War meine Katze ein Fehler?

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ulrich

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4. April 2014
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Hallo ihr Lieben!

Ich hab ein Problem und erklär euch erstmal meine Situation:
Ich bin Student, 22 und wohne alleine in einer 36m²-Wohnung, also Wohnküche + Schlafzimmer + Bad + Vorraum. Aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof, wo wir auch immer Katzen hatten. Deshalb waren Katzen für mich nie Wohungstiere, bis ich mal nachgelesen hab und rausfand, dass sehr viele Leute Katzen in Wohungen halten. Da dachte ich zum ersten Mal ernsthaft drüber nach, mir auch eine anzuschaffen. Warum auch nicht? Ich liebe Katzen, bin viel zu Hause und könnte einer Samtpfote ein Obdach bieten.

Ich spielte also einige Wochen mit dem Gedanken und war dann ein paar Mal im örtlichen Tierheim um nach einer passenden Katze zu fragen. Es sollte eine ältere sein, die nicht mehr soo viel Aufmerksamkeit braucht und natürlich immer eine einzelne Wohungskatze war. Zwei wollt ich nicht, weil meine Wohnung ja nicht allzu groß ist und ich mal klein anfangen wollte. Vor Ort gab's erstmal keine passende, da hinterließ ich meine Daten und wurde nach wenigen weiteren Wochen direkt an einen Besitzer weitergeleitet.
Das war so, dass die eigentliche Besitzerin nach Amerika gezogen war und dann die Katze seit einem Monat vorübergehend bei ihrer Großmutter war. Es geht um ein 5-jähriges Weibchen, so orange-braun-schwarz gefleckt, das immer als Einzelkatze in einer Wohnung gehalten wurde. Ein wirklich liebenswertes, aktives Fellkneul. Ich hab sie mir angesehen, hab drüber geschlafen und hab sie dann zu mir genommen.

Die ersten zwei Tage waren wirklich schlimm für mich... Kennt ihr das, wenn man als Kind Übernachtungsbesuch hatte und dann bei sich zu Hause ein Gefühl von Heimweh hatte? So hab ich mich gefühlt! Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Die Grizzly hat ganz vorsichtig mal die Wohnung inspiziert, aber hat dabei halt sehr unsicher und verängstigt ausgesehen (eh klar), was mir auch irgendwie zusätzlich weh getan hat.
Ich hab mich dann mal ein bisschen überfordert gefühlt, aber dachte, wir brauchen eben beide Umgewöhnungszeit. Ich hab mich dann mal richtig eingelesen, was Fütterung und Haltung allgemein angeht. Hab dann Mal zusätzlich zu ihrem gewohnten TF auch NF angeboten (um ihr langsam das TF abzugewöhnen) und meine Wohnung halbwegs katzentauglich gemacht.
Grizzly hat relativ schnell angefangen mich zu akzeptieren, am zweiten Tag schlief sie beim Fernsehen schon auf mir. Inzwischen hat sie ihre Lieblingsplätze und schläft nachts immer wieder mal auf der Decke im Bett.

Sie fühlt sich soweit glaube ich recht wohl, aber ich mich leider nicht. Ich hab nämlich eigentlich eine Katzenallergie, die bei meinen Eltern immer zum aushalten war und ich dachte, das wird schon gehen. Und es geht auch irgendwie, aber es ist schon ziemlich anstrengend. Wenn sie mich beim spielen kratzt (und sie ist manchmal echt brutal!), dann schwellen die Kratzer an und jucken. Es kitzelt auch ständig in der Nase, ganz klassisch eben.

Außerdem fühle ich mich seit sie bei mir ist total angespannt!
Ich mach mir ständig Sorgen, ob es ihr wohl gut geht, ob sie gerne bei mir ist und so weiter. Vor allem weil sie ständig durch die Wohnung schleicht und dabei so einen unzufriedenen/genervten Gesichtsausdruck hat.
Dazu kommt, dass ich mich total eingeengt fühle und mir mit Bindungen generell ein bisschen schwer tue. Ich fürchte, dass ich mir da einfach zu viel Verantwortung aufgebürdet habe. Es fühlt sich so endgültig an und ich find die Vorstellung, meine Wohnung wieder für mich zu haben sehr angenehm.
Ich weiß nicht ob das halbwegs nachvollziehbar ist und bitte schimpft nicht mir, ich fühl mich eh schon so schlecht. Ich hab vorher doch wirklich drüber nachgedacht und hab überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich mich so unwohl fühlen würde!

Sie ist jetzt seit einem Monat bei mir und ich überlege krampfhaft wie es weiter geht. Wie ist das denn bei Katzen, können die traumatisiert werden, wenn sie innerhalb von kurzer Zeit mehrere neue Reviere haben? Wärs für sie besser, wenn ich bald einen neuen Platz suche, oder wenn sie sich erstmal bei mir richtig aklimatisiert und ich sie sowieso noch 2 Monate oder so behalte?
Außerdem könnte es ja auch sein, dass ich mich noch ganz an sie gewöhne, aber ich werd das Gefühl einfach nicht los, dass es ein Fehler war, sie zu mir geholt zu haben. Ich hoffe ihr versteht mich richtig, ich kümmere mich sicher gut um sie, kuschel viel mit ihr und ich hab sie auch immer lieber, vor allem finde ich inzwischen die Vorstellung, sie an jemand wildfremden weiterzugeben schon seltsam, aber ich wär trotzdem lieber wieder allein.
Diese elende Ungewissheit, wie es weiter geht und was das Beste für uns beide wäre zermürbt mich langsam, aber sicher! Ich will wirklich, dass sie glücklich ist und geliebt wird, aber ich weiß nicht ob ich ihr das bieten kann und denk mir, sie spürt ja vielleicht auch, dass ich mich mit ihr nicht so gut fühle.

Ich hoffe ich hab euch nicht zu sehr zugetextet, aber vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben, von eigenen Erfahrungen mit solchen Situationen berichten oder mit ähnlichem weiterhelfen.

Liebe Grüße
Ulrich
 
A

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Hallo,

ich habe mir jetzt alles durchgelesen und bin ziemlich ratlos😕

Deine Katze zeigt doch nichts negatives... Ich habe eher das Gefühl, dass du eigene Gefühle auf sie überträgst!!

Ich mach mir ständig Sorgen, ob es ihr wohl gut geht, ob sie gerne bei mir ist und so weiter. Vor allem weil sie ständig durch die Wohnung schleicht und dabei so einen unzufriedenen/genervten Gesichtsausdruck hat.

Katzen mit einem genervten Gesichtsausdruck?
Sie legt sich auf dich drauf und fühlt sich offensichtlich wohl bei dir!

Und natürlich kann das traumatisierend sein, wenn sie schon wieder ihr Zuhause verliert...🙁

Kann es sein, dass du vielleicht momentan mit dir selbst und deinem Leben unzufrieden bist und dies auf die Katze überträgst?

Ich finde es schon ziemlich komisch, dass du bereits mit Tieren gelebt hast und jetzt so eine Abneigung entwickelst...
 
Ich glaube, du bist ziemlich unbedarft an die Sache herangegangen, ohne dir das Ganze gut zu überlegen. Vlt hast du dich einsam gefühlt oä und dachtest, eine Katze kann da irgendwas "ersetzen" - will ich jetzt aber nicht behaupten,dass es so sein MUSS.

Dass die Kratzer anschwillen, ist normal. Passiert auch ohne Allergie.

Ich finde die Wohnung zu klein, das Tier zu jung und du hast zu wenig Zeit. Und da Katzen auch mal 20 Jahre werden, würde ich mir echt überlegen, ihr ein passenderes Zuhause zu suchen.
Der ständige Revierwechsel und Menschenwechsel ist zwar auch nicht schön, aber auf lange Sicht gesehen besser. Nimm es mir nicht böse, aber ich glaube einfach nicht, dass du das Tier sonderlich lange behalten wirst. Also lieber sofort einen Punkt setzen und gut is.
 
Du beschreibst sehr gut und nachvollziehbar wie Du Dich fühlst.

Ich versuch mal Ordnung reinzubringen.

Gegen die Katzenallergie kannst Du was tun oder einnehmen. Lässt sich also lösen.

Die Süsse fühlt sich mit Sicherheit gut bei Dir. Sie sucht ja Deine Nähe. Da würde ich mir einfach keine weiteren Gedanken machen. Und interpretiere nichts in ihre "Gesichtsausdrücke". Das ist schlichtweg Übertragung Deiner Gefühle und sind nicht ihre Gefühle.

Und zu Deinem Unwohlsein und Deinem Näheproblem. Das kann eine ziemliche Chance für Dich sein Dich damit auseinanderzusetzen. Diese Katze mag Dich. Keine Frage.
Was ist wenn Menschen Dich mögen und Dir näher kommen? Eigentlich ja etwas was schön und begrüssenswert ist.
In der Beziehung zu Deiner Katze kannst Du sozusagen Nähe zulassen üben. Du kannst Dir auch dabei helfen lassen, z.B. in einer Gesprächstherapie.

Ich lese ja auch raus das Du sie eigentlich nicht wirklich hergeben möchtest. Aber einfach nicht weisst wie Du mit Deinem Näheproblem umgehen sollst.

Das wird nicht weggehen, wenn Deine Süsse nicht mehr da wäre. Ich glaube sogar das es Dir nicht wirklich gut damit gehen würde sie wegzugeben. Du würdest Dich nur mehr in Deine Näheabstinenz fallen lassen und das wäre für Dich mit Sicherheit nicht gut. Ist es für keinen Menschen.

Also in Deinem Sinne, nimm die Chance war und setz Dich mit Dir auseinander. Gerne auch mit Hilfe.
Dann lernst Du auch die Nähe zu der Süssen zu geniessen. Und das ist was richtig Schönes, glaubs mir. Auch das Verantwortung tragen für ein anderes Lebewesen hat was sehr berührendes. Nimm Dir diese wunderbaren Erfahrungen nicht.

Liebe Grüsse
Susanne
 
... Ich finde die Wohnung zu klein, das Tier zu jung und du hast zu wenig Zeit. Und da Katzen auch mal 20 Jahre werden, würde ich mir echt überlegen, ihr ein passenderes Zuhause zu suchen.
Der ständige Revierwechsel und Menschenwechsel ist zwar auch nicht schön, aber auf lange Sicht gesehen besser. Nimm es mir nicht böse, aber ich glaube einfach nicht, dass du das Tier sonderlich lange behalten wirst. Also lieber sofort einen Punkt setzen und gut is.

Das unterschreibe ich mal so.
 
Sry, ich wollte nicht herzlos klingen. Hoffe, es kam nicht so rüber.
Aber ich denke, je nüchternder man an so etwas herangeht, desto klarer ist einem dann auch die Entscheidung.

Alles Gute.
 
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Danke für eure Antworten!

Sie ist ansich ein wirklich liebes Ding, das Problem liegt sicher hauptsächlich an mir.

Mit dem Nähe üben hast du sicher Recht, Susanne. Das war eh auch ein Grund warum ich überhaupt eine Katze haben wollte. Genauso wollte ich lernen für ein Lebewesen (oder überhaupt richtig) Verantwortung zu tragen. Noch dazu gebe ich generell schnell auf, von daher hab ich mich eh teilweise bewusst genau in eine Situation gebracht, die mich herausfordert und mich wachsen lassen soll. Das ist halt grad ein bisschen viel auf einmal. :hmm:

Ich hab die letzten 2,5 Jahre allein gelebt und hab nicht damit gerechnet, dass sich ein Tier derartig "mitbewohnermäßig" anfühlt.

Dass ich meine Gefühle zu sehr auf sie übertrage kann auch gut sein, ich glaub ich denk mich auch ein bisschen zu menschlich in sie rein, ich frag mich oft was sie so denkt und das kann sie ja eigentlich gar nicht (auf die gleiche Art, wie wir Menschen). Dazu würd auch passen, dass ich das Gefühl hab, ihr was schlimmes anzutun, indem ich sie in der Wohnung halte. Ich kann ja rausgehen, Leute treffen und Sachen machen, sie sieht Tag ein, Tag aus immer nur die gleichen Räume und mich. Ich stell mir das schrecklich vor...

An der Größe der Wohnung könnt ich jetzt mal sowieso nichts ändern. Ausbau an Klettermöglichkeiten und so schon, aber das geht halt auch nicht alles von heute auf morgen.

Meint ihr, ist es wirklich schlimmer, wenn ich sie angenommen erst in einem halben Jahr oder so weggeben würde, als wenn ich es gleich mache? Wenn ich mich inzwischen gut um sie kümmere, wird der Unterschied nicht so groß sein, oder? Halbwegs heimisch fühlt sie sich denk ich eh jetzt auch schon.

Es hat schon mal gut getan, eure Einschätzungen zu lesen. Jetzt sofort würd ich eh keinen neuen Platz für sie finden, ich glaub ich werd einfach weiter versuchen sie lieben zu lernen. Dass so eine Beziehung eine enorme Bereicherung sein kann glaub ich gern. Habt ihr da eigentlich einen Richtwert, wie lange es dauert bis sich eine Katze ganz an einen Menschen gewöhnt und eine Bindung aufgebaut hat?

Alles Liebe
 
Entweder du arbeitest an deinem Bindungsangst- und NäheaushalteProblem ganz gezielt und mit fachlicher Unterstützung und machst dir jeden Tag klar was für ein Geschenk so eine tolle Katze ist und behältst sie. Dann aber für immer und sicher und ohne wenn und aber.

Oder du suchst umgehend bevor sie sich so richtig an dich gewöhnt hat und dann wieder sehr traurig wird wenn du sie abgibst ein gutes neues Zuhause wo sie geliebt wird und für immer bleiben kann.

Und entscheiden solltest du und nur du alleine es.
Umgehend, in den nächsten Tagen.

Männer. 🙄
Sorry, aber wenn es um lebende Wesen geht denk bitte in Zukunft vorher besser nach.
 
So eine Katze wird dir wahrscheinlich sowieso nicht aus den Händen gerissen, die Vermittlung kann Wochen - Monate dauern.
 
ist die Katze jetzt aus dem TH oder von privat? Normalerweise darfst du eine TH-Katze nicht so einfach "weitergeben"
 
Dieses Gefühl der Unsicherheit, der Fragen kenne ich auch.

Mache ich alles richtig, wie fühlen sich eigentlich die Tiere, will ich diese Belastung eigentlich.
Und vor allem, könnte es den Tieren bei anderen Menschen nicht viel besser gehen, als bei mir.


Ich würde Dir raten, ein Tierheim in Deiner Nähe zu bitten, Dir zu helfen.
Vielleicht könntest Du für Deine Katze als Pflegestelle dienen .

Das Tierheim, die Tierschützer könnten Dir raten, bei der Vermittlung helfen.

Und Du trägst die Verantwortung nicht mehr alleine.
 
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Dein Tier ist auf Dich angewiesen im Guten wie im Schlechten.
Wenn du wirklich meinst du schaffst es nicht dann such jemanden für deine katze.
Ich kann Dich verstehen Du bist eine Bindung eingegangen mit einem Tier das auf dich angewiesen ist.
Ja es ist hart und man macht sich eine menge Gedanken ob man dem gewachsen ist.
Dein Tier Vertraut dir und liebt dich.
Du hast jetzt die Verantwortung für ihn und das für eine lange Zeit.
Tierarzt Ernährung eine Menge Sachen die einem durch den Kopf gehen aber sie sitzt auf deinem Schoss und du bist ihre Vertrauensperson.
Glaub mir auch wenn du im Moment meinst lieber wieder alleine zu sein nichts ist dagegen wenn du nach Hause kommst und niemand erwartet dich.
Gib sie in gute Hände wen du es nicht schaffst aber eventuell wieste es bereuen denn niemand gibt so viel und verlangt so wenig wie ein kleines Katzenherz.
Ihr seid ein Team nimm es an oder such für sie was neues.
Je länger es dauert desto schwerer für deine Katze die dir vertraut und auch für dich.
Seid ihr ein Team ?
Wenn nein gib sie ab.
Glaub nicht das die zeit ohne sie besser ist .
Das merkt man nur wenn es zu spät ist und man alleine zuhause hockt.
 
Gib sie sofort wieder ab, sonst wird es für die Katze nur noch schlimmer.

Selbst wenn sie tatsächlich eine Einzelkatze ist, dann doch bitte nicht in so eine winzige Wohnung, zumal es ja auch nicht viel Abwechslung gibt für das arme Mädel.

Mir tut das arme Mäuschen leid, endlich ein Plätzchen gefunden und nun ist alles wieder vorbei.
Genau so entstehen die Katzen mit Knacks aus dem TH wovon so viel immer geredet wird.

Bitte merke dir für die Zukunft, Tiere sind Lebewesen , die schiebt man nicht einfach so hin und her.
Man überlegt sich das vorher genau was man da tut,hier geht es nicht um eine Komode die einem plötzlich nicht mehr gefällt.

Sorry, aber wenn ich so was lese werde ich sauer.

Solltest du mal Kinder haben wollen, so hoffe ich das du dir das gründlicher überlegst vorher, die kann man nämlich nicht einfach so wieder abgeben wenn man merkt " Och nö, ist dann doch nix für mich " 🙄

Tut mir leid wenn das jetzt alles so hart klingt,aber ich kann nicht verstehen wie man so als erwachsener Mensch denken kann.
Klar du bis jung, ich war bei meiner ersten Katze auch erst 22, aber ich hatte mir das genau überlegt.
 
Es sollte eine ältere sein, die nicht mehr soo viel Aufmerksamkeit braucht und natürlich immer eine einzelne Wohungskatze war.

Einzelkatzen brauchen immer viel Aufmerksamkeit, denn ihre ganze Welt dreht sich ja zwangsläufig um den Menschen. Deine Anforderung ist damit einfach schlicht unerfüllbar. Und eine 5jährige Katze ist nicht alt und wenn sie auch noch ein "aktive Fellknäuel" ist, dann braucht sie umso mehr deine Aufmerksamkeit. Wie sieht denn die Beschäftigung mit ihr momentan aus? Bietest du Spiele an? Davon schreibst du gar nichts. Gemeinsames Spiel hilft auch, die gegenseitige Beziehung zu festigen.

Wie sieht deine Einrichtung aus? Gibt es Kratz- und Klettermöglichkeiten für die Katze? Wie viel wird mit ihr täglich gespielt? Was und wieviel bekommt sie zu futtern?

Ich frage das für den Fall, dass du nicht nur deine eigenen Gefühle auf die Katze überträgst, sondern sie eventuell wirklich unzufrieden ist, weil du viel zu unbedarft rangehst. Sei mir nicht böse, aber wie du es beschreibst, klingt es eher, als wäre eine Katze für dich etwas, das man sich mal auf den Schoß nimmt und streichelt, wenn man gerade Lust hast und dann unsichtbar ist, wenn man gerade was anderes tun möchte. So funktioniert das mit Lebewesen leider nicht.

Wie lange bist du eigentlich als Student täglich aus dem Haus? Und hast du dir mal überlegt, wie das nach dem Studium weitergehen wird? Gerade Einzelkatzen brauchen umso mehr menschliche Gesellschaft, denn ganz alleine in einer reizarmen Umgebung fühlt sich kein Lebewesen wohl.

Ich würde an deiner Stelle noch mal in mich gehen und wirklich nachdenken, was du bereit bist zu leisten und ob du emotional in der Lage bist, dich der neuen "Mitbewohnerin" zu öffnen. Ob du dich die nächsten 15 Jahre um sie kümmern willst und kannst. Ob du Lust hast, dich täglich mit ihr zu beschäftigen und gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten.

Wenn ja, prima. Wenn nein, trenne dich lieber gleich von ihr, das ist das fairste der Katze gegenüber!
 
Ich kann bis zu einem gewissen Punkt durchaus nachvollziehen, dass du dich überfordert fühlst. Obwohl ich Katzen liebe, würde ich in meiner jetzigen Situation als Studentin niemals mit einem Einzeltier leben wollen.
Grizzly ist weder alt, noch ruhig und als Einzelkatze in Wohnungshaltung braucht sie ein deutlich höheres Maß an Aufmerksamkeit als alle anderen Katzen. Offensichtlich hast du vollkommen unterschätzt, das Wohnungskatzen im Gegensatz zu den Katzen auf dem Bauernhof deiner Eltern nicht einfach nur nebenher laufen und sich die meiste Zeit über selbst beschäftigen.
Aber was soll eine junge, aktive Katze mit sich selbst anfangen auf 36qm reizarmer Wohnfläche?
Abgesehen davon, dass ich persönlich deine Wohnung zu klein für eine Wohnungskatze finde, wäre ich, wie bereits gesagt, von den Anforderungen, die eine Einzelkatze stellt, ebenfalls überfordert. Ich gehe in die Uni, treffe mich mit Freunden, möchte auf Partys, Konzerte oder Festivals, oder auch mal einen Tagesausflug unternehmen. Mit einer Einzelkatze würde ich permanent unter Druck stehen und mit dem schlechten Gewissen leben, dass meine Katze sich allein zuhause langweilt, während ich anderswo Spaß habe.

Arbeitest du denn bereits in anderer Form an deinen Problemen? Vielleicht würden dir Gespräche mit einem guten Therapeuten besser dabei helfen, dich mit deinen Ängsten und ihrer Bewältigung auseinander zu setzen, als ein Haustier. Das ist wirklich als konstruktiver Vorschlag gedacht.
Katzen mögen oftmals eine positive, therapeutische Wirkung haben, aber man kann sie nicht einfach zu diesem Zwecke ausnutzen, ohne über ihre eigentlichen Bedürfnisse nachzudenken.

Meines subjektiven Erachtens nach, wirst du es höchstwahrscheinlich nicht schaffen, Grizzly unter den derzeitigen Vorraussetzungen gerecht zu werden.

Falls du es doch versuchen möchtest -dieses Entscheidung liegt immerhin ganz bei dir- hoffe ich, dass du dir der Verantwortung, die du ab nun für gut 15 Jahre tragen wirst, bewusst bist.
Unter diese Verantwortung fällt auch, dass du in der Wohnung deutlich mehr Raum schaffen müsstest, durch Kletterelemente und Schrankoberflächen, etc. die für Grizzly zugänglich gemacht werden sollten.
Außerdem würde ich dir empfehlen, dich intensiv darüber zu informieren, wie du deine Katze psychisch und physisch auslasten kannst (Clickern, Fummelbretter, Kartonspiele, etc.)
Hierzu findest du im Forum sehr viel Inspiration und auch konkrete Anleitungen.
 
Hallo!
Ich kann das auch verstehen, es ist viel mehr als du dir Vorgestellt hast.
Ich finde es besser wenn man sehr schnell merkt das passt nicht, und dann entsprechend handelt.
Das erfordert viel Mut sich sowas einzugestehen.

Überleg dir, ob du das wirklich kannst mit der Katze, und wenn nein, das such ein neues zu Hausr für sie.
 
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Hallo Ulrich,

ich möchte keinesfalls beleidigend sein, aber ich weiss nicht, wie ich es anders formulieren könnte.

Ist Dein Beitrag ernst gemeint oder ein Fake?

Du schreibst, Du hast Dir im TH Tiere angesehen; meine Vorschreiberin hat es bereits geschrieben: Tiere mit Schutzvertrag ( und ich hoffe, diese Katze wurde mit Schutzvertrag abgegeben) dürfen nicht ohne Wissen auf eigene Kappe weitervermittelt werden.

Diese Katze macht definitiv alles richtig;
vielleicht passt ihr beiden nicht zusammen, das kann ich nicht beurteilen,
aber was Du schreibst, gerade in Bezug darauf, dass Du nicht gedacht hast, ein derartiges Mitbewohnergefühl zu bekommen.........

Sorry...... es ist halt ein Lebewesen.

Warum nimmst Du eine Katze auf, wenn Du eine Allergie hast?????
Das wusstest Du vorher und jetzt kommt der Allergie-Gedanke, wo es nicht rund läuft, nach Deiner Auffassung.
Nachtigall ich "hör Dir trappsen"......... geh mal in Dich; vermutlich wirst Du herausfinden, dass Du Gründe suchst, warum Du die
Katze nicht behalten "kannst"........

Es wurde auch schon geschrieben, dass Kratz"wunden" rot werden und anschwellen ist normal und hat nichts mit Allergie zu tun.

So wichtig es mir ist, dass Tiere ein gutes, eigenes Zuhause bekommen,
so würde ich in Deinem Fall momentan denken, dass es besser wäre, Du kümmerst Dich erstmal um Deine eigenen Baustellen und übernimmst dann die Verantwortung für ein Tier.

Daran ist nichts schlecht und nichts böses, sondern in meinen Augen würde dies für Verantwortung sprechen.

Du fühlst Dich bereits jetzt überfordert schreibst Du selber.

Auch das ist nicht schlimm; Du erkennst es. Das ist positiv;
such Dir reale Hilfe.
Hier können Dir von Außen Meinungen mitgeteilt werden, dies ersetzt keine reale Hilfe.

Ich wünsche Dir und der Katze alles Gute!

Ilka
 
Zuletzt bearbeitet:
Also.....
Ich muss zu deiner Verteidigung sagen, dass man vorher überlegen kann soviel man will, es fühlt sich dann aber doch ganz anders an wenn man Tiere im Haus hat als man es sich vorgestellt hatte.

Über viele Dinge macht an sich auch erst Gedanken wenn es soweit ist. Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, daß ich mich in der Zwickmühle fühlen könnte wenn ich von 4-5 Tagen (beruflicher) Abwesenheit nach Hause komme und zB am gleichen Abend zu einer Feier eingeladen bin. Einerseits möchte ich zu der Feier gehen, andererseits möchte ich meine beiden nicht schon wieder alleine lassen.

Genauso wenn wir wegfahren, was ca 2-3x im Jahr vorkommt zwischen 1 und 3 Wochen. Ich habe immer furchtbar Bauchweh bevor wir fahren, aber lassen könnte ich das auch nicht, denn zum einen gehört es zu meinem Beruf und mein Mann begleitet mich dann und zum zweiten wäre ich auf Dauer unglücklich wenn ich nur zu Hause bleiben müsste. Natürlich wird dann eine möglichst optimale Rundumversorgung organisiert.

Auch nervt es mich manchmal masslos wenn Herr Lehmann alle 15 Minuten meint eine Schmuserunde einlegen zu müssen, ich aber gerade zu tun habe und mich nicht um Monsieur kümmern will. Natürlich gewinnt er meistens....😉

In solchen Situationen denke ich manchmal "hätte ich es nur gelassen", aber trotzdem würde ich meine zwei niemals wieder hergeben wollen, auch wenn sie mich manchmal in den Wahnsinn treiben.

Natürlich fühlt es sich an als wäre da ein Mitbewohner, denn so ist es ja auch. Hast du erwartet, dass du deine Katze nicht bemerkst?

Wie alt bist du? 22? Und da hat man schon Bindungsprobleme? Na, die hatte ich demnach in dem Alter auch.
Ich habe meinen Mann kennengelernt da war ich 30 und geheiratet haben wir da war ich 43. Vorher hielten sämtliche Beziehungen keine 3 Monate.
Also mach dich mal locker.
 
Also.....
Ich muss zu deiner Verteidigung sagen, dass man vorher überlegen kann soviel man will, es fühlt sich dann aber doch ganz anders an wenn man Tiere im Haus hat als man es sich vorgestellt hatte.

Über viele Dinge macht an sich auch erst Gedanken wenn es soweit ist. Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, daß ich mich in der Zwickmühle fühlen könnte wenn ich von 4-5 Tagen (beruflicher) Abwesenheit nach Hause komme und zB am gleichen Abend zu einer Feier eingeladen bin. Einerseits möchte ich zu der Feier gehen, andererseits möchte ich meine beiden nicht schon wieder alleine lassen.

Genauso wenn wir wegfahren, was ca 2-3x im Jahr vorkommt zwischen 1 und 3 Wochen. Ich habe immer furchtbar Bauchweh bevor wir fahren, aber lassen könnte ich das auch nicht, denn zum einen gehört es zu meinem Beruf und mein Mann begleitet mich dann und zum zweiten wäre ich auf Dauer unglücklich wenn ich nur zu Hause bleiben müsste. Natürlich wird dann eine möglichst optimale Rundumversorgung organisiert.

Auch nervt es mich manchmal masslos wenn Herr Lehmann alle 15 Minuten meint eine Schmuserunde einlegen zu müssen, ich aber gerade zu tun habe und mich nicht um Monsieur kümmern will. Natürlich gewinnt er meistens....😉

In solchen Situationen denke ich manchmal "hätte ich es nur gelassen", aber trotzdem würde ich meine zwei niemals wieder hergeben wollen, auch wenn sie mich manchmal in den Wahnsinn treiben.

Natürlich fühlt es sich an als wäre da ein Mitbewohner, denn so ist es ja auch. Hast du erwartet, dass du deine Katze nicht bemerkst?

Wie alt bist du? 22? Und da hat man schon Bindungsprobleme? Na, die hatte ich demnach in dem Alter auch.
Ich habe meinen Mann kennengelernt da war ich 30 und geheiratet haben wir da war ich 43. Vorher hielten sämtliche Beziehungen keine 3 Monate.
Also mach dich mal locker.

Hallo Ulrich,

diesen Beitrag möchte ich unterschreiben.

Auch ich liebe Tiere und vor allem meine beiden Kater. Aber ich kann nicht behaupten, dass sie mir nicht manchmal auf die Nerven gehen oder ich mir denke, dass es manchmal einfacher wäre, wenn sie nicht da wären. So geht es mir mit meinem Mann aber auch *hust*.

Alleinsein heißt Verantwortung nur für sich selbst tragen, Entscheidungen fällen, ohne jemanden anderes mit einbeziehen zu müssen. Und wenn ich dann am Abend erschöpft von einem stressigen Arbeitstag heim komme und mein Mann mich in den Arm nimmt, ohne ein Wort zu sagen, mein Merlin mir mit seinem ruhigen Blick begegnet und der kleine Filou sich auf meinen Schoß schmeißt und schnurrt, dann bin ich dankbar, dass meine kleine Mensch-Katzen-Familie mich auffängt und mir das Gefühl gibt, dass alles an seinem Platz und richtig ist.

Zudem habe ich auch nach dem Einzug von Filou sicher drei Monate gebraucht, bis ich mich Zuhause wieder entspannen konnte, da die Situation sehr ungewohnt war. Ich kann das also auch sehr gut nachvollziehen und halte es nicht für ungewöhnlich, dass mancher länger braucht, sich an eine neue Nähe zu gewöhnen. Das muss nicht heißen, dass Du Bindungsprobleme hast, sondern eher, dass Du misstrauisch bist.

Und ich denke, auch eine 36qm-Wohnung kann katzengerecht eingerichtet, ein sehr schönes Zuhause sein. Das durfte ich auch hier in diesem Forum schon von einem erfahrenen User lesen, der in jungen Jahren nicht größer wohnen konnte und zwei Katzen hatte.

LG
Mefi
 
Ich finde die Wohnung zu klein, das Tier zu jung und du hast zu wenig Zeit. Und da Katzen auch mal 20 Jahre werden, würde ich mir echt überlegen, ihr ein passenderes Zuhause zu suchen.
Der ständige Revierwechsel und Menschenwechsel ist zwar auch nicht schön, aber auf lange Sicht gesehen besser. Nimm es mir nicht böse, aber ich glaube einfach nicht, dass du das Tier sonderlich lange behalten wirst. Also lieber sofort einen Punkt setzen und gut is.
Sehe ich ganz genauso.

Mal ganz davon abgesehen, dass Tiere kein "Übungsobjekt" sein sollten - selbst wenn du irgendwann eine Bindung zu ihr aufbaust, ist in deiner Wohnung keine vernünftige Haltung möglich.

Ich würde sie definitiv abgeben.
 

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