Irgendwie erschließt sich mir auch nicht, wie ihr in Zusammenhang mit meinen OKH´s auf Qualzuchten, Defektzuchten oder Dergleichen kommt. Wirklich nicht. Die wenigsten kennen OKH´s "persönlich", aber weil sie so anders aussieht MUSS es da ja irgendeinen Haken geben, den der pöse Züchter natürlich verschweigt.
Als Kind hatte ich das Glück, eine Siamkatze "persönlich" kennenzulernen - seitdem bin ich dieser Rasse verfallen.
Viele Jahre später, war die Zeit für mich reif, mir eine Siamesin anzuschaffen und ich mußte feststellen, daß es da durchaus einen "Haken" gibt.
Ich glaube zwar, "Qualzucht" ist ein zu großes Wort im Zusammenhang mit modernen Siamesen bzw. Orientalen, aber dennoch halte ich diese Rasse für grenzwertig.
Ich habe jetzt zwei Siamkatzen, eine mit und eine ohne Papiere, die ursprünglich von einem Vermehrer stammt (und die ich nach Meinung einiger Rasse-Puristen hier gar nicht Siamkatze nennen dürfte).
Die Katze (eigentlich ein Kater) ohne Papiere würde wahrscheinlich bei einer Ausstellung keinen Blumentopf gewinnen. Aber er war noch nie krank, ist bildschön und hat den typischen Siam-Charakter.
Die Katze vom Züchter (moderner Typ, aber nicht einmal so extrem) ist mein Sorgenkind. Sie ist zwar nicht chronisch krank, muß aber doch mit erheblichen Nachteilen leben, für die (meiner Meinung nach) die Zucht verantwortlich ist.
Sie hat nur unvollständig ausgebildete Tränenkanäle, einen Überbiss und schlechte Zähne.
Ihre tiefblauen Augen sind extrem lichtempfindlich, sehr ärgerlich für eine Katze, die die Sonne so sehr liebt wie sie. Diese Probleme hat der Kater, dessen blaue Augen einige Töne heller sind, nicht.
Fast noch schwerer aber wiegen ihre Verhaltensauffälligkeiten. Obwohl sie von einem "seriösen" Züchter stammt ist sie hypersensibel, hat ein sehr schlechtes Nervenkostüm und neigt zu Panikattacken. Als ich sie bekam, dauerte es Wochen, bis sie sich von mir anfassen ließ.
Mittlerweile scheinen in dieser Hinsicht die ärgsten Probleme überwunden zu sein, aber z.B Tierarztbesuche können mit ihr zum Horrortrip werden.
Bei Recherchen im Internet fand ich heraus, daß die Angststörungen meiner Katze kein Einzelfall sind. Immer wieder bin ich auf Berichte über Siamesen/Orientalen aus (scheinbar) guter Zucht gestoßen, die neurotische Störungen (Angststörungen, Pica-Sydrom und andere) haben. Soviel ich weiß, gibt es Linien, bei denen diese Probleme gehäuft auftreten.
Ich habe schon Züchter auf diese Probleme angesprochen, aber keiner schien mich wirklich ernst zu nehmen. Bei einer Anfrage beim Verein bekam ich keine Antwort.
Und das ist der Grund warum ich gegen die Vereine und viele Züchter so einen Groll hege. Aus diesem Grund habe ich mir auch vorgenommen, keine Katze mehr vom Züchter zu kaufen, solange sich die "Zuchtpolitik" der Vereine nicht ändert.
Und ich muß noch hinzufügen, daß die diese Katze unwahrscheinlich lieb gewonnen habe und sie nie wieder hergeben würde.
Ich behaupte, dass meine Langnasen genauso gut oder schlecht "draußen" überleben würden, wie es Hauskatzen tun.
Klar, im Winter wirds eng, weil sie keine Unterwolle haben. Nein 🙄 die wurde NICHT weggezüchtet, die Siam stammt "ursprünglich" tata *Trommelwirbel* aus Siam. Da ist es schön warm 🙂 da brauchten die Katzen keine Unterwolle.
Bei dem einen Punkt gebe ich dir recht, Katzen die nicht mehr draußen überleben können, können nicht das Ziel einer seriösen Zucht sein.
Beim anderen habe ich aber einen (kleinen) Einspruch: Beim Fell magst du recht haben, aber die Originalkatzen aus Siam hatten nicht die überdimensionalen Ohren, die ich zwar rein optisch durchaus apart finde, aber über die viel Wärme verloren geht.
Ich weiß noch, was ich mir anfangs für Sorgen machte, daß es meine Katze auch immer warm genug hatte. Nun hat sie aber schon einige harte Allgäuer Winter ohne Erkältung überstanden, toi toi toi...