tierarzt meint homöopathie wäre aberglaube......

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Weder Impfungen noch sonstigen Pharamzeutischen Medis haben Folgen. Es mag zwar allerhand Nebenwirkungen (siehe Beipackzettel) haben, je nachdem schwerere oder geringere, aber keine Folgen.
DAS halte ich für eine Desinformation hohen Grades 😱

Warum haben Pharmahersteller sämtliche Regressansprüche auf Folgen von Impfen abgelehnt? Wäre das nötig gewesen, wenn sie selber überzeugt wären, daß Impfen keine graviernden Folgen hat?
Sind all die Prozesse wegen Impfschäden an Kindern nur Jux und Tollerei, nur ein böses Spiel von Eltern an Impfhersteller?

Wieso sind in vielen Impfungen die Adjuvantien erlaubt, auch wenn diese speziellen Beifügungen in Lebensmitteln streng verboten sind?

Wie kommt es zu dem Begriff 'Impfdurchbruch', wieso gibt es tausende von Hinweisen, daß Impfen auch noch nach Jahren irreverible Schäden anrichten kann?

Dein Vertrauen und Zuversicht möchte ich haben, wahrhaftig :grummel:


Und dann erkläre mir auch schön und ausführlich, was der Unterschied zwischen Nebenwirkungen und Folgen ist.
Du kannst so schnell schreiben, wie Du möchtest, ich richte meine Lesegeschwindigkeit erst aus, wenn Du fertig bist. Sonst komm ich womöglich ins Stottern, weil Du so langsam tippst :muhaha:

das stimmt so nicht ganz. Der Skandal besteht ja gerade darin, dass der Herstellerfirma 1600 (!!!) Warnungen über beobachtete Fehlbildungen an Neugeborenen vorlagen und sie Contergan trotzdem nicht vom Markt nahm. In Österreich wurde Contergan übrigens nur auf Rezept und nach strengen Indikationen verschrieben (nicht an Schwangere), daher gibt es bei uns nur ganz wenig Fälle (und da haben sich meistens die Mütter das Med. in Deutschland besorgt)
Und warum hatte Grünenthal dann nicht das Mittel vom Markt genommen, nachdem die ersten gravierenden Nebenwirkungen bekannt waren? War es Leichtsinn, war es Unglaube oder was war es?

Ich war wahrhaftig technik- und chemiegläubig, bis zum Contergandesaster, ganz gewiß. Doch dieser Skandal hatte mir 'einen Bissen vom Baum der Erkenntnis' gewährt, daß nicht alles Gold ist, was so schön glänzt und daß jede Technik auch ihre Tücken hat.
Contergan war der Anlaß zum ersten Schritt auf dem Weg des Überlegens und Abkehrens von der unbedingten Chemiegläubigkeit.

Daß lange Jahre vorher ein Klassenkamerad an der Polioimpfung starb, nahm ich zuerst als gegeben, später dachte ich intensiver drüber nach.


Zugvogel
 
A

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Ja, das dürfte allgemein bekannt sein.

Daß aber Grünenthal seine ganzen Rechte und Patente an einen US-Konzern verkauft hat, der das Mittel in nahezu unveränderter Form jetzt wieder verkauft als Mittel bei HIV, ist natürlich in Bezug auf die spezielle Wirkung (Zellbildungunterdrückung) angebracht; ich bin zu wenig Chemiker, um das 'wissenschaftlich' begründen zu können;
doch daß der Preis für eine Gabe um ein zig-faches von Contergan nur an die verkauft wird, die es auch bezahlen können, gibt dem ganzen einen sehr bitteren Beigeschmack.

Diesen Hintergrund hatte ich vor ca. 6 Monaten in einem der TV-Magazine (Kontraste?) gesehen. Leider sah ich es zu spät, um aufzeichnen zu können, also suchte ich im I-Net danach. Schon drei Tage nach Ausstrahlung mußte dieser Bericht bereits gelöscht worden sein. Warum nur? 😱


Zugvogel
 
Nicht ohne Grund kommen fast ausgerottete Krankheiten wie Masern, Kinderlähmung und sogar Pocken wieder zurück.

Danke dafür an all die unaufgeklärten Impfmüden, die übertriebene Angstmache aufpauschen.
Impfung und damit Prävention ist einer der größten Erfolge der Medizin.
Kein Wunder, dass Anhänger der Wundermedizinen diesen gern zerreden möchten.

Wie kommst du auf die Idee, ich wäre ein Impfgegner?

Ich befürworte die Impfungen, die (auch aus Solidarität mit der Gesellschaft) sinnvoll sind.
Selbstverständlich waren meine Kinder gegen die gängigen Kinderkrankheiten geimpft. Allein schon aus dem Grund, dass sie Kindergarten und Schule besuchten und damit, im Krankheitsfall, ein Risikofaktor für andere Kinder gewesen wären.

Die Grippeimpfung generell, gehört für mich allerdings nicht zu den sinnvollen Impfungen. Auch die Impfung gegen FSME lehne ich ab.

Die wichtigen Kernimpfungen (Tetanus, Diphterie und Polio) lasse ich regelmäßig auffrischen und fertig. Damit habe ich meine gesellschaftliche Verpflichtung erfüllt und schütze mich selbst.

Der Todesfall in deinem Bekanntenkreis war sicher tragisch. Aber eine Grippeimpfung gehört, meines Wissens nach, nicht zu den empfohlenen Impfungen für Kleinkinder.
Die müssen in ihren ersten Lebensjahren soviele Impfungen, zwecks Grundimmunisierung, über sich ergehen lassen, dass das schlicht und ergreifend viel zu viel wäre.

Meine Kinder wurden jedenfalls niemals dagegen geimpft.
Seit ihrem 16. Lebensjahr entscheiden sie ohnehin selbst über Sinn oder Unsinn von Impfungen. Weshalb mein Sohn sich für die Impfung gegen Schweinegrippe entschieden hat.

Wie kommt man auf solch eine Pauschalaussage, dass alle, die die Vorteile der alternativen Medizin zu schätzen wissen, automatisch gegen die Schulmedizin sein müssen?
 
Ich gieße lieber mit vergiftetem Wasser und kann dann wenigstens fürs nächste Jahr Saat abnehmen, während du gar nix mehr hast!
Falsch gedacht!
Vergiftetets Wasser wird für länger als ein Jahr die Erde unfruchtbar machen, aber 'nur' vertrocknete Erde ist nach Wässern wieder gut für neue Pflanzen
veralbern.gif



Zugvogel
 
Falsch gedacht!
Vergiftetets Wasser wird für länger als ein Jahr die Erde unfruchtbar machen, aber 'nur' vertrocknete Erde ist nach Wässern wieder gut für neue Pflanzen
veralbern.gif



Zugvogel

Nun....ich ging bei deinem Beispiel davon aus, dass wir das im Garten wachsende essen wollen.
Wenn du alles verdorren lässt, wirst du sicher verhungern müssen, auch wenn es im Jahr drauf wieder regnet.

Ich hingegen hätte dann zwar etwas Gift zu mir genommen, könnte aber immerhin noch darauf hoffen, dass mich die Schulmedizin heilen kann.

Oder bist du wirklich der Ansicht, lieber gesund tot als krank am Leben?😱
 
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Stimmt, Oskar bekam SUC. Erstens ist da immerhin noch Wirkstoff drin. Zweitens habe ich danach nie wieder die Nierenwerte bestimmen lassen, kann also nicht sagen, ob es diesbezüglich gewirkt hat. Ich empfehle es trotzdem, siehe 1. und weil Oskar unter SUC weniger erbrochen hat (ist aber eine rein subjektive Beobachtung).
Geschadet hat es nicht, höchstens meinem Portemonnaie😉

Also ist doch was drin.😎

Die Nierenwerte sind eine Sache - heilbar ist CNI schließlich nicht. Da bei Nierenerkrankungen eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig ist, ist es schon mal von Vorteil wenn das Erbrechen nachlässt und wird sich so auch auf die Nierenwerte auswirken.


Nun....ich ging bei deinem Beispiel davon aus, dass wir das im Garten wachsende essen wollen.
Wenn du alles verdorren lässt, wirst du sicher verhungern müssen, auch wenn es im Jahr drauf wieder regnet.

Ich hingegen hätte dann zwar etwas Gift zu mir genommen, könnte aber immerhin noch darauf hoffen, dass mich die Schulmedizin heilen kann.

Letztendlich käme es doch auch darauf an um welches Gift es sich handelt.

Während ihr euch streitet ob man das vergiftete Wasser nehmen soll, hätte ich mal geschaut ob ich nicht eine bessere Wasserquelle finde.😛

Wie kommt man auf solch eine Pauschalaussage, dass alle, die die Vorteile der alternativen Medizin zu schätzen wissen, automatisch gegen die Schulmedizin sein müssen?

Frage ich mich auch. Schubladendenken?🙂
 
Und dann erkläre mir auch schön und ausführlich, was der Unterschied zwischen Nebenwirkungen und Folgen ist.

Ich bin mal mit dem Stuhl etwas weggerückt und hoffe die Leitung ist wieder frei:aetschbaetsch2:

Mir fällt auf, dass hier vieles nicht richtig gelesen wird. Ehrlich gesagt von mir teilweise auch, aber da antworte ich dann nicht darauf:grin:
 
Achtung. Es folgt eine lange Abhandlung.

Ich habe nun schon sehr viele Diskussionen zu diesem Thema verfolgt und mir fallen immer wieder die gleichen Dinge auf. Ich schicke schonmal voraus, dass ich nicht an Homöopathie glaube und dass ich, was solche Dinge betrifft, sehr wissenschaftlich orientiert bin. Ich denke NICHT, dass die Wissenschaft die komplette Welt erklärt und ich glaube auch nicht, dass die Wissenschaft je die gesamte Welt erklären kann. Die Wissenschaft ist ein Instrument um die Objekte und Gegebenheiten der menschlichen Erfahrungswelt zu beschreiben. Sie beschreibt NICHT die Welt-an-sich, die der menschlichen Erfahrung, und somit auch der Wissenschaft, unzugänglich ist. Sie ist dennoch ein sehr gutes Instrument um die Dinge, die uns umgeben und mit denen wir konfrontiert werden innerhalb ihres Rahmens zu beschreiben und daraus Vorhersagen abzuleiten. Kurz gesagt: Wissenschaft ist ein Modell, das selbst wiederum Modelle anbietet.

Nur weil etwas wissenschaftlich nicht bewiesen ist, heißt es nicht, dass es dieses etwas nicht gibt, wie hier ja auch schon oft genug gesagt wurde. Es heißt aber auch nicht, dass es dieses etwas gibt. Wenn das so wäre, würde so gut wie alles existieren, was sich denken lässt. Es ist in diesem Fall reine Glaubenssache. Ob es Gott gibt, ob außerhalb dieses Universums noch andere Universen existieren oder ob es eine Seele gibt, ist nicht Gegenstand der Wissenschaft, sondern der Philosophie, der Religion und eifriger metaphysischer Diskussion.

Es gibt sehr viele Arten, wie man sich die Welt, wie sie uns erscheint, erklären kann. Sie alle können höchstens Annäherungen sein, keine von Ihnen ist korrekt in dem Sinne, dass sie die einzig wahre Realität beschreibt. Die Wissenschaft als eine Variante der Erklärungsmöglichkeiten ist, was sehr viele Bereiche angeht, für den praktischen Zweck sicher ideal. Denn sie ist dynamisch, sie lässt ziemlich exakte Vorhersagen zu und ihre Ergebnisse sind reproduzierbar. Mit der Wissenschaft kommt man dem Ideal der Objektivität so nah, wie es nur möglich ist.

So, das mal als Einführung. Auch und vor allem deswegen, weil ich den Eindruck habe, dass sehr viele hier nicht wirklich wissen, was Wissenschaft eigentlich ausmacht, wie sie funktioniert, was sie kann und was sie nicht kann. Nun zu dieser Diskussion.

Was mich hier am meisten stört sind die vielen Vorurteile und das Unwissen in so vielen Bereichen. Dazu gehört die schon erwähnte Unkenntnis darüber, was Wissenschaft eigentlich ist und wie ein wissenschaftlich korrekt geführter Beweis funktioniert. Es gibt auch an dem Begriff "Beweis" überhaupt nichts zu deuten, der ist streng definiert. Wenn man von Beweisen redet, redet man also in der Regel von Beweisen im wissenschaftlichen Sinne. Wenn man das nicht akzeptiert, soll man sich einen neuen Begriff ausdenken.

Mal ein Beispiel dafür:

"Reichlich Genesene gelten nicht als Beweis?
DAS muß man sich aber wirklich auf der Zunge zergehen lassen"

Zitat von Zugvogel. Das muss man sich natürlich überhaupt nicht auf der Zunge zergehen lassen, es versteht sich nämlich von selbst. Subjektive Erfahrungen, auch wenn sie von vielen Menschen geteilt werden, können nie zu einem Beweis führen. Wenn das so wäre, dann ließe sich schlichtweg alles beweisen.
Sehr viele Menschen auf diesem Planeten haben Psychosen, einige zB den sogenannten Dermatozoenwahn, bei dem der Betroffene denkt, unter seiner Haut befänden sich Insekten. Diese Erfahrung teilen sicher nicht wenige Menschen miteinander, es ist aber kein Beweis dafür, dass sie wirklich Insekten unter der Haut haben. Diese Art von subjektiver Argumentation hat überhaupt keinen Wert in der Wissenschaft. Subjektive Erfahrungswerte kann man nicht einfach so zu objektiven Tatsachen machen. Mal ganz davon abgesehen, dass es, die Homöopathie betreffend, auch mindestens genausoviele Berichte von Leuten gibt, bei denen es eben nicht gewirkt hat.

Dass ein Apfel, wenn ich ihn fallen lasse, zu Boden fällt, ist bewiesen und zwar nicht, weil irgendwelche Leute das mal gesehen oder erlebt haben, sondern weil man das Ganze in einem Experiment an jedem Ort auf der Erde nachprüfen und reproduzieren kann. Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischem subjektivem Erleben und objektivem, repoduzierbarem Beweis.

Ist ja schön und gut, wenn Menschen so ihre eigenen Definitionen von Begriffen haben, aber wenn man an einem Diskurs teilnimmt, dann sollte man schon die allgemeinen Bedeutungen nicht nach eigenem Gutdünken verzerren, zumindest nicht ohne vorher seine Definition erläutert zu haben.

Im Falle der Homöopathie ist diese Art der Beweisführung übrigens besonders kritisch, denn: homöopathische Mittel haben ja eine Wirkung - eine Placebowirkung; und als Person, die diese Wirkung erfährt, kann man nicht wissen, ob das nun Placeboeffekt oder tatsächliche, spezifisch homöopathische Wirkung ist. Das ist im Selbsttest schlichtweg unmöglich.

Nun sagen einige: ist doch egal, hauptsache es hilft. Nein, es ist nicht egal, denn es geht ja darum ob Homöopathie eine SPEZIFISCHE Wirkung hat, die über die Placebowirkung von normalem Wasser oder Milchzucker hinausgeht. Und wenn das nicht so ist, dann fehlt der Homöopathie einfach die Existenzberechtigung, weil man dann genausogut Wasser aus dem Wasserhahn nehmen kann, wenn man nur fest genug dran glaubt. Und genau diese spezifische Wirkung konnte eben noch nie nachgewiesen werden. Außerdem finde ich diese "Bei mir hilft's, mir doch egal, ob das bewiesen ist"-Argumentation ziemlich egoistisch und schwach. Wenn es jemanden eh nicht interessiert, ob es bewiesen oder nicht bewiesen ist, warum nimmt man dann überhaupt an einer Diskussion zu diesem Thema teil?

"Ich finde es etwas - mit Verlaub gesagt - blamabel für die heutige Wissenschaft, sich nach ihren 'wissenschaftlichen Doktrinen' zu richten und nicht die wissenschaftlich Neugier zulassen. Das Wort 'merkantil' wage ich dabei nicht mal zu denken."

Auch ein Zitat von Zugvogel. Die Frage dabei ist: wie kommt man auf so eine Behauptung? Und was weißt du von der "heutigen Wissenschaft"? Bist du im Wissenschaftsbetrieb tätig? Liest du aktuelle Publikationen?
Ohne wissenschaftliche Neugier würde garkeine Wissenschaft betrieben werden. Und ja: die Wissenschaft hat gewisse Doktrinen/Dogmen. Das liegt daran, dass bisher noch nichts gegen diese Dogmen gesprochen hat und dass sich gut mit ihnen arbeiten lässt. Allerdings, und das ist der große Vorteil der Wissenschaften: falls eines der Dogmen ganz klar widerlegt würde, dann würde auch nicht weiterhin daran festgehalten werden. Es gäbe vielleicht ein paar hitzige Diskussionen und Streitigkeiten, aber letztlich haben sich neue Erkenntnisse immer durchgesetzt. Sogar unter lebensbedrohlichen und fortschrittsfeindlichen Umständen wie der Inquisition.

Und in Bezug auf die Homöopathie gab/gibt es ja durchaus wissenschaftliche Neugier. Es wurden zig Studien durchgeführt. Nur wenn man immer die gleichen Ergebnisse bekommt, warum sollte man dann noch weiter Zeit und Geld investieren? Wenn man tausendmal einen Ball anguckt, wird der beim tausendundersten Mal nicht sehr viel anders aussehen. Es sei denn, er wurde zwischenzeitlich von einem Tier gefressen. Die Neugier nimmt halt ab, wenn man jahrelang bei einer Sache das gleiche Ergebnis herausbekommt.
 
Die Unkenntnis der Wissenschaft an sich ist die eine Sache: die Unkenntnis der kritisierten Schulmedizin im Speziellen ist eine andere, möglicherweise noch bedeutendere.

Wenn ich etwas kritisieren will, vor allem wenn es um wissenschaftliche Theorien oder ganze Fachbereiche geht, dann ist es notwendig, dass ich mich in diesem Bereich einigermaßen auskenne. Und das heißt in diesem Fall nicht, dass man ein paar mal beim Arzt war oder mal Aspirin genommen hat. Ich würde schon erwarten, dass die Kritiker sich mit einigen Grundaspekten der Medizin und der Pharmakologie auskennen, bevor sie negativ über diese Dinge urteilen - damit meine ich zB: Anatomie, Biochemie, Stoffwechselphysiologie, physikalische und chemische Grundlagen, Pharmakokinetik und -dynamik, aber auch mit den Methoden in der Forschung etc. Man muss dafür nicht studiert haben, aber man kann sich ja etwas einlesen.
Wenn man bspw. Antibiotika kritisiert, sollte man wissen wie und wo sie wirken. Ansonsten ist es haltlose Kritik, die man sich sparen kann. Im Gegenzug wird nämlich auch von den Anhängern der H. erwartet, dass die Kritiker sich intensiv mit der Materie beschäftigen.

Man sieht diese Unwissenheit hier sehr deutlich, wenn behauptet wird, man wüsste nicht, wie Antibiotikaresistenzen entstehen, man wüsste nicht warum ein Kind männlich oder weiblich wird oder dass der Flug des Maikäfers wissenschaftlich nicht erklärbar sei. Nur mal so als Beispiele. Wenn man so ahnungslos Dinge wie diese in den Raum stellt, die teilweise seit Ewigkeiten verstanden sind, dann macht man sich und seine Position etwas lächerlich, weil man nicht nur Unwissenheit sondern auch Desinteresse zeigt. Das ist der Drang etwas zu diffarmieren, was man aus welchen Gründen auch immer ablehnt, ohne dabei rational zu argumentieren.
Aber auch über Homöopathie wissen viele ihrer Anhänger offenbar nicht immer besonders gut Bescheid, wenn sie sie in einem Atemzug mit pflanzlichen Wirkstoffen nennen.

Der nächste Punkt: Vorurteile. Sehr oft las ich hier nun, dass man sich/sein Tier ja nicht mit "Chemie" vollpumpen will. Das hört man generell sehr häufig. Das kommt wohl daher, dass es tatsächlich einige Medikamente gibt, die sehr krasse Nebenwirkungen haben, die teilweise die eigentliche Wirkung nebensächlich machen. Das hat aber nichts mit Chemie zu tun. Alles, was uns umgibt ist Chemie. Pflanzliche Stoffe sind auch chemische Stoffe. Die gefährlichsten Gifte sind natürliche Stoffe, die in Pflanzen oder Tieren vorkommen. Die Unterteilung in "Natur" und "Chemie" ist willkürlich und irreführend. Beides kann nutzen und schaden.
Antibiotika sind im übrigen auch natürlich, da sie von Bakterien und Pilzen produziert werden.

Dieser Punkt steht natürlich in Verbindung mit der allgemeinen Uninformiertheit.

Eine weitere Sache, die hier erwähnt wurde: dass man die homöopathische Wirksamkeit möglicherweise noch nicht beweisen könne, es aber in Zukunft vielleicht könne. Das ist ein seltsames Argument. Es geht bei dem Nachweis der Wirksamkeit nur um eine, sehr simple Sache: wirkt dieses Mittel, und wenn ja, wirkt es besser als ein Placebo? Ich möchte bitte einen einzigen triftigen Grund hören, warum diese Methode nicht ausreichen sollte um die Wirksamkeit zu belegen.
Solche Studien hätte man auch schon vor 200 Jahren durchführen können. Es gibt ne Menge Theorien, die diskutiert werden, aber aufgrund mangelnder Methoden noch nicht belegt werden konnten. Die Homöopathie kann sehr einfach belegt werden, es wurde oft versucht, es ist nie gelungen. Und hier wird Leuten, die Homöopathie ablehnen vorgeworfen, sie seien starrköpfig und verbohrt? Ziemlich groteske Logik.


Es ist eben die Frage welcher Methode man letztlich vertraut. Vertraut man einem System, das seit langer Zeit nachweisbar funktioniert, das dafür gesorgt hat, dass die Lebenserwartung in den letzten Jahrhunderten drastisch zugenommen hat, nimmt dafür allerdings auch mal Nebenwirkungen in Kauf, oder glaubt man an ein anderes System, das keine wissenschaftliche Nachweisbarkeit vorweisen kann. Ich glaube bei schweren Erkrankungen werden sich die meisten Leute für ersteres unterscheiden. Einfach weil sie WISSEN, dass es hilft/helfen könnte (in ganz schweren Fällen). Ich verstehe manchmal nicht ganz, warum man das bei leichteren Erkrankungen nicht auch so sieht.
 
Das hier las ich gerade eben noch:

"Und nur weil eine bestimmte Kombination von Methoden bei Einem hilft und beim Anderen in der Form nicht wiederholbar ist, heißt das noch lange nicht, dass jeder, der mit alternativer Medizin Erfolg hat, sich seine Heilung nur einbildet."

Zitat von nikita. Das stimmt in bedingten Fällen, wenn es zum Beispiel um genetische Defekte geht, die manche Leute haben, was zur Folge hat, dass sie einen leicht anderen Stoffwechsel haben.
Aber insgesamt sind die biochemischen Stoffwechselvorgänge in jedem Menschen verdammt ähnlich. Natürlich, die Ernährung ist bei jedem etwas anders, manche Leute vertragen dieses nicht gut, die anderen jenes nicht, manche haben einen etwas schnelleren Stoffwechsel als andere, aber der grundlegende Apparat auf molekularer Ebene ist praktisch identisch. Vor allem wenn man eine Population betrachtet, die auf relativ kleinem Gebiet zusammenlebt (z.B. Deutschland). Es ist unmöglich, dass ein Wirkstoff nur bei ein paar Menschen wirkt und bei anderen wieder nicht oder auf andere Weise. Es sei denn, es existieren genetische Mutationen. Wäre fatal, wenn das nicht so wäre, dann wäre die Biochemie der Lebewesen ein heilloses Chaos, alle würden anders funktionieren und Fortpflanzung wäre wohl auch nicht mehr möglich.

Achja, im gleichen Beitrag von nikita stand noch eine kleine Sache:
"Es war niemand außer uns an seinem Bett, es ging um Fernreiki.
Und er hatte bestimmt keinen Spaß dabei, er stand unter hochdosiertem Morphium."

Morphium bereitet in der Regel erhebliche Freude. Bei Leuten mit Schmerzen hebt das die Lebensqualität sehr sehr deutlich. Außerdem ist das Beispiel mit deinem Kind eben wieder nur ein persönlicher Erfahrungsbericht. Ich verstehe es nicht. Warum begreifen Leute nicht, dass solche Erfahrungen zwar ganz toll sind und sicherlich sehr erfreulich, aber keinerlei diskussionsfähigen objektiven Wert haben? Das ist so eine Art naiver Realismus, nach dem Motto: was ich erlebe, ist wahr. Wie kann man sich nur so sicher sein?

Du hast eben keinen hinreichenden Anlass, anzunehmen, dass es am "Fernreiki" lag. Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind enorm. Wirklich. Vor allem wenn der psychische Zustand noch durch Opiate aufgehellt ist und eventuell Hoffnung geschöpft wird. Sowas wird hier viel zu sehr unterschätzt, das ist ein extrem wichtiger Faktor, wie auch die Schulmedizin in den letzten Jahrzehnten erkannt hat.
In östlichen/asiatischen Kulturen ist das seit Jahrtausenden bekannt und wird dort genutzt. Und solche Erklärungen werden von einigen Leuten hier dann als lächerlich abgestempelt. Das sind einfach Effekte, die sehr gut erforscht und bekannt sind. Spontanremissionen sind selten aber absolut üblich. Ich weiß nicht, was an Selbstheilungskräften lächerlicher sein soll als der Glaube daran, dass Wasser ohne Wirkstoff mithilfe eines molekularen Gedächtnisses eine physiologische Wirkung haben soll.

Nochmal: persönliche Erfahrungen beweisen nichts. Der Mensch nimmt sehr selektiv wahr, ist anfällig für Scheinkorrelationen und alle möglichen Irrtümer. Angenommen, jemand setzt sich in einem Flugzeug auf den Sitzplatz mit der Nummer 12, weil das seine Glückszahl oder sowas ist, das Flugzeug stürzt ab, genannter Jemand ist der einzige Überlebende. Wahrscheinlich wird er denken, dass er überlebt hat, weil er eben auf dem Platz mit seiner Glücksnummer saß. Logischer wäre es wohl anzunehmen, dass er einfach ziemliches Glück hatte, wegen zahlreicher Faktoren, die dazu führten, dass dieser Bereich des Flugzeugs eben nicht so schwer beschädigt wurde oder was auch immer. Man kann aus Einzelbeobachtungen keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen und es geht hier in der Diskussion um allgemeingültige Schlüsse. Tut mir leid, wenn ich mich wiederhole, aber mir ist das wichtig.

Nikita schrieb auch:
"Alles andere interpretiere ich als verzweifelte Erklärungsversuche deinerseits, weil nicht sein kann, was nicht haarklein wissenschaftlich nachzuvollziehen ist."

Es geht nicht um Nachvollziehbarkeit. Wenn Homöopathie bewiesenermaßen einen Effekt hätte, ohne dass die Wissenschaft diesen erklären könnte, dann würde sie diesen Effekt nicht leugnen. Jeder Wissenschaftler in dem Bereich würde darauf brennen, herauszufinden woran es liegt. Alle Studien deuten allerdings darauf hin, dass dieser Effekt nicht existiert. Wenn du wissen willst, ob, keine Ahnung, in deinem Schrank ein Ungeheuer lauert, oder ob in deinem Portemonnaie noch genug Geld ist, wie oft würdest du nachschauen, bis du dir sicher bist, dass da kein Monster ist oder kein Geld oder genug Geld? Einmal? Zweimal vielleicht? Verschiedene Wissenschaftler schauen schon seit 200 Jahren ab und zu mal nach, ob da was im Schrank ist. Sie finden nie was. Schlussfolgerung?

Ja der Beitrag ist zu lang, ja, er wiederholt sich selbst und Dinge, die von anderen auch schon so ähnlich gesagt wurden, aber das ist ein Thema, bei dem ich mich nicht zurückhalten kann, weil mich der Mangel an gesunder Skepsis in diesem Bereich immer sehr stark erstaunt und irgendwie auch ärgert. Beziehungsweise die Skepsis geht nur in eine Richtung: man zweifelt an der Schulmedizin, aber nicht an den Alternativen. Das nenne ich Verbohrtheit.

Ja, auch in der Wissenschaft gibt es Fundamentalisten, die zu meiden sind und ja, auch und gerade in der Wissenschaft ist Skepsis ebenfalls nötig, der wesentliche Unterschied ist nur: Wissenschaft beruht auf Skepsis. Ihre Methodik beinhaltet Skepsis. Darum Doppelblindstudien. Darum das Falsifikationsprinzip (eine wissenschaftliche Hypothese muss falsifizierbar, also widerlegbar sein, Aussagen wie: "ich postuliere, dass es Ungeheuer gibt, die nur ich sehen kann" sind nicht wissenschaftlich, da man diese Hypothese nicht widerlegen kann). Darum dynamische Modelle. Homöopathie ist starr und hat einen fundamentalistischen Wahrheitsanspruch, der Kritik in konstruktiver Form unmöglich macht. Immer wieder wird von Homöopathen behauptet, dass man ihre Methode mit wissenschaftlichen Methoden nicht nachweisen könne, sie machen ihr Prinzip also zur Glaubenssache. Da ich ein Skeptiker bin, der nicht viel von Dingen hält, die absoluten Wahrheitsanspruch haben, bleibe ich lieber bei einem System, das Fehler einsehen kann und sich dementsprechend weiterentwickelt. Würde die Wissenschaft auf ähnlichen Prinzipien basieren wie die Homöopathie würden wir heute noch Löcher in Köpfe bohren um Druck abzulassen und regelmäßig zum Aderlass geführt werden.



"Und in ferner Zukunft wird es doch zu beweisen sein.
Nämlich dann, wenn die Prüfmethoden der Wissenschaft effizienter werden."

(Zitat: nikita)Ich muss es einfach nochmal sagen.

Die Hypothese ist: Homöopathie hat eine Wirksamkeit (d.h. sie heilt Patienten mit Gesundheitsbeschwerden), die jene des Placeboeffekts übertrifft.

Versuchsdurchführung: Man nehme meinetwegen 2000 Versuchspersonen aus vergleichbarem Umfeld mit gleicher Erkrankung. 1000 davon werden mit homöopathischen Mitteln behandelt, die anderen 1000 mit einem Placebo. Das ganze doppelt-verblindet. Meinetwegen auch dreifach.

Erwartung: wenn die Hypothese stimmt, sollten bei den 1000 mit homöopathischen Mitteln behandelten signifikant bessere Ergebnisse erzielt worden sein.

weitere Anmerkung: diese Studie mehrfach, an unterschiedlichen Orten, mit unterschiedlichen Personen/Krankheiten/Mitteln durchführen.

Bitte, bitte, sagt mir einen Grund, warum dieser Versuchsaufbau für den Nachweis jeder Heilmethode geeignet ist, nur nicht für die Homöopathie? Wenn sie heilt, dann lässt sich das nachweisen. Punkt. Basta. Es braucht keine anderen Methoden.

Dazu sagt nikita dann:

"Und wenn diese, mitunter nicht aussagekräftigen Doppelblindstudien, dann die Wirksamkeit der Homöopathie nicht nachweisen können, demgegenüber aber zahllose Erfahrungsberichte stehen, die eine Wirkung sehr wohl beweisen, dann sind Zweifel an dieser Beweisführung berechtigt."

1. Sie sind aussagekräftig, vor allem wenn es Langzeitstudien sind, da sie eben einfach feststellen ob Wirkung da ist oder nicht. Das ist nicht so schwer.
2. Die Erfahrungsberichte stehen dem nicht gegenüber, da die positiven Erfolge auch, wie gesagt, auf den Placeboeffekt zurückführbar sind. Siehe oben. Du verstehst nicht, was ein Beweis ist.
3. Wenn es darum geht, die paar Moleküle noch nachzuweisen, die da im Wasser evtl noch rumschwimmen: kein Problem, es gibt heutzutage Hightechmikroskope, die einzelne Atome darstellen können. Man sollte eben auch mal verfolgen, wie weit die Wissenschaft schon fortgeschritten ist.

Ach, ich weiß garnicht, warum ich das überhaupt tue. Ist wohl zwecklos.

PS: Ja, ich habe teilweise sehr alte Zitate aus dem Thread hervorgekramt, die ich mir notiert habe beim Lesen um diesen Beitrag vorzubereiten. Aber da sich eh so vieles hier wiederholt, ist das wohl nicht so tragisch.
 
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@blautenstueb

Herausragend gut geschrieben!! Du sprichst mir aus der Seele, danke!!!!
 
Und was bringt das alles jetzt? Wo ist der Beweis, daß Homöopathie Aberglaube ist?


Zugvogel

Aber Respekt, hast Dir richtig viel Mühe gegeben. Nur steht nicht viel Neues drin, das im Alltag zu gebrauchen wäre. Schade.
 
Und was bringt das alles jetzt? Wo ist der Beweis, daß Homöopathie Aberglaube ist?


Zugvogel

Aber Respekt, hast Dir richtig viel Mühe gegeben. Nur steht nicht viel Neues drin, das im Alltag zu gebrauchen wäre. Schade.

Mir ging es nicht darum, einen Beweis zu erbringen, sondern eher um eine Art Diskussionsanalyse, bzw. um einen Kommentar zu dem bereits Gesagten. Studien zu diesem Thema gibt es genug, sie sprechen halt nicht für die Homöopathie. Die Länge des Textes ergibt sich aus meinem Interesse an dem Thema.

Mich ärgert einfach nur die Halsstarrigkeit, mit der manche ihre Meinung vertreten wie eine Parole, ein Glaubensmanifest, das unerschütterlich ist. Konstruktivere Diskussionskultur wäre wünschenswert.
 
Ich komme nochmal auf den Begriff 'Beweis':

Semmelweis war der erste, der einen Zusammenhang zwischen unhygienischen Zuständen und dem Kindbettfieber erkannte, jedoch hatte er keinen Beweis dafür. Nach erheblichem Widerstand seitens seiner Kollegen hatte er es aber geschafft, daß sich beteiligte Personen an der Geburtshilfe zumindest gründlich die Hände wuschen und sonstige nicht übliche Reinlichkeit walten liesen. Der Erfolg gab ihm recht.

Aber damals konnte das noch nicht bewiesen werden, allein der augenscheinliche Erfolg zählte.

Der „Semmelweis-Reflex“, demzufolge Innovationen in der Wissenschaft eher eine Bestrafung als eine entsprechende Honorierung zur Folge haben, weil etablierte Paradigmen und Verhaltensmuster entgegenstehen, wurde von Robert Anton Wilson geprägt und nach Semmelweis benannt.
Quelle


Wenn ich sage, daß es für mich Beweis genug ist, wenn ich (und nicht nur ich) mit Homöopathie gesund werde, was vorher mit Behandlung schulmedizinischer Art nicht gelungen war, dann bin ich so egoistisch und sage für mich 'Homöopathie hilft'. Ob das nun Placebo war - was noch zu beweisen wäre anhand der Prämissen - oder nicht, ist mir im Falle einer Genesung herzlich egal, denn wie ist es? "Lieber subjektiv gesund als realistisch krank".

Der schulmedizische Beweis der Genesung wurde geführt.


Zugvogel
 
Also ist doch was drin.😎


Bea, ich habe nie abgestritten, dass in Niedrigpotenzen tatsächlich noch Wirkstoffe drin sind.😉
Allerdings sind diese für mich nicht H., sondern eher Phytotherapie, deren Wirksamkeit ich ebenfalls niemals bestritten habe😎
 
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Bea, ich habe nie abgestritten, dass in Niedrigpotenzen tatsächlich noch Wirkstoffe drin sind.😉
Allerdings sind diese für mich nicht H., sondern eher Phytotherapie, deren Wirksamkeit ich ebenfalls niemals bestritten habe😎
Naturheilkundlich werden Pflanzen, Mineralien und tierische Stoffe pur oder verdünnt verwendet, das Wesen der Homöopathie ist das Potenzieren.
In diesem Sinne zählt man auch Tiefpotenzen nicht zu Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), lediglich die Urtinkturen könnte man als solche bezeichnen.

Zugvogel
 
Ich komme nochmal auf den Begriff 'Beweis':

Semmelweis war der erste, der einen Zusammenhang zwischen unhygienischen Zuständen und dem Kindbettfieber erkannte, jedoch hatte er keinen Beweis dafür. Nach erheblichem Widerstand seitens seiner Kollegen hatte er es aber geschafft, daß sich beteiligte Personen an der Geburtshilfe zumindest gründlich die Hände wuschen und sonstige nicht übliche Reinlichkeit walten liesen. Der Erfolg gab ihm recht.

Aber damals konnte das noch nicht bewiesen werden, allein der augenscheinliche Erfolg zählte.

Quelle


Wenn ich sage, daß es für mich Beweis genug ist, wenn ich (und nicht nur ich) mit Homöopathie gesund werde, was vorher mit Behandlung schulmedizinischer Art nicht gelungen war, dann bin ich so egoistisch und sage für mich 'Homöopathie hilft'. Ob das nun Placebo war - was noch zu beweisen wäre anhand der Prämissen - oder nicht, ist mir im Falle einer Genesung herzlich egal, denn wie ist es? "Lieber subjektiv gesund als realistisch krank".

Der schulmedizische Beweis der Genesung wurde geführt.


Zugvogel

Zu der Sache mit Semmelweis. Ja, revolutionäre Neuerungen werden von konservativen Wissenschaftlern gern erstmal von sich gewiesen, das stimmt schon. Wobei ich den Eindruck habe, dass es heute nicht mehr so extrem ist wie in früheren Zeiten.

Du erkennst nur irgendwie nicht, dass das eine ganz andere Geschichte ist, die mit der Situation der Homöopathie nicht zu vergleichen ist. Semmelweis hatte eine Theorie, die auch ganz klar durch seine eigenen Versuche belegt war und die dennoch von verbohrten Wissenschaftlern abgelehnt wurde. Das lag an ziemlich vielen Faktoren, u.a. daran, dass andere Ärzte auf schlampige Art und Weise versuchten, die Ergebnisse zu reproduzieren, was natürlich, aufgrund der ungenügenden Gründlichkeit, scheiterte. Da ist ziemlich viel verkehrt gelaufen in dieser Sache.

Es lag halt nicht daran, dass seine Theorie nicht beweisbar war. Semmelweis hatte sie selbst ja schon durch seine eigenen Arbeiten bewiesen. Das Problem waren ignorante Kollegen. Ich will nicht sagen, dass das heute nicht auch noch passieren könnte, es gibt aber heute viel mehr Kontrollmechanismen, Studien werden eigentlich prinzipiell mehrfach wiederholt, wenn sie so bahnbrechende neue Erkenntnisse versprechen, wodurch es schwieriger wird, es einfach als Humbug abzutun.

Bei der Homöopathie ist es auch so, dass sie von Wissenschaftlern abgelehnt wird, allerdings mit dem großen Unterschied, dass eben sehr viele Studien durchgeführt wurde, von denen keine eine Wirksamkeit feststellen konnte, die über den Placeboeffekt hinausgeht. Sie wird also nicht ignoriert. Sie wurde und wird immer noch getestet. Und in der Wissenschaft ist es eben so, dass falsifizierte Theorien ausgemustert werden. Alles andere würde zu einer Beliebigkeit der Theorien führen, weil es egal wäre, ob sie nun belegt ist oder nicht.

Zu deinem zweiten Punkt: hast du meinen Beitrag gelesen? Nun gut, ich kanns dir nicht verübeln wenn nicht, er war recht lang und unstrukturiert.
Zunächst nochmal: subjektiv erlebte Wirksamkeit ist kein schulmedizinischer Beweis. Das wäre wieder beliebig. Da könnte ich nun sagen: ich erlebe jeden Tag, wie blaue Einhörner durch den Wald reiten, also ist die Existenz blauer Einhörner bewiesen.
Ich will dir nicht unterstellen, dass du Unsinn erzählst oder dir da was einbildest. Aber es ist eben kein Beweis. Darüber lässt sich auch nicht streiten, weil ein gültiger Beweis nun mal per definitionem ein paar Bedingungen zu erfüllen hat.

Nunja, dir reicht also die Placebowirkung. Dir ist es also ganz egal, wenn die Wirkung der Homöopathie nichts als ein Placeboeffekt ist (und alle Studien deuten stark darauf hin, dass es nichts anderes ist)? Dann frage ich dich: wieso bist du dann bereit dafür Geld auszugeben? Denn alles kann einen Placeboeffekt haben. Du könnte genauso gut Zuckerwürfel essen, wenn dir das Placebo reicht.
Deswegen finde ich es eben nicht unwichtig, ob Homöopathie nur auf Placeboeffekten beruht oder nicht, denn: Menschen geben dafür Geld aus, es wird unglaublicher Profit gemacht mit Mitteln, die dann ja keinerlei eigene Wirkung haben, Menschen lassen sich evtl mit schweren Erkrankungen nicht mehr vom Medizinier behandeln und gefährden sich und möglicherweise andere dadurch.
Das alles ist ganz und garnicht gleichgültig.
 
Es ist unmöglich, dass ein Wirkstoff nur bei ein paar Menschen wirkt und bei anderen wieder nicht oder auf andere Weise.

Dann kannst du mir sicher erklären, weshalb dieses Phänomen auch in der Schulmedizin häufiger mal auftritt.

Bei dem einen Menschen wirkt z.B. Insulin in der einen Form, beim Nächsten verursacht genau dieses Insulin nur ein Chaos in den Blutzuckerwerten. Da muss dann herumexperimentiert werden, bis die richtige Dosierung bzw. die richtige Art von Insulin gefunden ist.

Sehr häufig müssen Dosierungen verändert werden, müssen andere Medikamente derselben Gruppe eingesetzt werden, obwohl es sich augenscheinlich um dieselbe Erkrankung handelt.

Weil die Menschen verschieden sind, weil gleiche Symptome unterschiedliche Ursachen haben können, weil es öfter mal ein Wechselspiel verschiedener Krankheitsursachen gibt, was individuelle Lösungen braucht.

Das ist in der Schulmedizin nicht anders als in der Homöopathie.

Morphium bereitet in der Regel erhebliche Freude. Bei Leuten mit Schmerzen hebt das die Lebensqualität sehr sehr deutlich.

Er bekam das Morphium genau so hoch dosiert, dass er die Schmerzen aushalten konnte.
Er war zu keiner Zeit schmerzfrei und brachte das auch sehr deutlich zum Ausdruck. Vielleicht wird Morphium an anderer Stelle höher dosiert und sorgloser eingesetzt, an dieser Klinik war das nicht der Fall.
Weshalb ich öfter mal Diskussionen mit dem Chefarzt hatte.

Also, keine Freude, keine Lebensqualität, jedes Mal nur der verzweifelte Wunsch, alles abzubrechen. Er wollte lieber sterben als weitermachen.
Keine Stimmungsaufhellung, garantiert nicht.

Außerdem ist das Beispiel mit deinem Kind eben wieder nur ein persönlicher Erfahrungsbericht. Ich verstehe es nicht. Warum begreifen Leute nicht, dass solche Erfahrungen zwar ganz toll sind und sicherlich sehr erfreulich, aber keinerlei diskussionsfähigen objektiven Wert haben? Das ist so eine Art naiver Realismus, nach dem Motto: was ich erlebe, ist wahr. Wie kann man sich nur so sicher sein?

Nun ja, ich habe es erlebt und es ist wahr.
Ich erhebe nicht den Anspruch, dass jeder es gefälligst genau so machen sollte. Aber ich teile meine Erfahrung mit, jeder kann sich daraus ableiten, was er will.

Erfahrungen sind übrigens gelebtes Leben. Warum sollte ich meinen eigenen Erfahrungen mißtrauen, nur um mich dann danach zu richten, was andere meinen, herausgefunden zu haben?
Was aber vielleicht in 10, 20 oder 30 Jahren wieder überholt ist und durch neue "Erkenntnisse" ersetzt wird?

Du hast eben keinen hinreichenden Anlass, anzunehmen, dass es am "Fernreiki" lag. Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind enorm. Wirklich. Vor allem wenn der psychische Zustand noch durch Opiate aufgehellt ist und eventuell Hoffnung geschöpft wird.

Bloß, er hatte keinerlei Hoffnung, seine Stimmung war nicht aufgehellt, ganz im Gegenteil.
Und Selbstheilungskräfte, von mir aus. Aus welchem Grund aber haben diese Selbstheilungskräfte dann bei meinem Sohn so hervorragend funktioniert, dass sogar die Ärzte erstaunt waren?

Was ist mit den anderen bedauernswerten Kindern, die entweder an der Therapie verstorben sind oder wesentlich länger und mit wesentlich mehr Langzeitfolgen kämpfen mußten? (Mein Sohn hat bis heute nicht eine einzige, minimale Folge zu verzeichnen)
Waren bei all diesen Kindern die Selbstheilungskräfte so funktionsunfähig?
Oder wurden sie vielleicht nicht unterstützt, durch eine positive Kraft von außerhalb?

Nochmal: persönliche Erfahrungen beweisen nichts.

Auch wenn es dich schockiert, ich muss weder dir noch sonstwem irgendetwas beweisen.

Und ich finde es traurig, wenn im Leben die persönlichen Erfahrungen hinter Lehrbuchmeinungen zurückstehen müssen.
Und die Beweiskraft persönlicher Erfahrungen ist in meinem Leben durch nichts zu ersetzen. Und bisher fahre ich ganz gut damit.

Verschiedene Wissenschaftler schauen schon seit 200 Jahren ab und zu mal nach, ob da was im Schrank ist. Sie finden nie was. Schlussfolgerung?

Entweder schauen sie in den falschen Schrank oder sie schauen nicht richtig.

Beziehungsweise die Skepsis geht nur in eine Richtung: man zweifelt an der Schulmedizin, aber nicht an den Alternativen. Das nenne ich Verbohrtheit.

Auch die alternative Medizin ist nicht immer der richtige Weg.
Auch dort passieren Fehler, auch dort gibt es schwarze Schafe.
Etwas Anderes habe ich nie behauptet.

Grundsätzlich alles abzulehnen, was wissenschaftlich nicht "bewiesen" ist, das nenne ich Verbohrtheit.

Da ich ein Skeptiker bin, der nicht viel von Dingen hält, die absoluten Wahrheitsanspruch haben, bleibe ich lieber bei einem System, das Fehler einsehen kann und sich dementsprechend weiterentwickelt.

Dann sind wir uns ja einig. Auch mir ist absoluter Wahrheitsanspruch ein Dorn im Auge, egal was oder wen es betrifft.
Und wenn nicht die Weiterentwicklung der Sinn unseres Daseins ist, was dann?
Und möglicherweise führt die Weiterentwicklung der Wissenschaft dann in ferner Zukunft zu der Erklärung, warum Homöopathie hilft und kein Aberglaube ist.

Bis dahin werde ich weiter meine eigenen Erfahrungen machen und mich bemühen, bei jeder Krankheit jeweils die angemessene Methode zur Heilung zu finden. Mal in der Schulmedizin, mal in der Alternativen Medizin.

Die Erfahrungsberichte stehen dem nicht gegenüber, da die positiven Erfolge auch, wie gesagt, auf den Placeboeffekt zurückführbar sind. Siehe oben. Du verstehst nicht, was ein Beweis ist.

Diese Art von Beweisführung ist wohl geeignet, die Wirksamkeit der Schulmedizin zu überprüfen, obwohl auch dort öfter mal Fehler passieren und die Medikamente dann doch nicht oder nur sehr eingeschränkt wirken.
Ich habe auf vorhergehenden Seiten irgendwo einen Bericht verlinkt, der das recht anschaulich beschreibt.
Also keinesfalls eine 100 Prozent Methode.

Und nochmal, nicht jeder braucht unbedingt irgendwelche Beweise oder muss genau wissen, was wie und warum funktioniert.

Vielen ist es einfach nur wichtig, dass es wirkt. Dass sie geheilt sind, ohne Nebenwirkungen, ohne Langzeitfolgen.
Und in zumindest einem Fall in meiner Bekanntschaft, nachdem die Schulmedizin gnadenlos versagt hat.

Genauso gibt es Krankheitsbilder, die der schnellen Hilfe der Schulmedizin bedürfen. Den richtigen Weg zu finden, ist nicht immer leicht.

Aber diese Entscheidung kann einem keiner abnehmen. Bei keiner Methode gibt es eine Garantie und jede Methode kann versagen.

Niemand pocht darauf, dass du die Alternative Medizin anwenden sollst.
Lass es bleiben, wenn du denkst, es wäre Aberglaube.

Aber jeder sollte die Möglichkeit haben, sich selbst eine Meinung zu bilden, deswegen werde ich meine Erfahrungen weitergeben, völlig egal, ob sie irgendeine Beweiskraft haben oder nicht.
Ich muss vor keinem Gremium bestehen und ich bin auch nicht scharf auf den Nobelpreis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich momentan sehr, ob ich mich zu wenig selbstreflektiere. Denn ich denke, andere tun das und mir soll nicht dasselbe passieren.

MAnchmal hat man tatsächlich das Bedürfnis, plötzlich in einem Forum etwas zu sagen. Willkommen Blautenstaub, wäre schön, wenn du auch sagen würdest, weshalb plötzlich dieses Bedürfnis bei dir aufgekommen ist.

Ich habe deine Beiträge durchgelesen und frage mich, weshalb du den Menschen, welche meinen man kann auch alternativ Heilen vorwirfst, dass sie nicht über den Tellerrand schauen, du selber findest aber, es gibt nur die klassische Medizin, die heilt? Wer schaut da nicht über den Tellerrand?

Ich frage mich, weshalb du behauptest, dass es noch nie bewiesen werden konnte, dass Homöopathie wirkt, gleichzeitig behauptest du aber, dass bewiesen wurde, dass "gute Laune" wirkt. Wie verläuft da ein wissenschaftlicher Beweis? Was ist die Laune nichts anderes als ein persönliches Empfinge, was ja niemals Grundlage eines wissenschaftlichen Beweises sein kann.

Morphium macht glücklich, ich kenne da jemand anderes......

Einerseits behauptest du, nur was reproduzierbar ist, ist ein Beweis, dann meinst du aber wieder, Nachvollziehbarkeit ist nicht notwendig? wenn ich es nicht nachvollziehen kann, wie soll ich es dann auch unabhängig reproduzieren?

Antibiotika entstehen durch Bakterien und Pilze? Können, sie können aber auch durch chemische Synthese oder halbsynthetisch hergestellt werden.

Man sollte sich besser im Bereich Antibiotika auskennen, wenn man es kritisiert? Dann findest du es ok, dass sofort mit AB behandelt wird, auch wenn die Vermutung da ist, dass ein viraler Infekt das Problem ist und nicht ein bakterieller?

Und ich denke, dass wohl allen klar ist, was gemeint ist, wenn man davon spricht, dass man das Tier und sich selber im übrigen auch nicht einfach mit "Chemie" vollstopfen möchte. Uns nun zu erklären, dass die ganze Welt aus "Chemie" besteht ist Wortklauberei und......

WEiterhin beahuptest du, es gäbe keine Studien, dass Homöopathie wirkt. Ach so, reichen dir die bisherigen Links noch nicht? Und meinen Betrag zur grossen Studie hier in der SChweiz, bezüglich Placebo Effekt bei Medis und alternativer Medizin, welche nun unter Verschluss ist und unter Strafandrohung gegenüber den Beteiligten nichts rausgerückt wird, den hast du wohl auch nicht gelesen.

biochemische Stoffwechselkrankheiten sind in jedem Menschen verdammt ähnlich? Weshalb kann der eine von Krebs geheilt werden, der andere nicht? WEshalb lebt einer 30 Jahre mit dem HIV Virus, der andere erkrankt nach 2 Jahren am Virus, obwohl beide praktisch gleiche Lebensumstände haben?

Schön wenn du meinst, dass du vorurteilsfrei bist, ich sehe dies anders. Ich wiederhole hier nochmals mein gesagtes:

Ich denke nicht, dass hier jemals jemand behauptet hat, dass Medikamente nicht wirken. Und wie es so schön heisst, man sollte eine Risikoabschätzung machen, ob man ein Medi nimmt oder nicht, da diese ja auch Nebenwirkungen/Folgen haben. Dass meine Risikoabschätzung anders ist, als die des nächsten ist ganz normal, wo du mir sicherlich beipflichtest, wenn du dich im Bereich Risiko auskennst.

Und von wegen nicht reproduzierbar: 100 Katzen gegen Giardien homöopathisch behandelt mit Erfolg. Reicht das?

Ich möchte mich auch im Voraus entschuldigen, wenn ich nur sinngemäss zitiert habe und verzichte auf Kommentare im Bereich Wortklaubereien.
 

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