Obwohl einige Rassekatzen vom ZĂŒchter wirklich sehr schön sind (unser Favorit Norwegische Waldkatze), haben wir uns doch fĂŒr eine Katze aus dem Tierheim entschieden.
Das ist doch schon mal prima dass Ihr Euch fĂŒr eine Katze aus dem Tierschutz entschieden habt!
Aber:
1.) gibt es durchaus auch im Tierschutz Rassekatzen, es gibt sogar diverse Tierschutz-Orgas die sich explizit um Rassekatzen kĂŒmmern, vielleicht werdet Ihr ja da fĂŒndig?
2.) Zwei Katzen sind definitiv besser als eine. FĂŒr die Katzen und fĂŒr Euch! Wenn Ihr eine Katze alleine halten wollt, dann achtet bitte sehr genau darauf dass es wirklich eine der ganz wenigen EinzelgĂ€nger-Katzen ist (die meisten wurden leider von Menschen dazu gemacht aber es gibt auch ein paar wenige Charakterköpfe die tatsĂ€chlich lieber alleine sein wollen - die sind aber tatsĂ€chlich extrem selten).
Einige unserer Bekannten haben Rassekatzen vom ZĂŒchter. Viele haben echt groĂe gesundheitliche Probleme (Erbkrankheiten, Schnupfen, hĂ€ufige Tierarztbeusche deshalb, etc.)
Wie schon von den anderen erwĂ€hnt: Seriöse ZĂŒchter achten darauf (nicht nur) die rassetypischen Erbkrankheiten auszumerzen. Genau das macht ja den Unterschied! Trotzdem ist man nie sicher dass diese Katzen nicht genauso krank werden können wie welche ohne Stammbaum.
In meiner Kindheit hatte ich einfache Dorfkatzen, die waren sehr robust und hatten keine gesundheitlichen Beschwerden, obwohl sie teilweise keine Impfungen hatten.
Kann es sein, dass Dorfkatzen (EuropĂ€isch Kurzhaar?)-Mix, sehr robust gegen Krankheiten sind, da sie als Nicht-Rassekatzen einen groĂen Genpool zur VerfĂŒgung haben?
Das klingt theoretisch richtig und wird auch immer wieder behauptet, ist aber leider nicht so.
Beispiel: Wild lebende Katzen, Katzen auf Bauernhöfen etc. leben meist in Kolonien und verpaaren sich dann natĂŒrlich auch innerhalb dieser Kolonien - und das leider ohne jegliche RĂŒcksicht darauf wie eng sie miteinander verwandt sind. Und da es in Kolonien natĂŒrlich keine Untersuchungen auf Erbkrankheiten gibt ist die Gefahr dass der Inzucht-Faktor sogar höher ist als bei Stammbaum-Katzen tatsĂ€chlich deutlich höher als in der kontrollierten Zucht.
Falls bei Rassekatzen diese unter den Verwandten weiter vermehrt wurden, ist der Genpool doch nicht so groĂ? Das gabs doch auch bei den Adligen im Mittelalter, wo unter Verwandten geheiratet wurde und die Nachkommen dann Erbkrankheiten hatten?
Nicht nur im Mittelalter...
Das Ziel dieser adligen Verpaarungen war eben nicht die Gesundheit, sondern die Bewahrung und Mehrung von Besitz und Macht. Ăber Gesundheit hat sich da niemand Gedanken gemacht...
Und ich denke im Tierheim mit so vielen Katzen auf engem Raum entwickelt man vielleicht eine Art ImmunitÀt gegen kleinere Krankheiten?
Hm... Gleichzeitig sind sie im Tierheim aber auch abgeschottet von gewissen Krankheiten, werden getestet und entsprechend versorgt. Ob da wirklich sowas wie StÀrkung der ImmunkrÀfte stattfindet ist schwer zu sagen...
Ich kann mich wirklich nur den anderen anschlieĂen und Euch bitten Euren neuen Familienmitgliedern zuliebe Euch fĂŒr mindestens zwei Katzen zu entscheiden. Ihr werdet ganz schnell merken warum!
Am besten gleich ein eingespieltes Team aus zwei erwachsenen Katzen die sich schon gut kennen und mögen - spÀter eine geeignete Partner-Katze zu finden und zu vergesellschaften ist deutlich komplizierter und nervenaufreibender als gleich ein Team zu nehmen.
AuĂerdem seid Ihr doch auch zu zweit und habt Artgenossen mit denen ihr Dinge tut, die man eben nur mit Artgenossen tun kann, wĂŒrdet Ihr darauf verzichten wollen? Sicher nicht, oder?