Tauringehalt zu hoch?

  • Themenstarter Themenstarter Alison
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Kommt drauf an, von welchem Bedarfswert man ausgeht und wie man die tatsächliche Verwertbarkeit einschätzt. Die Angaben aus der Literatur sind ja immer Mindestbedarfswerte.

Ich hab selbst bei hochwertigem Dosenfutter die Taurinzugabe am Fell sehen und fühlen können.

Sry, könntest du dann nochmal Stellung zu der Aussage von der Website nehmen?

Wo gesagt wird, dass die Taurinmenge viel zu hoch ist?😕
 
A

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Gibt es eigentlich Untersuchungen über unterschiedliche Verstoffwechselung von natürlichem und künstlichem Taurin? 😕

Ich glaube kaum. Genauso wenig, wie es Untersuchungen darüber geben dürfte, ob natürliches Vitamin A (Leber, Ei) genauso verstoffwechselt wird wie synthetisches Vitamin A.

Ich persönlich denke, dass es da einen Unterschied gibt. Aber das ist nur meine Meinung, belegen kann man das ja mangels Studien zum Thema nicht.
 
Halte ich für Quatsch. 😉

Sie scheibt doch nachher in den Kommentaren selbst, dass sie vielleicht einen Denkfehler bzw. Rechenfehler begangen hat und demnächst ausführlicher Stellung dazu beziehen will.
 
Ok, dank dir Labahn. 🙂

Ich warte jetzt nochmal die "Stellungnahme" der angeschriebenen Firmen ab und poste das dann hier.
 
Das ganze Umgerechne ist schon nicht so einfach, besonders wenn man es noch auf die metabolische Energie bezieht.

Man muss eben auch immer bedenken, dass das Futter auch für absolute Wenigfresser dauerhaft genug Nährstoffe liefern sollte. Und wenn man sieht, wieviel Taurin Katzen durch die natürliche Beute zu sich nehmen, dann mache ich mir wegen einer Zufütterung von pauschal 200-250mg zum Dosenfutter keine Gedanken. Die Angaben zum Taurin sind eben nur Mindestwerte.
 
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Ich muss sagen, ich glaube auch nicht, dass ich meine überdosiere.
Meine "Kleinen" (2kg und 2,8-3kg) fressen z.B. nur maximal 100g NaFu am Tag (hochwertig).

Seitdem ich damals angefangen habe, Taurin beizufüttern ist das Fell glänzender und seidiger, was ich ganz unfachmännisch einfach als positives Zeichen werte.
 
Ich muss sagen, ich glaube auch nicht, dass ich meine überdosiere.
Meine "Kleinen" (2kg und 2,8-3kg) fressen z.B. nur maximal 100g NaFu am Tag (hochwertig).

Seitdem ich damals angefangen habe, Taurin beizufüttern ist das Fell glänzender und seidiger, was ich ganz unfachmännisch einfach als positives Zeichen werte.

Das ist ja der Punkt. Die eingeschränkte Verwertbarkeit ist erwiesen, daher kann man nur bedingt mit dem rechnerischen Wert Vergleiche zum Mindestbedarf ziehen. Bei hochwertigem Futter ist dieser schon höher, aber wieviel kommt tatsächlich an? Gerade wenn nur 100g Nassfutter gefressen werden.

Ich habs auch am Fell gemerkt, was mir persönlich zeigt, dass vorher anscheinend nicht genug Taurin vorhanden war, um alles richtig abzudecken.
 
Grau:
Guten Morgen Frau [...],

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Taurin Angabe bei den Grau Schlemmertöpfchen bezieht sich auf das Endprodukt, also auf die feuchte Nassfuttermenge. Grundsätzlich wird darauf geachtet, dass genügend Taurin in der Nahrung enthalten ist, sodass auch Katzen, die eine geringere Menge Nass- oder Trockennahrung fressen trotzdem genügend Taurin zu sich nehmen. Eine Überversorgung an Taurin ist im Normalfall nicht schädlich, da überschüssiges Taurin vom Körper abgebaut und ausgeschieden wird.

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
[...]

FN (Real Nature) warte ich noch auf die Abgabe.
 
Huhu ihr Lieben!
Wie ich sehe, seid ihr fleißig am diskutieren 😉
Der Artikel zum Taurin ist schon länger online: Taurin – ein wichtiger Baustein in der Katzenernährung.

Es ist so, dass es verschiedene Nährstoff-Empfehlungen gibt. Unter anderem auch die, die speziell für Fertigfutter, in dem Fall für Nassfutter gelten. Irgendwer von euch hatte den entsprechenden Inhalt unserer Info-seite schon gepostet. AAFCO, FEDIAF, NRC und Dr. Wanner geben für Nassfutter einen Mindestgehalt von 1700mg-2000mg Taurin pro Kilo Trockensubstanz Futter an.

Die Gehalte auf den Etiketten der Hersteller beziehen sich aber auf die (feuchte) Originalsubstanz, darum muss man die umrechnen. Dass hier die Empfehlungen pro Kilo Trockensubstanz Futter und eben nicht die pro Katzen-Kilo angelegt werden sollten ist nicht nur meine Meinung, sondern auch die der "Experten" mit denen ich im Laufe meiner Recherche zum Taurinartikel gesprochen habe.

Und noch eines ist bei der Recherche zum Artikel herausgekommen: dass überschüssiges Taurin unschädlich über die Nieren ausgeschieden wird, ist eine Vermutung. Ebenso ist es eine Vermutung, dass es nicht so ist. Da noch keiner das untersucht hat, kann es dazu kein "richtig" und kein "falsch" geben. Ich persönlich bin der Meinung, dass ein "extrem zuviel" nicht unbedingt sein muss. Auch (oder gerade weil) man nicht weiss, ob es schädlich ist oder nicht.

Dass ich das beim Real Nature bemängele, liegt also allein darin begründet, dass nicht klar ist, wie sich langfristige Überversorgung auswirkt. Ich bin da sehr vorsichtig und finde es dementsprechend eher nachteilig als vorteilig. Darüber kann man unterschiedlicher Auffassung sein, was ich ja auch in den Kommentaren (hoffentlich klar) zum Ausdruck gebracht habe.

Manche geben (fast) grundsätzlich Taurin zum Fertigfutter, andere tun dies nicht. Bei den Katzen, die noch etwas dazu bekommen, wurden wohl nach einigen Erzählungen, die ich mitbekommen habe, keine langfristigen negativen Folgen beobachtet werden und bei vielen kleinen Herzpatienten wird das sogar empfohlen. Ich für meinen Teil kann da nicht sagen, was ich für richtig halte, bin da aber mit der Tauringabe eher vorsichtig.

Die Uni Leipzig sieht das ebenso (siehe Taurin-Artikel), alle anderen angeschriebenen "Experten" gaben an, dass es noch nicht untersucht wurde und dass eine Überversorgung vermutlich nicht schädlich wäre. Wissen kanns aber eben leider Keiner 🙁

Es bleibt also Jedem selbst überlassen, wie er es handhabt. Im Übrigen habe ich während meiner "Ausfrage-Runde" an die Forscher auch etwas bezüglich der Empfindlichkeit von Taurin erfahren dürfen. Nach dem, was mir erklärt wurde, ist die Maillard-Reaktion für eine "Wertminderung" das Taurin im Dosenfutter verantwortlich. Sie soll laut Aussagen verschiedener "Experten" erst ab etwa um 100Grad herum wirklich problematisch sein. Da Taurin wasserlöslich ist, wäre das "freischwimmende" Kochen oder Verarbeiten ebenfalls für einen Verlust verantwortlich.

Das ist so zusammengefasst das, was ich euch dazu sagen kann und auch zu meiner Motivation das Taurin im Real Nature als "zu viel" zu bewerten. Man kann darüber geteilter Meinung sein, weil es eben weder für noch gegen meine Meinung wirklich handfeste Beweise gibt. Wie bei so vielem in der Katzenhaltung muss man sich auch darüber ein eigenes Bild machen. Das, was ich im Blog vertrete, ist mein persönliches Bild.

Liebe Grüße
Miriam
 
Zuletzt bearbeitet:
Und noch eines ist bei der Recherche zum Artikel herausgekommen: dass überschüssiges Taurin unschädlich über die Nieren ausgeschieden wird, ist eine Vermutung. Ebenso ist es eine Vermutung, dass es nicht so ist. Da noch keiner das untersucht hat, kann es dazu kein "richtig" und kein "falsch" geben. Ich persönlich bin der Meinung, dass ein "extrem zuviel" nicht unbedingt sein muss. Auch (oder gerade weil) man nicht weiss, ob es schädlich ist oder nicht.

Danke für die Info, da meine Jungs, wie schon gesagt, Nieren-Risikopatienten sind, war ich da schon verunsichert. Und da es da ja offenbar keine Studie gibt, werde ich deshalb auch weiterhin mit der Taurin-Supplementierung etwas vorsichtig sein.

Im Prinzip gilt das ja für die meisten Vitamine und Mineralstoffe - nichts Genaues weiß man nicht.

Weißt Du eigentlich, wie die FEDIAF zu ihren Werten kommt?
 
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Ich persönlich denke, dass eine gewisse Vorsicht nicht schlecht sein kann. Falls es doch so sein sollte, dass eine extreme Überversorgung schädlich ist, hat man den Schaden und kann ihn nicht wieder rückgängig machen.

Wenn man vorsichtig ist, sich an die Empfehlungen hält und unter Umständen nur minmal zuviel gibt, kanns nicht schaden und die Katz bekommt trotzdem, was sie braucht. Die größte Problematik dabei ist nur, ein Futter zu finden, dass eben nicht extrem überversorgt mit Taurin ist. Da bin ich grad auf der Suche. Denn auch das, was ich bisher verfüttert habe, hat zu hohe Werte. Erst nach meiner Recherche wurde ich da "hellhörig". Das ist alles nicht so einfach.

Das, was du ansprichst ist der Knackpunkt: man weiss es eben nicht.

Woher die FEDIAF ihre Empfehlungen hat, kann ich momentan nicht sagen. Ich hab leider auch heute nicht grad die Zeit, nachzuforschen. Wenn du deren .pdf lädst, steht da vielleicht was drin. Es ist ja sozusagen der Zusammenschluss der europäischen Futtermittel-Industrie, ich nehme an, dass die auch nur "abgeguckt" haben 😉
 
Weißt Du eigentlich, wie die FEDIAF zu ihren Werten kommt?

Auch wenn du mich nicht gemeint hast.

Taurine Studies have shown that the bioavailability
is lower when cats are fed a heated-processed canned
food. a, b To maintain adequate taurine status, a heatprocessed
wet cat food needs to contain approximately
2 to 2.5 times more taurine than a dry extruded food;
the latter should contain 0.1% DM taurine. c, d

a Hickman MA, Rogers QR, Morris JG. Eff ect of processing on fate
of dietary [14C]taurine in cats. J. Nutr. 1990; 120: 995-1000.
b Hickman MA, Rogers QR, Morris J.G. Taurine Balance is Diff erent
in Cats Fed Purified and Commercial Diets. J. Nutr. 1992; 122:
553-559.
c Earle KE, Smith PM. The eff ect of taurine content on the plasma
taurine concentration of the cat Brit. J. Nutr. 1991; 66: 227-235.
d Douglass GM, Fern EB, Brown RC. Feline plasma and whole
blood taurine levels as influenced by commercial dry and
canned diets. J. Nutr. 1991; 121: 179S-180S.

Quelle: http://www.fediaf.org/fileadmin/user_upload/Reports/Nutritional___Analytical_Science/Nutritional_guidelines.pdf
 
Ich persönlich denke, dass eine gewisse Vorsicht nicht schlecht sein kann. Falls es doch so sein sollte, dass eine extreme Überversorgung schädlich ist, hat man den Schaden und kann ihn nicht wieder rückgängig machen.

Was verstehst du denn unter einen extremen Überversorgung?
 
Für mich persönlich ist eine "extreme Überversorgung", wenn beispielsweise mehr als das doppelte der Mindestmenge pauschal eingesetzt wird. Über ein paar 100mg (in der Trockensubstanz) mag ich nicht meckern 😉

Es ist ja immer auch noch ne Frage, wie langfristig diese Mehrmenge ist. (Unter Anderem) Aus dem Grund finde ich Abwechslung wichtig.

Und danke für dein Zitat!
 
Auch wenn du mich nicht gemeint hast.

Aber da geht es doch nur darum, ob im Dosenfutter Taurin verloren geht, also stärker supplementiert werden muss.

Ob Taurin ab einer bestimmten Menge nun die Nieren belastet oder aber nicht, wird da nicht so klar.

Ähnliches gilt ja auch für die B-Vitamine. Da heißt es auch immer, dass man die nicht überdosieren kann, weil Überschüsse umgehend ausgeschieden werden. Aber immer wieder gibt es auch Stimmen, die da vor einer übermäßigen Belastung für die Nieren warnen.
 
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Ob Taurin ab einer bestimmten Menge nun die Nieren belastet oder aber nicht, wird da nicht so klar.
Das hat die FEDIAF auch nie gesagt, die geben nur die Empfehlungen für Mindestmengen (manchmal auch Höchstwerte) heraus. Mit der eigentlichen Untersuchung haben sie nichts zu tun.
 
Für mich persönlich ist eine "extreme Überversorgung", wenn beispielsweise mehr als das doppelte der Mindestmenge pauschal eingesetzt wird. Über ein paar 100mg (in der Trockensubstanz) mag ich nicht meckern 😉

Ich muss gerade ein wenig ketzerisch fragen, also bitte verzeih mir.

Also werden hervorragende Mäusefänger deiner Meinung nach extrem überversorgt?

Welchen Wert für Taurin findest du angebracht? Die täglichen Bedarfswerte in der Literatur schwanken ja von 20-60mg/kg KM bzw. 200-500mg pro Tier. Mit reiner Mausdiät landen gute Jäger schon bei über 700mg.

Nehmen wir ruhig mal ein Futter mit 2000mg pro kg in der Feuchtmasse. Oben aus dem Link geht ja hervor, dass der Gehalt im Dosenfutter 2-2,5mal höher sein sollte, als es im Trockenfutter der Fall wäre. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass die Verwertbarkeit im Vergleich lediglich 40-50% beträgt. Also nehmen wir ruhig mal großzügig die 50% an und ebenso nehmen wir an, dass das die Verwertbarkeit des Taurin im Trockenfutter nicht beeinträchtigt ist. Also haben wir dann 1000mg/kg Futter verwertbares Taurin.

Unser 4kg Tier frisst dann also seine 200g am Tag. (Ist das realistisch?)

Also nimmt es übers Futter 200mg Taurin auf und läge damit innerhalb einiger der Bedarfswerte. Ich betone nocheinmal, das sind Mindestbedarfswerte.

Wie ich bereits weiter vorne schrieb, geht Horzinek eher von einer Verwertbarkeit von 25% aus, womit wir trotz 2000mg in der Feuchtmasse gerade mal bei 100mg Taurin am Tag landen würden.

Ist das Taurin was man mit der erhitzen Nahrung zusätzlich verfüttert wenigstens vollständig verwertbar? Oder greift auch da teilweise die Maillardreaktion vom Dosenfutter? Das Taurin, welches durch die Bakterien abgebaut wird, muss ja auch nicht erst durch die Nieren ausgeschieden werden.


Wie stehst du eigentlich zum Vitamin A? Wo ziehst du da deine Grenze?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob Taurin ab einer bestimmten Menge nun die Nieren belastet oder aber nicht, wird da nicht so klar.

Es gibt für Tauin keine Maximalwerte, weil keine Schädigung bekannt ist. Ganz anders sieht es bei einigen Vitaminen aus und dort gibt die FEDIAF auch die entsprechenden Werte an.
 
Es gibt für Tauin keine Maximalwerte, weil keine Schädigung bekannt ist. Ganz anders sieht es bei einigen Vitaminen aus und dort gibt die FEDIAF auch die entsprechenden Werte an.

Aber das wurde doch offenbar noch gar nicht untersucht, wenn ich Duchess da richtig verstanden habe.

Und woher kennen wir eigentlich den Tauringehalt einer Maus so genau? Wie viele Mäuse wie vieler verschiedener Arten wurden da eigentlich untersucht?

Waren das freilebende Mäuse oder Labormäuse?

Im Prinzip die gleiche Frage wie bei allen anderen Bedarfswerten auch.

Meinen Lieblingsbedarfswert, den ich ja stark anzweifele, kennst Du ja😀
 

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