Es ist unmöglich, dass ein Wirkstoff nur bei ein paar Menschen wirkt und bei anderen wieder nicht oder auf andere Weise.
Dann kannst du mir sicher erklären, weshalb dieses Phänomen auch in der Schulmedizin häufiger mal auftritt.
Bei dem einen Menschen wirkt z.B. Insulin in der einen Form, beim Nächsten verursacht genau dieses Insulin nur ein Chaos in den Blutzuckerwerten. Da muss dann herumexperimentiert werden, bis die richtige Dosierung bzw. die richtige Art von Insulin gefunden ist.
Sehr häufig müssen Dosierungen verändert werden, müssen andere Medikamente derselben Gruppe eingesetzt werden, obwohl es sich augenscheinlich um dieselbe Erkrankung handelt.
Weil die Menschen verschieden sind, weil gleiche Symptome unterschiedliche Ursachen haben können, weil es öfter mal ein Wechselspiel verschiedener Krankheitsursachen gibt, was
individuelle Lösungen braucht.
Das ist in der Schulmedizin nicht anders als in der Homöopathie.
Morphium bereitet in der Regel erhebliche Freude. Bei Leuten mit Schmerzen hebt das die Lebensqualität sehr sehr deutlich.
Er bekam das Morphium genau so hoch dosiert, dass er die Schmerzen
aushalten konnte.
Er war zu keiner Zeit schmerzfrei und brachte das auch sehr deutlich zum Ausdruck. Vielleicht wird Morphium an anderer Stelle höher dosiert und sorgloser eingesetzt, an dieser Klinik war das nicht der Fall.
Weshalb ich öfter mal Diskussionen mit dem Chefarzt hatte.
Also, keine Freude, keine Lebensqualität, jedes Mal nur der verzweifelte Wunsch, alles abzubrechen. Er wollte lieber sterben als weitermachen.
Keine Stimmungsaufhellung, garantiert nicht.
Außerdem ist das Beispiel mit deinem Kind eben wieder nur ein persönlicher Erfahrungsbericht. Ich verstehe es nicht. Warum begreifen Leute nicht, dass solche Erfahrungen zwar ganz toll sind und sicherlich sehr erfreulich, aber keinerlei diskussionsfähigen objektiven Wert haben? Das ist so eine Art naiver Realismus, nach dem Motto: was ich erlebe, ist wahr. Wie kann man sich nur so sicher sein?
Nun ja, ich habe es erlebt und es
ist wahr.
Ich erhebe nicht den Anspruch, dass jeder es gefälligst genau so machen sollte. Aber ich teile meine Erfahrung mit, jeder kann sich daraus ableiten, was er will.
Erfahrungen sind übrigens gelebtes Leben. Warum sollte ich meinen eigenen Erfahrungen mißtrauen, nur um mich dann danach zu richten, was andere meinen, herausgefunden zu haben?
Was aber vielleicht in 10, 20 oder 30 Jahren wieder überholt ist und durch neue "Erkenntnisse" ersetzt wird?
Du hast eben keinen hinreichenden Anlass, anzunehmen, dass es am "Fernreiki" lag. Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind enorm. Wirklich. Vor allem wenn der psychische Zustand noch durch Opiate aufgehellt ist und eventuell Hoffnung geschöpft wird.
Bloß, er hatte keinerlei Hoffnung, seine Stimmung war nicht aufgehellt, ganz im Gegenteil.
Und Selbstheilungskräfte, von mir aus. Aus welchem Grund aber haben diese Selbstheilungskräfte dann bei meinem Sohn so hervorragend funktioniert, dass sogar die Ärzte erstaunt waren?
Was ist mit den anderen bedauernswerten Kindern, die entweder an der Therapie verstorben sind oder wesentlich länger und mit wesentlich mehr Langzeitfolgen kämpfen mußten? (Mein Sohn hat bis heute nicht eine einzige, minimale Folge zu verzeichnen)
Waren bei all diesen Kindern die Selbstheilungskräfte so funktionsunfähig?
Oder wurden sie vielleicht nicht unterstützt, durch eine positive Kraft von außerhalb?
Nochmal: persönliche Erfahrungen beweisen nichts.
Auch wenn es dich schockiert, ich muss weder dir noch sonstwem irgendetwas beweisen.
Und ich finde es traurig, wenn im Leben die persönlichen Erfahrungen hinter Lehrbuchmeinungen zurückstehen müssen.
Und die Beweiskraft persönlicher Erfahrungen ist in
meinem Leben durch nichts zu ersetzen. Und bisher fahre ich ganz gut damit.
Verschiedene Wissenschaftler schauen schon seit 200 Jahren ab und zu mal nach, ob da was im Schrank ist. Sie finden nie was. Schlussfolgerung?
Entweder schauen sie in den falschen Schrank oder sie schauen nicht richtig.
Beziehungsweise die Skepsis geht nur in eine Richtung: man zweifelt an der Schulmedizin, aber nicht an den Alternativen. Das nenne ich Verbohrtheit.
Auch die alternative Medizin ist nicht immer der richtige Weg.
Auch dort passieren Fehler, auch dort gibt es schwarze Schafe.
Etwas Anderes habe ich nie behauptet.
Grundsätzlich alles abzulehnen, was wissenschaftlich nicht "bewiesen" ist, das nenne ich Verbohrtheit.
Da ich ein Skeptiker bin, der nicht viel von Dingen hält, die absoluten Wahrheitsanspruch haben, bleibe ich lieber bei einem System, das Fehler einsehen kann und sich dementsprechend weiterentwickelt.
Dann sind wir uns ja einig. Auch mir ist absoluter Wahrheitsanspruch ein Dorn im Auge, egal was oder wen es betrifft.
Und wenn nicht die Weiterentwicklung der Sinn unseres Daseins ist, was dann?
Und möglicherweise führt die Weiterentwicklung der Wissenschaft dann in ferner Zukunft zu der Erklärung, warum Homöopathie hilft und kein Aberglaube ist.
Bis dahin werde ich weiter meine eigenen Erfahrungen machen und mich bemühen, bei jeder Krankheit jeweils die angemessene Methode zur Heilung zu finden. Mal in der Schulmedizin, mal in der Alternativen Medizin.
Die Erfahrungsberichte stehen dem nicht gegenüber, da die positiven Erfolge auch, wie gesagt, auf den Placeboeffekt zurückführbar sind. Siehe oben. Du verstehst nicht, was ein Beweis ist.
Diese Art von Beweisführung ist wohl geeignet, die Wirksamkeit der Schulmedizin zu überprüfen, obwohl auch dort öfter mal Fehler passieren und die Medikamente dann doch nicht oder nur sehr eingeschränkt wirken.
Ich habe auf vorhergehenden Seiten irgendwo einen Bericht verlinkt, der das recht anschaulich beschreibt.
Also keinesfalls eine 100 Prozent Methode.
Und nochmal, nicht jeder braucht unbedingt irgendwelche Beweise oder muss genau wissen, was wie und warum funktioniert.
Vielen ist es einfach nur wichtig, dass es wirkt. Dass sie geheilt sind, ohne Nebenwirkungen, ohne Langzeitfolgen.
Und in zumindest einem Fall in meiner Bekanntschaft, nachdem die Schulmedizin gnadenlos versagt hat.
Genauso gibt es Krankheitsbilder, die der schnellen Hilfe der Schulmedizin bedürfen. Den richtigen Weg zu finden, ist nicht immer leicht.
Aber diese Entscheidung kann einem keiner abnehmen. Bei keiner Methode gibt es eine Garantie und jede Methode kann versagen.
Niemand pocht darauf, dass du die Alternative Medizin anwenden sollst.
Lass es bleiben, wenn du denkst, es wäre Aberglaube.
Aber jeder sollte die Möglichkeit haben, sich selbst eine Meinung zu bilden, deswegen werde ich meine Erfahrungen weitergeben, völlig egal, ob sie irgendeine Beweiskraft haben oder nicht.
Ich muss vor keinem Gremium bestehen und ich bin auch nicht scharf auf den Nobelpreis.