Hallo,
ich will nur nochmal das hier aufgreifen, zum Rest wurde ja schon alles gesagt:
Man kann ja alles was in Fleisch enthalten ist auch durch Pflanzliche Nahrung zu sich nehmen.
Das ist falsch. Es ist schon problematisch beim Menschen, eine ausgewogene fleischfreie Ernährung hinzukriegen, und erfordert zumindest etwas Denkarbeit; bei Katzen ist es ne katastrophale Fehleinschätzung.
Taurin (eine für Katzen essenzielle = lebensnotwendige Aminosulfonsäure), Arginin, Methionin (zwei essenzielle Aminosäuren), Arachidonsäure (eine essenzielle Fettsäure), Vitamin D3 (Cholecalciferol), Vitamin A (Retinol), und noch todsicher ein paar andere wichtige Nährstoffe, die mir grad nicht einfallen, kommen nur in tierischem Gewebe vor, nicht in pflanzlichem.
Die Katze hat als reiner Carnivore das Problem, dass sie diese ganzen Nährstoffe nicht oder längst nicht in bedarfsdeckender Menge selbst synthetisieren kann, wie andere Tiere das tun. Wozu auch? Ihr Stoffwechsel hat sich in ein paar Millionen Jahren daran angepasst, diese Nährstoffe fix und fertig über ihre Beutetiere zu sich zu nehmen und keine sinnlose Energie mit der Eigensynthese zu verschwenden.
Zum Beispiel können Katzen kein Vitamin A aus pflanzlichem Beta-Carotin bilden und keine Arachidonsäure aus pflanzlicher Linolsäure.
Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass man halt vegetarisches Katzenfutter mit diesen essenziellen Nährstoffen aus synthetischer Quelle anreichert.
Da hat man dann nicht nur das Problem der Bioverfügbarkeit - wie gut diese synthetischen Zusätze verwertbar sind, ist nicht wirklich gut erforscht, es gibt zumindest Zweifel. Man müsste außerdem bei den pflanzlichen Inhaltsstoffen nicht nur was hinzufügen, sondern auch was wegnehmen.
Angefangen damit, dass z.B. Getreide und Kartoffeln viel zu kohlenhydratreich für Katzen sind - die natürliche Nahrung von Katzen ist praktisch kohlenhydratfrei, und Kohlenhydrate können von Katzen auch nur sehr begrenzt sinnvoll verwertet werden, der Rest lagert sich vor allem als Körperfett ab und bringt auf dem Weg dahin noch den Blutzuckerspiegel ordentlich durcheinander (der wird bei Katzen normalerweise über Gluconeogenese aus Aminosäuren aufrecht erhalten, was bei Omnivoren nur ein Fallbackprozess ist).
Pflanzenöle enthalten z.B. viel zuviel Linolsäure, mit der Katzen kaum was anfangen können. Die überschüssige Linolsäure muss über die Nieren ausgeschieden werden. Und wie anfällig Katzennieren sind, weiß jeder, der sich schon ein bisschen mit dem Ernährungsthema auseinandergesetzt hat. Es ist nicht gut, sie mit sowas noch zusätzlich zu belasten.
Wenn dich das Thema im Detail interessiert, lies mal hier:
Die Katze - Anatomie und Physiologie eines wahren Fleischfressers
Wenn du weiter recherchierst, wird dir wahrscheinlich auffallen, dass einige Futterhersteller veganes oder vegetarisches Katzenfutter anbieten - zu dem Thema hier ein interessanter Artikel:
http://miauinfo.de/2011/03/vegetarischesveganes-katzenfutter-eine-kritische-betrachtung/