Es ist sehr gut, dass du dir hier Hilfe suchst und versuchen willst, es dadurch in den Griff zu bekommen, dass du andere Menschen nach ihren Putzgewohnheiten fragst. Ich wünsche dir wirklich, dass es dir gelingt, ein normales Maß an Putzen und eine gesunde Akzeptanz von "Schmutz", also den von dir befürchteten unsichtbaren Verunreinigungen, zu entwickeln.
Wenn das sofortige Putzen nämlich einen so großen Raum in deinen Gedanken einnimmt, dann ist das nicht gesund - und total schade um die Lebenszeit! Ich glaube, du selbst hast schon geschrieben, dass du eine Zwangsstörung befürchtest. Ich bewundere dich dafür, dass du dein eigenes Verhalten so realistisch einordnen kannst.
Unsere gesamte Umwelt ist voll von unvorstellbar vielen Mikroorganismen, von denen der überwiegende Teil absolut harmlos und sehr oft sogar nützlich ist. Davor muss man sich nicht fürchten.
Die wenigen krankmachenden Keime sind meistens wirtspezifisch. Du kannst dich also bei den Katzen meistens gar nicht anstecken. Zudem halten sich die Mikroorganismen oft nicht lange, wenn sie den Wirt verlassen haben.
Unser Körper ist darauf ausgerichtet, auch mit Hilfe von Mikroorganismen zu funktionieren - zum Beispiel in der Darmflora und auf der Haut. Zusätzlich ist er darauf ausgerichtet, dass er fremde Mikroorganismen bekämpft - zum Teil auch durch nützliche.
Übertriebene Reinlichleit und der sinnfreie Einsatz von Desinfektionsmitteln führen dazu, dass auch die nützlichen Mikroorganismen und damit die körpereigene Abwehr reduziert werden. Von den chemischen Duft- und Zusatzstoffen und der Gesundheitsschädigung durch bestimmte Putzmittel möchte ich jetzt gar nicht anfangen. Zu viel Putzerei ist genauso ungesund wie viel zu wenig.
Wir sind 3 Erwachsene und gegenwärtig 5 Katzen auf über 200 Quadratmetern. Im Augenblick haben wir 8 große Katzentoiletten mit Haube und eine riesige Betonwanne zum richtig tiefen Buddeln im Einsatz. Alle sind mit Cats Best eingestreut - und das macht wirklich viel Krümelei. Die Klos werden einmal täglich gründlich gereinigt, das riesige Lieblingsklo, das etwa in 80 Prozent aller Fälle besucht wird, wird drei Mal am Tag gereinigt, wenn nicht gerade eine akuter Stinkhaufen anfällt.
Es wird zweimal in der Woche alles gesaugt, ansonsten nur die Krümel zusammengefegt und entsorgt. Die Brunnen werden zweimal pro Woche mit Pumpe gereinigt, die Futterschalen nach jeder Mahlzeit und die Futterplätze, sobald sie beschmutzt sind.
Erbrochenes wird natürlich sofort entfernt - mit einem Papiertuch und anschließendem feuchten Aufwischen der Fläche. Es kommt höchstens Neutralseife zum Einsatz, weil die Putzmitteldämpfe die empfindlichen Nasen der Katzen reizen könnten.
Man sagt mir nach, dass ich extrem ordentlich und sauber sein soll und es stimmt, dass ich mich gut fühle, wenn alles in Ordnung ist. Über die Katzenpopos mache ich mir aber nur dann Sorgen, wenn die Tiere krank sind.