich sein.

Kitten von wilden Katzen/Streunern, ohne jeglichen menschlichen Bezug, die später auch wild draußen lerben, werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keine verschmusten zutraulichen Katzen.

Alles weiteren Möglichkeiten dazwischen hängt vom Umgang mit Mensch und Tier ab.

Stell Dir mal ein soziales Kitten in einer liebevollen Umgebung vor, mit liebevollen Erwachsenen, liebevollen Kindern. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es eine ausgeglichene und "belastbare" Katze, die wenig/kaum Angst hat.

Wenn dieses Kitten nun in einen chaotischen Haushalt kommt, wo viel und laut gestritten wird, wo permanent Stress ist, evt. zwei laute Hunde leben, könnte es sein, daß genau dieses Kitten eine verschreckte Katze wird.

Wenn dieses Kitten bei einer alten Frau leben würde (es soll ja Menschen geben, die nur ein Kitten nehmen 😉), diese Frau würde nie Besuch empfangen und sehr zurückgezogen leben. Es könnte passieren, daß dieses Kitten entweder verhaltensauffällig wird und anfängt zu pinkeln, Tapeten runterzureissen etc. oder es resigniert und wird eine ruhige verhuschtes Katze.


Egal ob es sich dabei um eine Rassekatze handelt oder nicht, es kommt m.E. schon darauf an, welches Lebensweg dieses Tier nehmen wird. Wie gesagt, rassetypische Merkmale können sicher einfließen, aber m.E. ist der persönliche Umgang ein großer Bestandteil bei der Festigung des Charakters.
 
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Claudia, Du meinst also das sich eine Rassekatze im gleichen Umfeld ähnlich entwickelt wie eine FWW Katze?
Und das dann noch der Charakter hinzukommt?
Das Rassenmerkmale eher untergeordnet sind?
 
Ich glaube schon, daß die Rasse eine Rolle spielt. Aber das Lebensumfeld kann eine Katze wohl auch ziemlich prägen. Wenn ich z.B. meinen Kater nehme, der sehr auf mich fixiert ist und sich von anderen Menschen kaum streicheln läßt (er hat aber keine Angst vor denen): Wer weiß, wie er sich entwickelt hätte, wäre er in einer Familie aufgewachsen, immer mit denselben Menschen um sich herum und immer in der gleichen Wohnung? Felix kennt aber von klein auf wechselnde Mitbewohner, er kennt mehrere Wohnungen mit verschiedenen Menschen. Vielleicht hat das dafür gesorgt, daß er zwar keine Angst vor anderen hat, sie für ihn aber immer nur nebenher laufen und er sich an mich hält, weil ich die einzige Konstante bin, die immer gleich bleibt? Schwer zu sagen, wieviel Einfluß da Charakter und wieviel Lebensumfeld haben.
 
Gibt es jemanden mit einer FWW Katze die liebevoll aufgezogen wurde?


Ja 🙂 gibt's 🙂


Aber ich hatte auch andere:
- einen Perserkater aus international erfolgreicher Zucht, welcher unkastriert bis zu seinem 15. Lebensmonat allein im 4qm-Zwinger im Keller lebte
- Perserdame aus ehemals guter Haltung, dann wg. Trennung in TH gegeben

- einen Kartäuser-Maine-Coon-Mix-Kater aus liebevoller Aufzucht, welcher von seinen neuen Besitzern wg. Urlaub im Alter von 10/11 Monaten ausgesetzt wurde und sich vier Wochen völlig allein durchschlagen mußte

- viele viele Bauernhofkätzchen verschiedener Altersklassen und unterschiedlicher Wildheit mit teils sehr harter Kindheit

- einige "wirklich wilde" bereits halbwüchsige/erwachsene Katzen

- Rassemixe und EKH aus Wohnungsaufzuchten, Kinder und Menschen seit Anbeginn gewöhnt

- und jetzt aktuell den kleinen Jim Knopf - orientierungslos und verängstigt auf der Straße gefunden


Meiner Meinung nach hat die Vorgeschichte/Aufzucht/frühe Prägung auf Menschen/Kindheit in Freiheit weil Mama eine "Wilde" ist usw. wenig bis nichts damit zu tun, wie sich ein Tier entwickelt.

Es kommt immer auf den individuellen Charakter von Mensch und Tier an sowie auf die Beziehung, die sich daraus entwickelt.

Es gibt Katze-Mensch-Beziehungen, die einfach passen - und eben auch andere....

Ob eine Katze besonders schmusig ist, sich gerne herumtragen läßt, gerne auf den Schoß kommt oder nicht, hängt m. E. nicht mit der Rasse zusammen.

Beispiele:
Die winzige Perserdame Jessica ("Jessie James", die erste Katze Hessens, die einen Nachnamen hatte 😉) aus dem TH: ließ sich nur zwanghaft streicheln, nicht hochheben, unter Protest bürsten.
Sie war früher nie draußen gewesen und forderte den Freigang trotzdem vehement ein (zu dem Zeitpunkt war sie ca. 3 bis 4 Jahre jung)
So reserviert, wie sie gegenüber Menschen war, so wild und selbstbewußt zeigte sie sich draußen: verkloppte mit schöner Regelmäßigkeit den im Nebenhaus wohnenden roten Riesenkater - es gab in diesen Auseinandersetzungen immer nur einen Verletzten 😕 sie verlor höchstens mal 'nen Puschel Wolle
Nach Jahren (!) der Menschenscheu überlegte sie es sich anders - und kam plötzlich schnurrend auf Dosis Schoß gekrochen, wo sie den ganzen Abend liegenblieb - und fortan jeden Abend glücklich und zufrieden verbrachte.

Dagegen war mein Perserkater (der aus dem Keller-Zwinger) eine Schmusebacke 1. Klasse - von der ersten Minute an. Und blieb es auch.


Ein völlig verwildertes Katzenmädchen (schon die Mama war wild), welches ihren ersten Wurf in der Pferdebox gebar und dann auf tragische Weise nach zwei Tagen an den Marder verlor, hatte sich nie näher als 20 Meter an einen Menschen herangetraut.
Durch die schwere Gesäugeentzündung, welche sie durch den plötzlichen Totalverlust ihrer Babies erlitt (Milchstau), war sie hochfiebrig und wollte sich zum Sterben zurückziehen.
Doch der Lebenswille war stärker als die Angst - sie ließ sich von mir füttern, streicheln, hochheben und in Quarkumschläge packen. Darin blieb sie dann 30 Minuten ganz ruhig liegen - mitten auf dem Tisch im Vorraum der Reithalle, wo ständig was los war.
Sie fuhr anstandslos zum TA mit; trotz der Unannehmlichkeiten, die für sie mit Autofahren verbunden waren, kam sie mir täglich entgegengetrabt, wenn sie mein Auto auf den Hof einbiegen hörte.


Jim Knopf ist eines der zutraulichsten, verschmustesten Fellchen, die mir in den letzten Jahren über'n Weg liefen. Schmeißt sich schnurrend auf den Rücken, um sich's Bauchi kraulen zu lassen. Läßt sich hochheben, fährt Auto ohne Kennel... (alle Tiere fahren bei mir normalerweise IM Kennel, aber als ich ihn fand, hatte ich keinen dabei: war ja nicht geplant. Seither steht immer einer im Kofferraum, man weiß ja nie 😉)


Katie dagegen, liebevoll aufgezogen, seit ich sie fand, ist seit ihrer Kastration so gar keine Schmuse- und Schoßkatze mehr. Auch der Unfall und die Folgen daraus haben ihren Charakter nachhaltig geprägt.
Aber trotzdem ist sie auf ihre Art total anhänglich: hört wie ein Hundchen, wenn ich sie rufe; geht gerne mit spazieren; kommt in kurzen Abständen heim, um "Hallo" zu sagen.

Paulchen ist ein echter Katermann: Herrscher des Harems, Erzieher der Kleinen, aber sehr anhänglich, schmusig, läßt sich gerne herumtragen und sabbert dabei vor Begeisterung, fordert seine Streicheleinheiten mit vollem Körpereinsatz, schläft im Bett, tretelt mit weggetretenem Blick auf mir herum -- aber immer nur, wenn ER will 😉
Er bewacht das Haus und Grundstück wie ein Hundchen: sitzt knurrend am Küchenfenster, ersatzweise auf der Veranda, sobald Gefahr droht (Gefahr = fremde Menschen, auch Nachbarn, am Gartenzaun; haltende/parkende Autos vor dem Grundstück; unbekannte Hunde usw.)

Lilly & Robinchen, meine Tigermädchen (Schwestern): verschmust, anhänglich, liebebedürftig, Schoß-, Bettschläfer-, Kuschelkatzen, Körbchen- und "vor-dem-Ofen-liegen"-Katzen; Lilly läßt sich stundenlang auch draußen herumtragen und Geschichten erzählen; Robinchen mag das nicht so, übt aber gern Kunststückchen: auf Kommando hoch- und runterspringen, mich dabei als Zwischenstation benutzend; beide sind so verschieden in ihrer Art - schwer zu beschreiben. Aber sicherlich mindestens so anhänglich wie jede Rassekatze 😉



Naja, viel geschrieben...... um's auf den Punkt zu bringen: von der Rasse hängt es wohl eher nicht ab.
Sondern von den inneren und äußeren Lebensumständen, der Kindheit, Jugend sowie den Menschen, die sich kümmern - und ob das alles "paßt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Mafi,

wahrscheinlich hauen mich gleich die Züchter, weil ich Unsinn verbreite oder so 😀 😀

Es handelt sich dabei nicht fundierte, belegbare Erkenntnisse, sondern um meine persönliche Meinung.

Es gibt rassetypische Merkmale (mit den dazugehörigen Ausnahmen 😉 ). Eine Katze orientalischen Ursprungs hat also einen ganz anderen Charakter als eine Perserkatze und somit natürlich auch andere Veranlagungen.
Aber ich denke trotzdem, daß das gleiche Kitten (also rein theoretisch *g*) sich in 10 verschiedenen Haushalten, also einmal Familie mit ruhigen Kindern, Familie mit agilen Kindern, Familie mit mehr oder weniger Kindern, nur Ehepaare, Singles, alte Menschen, junges Paar etc., durchaus anders entwickeln kann.

Ein wesensfestes Kitten in einem leicht chaotischen Haushalt mit viel Trubel wird sicher eine belastbare Katze.
Ein scheues, schüchternes Kitten würde dort evt. komplett untergehen.


Sensible Rassekatzen würden in einem chaotischen Haushalt mit Trubel evt. gepuscht und völlig aufdrehen oder aber es seelisch u.U. nicht aushalten.

Eine Perserkatze kann in einem Haushalt mit Trubel vom Wesen her aufgeschlossener werden oder aber überfordert sein.



M.E. ist es schwierig eine klare Aussage zu finden, weil eben das Kitten an sich, mit entsprechender Kittenstube und der späteren Familie eine Bandbreite an Verhaltensweise erlernen kann.
 
Gute Frage...😕

Ich kann nur sagen, wie es bei uns ist:

Toffee hat es sicher nicht leicht gehabt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der seine halbverhungerte trächtige Katze aus dem Auto wirft sie vorher gut behandelt hat. Trotzdem ist Toffee megaselbstbewusst und einfach eine Frohnatur. Menschen? Cool! Fremde Menschen? Cool! Tierarzt? Cool! Fremde Kleinstkinder? Cool! Staubsauger? Cool, aber ich kann lauter trompeten. Hunde? Doof, die kriegen was auf die Nase. Fremde Katze? Cool, könnte ja ein Baby oder ein neuer Freund sein. Und so souverän (ja, der Begriff passt zu diesem Tier) war sie vom ersten Tag an.

Sunshine hat einen Messiehaushalt und fünf Jahre Tierheim mit drei missglückten Vermittlungen hinter sich. War ursprünglich sehr scheu, ich konnte sie nicht anfassen. Mittlerweile ist sie meine Schulterkatze. Sie ist aber immer noch ängstlicher als andere Katzen, hat nicht so ein Urvertrauen. Trotzdem muss der Charakter grundlegend lieb sein - sonst könnte sie sich nicht mehr so freundlich verhalten, denke ich.

Die beiden Kater. Große Klappe, es sei denn, die Katzenladys tauchen auf 😉. Zu Besuchern sind sie mittlerweile freundlich, aber bei weitem nicht so selbstbewusst wie Toffee. Obwohl ich sie als Kitten bekommen habe. Loki war wohl in den ersten Lebenswochen ein Kinderspielzeug, Merlin kommt von einem seltsamen Mann, der ihm Puder ins Fell getan hat, damit er fluffiger wird. Und als absolute Anfänger haben wir sicher auch viel falsch gemacht. Trotzdem sind es ganz normale Kater, stabile Charakter.

Das Quengelchen war anfangs total durch den Wind. Heute ist sie in gewohnter Umgebung rotzfrech, in fremder Umgebung ängstlich. Bei Besuchern kommt es ebenso drauf an - zwischen frech und "du siehst mich nicht" geht alles. Sie stammt ursprünglich vom Vermehrer und kam dann in eine Familie, die bald vom "wilden Ori" genervt war. Also nicht gerade die besten Voraussetzungen. Trotzdem liebt sie ihre Familie und besteht auf Körperkontakt - da ist sie ganz rassetypisch. Aber wer weiß, wie sie wäre, wenn sie vernünftig aufgewachsen wäre 😕

Ich glaube, es ist eine Mischung aus angeborenen Charakter, früher Prägung und der Mühe, die sich auch spätere Halter geben. Grundlegende Rassemerkmale spielen aber sicher auch eine Rolle - zumindest bis zu einem gewissen Grad.
 
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Pedi, auch Dir danke für Deine ausführliche Analyse!🙂

Was mir auffällt ist das es eine sehr unterschiedliche Auslegung von Haltern mit gemischten Gruppen mit Mixen und Notfellchen, und der Gruppe von Zuchtkatzen- Haltern gibt.
NEIIIIIIIN, ich will gestimmt keine Diskussion!😀

Wahrscheinlich liegt es daran das Rassen nur dann ihre Rasse typischen Charakter ausbilden können wenn sie aus guter Hand, in gute Hände gereicht werden.
 
Wie andere auch schon vor mir denke ich, dass es ein Zusammenspiel aller Möglichkeiten ist. Zuchtkatzen werden z.B. auch anhand des Charakters ausgesucht.

Im Ansatz ist das Wesen sicherlich schon bei den ganz kleinen Miezen vorhanden und wird dann während der Aufzucht von Mutter und Mensch geprägt. Das macht aus einem eher vorsichtigen Kitten bestimmt keinen Draufgänger oder anders herum 😉

Ein gewisser Grundstock ist also da, der in den ersten Wochen „ausgebaut“ wird.

Meine Katzen stammen aus 2 verschiedenen Zuchten. Die Jungs sind mitten in der Familie und im Rudel groß geworden. Sie sind durch nichts zu erschüttern und das was man wesensfest nennt. Sie gehen neugierig auf alles und jeden zu und müssen immer alles genau untersuchen/anfassen. Es reicht nicht, nur nah ranzugehen 😉

- Vorsicht ? Nein, die Neugier ist stärker!
- Angst? Was ist das denn?

Meine Boney ist mit Mutter und Geschwistern in einem separaten Zimmer aufgewachsen. Also kein Rudelleben in dem Sinne. Sie ist genau so lieb und sanft, lässt sich aber sehr schnell unterbuttern. Mir gegenüber ist sie eine traumhafte Katze, Andere empfinden sie als unnahbar. Sie geht nicht offen auf andere Menschen zu.

Zu unseren damaligen Hauskatzen, die Freigänger waren, kann ich einen deutlichen Unterschied feststellen. Unsere Hauskatzen stammten von Freunden und Bekannten und haben keine wirklich schlechten Erfahrungen machen müssen. Sie waren allesamt unabhängiger vom Menschen und mehr oder weniger verschmust. Während ich mit meinen jetzigen Katzen im Grunde alles anstellen kann, zeigten mir unsere damaligen Katzen wo die jeweilige Grenze ist. Meine Raggies vertrauen einfach zu sehr.
 
Doreen, Ich könnte mir auch vorstellen das es etwas völlig anderes ist ob man Freigänger hat oder nicht. Auch das ist jetzt vollkommen Wertfrei!
Irgend wie kommen die Katze zu ihrer natürlichen Art zurück wenn sie dann Raus dürfen.
Das ist meine Erfahrung. Da ja sehr viele Rassige nur in der Wohnung leben, kann das schon auch zu ihrer Anhänglichkeit beitragen.
Ganz genau kann ich das aber auch nicht sagen da meine Katzen immer erst nach der Kastra raus dürfen und erfahrungsgemäß mit dem Alter eh ihre Kinderschuhe ausziehen.
 
Es gibt rassetypische Merkmale (mit den dazugehörigen Ausnahmen 😉 ). Eine Katze orientalischen Ursprungs hat also einen ganz anderen Charakter als eine Perserkatze und somit natürlich auch andere Veranlagungen.
Aber ich denke trotzdem, daß das gleiche Kitten (also rein theoretisch *g*) sich in 10 verschiedenen Haushalten, also einmal Familie mit ruhigen Kindern, Familie mit agilen Kindern, Familie mit mehr oder weniger Kindern, nur Ehepaare, Singles, alte Menschen, junges Paar etc., durchaus anders entwickeln kann.

Jetzt bekommste aber was auf die Mütze 😀

Nein natürlich nicht, denn ich denke die rassetypischen Merkmale sind hier überbewertet und wenn man mal alle Beschreibungen durchliest sind sie doch sehr ähnlich. Am Ende sind alle einfach nur Katzen – die einen eher etwas gemütlicher, die anderen etwas wilder, dann gibt es die kapriziöseren und die Clowns und wieder andere sind lauter. Aber schon Forschungen von Turner haben ergeben, dass der Unterschied unter den Rassen kein so gravierender ist wie z.B. der zwischen einer Katze die in der Prägephase keine oder negative Erfahrungen mit Menschen gemacht und einer die nur positive Erfahrungen gemacht hat. Und nicht zu vergessen ist der Einfluss der Eltern (der Papa hat zwar oft mit der Erziehung nichts zu tun, hat aber trotzdem Einfluss auf den Charakter - auch bei Turner zu lesen, fragt mich aber bitte nicht in welchem Buch, denn das weiß ich nicht mehr). So wie gesagt wurde, schauen sich die Kleinen viel vom Verhalten der Mitglieder der Katzengruppe ab und das prägt ungemein.

Es sind kleine Feinheiten im Verhalten der Katzenrassen, persönliche Erfahrungen mit einer Rasse und nicht zuletzt die Optik die einem eine bestimmte Rasse ans Herz wachsen lassen.

Ja meine Norweger sind die Katzenpolizei bei uns, denn alles und jeder wird eingehend untersucht und vor Neuem haben sie absolut keine Angst – genau so wie man es von ihnen erwartet. Wären sie auch so wenn ihre Aufzucht nicht so optimal gewesen wäre und die Eltern nicht schon solche Schätze gewesen wären? Wahrscheinlich eher nicht denke ich.

Jedoch bemerke ich die kleinen Feinheiten im Charakter sehr wohl und so kann ich schon einen Unterschied zwischen meinen Norwegern und der Birma feststellen. Wobei meine Birma immer mehr wie ein kleiner Norweger wird was wirklich witzig zum zuschauen ist und bedeutet das der Umgang mit Menschen und Artgenossen tiefe Spuren hinterlässt. Nichts desto trotz ist sie ein kapriziöse kleine Dame mit starkem Willen – genau so wie man sich eine Birma eben vorzustellen hat.

Alle 4 sind von seriösen Züchtern und haben keinen Freigang.
 
@Mafi

Sicher kann man Wohnungskatzen und Freigänger nicht direkt vergleichen. Das wollte ich eigentlich auch gar nicht damit. Ich wollte nur damit sagen, dass unsere Hauskatzen eine gewisse Unabhängigkeit zeigten, die bei meinen jetzigen eben nicht so ausgeprägt ist.

Warum und weshalb sind nur Spekulationen, das kann wohl keiner mit Gewissheit sagen.
 
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Ich wollte nur damit sagen, dass unsere Hauskatzen eine gewisse Unabhängigkeit zeigten, die bei meinen jetzigen eben nicht so ausgeprägt ist.
Warum und weshalb sind nur Spekulationen, das kann wohl keiner mit Gewissheit sagen.
Das steht sogar so in Rassebeschreibungen der Hauskatze.
 
Jetzt bekommste aber was auf die Mütze 😀

Nein natürlich nicht, denn ich denke die rassetypischen Merkmale sind hier überbewertet und wenn man mal alle Beschreibungen durchliest sind sie doch sehr ähnlich. Am Ende sind alle einfach nur Katzen – die einen eher etwas gemütlicher, die anderen etwas wilder, dann gibt es die kapriziöseren und die Clowns und wieder andere sind lauter. Aber schon Forschungen von Turner haben ergeben, dass der Unterschied unter den Rassen kein so gravierender ist wie z.B. der zwischen einer Katze die in der Prägephase keine oder negative Erfahrungen mit Menschen gemacht und einer die nur positive Erfahrungen gemacht hat. Und nicht zu vergessen ist der Einfluss der Eltern (der Papa hat zwar oft mit der Erziehung nichts zu tun, hat aber trotzdem Einfluss auf den Charakter - auch bei Turner zu lesen, fragt mich aber bitte nicht in welchem Buch, denn das weiß ich nicht mehr). So wie gesagt wurde, schauen sich die Kleinen viel vom Verhalten der Mitglieder der Katzengruppe ab und das prägt ungemein.

Es sind kleine Feinheiten im Verhalten der Katzenrassen, persönliche Erfahrungen mit einer Rasse und nicht zuletzt die Optik die einem eine bestimmte Rasse ans Herz wachsen lassen.

Ja meine Norweger sind die Katzenpolizei bei uns, denn alles und jeder wird eingehend untersucht und vor Neuem haben sie absolut keine Angst – genau so wie man es von ihnen erwartet. Wären sie auch so wenn ihre Aufzucht nicht so optimal gewesen wäre und die Eltern nicht schon solche Schätze gewesen wären? Wahrscheinlich eher nicht denke ich.

Jedoch bemerke ich die kleinen Feinheiten im Charakter sehr wohl und so kann ich schon einen Unterschied zwischen meinen Norwegern und der Birma feststellen. Wobei meine Birma immer mehr wie ein kleiner Norweger wird was wirklich witzig zum zuschauen ist und bedeutet das der Umgang mit Menschen und Artgenossen tiefe Spuren hinterlässt. Nichts desto trotz ist sie ein kapriziöse kleine Dame mit starkem Willen – genau so wie man sich eine Birma eben vorzustellen hat.

Alle 4 sind von seriösen Züchtern und haben keinen Freigang.

Danke, Dein Beitrag stützt die These das eine Rassekatze nur dann ihre normalen und spezifischen Merkmale ausbilden kann wenn sie gut aufgewachsen ist.
Also bei Zuchtkatzen aus einer liebevollen und kompetenten Zucht.

Ist eine Katze falsch geprägt gibt es wahrscheinlich keine Rasse typischen Züge mehr.
Naja, ich muss mich doch etwas einschränken, wären ein Siam wahrscheinlich eher bissig und aggressiv wird, wird sich ein Perser mehr in sich zurückziehen.
 
Naja, ich muss mich doch etwas einschränken, wären ein Siam wahrscheinlich eher bissig und aggressiv wird, wird sich ein Perser mehr in sich zurückziehen.
Öhm, ich hab einen bissigen Perser 😀 Allerdings beißt er nur Leute, die er mag 😛 Sorry, das paßt jetzt nicht so richtig 😉
 

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