Tierheime - Eure Erfahrungen?

[Kaly]

Ja, die gibt es. In allen Berufen. Und trotzdem darf ich nicht alle Menschen für den vorherigen Idioten mitbestrafen.
Man kann ja sogar den Leuten sagen: "Puh, das war aber ein schwieriger Mensch eben" - die meisten Leute haben ja auch Erfahrung mit schwierigen "Kunden" (Bittstellern, Interessenten, ganz wie du willst)

Mir ging es nur deine Formulierung mit den "ach so überforderten Mitarbeitern".
Aber da werden wir uns nicht einigen können. 🙂

Trotzdem find ich das nicht okay, und ja, es ärgert mich heute noch.

Das glaube ich dir - und das von dir Zitierte bezog sich auch absolut nicht auf dich und das von dir Erlebte.

 

[balulutiti]

Mir ging es nur deine Formulierung mit den "ach so überforderten Mitarbeitern".

Aber das war nicht herablassend gemeint, sondern sarkastisch *g* - ich wollte damit nicht den Einsatz eines TH-Mitarbeiters herabwürdigen, ich hab das eher für diejenigen hier so formuliert, die auch wirklich alles mit Streß und Elend entschuldigen.

 

[silvermoonshine]

Liebe Foris,

in einem anderen Thread entbrannte die Diskussion über Tierheime bzw. ihre Mitarbeiter und deren Verhalten gegenüber Interessenten.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Seid ihr immer gut behandelt worden, wart ihr unzufrieden? Wart ihr mit dem Verhalten euch gegenüber zufrieden, aber die Zustände im TH waren mies? Oder andersrum? Oder habt ihr ein super Tierheim erwischt?

Nachdem ich in besagtem anderem Thread auch schon was geschrieben hatte, hier meine konkreten Erfahrungen:

- Bei meiner ersten Katze vor Jahren war ich in zwei Tierheimen. Die Leute damals waren sehr freundlich - eventuell habe ich mich mit "ich suche eigentlich eine Katze, die schon etwas älter ist" damals aber auch einfach beliebt gemacht, da die meisten Interessenten ja wohl auf Kitten abfahren. Weiteführende besondere Infos hab ich damals nicht erhalten.
Die Dame im ersten Tierheim war allerdings im Nachhinein fast etwas ZU nett, die hätte mir bei meinem allerersten "ich will erstmal KUCKEN"-Termin am liebsten direkt eine Katze aufgeschwatzt. Kennel hätte ich auch dazubekommen, hauptsache ich nehm das Tier direkt mit. Dass ich eigentlich eine Wohnungskatze suchte war bei der als Freigängertier deklarierten Katze auch kein Problem - "die gewöhnt sich schon um...".
Naja.

- Bei Katze zwei war die Ansprechpartnerin, an die ich geraten bin, auch sehr nett, auch da hatte ich wieder den Eindruck, sie sind froh wenn jemand eine Katze, grade ein älteres Tier, nimmt.

Kompetente Infos über eventuelle Vorerkrankungen oder entsprechende Tests gibt es allerdings bei diesen beiden Tierheimen nicht. Grade als Anfänger verlässt man sich eventuell auch ein bisschen drauf, dass man vom Tierheim noch ein paar Infos bekommt. Aber das ist nicht.

Von der Sauberkeit oder den allgemeinen Zuständen in den Tierheimen kann ich persönlich nix negatives sagen, soweit man das als aussenstehender beurteilen kann, tun sie schon ihr Möglichstes, es den Tieren so angenehm wie möglich zu machen.

Nicht so optimal finde ich, dass man teilweise auch während der offiziellen Öffnungszeiten (und die sind eh nur werktags 14-16 Uhr) teilweise 10 Minuten vor der verschlossenen Türe steht, bis einen mal gnädigerweise jemand reinlässt (ich bin öfters dort um Futterspenden abzugeben).

Wesentlich schlechtere Erfahrungen hab ich persönlich mit dem privaten Tierschutz (sprich, Verein mit privaten Pflegestellen) gemacht (daher stammt Katze 3). Sowohl von den örtlichen Gegebenheiten her (es gab Pflegestellen, da wäre ich vom Geruch her fast rückwärts wieder rausgekippt, auch von der schieren Masse der Tiere dort würde ich persönlich manches eher unter "Animal Hoarding" verbuchen als unter "Tierschutz", auch wenn die Leute es sicher von Herzen gut meinen), als auch davon, wie dort mit den potenziellen Interessenten umgegangen wird. Da war es verdammt schnell an der Stelle wie es hier im Forum auch sehr oft zugeht, da gibt es dann die EINE Sichtweise, vernünftiges Argumentieren ist garnichtmehr möglich und es geht auch sehr schnell ins pampige.
Natürlich sind nicht alle so, aber für mich bleibt da dieser schlechte Beigeschmack.

So gesehen also ein bisserl ein "Daumen hoch" für die Tierheime von meiner Seite. Wenn auch immer noch mit Verbesserungspotenzial.

 

[Liana40]

Frankfurter Tierheim

Ich war im Frankfurter (Main) Tierheim, weil ich gerne einer älteren Katze ein schönes, ruhiges Zuhause bieten wollte. Aber: Dort werden grundsätzlich nur Katzen vermittelt, wenn man einen abgesicherten Balkon hat.

Hab ich nicht. Ich hab zwar eine schöne, saubere, ruhige, 70 Quadratmeter große Wohnung + zusätzlich 30 Quadratmeter Dachboden + abgesicherte Fenster zum in der Sonne aalen - aber das interessierte nicht. Kein Balkon, keine Katze. Das fand ich sehr traurig. Im Tierheim waren rund 150 Katzen, verteilt auf viele Räume, mit jeder Menge Kratzbäume und Kuschelecken und auch einem kleinen Hof mit Rasen. Man tut dort, was man kann. Aber es stinkt gotterbärmlich nach Urin, obwohl ständig gewischt wird. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es einer Katze bei mir nicht besser gehen soll als dort.

Über eine kleine Katzenschutzorga ist vor 6 Wochen meine Kleine aus Spanien zu mir kommen. Es wurde eine ausführlicher Vorbesuch gemacht und ich wurde für meine schöne, katzenfreundliche Wohnung gelobt. Meine Kleine kam krank (u.a. Giardien) und bis auf die Knochen abgemagert aus einem spanischen Tierheim, ist inzwischen kerngesund und parasitenfrei, hat bereits 1,2 Kilogramm zugenommen, ist entspannt, bester Laune und schmusig bis zum geht nicht mehr. Übernächste Woche kommt ein zweiter spanischer Spielgefährte dazu.

Es ist schade, dass das Frankfurter Tierheim ein mögliches Zuhause von vorneherein nur wegen eines fehlenden Balkons ablehnt. Ich bin mir sicher, ich hätte auch von dort eine Katze wirklich glücklich und zufrieden machen können.