chrissie
Forenprofi
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- 27. Januar 2009
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Sind die "heutigen" Katzen wirklich "sensibler" oder machen wir einfach zu viel?
Sind die "heutigen" Katzen wirklich "sensibler" oder machen wir einfach zu viel?
Ich hab zur Zeit das Gefühl, dass mich meine Katzen allgemein überfordern.
Jetzt hab ich seit 3 Wochen eine Katzenklappe in der Balkontür (Mietswohnung, hat wohl nicht jeder), Pali kann also immer raus, wann es ihm danach ist. Er wird wegen seiner Verhaltenstherapie mehr bespielt als jemals zu vor. Und trotzdem krakeelt er rum. Ist irgendwie unzufrieden (ich werde ihn die Tage nochmal durchchecken lassen, nicht dass es doch was Körperliches ist). Er krakeelt und meckert rum. Was soll ich noch mehr tun? Mica ist immer total nervös und verschreckt bei Geräuschen, und umso mehr ich auf sie eingehe, umso schreckhafter wird sie.
Und Couscous - ja, keine Ahnung. Dement oder unzufrieden mit der Gesamtsituation.
Ehrlich gesagt: wenn alle Katzen so sind, dann will ich keine mehr.
Ich kannte sowas bisher nicht.
Meine Eltern hatten Katzen, als ich Kind war und bis ich erwachsen war. Insgesamt 5 an der Zahl. Zeitweilig 4 gleichzeitig.
Zuerst kam Pinky. War 2-3 Jahre erst Einzelkitten, dann Einzelkatze. Dann kamen Tina und Tino dazu. Haben sie von meiner Schwester übernommen. Da gabs keine "langsame Zusammenführung". Katzen da, Tür auf und gut wars. Haben sich halt zusammengerauft. Dann kam noch später Tiger dazu. Auch wieder direkt rein ins Getümmel und das wars. Es gab halt mal Gekloppe, aber nie ausufernd. Zuerst starb dann Pinky (Mammatumor), und dann Tina (ich glaube FIP). Irgendwann war dann Mikesch da. Auch wieder einfach rein. Das lief einfach. Wie gesagt bis zu vier Katzen gleichzeitig. In einer 65 qm Wohnung. Schlafzimmer war tagsüber zu (warum auch immer).
Es gab Whiskas, ich glaub damals waren es nicht mehr als 5 oder 6 Sorten. Futtermittelallergie war ein Fremdwort. Mäkeln auch. Ich kann mich nicht entsinnen, dass die Katzen jemals mäkelig waren. Wir hatten 1 Klo mit Haube. Für so viele Katzen. Nie war eine unsauber, hat ausserhalb Harn abgesetzt oder gar markiert. Das Wasser stand direkt neben den Futterschüsseln. Wir wohnten im 2. Stock. Ohne Katzennetz. Die Katzen sind auf der Brüstung balanciert, und niemand von uns hatte Panik, dass eine runterfällt. Wir hatten einen Kratzbaum. Der war total verbaut. Keine Catwalks, nix in die Höhe etc. Keine der Katzen hat jemals so - ich nenns jetzt mal rumgesponnen - wie meine jetzt.
Anderes Beispiel: Pastis. Wurde als Kitten zu einer 2jährigen Katze (nämlich Couscous) getan. Es lief. Ich war zu der Zeit Mitte 20 und altersgemäß viel unterwegs nachts. Ich bin teilweise (spontan) nach der Arbeit weggegangen, total versumpft, hab bei einer Freudin gepennt und dann quasi erst am Abend drauf nach der Arbeit wieder zuhause gewesen. Und das nicht nur einmal. (Futter war kein Problem - muss zu meiner Schande gestehen, dass ich damals noch Trofu stehen hatte) Aber nie haben Pastis oder Couscous irgendeinen Unmut darüber geäußert, in dem sie z.B. gepfützelt haben. Ich war auch viel in Urlaub, Ostern, Pfingsten, bei jeder Gelegenheit. Ich hab mir damals einfach keine Gedanken gemacht und hab trotz Katzen mein Leben gelebt, und da war nie irgendwas. Wenn Katrin mal nicht mit mir weggefahren ist, dann kam einfach die Maunz (ihre Katze) zu mir. Auch wenns nur für drei Tage war. Ohne Wenn und Aber und ohne irgendeinen
Spökens wie Gittertür.
Im Gegensatz zu meinen Katzen jetzt kamen mir diese Katzen alle "seelisch" / "psychisch" gesund vor. Die Katzen jetzt (nicht nur meine, auch andere Katzen, von denen ich jetzt so höre und lese) kommen mir (ja genau das meine ich): gaga vor. Als hätten alle heutigen Katzen Psychosen.
Und langsam denke ich mir: umso mehr ich versuche, alles "richtig" und "artgerecht" zu machen, umso mehr ich auf die Katzen eingehe, umso psychotischer werden sie. Alleine schon das Wort "Verhaltenstierarzt" und "Tierpsychologe". Ich glaub, damals hätte man sich darüber ernsthaft Gedanken gemacht, wenn man erzählt hätte, man konsultiert einen solchen für seine Katzen/Tiere.
Mich erinnert das irgendwie an diese Übermütter, die ihren Kindern am liebsten auf dem Klettergerüst einen Helm aufsetzen, die ihren Kindern mit 8 noch die Zähne putzen (ich hab so eine Freundin..sie macht das!!), die ihre Kinder auch mit 12 noch zur Schule bringen (ich bin aber der 2. Klasse alleine gegangen) und die zuhause Sagrotan Seife stehen haben. Alles 300% sicher und keimfrei. Aber die Kinder von heut...ich möcht die nicht treffen, wenn die erwachsen sind. Die werden doch schon im Kleinkindalter zur Unselbständigkeit und Verkorkstheit hingezüchtet.
So, ich hoffe hier aufman einen konstruktiven Gedanken- und Meinungsaustausch.
Sind die "heutigen" Katzen wirklich "sensibler" oder machen wir einfach zu viel?
Ich hab zur Zeit das Gefühl, dass mich meine Katzen allgemein überfordern.
Jetzt hab ich seit 3 Wochen eine Katzenklappe in der Balkontür (Mietswohnung, hat wohl nicht jeder), Pali kann also immer raus, wann es ihm danach ist. Er wird wegen seiner Verhaltenstherapie mehr bespielt als jemals zu vor. Und trotzdem krakeelt er rum. Ist irgendwie unzufrieden (ich werde ihn die Tage nochmal durchchecken lassen, nicht dass es doch was Körperliches ist). Er krakeelt und meckert rum. Was soll ich noch mehr tun? Mica ist immer total nervös und verschreckt bei Geräuschen, und umso mehr ich auf sie eingehe, umso schreckhafter wird sie.
Und Couscous - ja, keine Ahnung. Dement oder unzufrieden mit der Gesamtsituation.
Ehrlich gesagt: wenn alle Katzen so sind, dann will ich keine mehr.
Ich kannte sowas bisher nicht.
Meine Eltern hatten Katzen, als ich Kind war und bis ich erwachsen war. Insgesamt 5 an der Zahl. Zeitweilig 4 gleichzeitig.
Zuerst kam Pinky. War 2-3 Jahre erst Einzelkitten, dann Einzelkatze. Dann kamen Tina und Tino dazu. Haben sie von meiner Schwester übernommen. Da gabs keine "langsame Zusammenführung". Katzen da, Tür auf und gut wars. Haben sich halt zusammengerauft. Dann kam noch später Tiger dazu. Auch wieder direkt rein ins Getümmel und das wars. Es gab halt mal Gekloppe, aber nie ausufernd. Zuerst starb dann Pinky (Mammatumor), und dann Tina (ich glaube FIP). Irgendwann war dann Mikesch da. Auch wieder einfach rein. Das lief einfach. Wie gesagt bis zu vier Katzen gleichzeitig. In einer 65 qm Wohnung. Schlafzimmer war tagsüber zu (warum auch immer).
Es gab Whiskas, ich glaub damals waren es nicht mehr als 5 oder 6 Sorten. Futtermittelallergie war ein Fremdwort. Mäkeln auch. Ich kann mich nicht entsinnen, dass die Katzen jemals mäkelig waren. Wir hatten 1 Klo mit Haube. Für so viele Katzen. Nie war eine unsauber, hat ausserhalb Harn abgesetzt oder gar markiert. Das Wasser stand direkt neben den Futterschüsseln. Wir wohnten im 2. Stock. Ohne Katzennetz. Die Katzen sind auf der Brüstung balanciert, und niemand von uns hatte Panik, dass eine runterfällt. Wir hatten einen Kratzbaum. Der war total verbaut. Keine Catwalks, nix in die Höhe etc. Keine der Katzen hat jemals so - ich nenns jetzt mal rumgesponnen - wie meine jetzt.
Anderes Beispiel: Pastis. Wurde als Kitten zu einer 2jährigen Katze (nämlich Couscous) getan. Es lief. Ich war zu der Zeit Mitte 20 und altersgemäß viel unterwegs nachts. Ich bin teilweise (spontan) nach der Arbeit weggegangen, total versumpft, hab bei einer Freudin gepennt und dann quasi erst am Abend drauf nach der Arbeit wieder zuhause gewesen. Und das nicht nur einmal. (Futter war kein Problem - muss zu meiner Schande gestehen, dass ich damals noch Trofu stehen hatte) Aber nie haben Pastis oder Couscous irgendeinen Unmut darüber geäußert, in dem sie z.B. gepfützelt haben. Ich war auch viel in Urlaub, Ostern, Pfingsten, bei jeder Gelegenheit. Ich hab mir damals einfach keine Gedanken gemacht und hab trotz Katzen mein Leben gelebt, und da war nie irgendwas. Wenn Katrin mal nicht mit mir weggefahren ist, dann kam einfach die Maunz (ihre Katze) zu mir. Auch wenns nur für drei Tage war. Ohne Wenn und Aber und ohne irgendeinen
Spökens wie Gittertür.
Im Gegensatz zu meinen Katzen jetzt kamen mir diese Katzen alle "seelisch" / "psychisch" gesund vor. Die Katzen jetzt (nicht nur meine, auch andere Katzen, von denen ich jetzt so höre und lese) kommen mir (ja genau das meine ich): gaga vor. Als hätten alle heutigen Katzen Psychosen.
Und langsam denke ich mir: umso mehr ich versuche, alles "richtig" und "artgerecht" zu machen, umso mehr ich auf die Katzen eingehe, umso psychotischer werden sie. Alleine schon das Wort "Verhaltenstierarzt" und "Tierpsychologe". Ich glaub, damals hätte man sich darüber ernsthaft Gedanken gemacht, wenn man erzählt hätte, man konsultiert einen solchen für seine Katzen/Tiere.
Mich erinnert das irgendwie an diese Übermütter, die ihren Kindern am liebsten auf dem Klettergerüst einen Helm aufsetzen, die ihren Kindern mit 8 noch die Zähne putzen (ich hab so eine Freundin..sie macht das!!), die ihre Kinder auch mit 12 noch zur Schule bringen (ich bin aber der 2. Klasse alleine gegangen) und die zuhause Sagrotan Seife stehen haben. Alles 300% sicher und keimfrei. Aber die Kinder von heut...ich möcht die nicht treffen, wenn die erwachsen sind. Die werden doch schon im Kleinkindalter zur Unselbständigkeit und Verkorkstheit hingezüchtet.
So, ich hoffe hier aufman einen konstruktiven Gedanken- und Meinungsaustausch.
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