Ich muß mal wieder ganz doof fragen und um Eure Meinung bitten. Ich möchte voraus schicken, daß es sich um die Nachbarn meiner Eltern handelt, die ich aus diversen Gründen üüüüberhaupt nicht ausstehen kann. Ich versuche aber trotzdem, meine Abneigung in den Hintergrund zu stellen und nur die reinen Fakten zu berichten.
Das Ehepaar ist kein Tierfreund. Kommt nicht ins Haus, Haare und so. Ist auch okay, muß ja nicht sein. Umso verblüffender, haben sie sich verliebt in eine junge Katzendame, die ihnen "zugelaufen" ist.
Ahem.
Sie stromert in der Siedlung herum, wohl genährt und sehr menschenbezogen, wir alle haben sie zuvor aber noch nicht gesehen, keine Ahnung, wem sie gehört. Es ziehen immer wieder Leute her in die umliegenden Viertel , die man nicht oder noch nicht kennt, auch über deren Haustierstand ist man nicht informiert.
Aber auf jeden Fall kennt die Kleine Menschen. Sie ist eine sehr verschmuste, süße Butze und klettert bei wildfremden Leuten hoch, um sich um den Hals zu legen und zu schmusen.
Diese Katze ist also "zugelaufen". Die gehört niemandem, sagen sie, die behalten wir. Sie waren beim Tierarzt mit ihr, sie hatte Milben in den Ohren, die behandelt wurden, was die Leute in der Meinung bestärkte, daß die Katze niemandem gehören kann.
Sie haben der TÄ erzählt, daß die Katze "niemandem gehört" und haben gefragt, wie da zu verfahren ist, wann sie sie chippen lassen können. (Chippen ist hier bei uns noch sehr wenig verbreitet. Die kleine Mieze, um die es hier geht, hat auch noch keinen Chip.)
Die TÄ hat gesagt, sie macht sich eine Notiz, falls jemand nach der Katze bei ihr fragen sollte, gibt sie die Telefonnummer weiter. Falls sich keiner meldet, können sie nach 6 Monaten kommen und sie chippen lassen, dann geht sie in ihr Eigentum über.
Nun ist es so, daß das Ehepaar berufstätig ist, beide, ganztags. Sie behalten die Katze also in der Nacht bei sich im Haus und in der Früh, wenn sie zur Arbeit fahren, lassen sie die Katze heraus.
Sagen wir mal, sie geht jetzt nach Hause. Die Besitzer fragen vielleicht "na wo hast du dich denn wieder herum getrieben die ganze Nacht....", aber Gott sei Dank, da ist sie ja wieder. Es besteht kein Grund, sie als "vermißt" zu melden, sie ist ja da.
Daß sie gerne herum stromert, ist offensichtlich. Niemand meldet sie als vermißt, das halbe Jahr vergeht, die "neuen" Besitzer lassen sie chippen.
Also ich würde das nicht wollen. Aber niemand weiß, wem sie wirklich gehört. Die Nachbarin hat auch verlauten lassen, sie sei nicht sehr interessiert daran, heraus zu finden, wem die Katze wirklich gehört, denn sie wollen sie behalten.
Nur so rein, vom Vernunfts- und Bauchgefühl heraus, soll man sich sagen "sei doch froh, die hat zwei Platze, zu denen sie gehen kann, das sind genau zwei Plätze mehr, als viele Katzen haben...."? Natürlich können wir nichts machen. Ich frage hier nur theoretisch.
Ganz unangenehm auch der Fall einer neu zugezogenen, jungen Frau, die eine Wohnungskatze hatte, diese aber nun zum Freigänger gemacht hat. So weit, so gut, besser als allein in der Wohnung. ABER: Die Katze leidet unter Nahrungsmittel-Allergien. Sie verträgt nur Fleisch pur, da darf sonst nix Anderes dran sein. Natürlich, mit der gewonnenen Freiheit, nascht sie, wo sich was bietet und ist davon stockskrank. Die junge Frau ist überfordert von der Situation, ich verstehe das Dilemma. Gibt es überhaupt etwas, das man da raten könnte? Drin bleibt die Katze jetzt nicht mehr (was man sich auch grundsätzlich nicht wünschen würde....), aber da ist das Futterproblem. Kann mir da jemand etwas raten? Vermutlich komme ich grad auf das Logischste nicht, mir steht das Hirn.