Sind Bengalen für den Freigang geeignet?

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Die Gardinen hängen übrigens alle noch. :zufrieden:
... und Pflanzen werden jetzt auch wieder aufgestellt.
 
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Als der Kater starb geschah die nächste Verwandlung mit seiner Mutter. Von der kleinen Schüchternen und stillen Katze mutierte sie zur Quaseltante und wurde auch sonst trotz ihrer 16 Jahre und ihrer Arthrose deutlich lebendiger und selbstbewusster. Unser TA meinte darauf: "Was haben Sie denn erwartet? Das Scarlett trauert? Haben Sie Katzen draussen schon mal im Rudel leben sehen wie Hunde oder Wölfe? Katzen sind zwar je nach Rasse mehr oder weniger stark sozialisiert, haben aber keinen Drang in der Gruppe zu sein.

Das erzähl mal meinen Nachbarskatzen, die hier Anschluss an meine Bande suchen.

Deinem Tierarzt solltest Du zu Weihnachten mal Bücher von zeitgenössischen Verhaltensforschern schenken, er scheint da Nachholbedarf zu haben.

Du hast Dir eine falsche Kombi ins Haus geholt und ziehst daher auch die falschen Schlüsse.

Und wenn man genug Platz zur Verfügung stellt, dann hat Katze auch Rückzugsmöglichkeiten, wenn sie denn will.
 
Leider hat der eine oder andere nicht richtig gelesen.

Du liest aber anscheinend auch nur selektiv.

Als unsere beiden Freigänger noch Wohnungskatzen waren, sind sie uns übrigens auch ständig hinterhergedackelt obwohl sie zu zweit waren (besonders der Kater).

Dazu hatte ich bereits geschrieben, lag vermutlich an der ungünstigen Kombi Katze-Kater. Ist daher nicht unbedingt aussagekräftig.

Viele davonbrauchen ihren eigenen Freiraum und Rückzugsmöglichkeiten. Mit einer zweiten Katze ist die Rückzugsmöglichkeit nur sehr beschränkt gegeben.

Im Freigang haben sie jede Chance auf Rückzug und in einer ausreichend großen Wohnung bzw. Haus auch.


Sollte es sich zeigen, dass Nala Gesellschaft braucht, wird sie die auch kriegen.

Ach ja, und wie willst Du das dann feststellen? Wenn es schon zu spät ist? Oder meinst Du, sie sagt es Dir irgendwann? 🙄
 
Es gibt sicher Katzen, besonders wenn sie nicht im Freigang leben, die besser nicht alleine sein sollten. Eine Pauschalisierung halte ich aber für falsch.

Ich bin ganz bestimmt kein Pauschalisierer was Katzenkombis angeht aber ein Kitten in Einzelhaltung ist FALSCH! --> Mafi hat den treffenden Ausdruck gefunden: armer Sozialkrüppel:sad:.
 
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. Unser TA meinte darauf: "Was haben Sie denn erwartet? Das Scarlett trauert? Haben Sie Katzen draussen schon mal im Rudel leben sehen wie Hunde oder Wölfe? Katzen sind zwar je nach Rasse mehr oder weniger stark sozialisiert, haben aber keinen Drang in der Gruppe zu sein.

Er hat Dir wahrscheinlich auch erzählt, dass Trockenfutter super gut für die Zähne ist und Nassfutter schadet bzw. nicht notwendig ist, oder? Ach ja, und dass eine Katze mindestens einmal rollig sein muss, bevor sie kastriert werden kann. Am besten wäre es natürlich, wenn sie einmal Babys bekommen könnte.


🙄
 
Aufgrund der vorangegangenen Diskussion hab ich einiges von dem Verhaltensforscher Dennis C. Turner gelesen, er soll ja der Katzen Spezialist schlecht hin sein. Er befürwortet auch das 2 Katzen gehalten werden jedoch bei unbegrenztem Freigang ist es nicht unbedingt nötig, das sagt er ausdrücklich.

Und was passiert mit einem Kitten bis es erwachsen ist und solange alleine bleiben muss? Schon mal darüber nachgedacht?

Und ja eine erwachsene Katze kann gut im Freigang zurecht kommen, aber als Einzelkatze findet sie draussen nicht zwangsläufig Kontakte. Oft beschränken sich die Kontakte dann auf Schlägereien mit anderen Katzen und bei schlechtem Wetter, wo viele Freigänger lieber drinn sind, und dass es in Deutschland ja monatelang geben kann, ist der Freigänger eben auch ohne Gesellschaft.

Wer unbedingt nur eine Katze halten will, sollte sich dann konsequenterweise eben auch nur ein adultes Tier im Freigang halten. Bei Kitten gibt es gar keine Diskussion, es müssen zwei sein. Alles andere ist nix anderes als Tierquälerei.
 
Wer unbedingt nur eine Katze halten will, sollte sich dann konsequenterweise eben auch nur ein adultes Tier im Freigang halten. Bei Kitten gibt es gar keine Diskussion, es müssen zwei sein. Alles andere ist nix anderes als Tierquälerei.

Dem stimme ich zu 100 % zu. Aber es gibt leider immer wieder uneinsichtige Menschen und die Katzen müssen es ausbaden. 🙁
 
Was soll man davon halten???

Nein, unser TA hat keine solchen Äußerung über Futter gemacht. ich wusste nicht, dass es hier so viele Experten in Ferndiagnose gibt. Naja zumindest hat unser TA studiert und uns geholfen, dass unsere beiden sehr alt geworden und dabei fidel geblieben sind.

Ich sags nochmal: Jede Katze ist ein Individuum und hat ein Recht auf individuelle Behandlung. Um rauszufinden, was Deine Katze braucht ist viel Geduld gefragt.

Wer darauf warten muss, dass einem die Katze sagt ob es ihr gut geht oder nicht, hat keine Katze verdient. Besonders bei Katzen muss man gut beobachten. Wenn es einem Hund schlecht geht, weiss es bald die ganze Nachbarschaft. Bei Katzen ist es genau anders herum.

Unsere Kleine hat sich übrigens wie bereits gesagt sehr positiv entwickelt seit sie vom Züchter weg ist. Sie ist munter, quatscht viel, ist lernbegierig und fordert uns sehr. Beim Spielen achtet sehr darauf, ob sie auf Stoff oder auf blanke Haut beisst / kratzt. Wer meine Hände sieht, wird nicht glauben, dass wir eine kleine Katze haben.

Vielleicht täte es dem einen oder anderen gut sich mehr mit seiner Katze als mit dem Forum hier zu beschäftigen. :aetschbaetsch1:
 
Woher weisst Du dass deine Katze lieber alleine leben möchte?
Weil sie mit einem Geschwisterkater nichts anfangen kann?
Das können viele Katzen nicht, Kater sind ihnen einfach zu rüpelig.
Allerdings hast du sie noch nie mit einer gleichaltrigen Katze erlebt, somit kannst du nicht behaupten deine Katze wäre als Einzeltier glücklicher.
Wir hatten bis vor einiger Zeit 3 Kätzinnen, die lagen zwar nie im Haufen und haben sich kaum mal gegenseitig geputzt,
dennoch haben sie miteinander gespielt und als nach einiger Zeit plötzlich nur noch eine Miez übrig war, hat sie getrauert und sich völlig verändert
( viel geschrien, wenig gefressen und dauernd am Suchen)
mit dem Einzug von 2 neuen Mitbewohnern hat sich das schlagartig wieder geändert.
Deine Erfahrungen sind also gänzlich gegensätzlich zu meinen Erfahrungen
und vermutlich zu den Erfahrungen der meisten anderen User.
Wie also kannst du sagen meine Katze ist alleine glücklicher wenn du es nicht ausprobierst?
 
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Naja zumindest hat unser TA studiert

Ich habe auch studiert. Und deswegen glaubst du mir jetzt jeden Quatsch, den ich von mir gebe? Ich hab übrigens Grundschullehramt studiert. Habe also von Katzenverhalten und Katzenernährung haargenau so viel Ahnung wie ein normaler Tierarzt...

(Da ich das, was ich in Pädagogik gelernt habe zum Teil auch bei Katzen anwenden kann, vermutlich sogar mehr als der normale Tierarzt)

DENN: Ein TA hat weder Ernährung von Katzen noch Verhaltenspsychologie von Tieren studiert. Insofern: Nicht alles glauben, nur weils ein Studierter sagt.
 
Also Pädagogik beschäftigt sich wenn überhaupt ausgiebig mit dem Verhalten von Menschen.
Also wenn schon alle hier ihre Bestürzung zum Ausdruck bringen, möchte ich dazu auch noch etwas sagen.
Wer jemals die Möglichkeit hatte seinen Katzen die zuerst reine Wohnungskatzen waren Freigang zu gewähren. Der wird niemals behaupten das reine Wohnungshaltung Art gerecht wäre. Oder welche Perversion ist es eine Katze an der Leine zu führen?

Nur Menschen die absolut keine Beobachtungsgabe haben behaupten das sich die Katze dabei wohl fühlt.

Also eine Katze zu beobachten wie sie 2 Stunden vor einem Loch im Boden sitzt (dabei keine Gesellschaft duldet) und tatsächlich dann mit einer Maus kommt die sie einem vor die Füße legt, wenn man das sehen durfte kann mir keiner mehr erklären dass die Katze das in Wirklichkeit ja gar nicht will?!?!
Oder allein das sie einem die Maus bringt, ist der Liebesbeweis schlechthin Katzenmütter tun das nur bei Ihren Jungen.
Ja da gibt es wieder Stimmen das die Katze Würmer davon bekommen können, Na und? 2mal im Jahr entwurmen und passt.
Katzen überlebten die letzten 2000 Jahre auf diese Art, überhaupt war es der Grund warum sie die Nähe der Menschen suchten.
Und dann vielleicht auf 40 oder 60m2 mehr als 2 Katzen zu halten? Nein schrecklich, bitte das kann doch keiner ernsthaft behaupten das ein Raubtier sich dabei wohl fühlt. Das ist doch totaler Schwachsinn!

Aber genau diese Leute getrauen sich hinzustellen und andere als Tierquäler zu betiteln. Ohne Scham und ohne Selbstreflexion, einfach draufhauen.....
Ich durfte am Bauernhof miterleben wie Kitten geboren wurden wie sie erzogen wurden und wie sie ihre eigenen Wege gingen (nachdem sie kastriert wurden) und nein sie blieben nicht zusammen. Nein sie verstreuten sich einer ging zum Nachbarn und blieb dort. Die Mutter blieb und die jungen wurden in den Nachbarhöfen gesichtet, sie bildeten kein Rudel.
Und bevor ich gleich beschimpft werde das ist 20 Jahre her da war das am Land noch nicht so mit zum Tierheim bringen.

Jedoch bin ich mir sicher die Katzen waren glücklicher. Alle fünf wurden älter als 10 Jahre in absolutem Freigang. Bis auf die Kastration, die zur damaligen Zeit schon ungewöhnlich für bäuerliche Verhältnisse war, gab es keine Einmischung durch einen Menschen.

Fazit für mich: Einzelhaltung oder doch zwei? Ja zwei wenn echt nur Wohnungshaltung möglich ist. Dann aber nur ab 100m2 Wer sich das nicht leisten kann oder möchte, nun man kann es sich schön reden klar.
Einzelhaltung: bei ausreichendem Freigang (wird auch von Verhaltensforscher unterstützt) kein Problem.
Erst ab einem Jahr in den Freigang? weshalb? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Natürlich kommt es auf die Umgebung an. Nicht jeder hat 1000m2 an vorletzter Stelle in einer Sackgasse die umgeben ist von Wald und Äcker.
Aber was ich damit sagen möchte ist, es kommt immer auf die Situation an ......
Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen.
Mir würde es meine Erziehung verbieten fremde Menschen zu beschimpfen oder zu beleidigen. Darum würde ich alle die nun aufschreien bitten nicht
ihre sozial kritische Herkunft mit wilden Beschimpfungen, an ihnen unbekannten Menschen, zu untermauern.
 
Wer jemals die Möglichkeit hatte seinen Katzen die zuerst reine Wohnungskatzen waren Freigang zu gewähren. Der wird niemals behaupten das reine Wohnungshaltung Art gerecht wäre.

Erst ab einem Jahr in den Freigang? weshalb? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.

Niemand wird hier behaupten, dass Wohnungshaltung so artgerecht wie Freigang ist. Aber man kann sich auch mit Wohnungshaltung zumindest daran annähern, wenn man für genug Anregungen sorgt und das Revier so abwechslungsreich wie möglich gestaltet.

Deine letzten Satz halte ich für absoluten Quatsch. Meine Katzen sind erst mit fünf Jahren in den Freigang gekommen und sie haben sehr schnell gelernt, sich draußen zurecht zu finden. Und ich behaupte mal, sie verhalten sich draußen weitaus vorsichtiger als Katzen, die schon als Welpen an die frische Luft gesetzt wurden. Bei den meisten Unfallopfern handelt es sich nämlich um sehr junge Katzen, die noch zu ungestüm und unvorsichtig sind.

Wenn man unbedingt nur eine Katze haben möchte, dann geht eben nur ein älterer Freigänger. Wenn es unbedingt ein süßes Katzenbaby sein soll, dann muss halt ein Artgenosse her - so schwer kann das doch nicht sein. Alles andere ist einfach menschlicher Egoismus.
 
Man kann sich einfach alles schönreden.
Wenn eine Katze nicht alles vollkackt, alles zerkratzt und nicht den ganzen Tag schreit, dann ist das für manche Leute eben die Definition von "glücklich".
Dass eine kleine Katze auch einfach resigniert und versucht das beste aus der besch... Situation zu machen, wird einfach ignoriert.
Und das traurige ist: diese Leute finden auch immer irgendwelche Leute, denen ebenso ein vor 30 Jahren erlerntes Wissen völlig ausreicht und sich nicht für neuere Erkenntnisse interessieren. Und da fühlen sich dann bestätigt.

Altes Wissen zu hinterfragen und sich weiterbilden - in jeder Hinsicht - ist halt leider leider nicht jedermanns Sache. Ist halt bequemer so. Oma hat es schon so gemacht, warum soll ich das anders machen?
Aber ich würde wetten: in Sachen Technik sind die alle auf dem allerneusten Stand.
 
Sozialkrüppel???

So, nun ist unsere Nala bereits im zweiten Jahr Freigänger. Wie sieht das Ergebnis aus?

Da unser alter Tierarzt in Rente ist, mussten wir uns einen neuen suchen. Der ist von Nala absolut begeistert. Er hat mehrere Bengal unter seinen Patienten und benötigt dafür Handschuhe - ausser bei Nala. Er sagt sie ist die einzige Freigängerin unter "seinen" Bengal.
Sie zeigt sehr viel Vertrauen bei der Behandlung, knurrt zwar ab und an leise, wenn ihr etwas nicht gefällt. Das war es aber schon. Unseren beiden anderen waren da sehr ähnlich. Er meint Nala macht einen ausgeglicheneren und relaxteren Eindruck auf ihn als ihre Artgenossen die er kennt.

Draussen lässt sie sich von Fremden zum Glück nicht anfassen. In der Wohnung hingegen zeigt sie sich dann eher offen wenn Besuch kommt und wir dabei sind. Auch nimmt sie kleine schreiende Kinder sehr entspannt hin.

Nachbars Hund? Kein Problem. Sie schmusen zwar nicht miteinander, gehen aber ganz dicht aneinander ran. Und das obwohl der Hund ein Bordercollie ist.

Wir haben noch nie eine so aktive Katze erlebt. In Spitzenzeiten bringt sie bis zu 7 oder 8 Mäuse nach Hause und springt im Baum wirklich von Ast zu Ast wie ein Eichhörnchen. Jetzt im Winter sucht sie wieder mehr unsere Nähe und legt sich zu uns auf den Schoß. Im Sommer legt sie sich meist allein nach oben in ihr Zimmer (naja, eigentlich das Gästezimmer).

Was ist mit anderen Katzen? Kommt darauf an. Sie dringen ja schließlich in ihr Revier ein. Das mag sie nicht so gern. Aber auch da scheint es von Besucher zu Besucher unterschiedlich zu sein.

Jetzt wo es kalt ist ist sie nicht ganz so lange draussen. Ihr Fell ist deutlich dichter als im ersten Winter, sie hält es auch bei Minusgraden mehrere Stunden draussen aus. Die strahlt soviel Hitze aus, einfach erstaunlich. Wir hatten früher Angst, dass es wegen des dünnen Fells zu kalt werden würde. Absolute Fehlanzeige. Sie scheint gerne draussen zu sein, auch wenn es kalt ist.

Sie macht sehr wenig Blödsinn und springt niemanden an oder wäre gar falsch. Natürlich kriegen unsere Hände beim Spielen auch den einen oder andere Kratzer ab. Sie beisst sehr zärtlich zu und tut uns nicht erkennbar absichtlich weh.

Nein, ich denke ein Sozialkrüppel ist sie nicht geworden. Bengal scheinen für den Freigang geeignet zu sein und scheinen in so einem Fall auch keine Gesellschaft in Form einer anderen Katze zu brauchen.

Wir sind froh uns so entschieden zu haben.

Ich bin aber sehr unglücklich darüber wie sehr ich in diesem Forum beschimpft worden bin. Gegen sachliche Kritik ist nix einzuwenden, dafür bin ich offen.
Per PN habe ich einige Nachrichten von Forumsmitgliedern bekommen die ihre Ansicht nur als PN abgeben wollten und aus Angst angegriffen zu werden eben nicht in der Öffentlichkeit. Der Umgangston hier könnte eine deutliche Note freundlicher sein. Schließlich verbindet uns alle die gleiche Liebe zu unseren Samtpfoten.

Vielen Dank aber auch an die Wenigen wie z.B. laly die sich meiner Ansichten objektiv angenommen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Es tut mir einfach für leid für deine Katze.. Du sagst selber, dass sie draußen viele Katzen nicht mag, weil sie in ihr Revier eindringen. Also hat sie trotz Freigang immer noch keine Freundin. Woher weißt du, das sie kein sozialkrüppel geworden ist? Hast du ihr verhalten anderen Katzen gegenüber genau studiert?
Sie musste bei euch als Einzelkitten leben, einfach weil ihr zu blind wart, ihre Bedürfnisse zu erkennen. Ja, ich liebe meine Katzen. Darum war für mich auch klar, 2 oder keine, da ich ihnen ein artgerechtes Leben bieten will.
Könnt ihr mit ihr zusammen im nest liegen und kuscheln, dabei zärtlich raufen?
Könnt ihr mir ihr rumrennen, den Kratzbaum rauf und runter? Ihr die Ohren lecken? Mit kaum sichtbarer Körpersprache oder gar Pheromonen kommunizieren?
Nein? Dann hätte sie eine Freundin gebraucht.
 
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Bengalen sind eine Hybridrasse aus Hauskatze und einer asiatischen Wildkatzen-rasse.
Ergo ist sie weder phäno- noch genotypisch den Hauskatzen zuzurechnen.
Was das Verhalten betrifft sind, haben sie oft deutlich mehr Bewegungsdrang, als Hauskatzen.

Das könnte zb auch eine Erklärung für Coco_Bengal sein, dass die anderen Katzen des TA so aggressiv sind. Die sind vermutlich nicht ausgelastet. Da wäre es wohl an der Zeit, dass der TA eventuell mal die Haltungsbedingungen checkt.

Dass eine Katze allein aufwachsen muss, ist nicht gut und es ist hoffentlich so, dass wenn es nochmal neue Katzen geben sollte, dass dann ein Duo oder ältere Katzen aufgenommen werden.

Für die jetzige Bengalkatze kann man nur hoffen, dass sie genug Sozialisation intus hat, dass sie auch draussen mit Katzen kommunizieren kannt. Und nur weil die Halter es nicht beobachten können, heisst dass dann noch lange nicht, dass sie da draussen nicht auch Kumpels hat.
 
So, nun ist unsere Nala bereits im zweiten Jahr Freigänger. Wie sieht das Ergebnis aus?

Da unser alter Tierarzt in Rente ist, mussten wir uns einen neuen suchen. Der ist von Nala absolut begeistert. Er hat mehrere Bengal unter seinen Patienten und benötigt dafür Handschuhe - ausser bei Nala. Er sagt sie ist die einzige Freigängerin unter "seinen" Bengal.
Sie zeigt sehr viel Vertrauen bei der Behandlung, knurrt zwar ab und an leise, wenn ihr etwas nicht gefällt. Das war es aber schon. Unseren beiden anderen waren da sehr ähnlich. Er meint Nala macht einen ausgeglicheneren und relaxteren Eindruck auf ihn als ihre Artgenossen die er kennt.

Draussen lässt sie sich von Fremden zum Glück nicht anfassen. In der Wohnung hingegen zeigt sie sich dann eher offen wenn Besuch kommt und wir dabei sind. Auch nimmt sie kleine schreiende Kinder sehr entspannt hin.

Nachbars Hund? Kein Problem. Sie schmusen zwar nicht miteinander, gehen aber ganz dicht aneinander ran. Und das obwohl der Hund ein Bordercollie ist.

Wir haben noch nie eine so aktive Katze erlebt. In Spitzenzeiten bringt sie bis zu 7 oder 8 Mäuse nach Hause und springt im Baum wirklich von Ast zu Ast wie ein Eichhörnchen. Jetzt im Winter sucht sie wieder mehr unsere Nähe und legt sich zu uns auf den Schoß. Im Sommer legt sie sich meist allein nach oben in ihr Zimmer (naja, eigentlich das Gästezimmer).

Was ist mit anderen Katzen? Kommt darauf an. Sie dringen ja schließlich in ihr Revier ein. Das mag sie nicht so gern. Aber auch da scheint es von Besucher zu Besucher unterschiedlich zu sein.

Jetzt wo es kalt ist ist sie nicht ganz so lange draussen. Ihr Fell ist deutlich dichter als im ersten Winter, sie hält es auch bei Minusgraden mehrere Stunden draussen aus. Die strahlt soviel Hitze aus, einfach erstaunlich. Wir hatten früher Angst, dass es wegen des dünnen Fells zu kalt werden würde. Absolute Fehlanzeige. Sie scheint gerne draussen zu sein, auch wenn es kalt ist.

Sie macht sehr wenig Blödsinn und springt niemanden an oder wäre gar falsch. Natürlich kriegen unsere Hände beim Spielen auch den einen oder andere Kratzer ab. Sie beisst sehr zärtlich zu und tut uns nicht erkennbar absichtlich weh.

Nein, ich denke ein Sozialkrüppel ist sie nicht geworden. Bengal scheinen für den Freigang geeignet zu sein und scheinen in so einem Fall auch keine Gesellschaft in Form einer anderen Katze zu brauchen.

Wir sind froh uns so entschieden zu haben.

Ich bin aber sehr unglücklich darüber wie sehr ich in diesem Forum beschimpft worden bin. Gegen sachliche Kritik ist nix einzuwenden, dafür bin ich offen.
Per PN habe ich einige Nachrichten von Forumsmitgliedern bekommen die ihre Ansicht nur als PN abgeben wollten und aus Angst angegriffen zu werden eben nicht in der Öffentlichkeit. Der Umgangston hier könnte eine deutliche Note freundlicher sein. Schließlich verbindet uns alle die gleiche Liebe zu unseren Samtpfoten.

Vielen Dank aber auch an die Wenigen wie z.B. laly die sich meiner Ansichten objektiv angenommen haben.


Habe jetzt mal den thread quergelesen und einige Dinge sind mir - wie schon in anderen threads - extrem negativ aufgefallen. Einigen Leuten geht´s anscheinend nur um Selbstdarstellung, unreflektiert und intolerant und viele meinen, nur ihre Kenntnisse wären das gelbe vom Ei. Man kann verschiedener Meinung sein, ohne den anderen als unwissenden Vollhorst hinzustellen. Die Welt ist nicht nur schwarz-weiss.
Das erst einmal dazu, jetzt zu Coco_bengal.

Ich habe vor 2 Monaten einen Bengal-Mix Mädchen zu mir genommen, mit dem die Vorbesitzer, ein junges Päarchen, schlicht überfordert waren. Die Katze war 9 Monate alt, wurde allein gehalten und Beide sind berufstätig. Die Frau hatte total zerkratzte Hände und ich stimme zu, in diesem Falle hätte ein 2. kitten das Problem "Unausgelastet-sein, Wild -u. nicht händelbar zu sein" sicherlich niemals entstehen lassen ... Bei mir versorge ich noch einen Wildling, der regelmässig zum Fressen kommt und jetzt, in der Kälte, auch ins Haus via Katzenklappe. Mila, dass Bengalenmädchen, hat ein paarmal versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber er zeigte sich relativ unbeteiligt, so dass sie ihn wahrscheinlich als "langweilig" empfindet. Mila geht inzwischen raus, und seitdem ist sie wie ausgewechselt. Sie liebt das " Draussen", selbst in der Kälte rennt sie immer mal für ein paar Minuten raus, fegt durch den Garten und ist glücklich, wenn man dort mit ihr spielt. Sie ist wie ausgewechselt, weil sie endlich alle ihre Katzensinne benutzen kann und keiner kann mir erzählen, das Freigang durch eine katzengerechte Wohnung, wie auch immer möbliert, ersetzt werden kann. Bei einigen, die hier 3 und mehr Katzen halten, müsste man schon 300-400 m² Wohnfläche haben, damit die Katzen nicht von ihren Kumpels gestresst werden. Ich stelle mir das nur mal so vor, zusammen eingesperrt mit 4 Leuten, von denen man vielleicht 3 nicht mag ?!? Katzen sind schliesslich und letztendlich weder Herden - noch Rudeltiere. Anderes Beispiel : mein verstorbener Kater kam vom Bauerhof ( Reitstall ). Mit Geschwisterchen aufgewachsen, mehrere erwachsene Tiere am Hof , wurde immer magerer, ich habe ihn irgendwann im Winter mit nach Hause genommen und auch er bekam und liebte nach der Eingewöhnung seinen Freigang. Dieser doch eigentlich gut sozialisierte Kater hat von Angfang an sein/ unser Grundstück gegen andere katzen verteidigt und keine Katze mehr bei uns ums Haus geduldet.

Was ich damit sagen will : Menschen und Tiere sind unterschiedlich und man kann nicht alles immer über einen Kamm scheren und meinen, man alleine hätte die allseits seligmachende Kenntnis, was im Einzelfall richtig oder falsch ist und sollte seinen Ton mal etwas neutraler halten.
 
Nur weil ein Kater sein Revier gegen andere Katzen verteidigt, ist er kein ausgemachter Einzelgänger!
Es ist normales Verhalten und das zeigen auch Katzen, die mit Artgenossen leben gegenüber den Fremdkatzen/Nachbarkatzen.

Ob Bengale oder nicht, das macht da null Unterschied. Katzen, die ohne Artgenossen aufwachsen mußten und ohne Artgenossen leben sind arm dran, weil ihnen ein großer Teil des natürlichen Sozialverhaltens und ihrer Bedürfnisse vorenthalten ist. Freigang mildert das Ganze ein wenig und unter Umständen können sie draußen Freundschaften schließen.

Nur weil eine Katze sich nicht mit Kumpel xy versteht, ist sie nicht automatisch Einzelgänger. Der passende Kumpel macht das ganze komplett, wir Menschen freuen uns ja auch nicht über jede Gesellschaft, sondern nur über die bestimmter Menschen. Es muß eben passen.

Bei mir leben sechs Katzen friedlich miteinander, Ausgang gibt es kontrolliert und selbstverständlich wird das Revier gegen Grenzüberschreitungen (territorial wie verhaltenstechnisch) anderer Katzen verteidigt. Das meine eine geschlossenen Gruppe sind, die sich zwar auch mal untereinander zofft, aber eben doch eins ist, zeigt sich gerade bei Fremdkatzen - hat einer der sechs irgendwo in Hörweite eine Auseinandersetzung, düsen die Kumpels umgehend herbei um ihrem Kumpel zu helfen.
Sind nach dem Ausgang noch nicht alle da, wird verstärkt an den Fenstern Ausschau gehalten und mir vermeldet, sobald die noch fehlende Miez in Sichtweite ist.
Sind alle im Haus und haben ihre Ruhephase, sind oft genug mindestens fünf in einem Raum und schlafen auf unterschiedliche Plätze verteilt "gemeinsam". Dabei mangelt es aber nicht an Ruheplätzen in den übrigen Räumen, die werden auch genutzt, aber auffällig ist die gemeinsame Ruhephase wo man sich nicht nebeneinander klebt, aber doch räumliche Nähe bevorzugt.
Es gibt zig Beispiele die ich noch aufzählen könnte, wie viele andere Mehrkatzenhalter hier auch. Aus mehreren Jahrzehnten Katzenhaltung in unterschiedlicher Zusammensetzung.
Es macht keinen Sinn das aus Menschensicht zu betrachten, man sollte es auch Katzensicht beurteilen und auch das ganze Verhaltensrepertoire "kätzisch" sehen, die Körpersprache lesen usw.

Lieben Gruß
Karen
 

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