Entschuldigt bitte die späte Antwort. Beschäftigung war damals auch mein erster Gedanke, er lässt sich tatsächlich sehr gut auf das Klicker - Training ein, das hält ihn aber leider nicht von seinen Attacken ab. Ich sehe auch das Risiko darin, mit Kindern kann er seltsamerweise gut umgehen 😕 Trotzdem würde ich es nicht darauf ankommen lassen. Gestern gab es erneut einen Angriff meiner Katze gegenüber. Die Kleine hat jetzt zu ihrer eigenen Sicherheit "Hausarrest" und muss sich von dem Schreck erstmal erholen.🙁
Nach euren Ratschlägen war ich außerdem nochmal beim Tierarzt. Das Mittel der Wahl wäre hier Chlomipramin, hat jemand Erfahrungen damit gemacht? So oder so werde ich das Medikament aber wohl ausprobieren, so geht es einfach nicht mehr weiter, im Sinne aller Beteiligten...
In deiner ersten "Ansprache" habe ich raus gehört, dass du so oder so Psychopharmaka verabreichen wirst, da frage ich mich, was du dir von hier erwartet hast, wenn die Mehrzahl es als nicht "so toll" bis ungeeignet betrachtet.
Und ich persönlich halte es für deinen Fall als völlig ungeeignet. Erstens ist der Kater ausquartiert, also nicht unter Aufsicht, und dann auch noch zweitens, ein hardcore Freigänger, dem du ja noch nicht einmal gesicherten Freigang zumuten magst.
Ich meine, w e r gibt solche Hämmer jemandem der unbeaufsichtigt ist?
Ein Mensch weiß, wenn er sich nach der Einnahme schlapp, träge oder aufgekratzt und hektisch fühlt, dass diese Zustände durch diese Einnahme erfolgen. Und wie hier schon jemand sagte, so weiß d a s eben die Katze nicht und es könnten sich damit auch noch zusätzliche Angststörungen hinzu gesellen. Besonders d a n n, wenn der Kater seinen Freigang hat und plötzlich wird es ihm im Freigang ganz anders...
Clomicalm ist kein Mittel das das Tier ruhig stellt. Es ist ein Antiepressiva das dafür sorgt das genug Serotonin und Norarenalin bei den richtigen Rezeptoren ankommt. Damit ist das Tier in einer besseren Grunstimmung und aufnahmebereiter für die Verhaltenstherapie.
Bisher habe ich die Anwendung nur bei Hunden erlebt. Da war es je nach Problem mal mehr mal weniger erfolgreich. Aber und das ist der Haken, immer in Anwendung mit Verhaltenstherapie.
Durch das Clomicalm wird üblicherweise erreicht das das Tier sich besser fühlt, die Stimmung aufgehellt und eventuelle Ängste werden leichter genommen.
Dadurch ist das Tier in der Lage besser zu lernen, Erfolge zu haben und positive Rückmeldung auf die Verhaltenstherapie zu empfinden.
Man kriegt einen Fuß in die Tür wenn das Mittel anschlägt
Das ist sehr gut,
dass du dich damit etwas auskennst.
Einen Hund kann man nämlich nicht mit einem Kater vergleichen, der unbeaufsichtigten Freigang hat. Und gerade wie du es hier erklärst, dass man dieses Mittel in Verbindung mit einer auf die Problematik abgestimmten Verhaltenstherapie verwendet.
Ein Stimmungsaufheller der die Ängste etwas beseitigt, der könnte bei einem Freigänger aber auch bewirken, dass er plötzlich gar keine Hemmungen mehr hat auf wirklich alles los zu gehen, wo er sich zuvor jedoch immer noch zurück hielt.
Und ich betrachte es auch als problematisch, dass man mit dem Mittelchen bessere Lernerfahrungen macht, denn w a s, wenn der Freigänger dann draußen etwas macht das noch schlimmer ist als das bisherige, aber da er mit dem Mittelchen so gut lernt, es auch noch ganz toll findet.
Und wie gesagt,
in der Gehirnforschung sind sie alle noch in den Kinderschuhen, nur wird das eben nicht so kommuniziert, denn Forschungsgelder gibt es nur, wenn man Etappen-Erfolge liefert. Ich habe nicht nur einen Gehrinforscher im Interview gesehen und gehört, der in Bezug auf diese "Erfolge" müde lächelt und dann zugibt, dass eben die weiteren Forschungsgelder fließen m ü s s e n und da kommen eben die einen und anderen "Erfolge" bei raus, die es gar nicht gab, aber eben geben muss, wenn man weiter machen will.
Einem Freigänger so etwas zu geben, also bitte....
Dann bau deinem Kater ein großes, gesichertes Gehege (im Freien), aber dann musst du erst einmal sehen und wissen können wie er im Gehege reagiert, um später abschätzen zu können, welche Veränderungen das Zeug beim Kater vollbringt und, ob diese gut oder nicht gut für ihn sind.
Denn wie hier jemand schrieb, so kann ein großes, gesichertes Außengehege vielleicht auch schon die Lösung sein, denn dort ist dann nur der Geruch von ihm und das beruhigt ihn vielleicht schon - es unversucht zu lassen, aber zu sagen es wurde nun a l l e s versucht, also gibt es Mittel die schwer in die Gehirnfunktionen eingreifen und d a s dann auch noch bei unbeaufsichtigtem FREIGANG, das sollte keiner befürworten.