Wichtig ist auch, daß die Tempertur in einem Raum gleichmäßig ist, daß keine Kältebrücken an den Zimmerecken sind. Die gibts leicht bei Fenstern in Kippstellung.
Wenn ich sowas lese, wächst mir Fell und lange Reißzähne...
(Sorry Zugvogel...hat nix mit Dir persönlich zu tun. Aber wir Bauphysiker kämpfen gegen den Begriff "Kältebrücke" ungefähr so, wie die Katzenhalter gegen die Überzeugung, Katzen wären Einzelgänger)
Wärmebrücken (so heißen die Kältebrücken korrekt) haben nix mit Fenstern auf Kipp zu tun.
Eine klassische geometrische Wärmebrücke ist z.B. ein Balkon, bei dem die Betonbodenplatte durchläuft und außen nichts gedämmt ist. Vergleichbar mit den Kühlrippen an Motoren z.B.
Die Tipps, die gekommen sind, waren ja schon mal nicht schlecht.
So lange lüften (mit komplett geöffnetem Fenster) bis die Scheibe nicht mehr beschlagen ist. Nachts im Schlafzimmer kann man dennoch unterstützend auf Kipp lassen.
Großformatige Möbel am Besten nie an Außenwände stellen. Und wenn es sich nicht anders lösen lässt, MINDESTENS 6 cm Luftspalt zur Wand lassen. Ideal wäre es, wenn unter dem Möbel auch noch ein Luftspalt wäre, aber ein Wohnzimmerschrank auf Bauklötzchen sieht doof aus, das geb ich zu.
Das mit dem 1%-Luftwechsel mit den Kippfenstern ist auch nicht ganz richtig.
Wenn das Fenster gekippt wird, stellen sich abhängig von der Fenstergröße, Raumvolumen, Temperaturunterschied und Windeinfluss Luftwechselraten von 0,8 bis 4 ein (Die Raumluft wird in einer Stunde 0,8 mal bzw. 4 mal ausgetauscht).
Ich heize mein Schlafzimmer nie, lüfte aber ausreichend und habe keine Probleme mit Schimmel!
(Und ich wohne in einer Mietwohnung ohne Wärmedämmung an der Außenwand und mit recht modernen Fenstern)
Wenn in einem Haus ohne ausreichende Wärmedämmung an der Fassade recht neue Fenster eingebaut wurden, hat man schon die besten Voraussetzungen für Schimmel. Die alten Fenster waren so undicht, dass der Luftwechsel auch bei geschlossenem Fenster ausgereicht hat, um Schimmel zu vermeiden. Außerdem waren da die Fensterscheiben noch nicht so gut wärmedämmend und sind schlichtweg beschlagen, wenn die Luftfeuchte zu hoch war im Raum. Das hat man gesehen und das Fenster aufgemacht.
Moderne Fenster haben Ug-Werte (Nur das Glas, nicht der Rahmen) von bis zu 0,6 W/m²K (Dreifachverglasung) und 1,0 W/m²K (Zweifachverglasung). Da ist die Oberflächentemperatur innen an der Scheibe höher und sie beschlägt nicht mehr soooooo schnell. Das heißt, diesen Indikator zum Lüften hat man nicht mehr so deutlich.
An der Innenoberfläche der ungedämmten Außenwand schlägt sich jetzt also die erhöhte Raumluftfeuchte nieder und Schimmel fängt an zu wachsen. Bevorzugt in Raumecken oder Fensterecken, weil da aufgrund der geometrischen
Wärmebrücke (Wenig Oberfläche innen zu viel Oberfläche außen) die Oberflächentemperatur immer etwas niedriger liegt als in der Wandfläche. Außerdem funktioniert die Luftzirkulation in Ecken nicht so gut. Es bildet sich quasi ein Luftpolster, an dem die zirkulierende Luft immer wieder entlangstreicht, aber die Luft in direktem Kontakt zur Ecke wird nicht so oft getauscht.
Bei Fragen zur baulichen Situation oder Wärmebrücken, könnt Ihr Euch gern an mich wenden. Bin zwar kein Bauingenieur aber ich verdien mit solchen Sachen meine Brötchen und das Futter für meine zwei Fellmonster.