Kaum zu glauben, da habe ich innerhalb kurzer Zeit den ganzen Thread gelesen. Und immer wieder "mitgebangt", obwohl die ersten Einträge nun schon Jahre her sind. Und jetzt dieses Ende... 🙁
Unser "Familienkater" (lebte die ersten Jahre bei mir, und nach einem Umzug in die Stadt blieb er bei meiner Mutter auf dem Dorf) ist auch ein Hardcorefreigänger, ein Tollpatsch und "Allerweltslieblingskater" dazu. Undenkbar ihn mit in die Stadt zu nehmen, selbst auf dem Dorf hatte ich oft Angst um ihn. Er war gerne länger weg, ließ sich in diverse Garagen einsperren, holte sich seine Futterrationen bei unterschiedlichen "Besitzern", hatte sogar wie ich später erfuhr am anderen Ende des Dorfes ein festes Körbchen (da wurde mir schon mulmig, ist doch mein Kater!). Aber richtig hart wurde es erst nachdem ich umzog (ca 60 Kilometer entfernt, also unerreichbar für ihn). Er zog bei meiner Mutter ein (die beiden kennen sich schon ewig, und er mochte sie immer sehr, aber von zuhause weg sein ist dann nochmal was anderes), und kurz darauf war er verschwunden. Ein Tag, zwei Tage, fünf Tage, eine Woche, zwei Wochen- dann war er wieder da, abgemagert, klatschnass, dreckig, heiser, und verwirrt. Danach verließ er fast eine Woche nicht die Wohnung. Und alle dachten: Mensch, jetzt hat er's gelernt! Das macht er nie wieder, das war ihm eine Lehre! Pustekuchen! Kurz darauf war er wieder verschwunden. Eine Woche später kam der Anruf meiner ehemaligen Vermieter (die ihn nie sonderlich mochten, da er ein kleiner Terrorkater ist), er würde sich am Haus aufhalten, und man möge ihn doch bitte abholen. Als wir ankamen- nix, kein Ganesha zu sehen... Es dauerte UNGELOGEN weitere 2 Wochen (!) bis er wieder zu uns kam... Er hatte seinen Streifzug also um eine weitere Woche verlängert. Jeder im Umkreis von sagen wir mal 1-2 Kilometer kennt unseren Kater, er geht einfach zu jedem, und das macht mich bis heute noch etwas nervös... Neulich kam er wieder, nach tagelanger Abwesenheit, und hatte einen Zettel am Halsband auf dem stand: "Wem gehöre ich?"... Bislang hatte er immens Glück, obwohl er auch schon mehrfach große Bundesstraßen überquerte um an seine Ziele zu kommen- dennoch ist er mittlerweile "schon" 6 Jahre alt (auf Holz klopf). Ihn einsperren geht nicht einmal 2 Std gut, er zerlegt die gesamte Wohnung, wenn er nicht zu jeder Sekunde frei über seinen Aufenthalt bestimmen kann... Was auch umgekehrt gilt, also wenn er nicht SOFORT rein kann, wenn ER das möchte, dann beginnt er auch draußen zu randalieren... Wir müssen also mit der ewigen Sorge und Ungewissheit leben, in der stillen Hoffnung, dass es noch lange gut geht und er irgendwann mit viel Glück und tausenden von Schutzengeln ein Alter erreicht hat, indem er von alleine einfach ruhiger wird... 🙄