Warum immer Tiere von Privat oder Züchter?

  • Themenstarter Themenstarter Penny79
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Es geht doch gar nicht um den "Überzeugungswahn".
Es geht darum, daß Menschen nicht einfach akzeptieren können, daß die ursprüngliche Katze getigert (Tarnung), bepelzt, kurzhaarig, mit langer Nase, grüngelben Augen ist und alles andere aus einer Mutation heraus entstanden ist, die mit mehr oder weniger Abweichungen vom Menschen gezielt vermehrt wird, weil es eben Personen gibt, die genau so eine Katze nach ihren Wünschen gebastelt haben wollen.

Dem schließe ich mich an. Ich empfinde plattgesichtige Katzen ohne Nasen, Katzen ohne Fell oder Katzen mit viel zu kurzen Beinen als Qualzüchtungen. Und es ist mir unbegreiflich, warum man aus einem ursprünglich perfekten Tier so etwas gemacht hat.
 
A

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Es geht doch gar nicht um den "Überzeugungswahn".
Es geht darum, daß Menschen nicht einfach akzeptieren können, daß die ursprüngliche Katze getigert (Tarnung), bepelzt, kurzhaarig, mit langer Nase, grüngelben Augen ist und alles andere aus einer Mutation heraus entstanden ist, die mit mehr oder weniger Abweichungen vom Menschen gezielt vermehrt wird, weil es eben Personen gibt, die genau so eine Katze nach ihren Wünschen gebastelt haben wollen.

Wenn man das so betrachtet, sind aber auch wir Menschen eine Mutation des Neandertalers. Bestimmte Gene setzen sich durch und Tiere werden dementsprechend schon seit Jahrhunderten gezüchtet. Aus rein optischen Aspekten bestimmte Dinge herauszuzüchten (fold, extrem kurze/platte Nase etc.) meine ich damit allerdings nicht, das kann ich nämlich nicht nachvollziehen.

Unbewusst wählen wir heutzutage auch noch unsere Partner danach aus, ob sie uns dazu verhelfen unsere "guten" Gene weiterzutragen...:aetschbaetsch1:
 
Das freut mich ehrlich. Ich kenne persönlich drei Fälle: 2 Katzen aus dem Tierheim, eine starb mit 9 Jahren an PKD, eine hatte "eine Herzkrankheit", könnte HCM gewesen sein. Das Schwesterchen meines Streuners Felix starb mit 5 Jahren an Nierenversagen. (der Wurf war einmalig - wir wussten es nicht besser 🙁🙁)

Sicher sind auch EHKs nicht vor der Ansteckung mit Krankheiten gefeit. Viele Tiere aus dem Tierheim haben auch ein sehr hartes Leben hinter sich. Sie mussten oft Hunger leiden, waren voller Parasiten, und ihre Gesundheit ist durch Mangelerscheinungen angegriffen. Aber auch bei Zuchtkatzen, die lange so leben müssten, würde das dieselben Auswirkungen haben.
 
Das ganze Stammbaum-Getue mit Rassekatzen ist doch gerade weil es vom Menschen nach optischer Vorliebe gezüchtete Tiere sind.
Ohne häufig vorkommende und spezifische Rassekrankheiten müsste man auch nichts wegzüchten.

Mir wird bei so was eher übel, als dass ich dem was abgewinnen kann...
Werden die auf 100 jährige Tradition und Nachverfolgung gezüchteten Rassetiere nicht krank? (Rhetorische Frage)
Spielen nicht andere Umstände wie Lebenswandel, Essen usw. den viel wichtigeren Teil? Und selbst damit gibt es keine Garantie. Sonst wären viele Dinge schon längst gelöst..

Übrigens traue ich den Tieren generell durchaus zu, selbst eine Auswahl zu treffen.
 
Nochmal zurück zum Thema des "Gefallens": ob mir ein Tier gefällt oder nicht, kann doch nicht nur von äußeren Merkmalen abhängen! Unser Kater wäre mir zum Beispiel optisch gar nicht ins Auge gestochen, wenn er sich nicht hinter der Tür seines "Zimmerchens" im TH aufgebaut und laut gemaunzt hätte. Damit hat er uns um den Finger, pardon, Pfote, gewickelt :smile:. Und jetzt gefällt er mir. Geht ihr bei Menschen eigentlich auch nur nach dem Äußeren?
 
Aber um Qualzüchtungen geht es ja nicht. Es soll ja auch Rassekatzen geben, die eine normale Nase, eine normale Felllänge, normale Beinlänge, normale Schwanzlänge, normale Augengröße, normale Ohrengröße, etc haben. Dass sowas wie Perser ohne Nase furchtbar ist, darüber brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren, da dürften wir alle auf der gleichen Seite kämpfen denke ich.

Was Mutter Natur angeht - die findet es bestimmt aber auch nicht toll, wenn Brüderchen und Schwesterchen Kitten bekommen, diese wiederum sich wieder mit der Mama vergnügen und der Ursprungsvater mit seiner Urenkelin hinter die Büsche hüpft. Das kommt aber auch vor - und bei (guten) Züchtern nicht.
Insofern ja, natürlich kann man Glück haben und eine super robuste Lastrami zu Hause haben. Aber es kann eben auch nach hinten losgehen, und auch Lastramis können HCM haben, früh Nierenschäden haben, etc.
Und bei Zuchttieren ist das nicht anderes, da kann man so gut es geht dagegen wirken, aber Sicherheit hat man natürlich nie.

Hier wieder: Unter allen Katzen können robuste und weniger robuste dabei sein.

Und im Übrigen kann man durchaus Tierschutz und Rassekatzen vereinen - nur weil man solche zu Hause sitzen hat, heißt das nämlich nicht, dass ich keine Patenschaften übernehmen kann, nicht mit Tierheimhunden spazieren kann oder keine Kastrationen bezahlen kann. Tiere aus dem Tierheim zu holen, ist nämlich nicht das Ende der Fahnenstange und - meines Erachtens - nicht das Wunderheilmittel. Damit hilft man Einzelschicksalen, aber an der Gesamtsituation ändert sich nichts. Was der Gesamtsituation helfen würde, wäre ein Kastrationsgesetz, strengere Gesetze was Qualzuchten angeht (verbieten) und Auflagen für Züchter (Kitten frühkastriert abgeben, nur so und so viele Würfe ausgehend davon wieviele Züchter dieser Rasse es gibt) etc.

Versteht mich nicht falsch, ich find es super, wenn jemand TH Katzen aufnehmen will - ich wollte das ja auch. Aber verteufelt doch nicht auf Teufel komm Raus jeden einzelnen der sich eine oder mehrere Katzen vom Züchter holt. Ich verteufel ja auch nicht jedes Tierheim auch wenn das in KA mich extremst genervt hat.
 
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Wenn man das so betrachtet, sind aber auch wir Menschen eine Mutation des Neandertalers. Bestimmte Gene setzen sich durch und Tiere werden dementsprechend schon seit Jahrhunderten gezüchtet. Aus rein optischen Aspekten bestimmte Dinge herauszuzüchten (fold, extrem kurze/platte Nase etc.) meine ich damit allerdings nicht, das kann ich nämlich nicht nachvollziehen.

Unbewusst wählen wir heutzutage auch noch unsere Partner danach aus, ob sie uns dazu verhelfen unsere "guten" Gene weiterzutragen...:aetschbaetsch1:

Nach neueren Erkenntnissen ist der moderne Mensch nicht aus den Neandertalern hervorgegangen.

Aber davon abgesehen sehe ich einen großen Unterschied zwischen der normalen, natürlichen Weiterentwicklung einer Spezies und einer bewussten Herauszüchtung bestimmter, von Menschen gewünschter Eigenschaften.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind dann sicher keine Katzen aus einer seriösen Zucht. Und davon spreche ich auch gar nicht.
Eine solche Haltung geht gar nicht, da stimme ich dir zu.

Nein, Rassekatzen sind auch nicht gegen Krankheiten immun, aber wir sprachen gerade eben von genetischen Krankheiten, nicht von ansteckenden.

Ich kenne keine genetischen Erkrankungen, von denen EHKs regelmäßig betroffen sind.

Zumindest bei gezüchteten Hunderassen gibt es aber bestimmte "rassetypische" Erbkrankheiten, die billigend in Kauf genommen werden. Mit Rassekatzen kenne ich mich nicht so aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass es auch da solche unerwünschten genetischen "Nebenerscheinungen" gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nirgendwo etwas anderes behauptet.

Und ja, es ist traurig, dass durch jahrelanges Überzüchten und Ignorieren aller Gefahren durch vererbbare Krankheiten nun auf sowas verstärkt Acht gegeben muss, das hätte von Anfang an so sein müssen. Aber das lässt sich nicht ändern und ich weiß auch nicht was jetzt daran schlimm sein soll, im Gegenteil:

Die Leute, die heute versuchen gesunde Tiere zu züchten sind nicht die selben, die es Jahre lang falsch gemacht haben. Sie versuchen einfach, zum Wohle der Tiere, die Fehler anderer rückgängig zu machen.

Wenn es so notwendig ist, (dazu ja auch noch so komplex und wenig sicher) dann sollte man solche Rassen meiner Meinung nach am besten gar nicht weiterzüchten...
 
Nach neueren Erkenntnissen ist der moderne Mensch nicht aus den Neandertalern hervorgegangen.

Aber davon abgesehen sehe ich einen großen Unterschied zwischen der normalen, natürlichen Weiterentwicklung einer Spezies und einer bewussten Herauszüchtung bestimmter, von Menschen gewünschter Eigenschaften.

Ich wollte jetzt auch nicht die Homonisation beleuchten, sondern meinte damit auch eher, dass auch ohne Zucht heute nicht alle Katzen getigert wären (zum Beispiel), sondern es auch dort Weiterentwicklungen gäbe/gibt.

Dass wir hier grundsätzlich nicht von Vermehrern reden, sondern von gewissenhaften Züchtern ist bei der Diskussion aber selbstverständlich.
 
... und stattdessen potentiell kranke Lastramis wild vermehren? Potentiell, weil man NICHT weiß was drin steckt. Soll nicht heißen, dass sie immer krank sind, sondern dass sie immer krank sein könnten.


Mit gezielter Zucht ist nunmal eine immense Verantwortung verbunden. Warum verteufelst du auch die, die diese Verantwortung tatsächlich richtig ernst nehmen?

Wie gesagt, ich denke die Tiere können, wenn sie die Wahl haben, die viel bessere Entscheidung treffen, als die Menschen für sie.
Natürlich gibt es auch kranke Katzen.
Aber das "krank sein könnten" ist doch äh..., wie soll ich sagen.... Das kannst du auf jedes Lebewesen anwenden..
Für mich ist das nur vorgeschobene Verantwortung, wenn es wirklich um Verantwortung ginge, würden sie gar nicht erst züchten!
 
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Da kenne ich mich nicht gut genug aus um darüber eine Aussage treffen zu können. Aber meines Wissens gibt es das nicht.

Ich habe jetzt keine Lust, das zu googeln. Aber wenn ich es täte, würde ich mit Sicherheit auch für Zuchtkatzen "rassetypische" Krankheitsneigungen finden.

Die Natur lässt sich meiner Meinung nach nicht ungestraft ins Handwerk pfuschen.
 
@bluemoon:
Wenn ich sage, dass unsere Katzen eher uns ausgesucht haben, als andersrum ist das ganz bestimmt nicht mit der tiefsinnigen schicksalhaften Zauberei gemeint... ich war Katzen gegenüber eher abgeneigt, aber als die so auf mich zugewackelt kamen (damals grade 6 Wochen alt), wars eben geschehen. Möglicherweise sind sie auf die Besucher davor oder danach genauso zugewackelt 🙄

Man baut dann aber auch schneller eine Verbindung auf. Es ist schon ein magischer Moment egal ob im TH oder beim Züchter oder sonst wo.... jeder wird sich immer daran erinnern wie die erste Begegnung mit den neuen Familienmitgliedern war! Lass uns doch den Zauber :pink-heart:
 
... und stattdessen potentiell kranke Lastramis wild vermehren? Potentiell, weil man NICHT weiß was drin steckt. Soll nicht heißen, dass sie immer krank sind, sondern dass sie immer krank sein könnten.


Mit gezielter Zucht ist nunmal eine immense Verantwortung verbunden. Warum verteufelst du auch die, die diese Verantwortung tatsächlich richtig ernst nehmen?

Ich verstehe nicht, warum Du hier von potentiell kranken Lastramis schreibst. 😕

Wenn man bedenkt, unter was für erbärmlichen Bedingungen viele Streunerkatzen leben und dass sie trotzdem genetisch meist völlig gesunde Junge zur Welt bringen, halte ich die Lastrami für genetisch besonders intakt. Vielleicht gerade deshalb, weil der Mensch da nicht dran herumgepfuscht hat.
 
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Zum Glück engagieren sich so viele "blöde Arschlöcher" weiterhin aktiv im Tierschutz und distanzieren sich deutlich von penetranten Menschen, die Neulinge mit solchen Statements 10m gegen den Wind von Tierheimen vertreiben. Diese schließen aus solchen Aussagen leider oft, dass "Tierschützer einen Knall haben und unfreundlich sind". Genau das wird hier propagiert.
Schwarz-weiß denken der feinsten Art. Wobei mich das bei diesem Blog nicht wundert.

Grüße
 
Ja ich verstehe deine Sicht schon irgendwie, Keyla.
Allerdings vertrete ich da einfach eine andere Meinung.

In meinen Augen hat die gezielte Zucht von Tieren schon seine Daseinsberechtigung, aber nicht so wie sie über die letzten Jahrzehnte betrieben wurde, sondern verantwortungsvolle, im Sinne des Tieres, nicht im Sinne des Menschen.

Aber dann bin ich wieder ein wenig kontrovers: Wenn ich bestimmen könnte, wie es zukünftig in der Tierwelt aussehen soll, verzichte ich zum Wohle der Gesundheit dieser Lebewesen lieber auf die optische Vielfalt der wild Vermehrten.

Ich lese das häufiger: "Ich maaaag Lastramis, weil sie jedes Mal anders aussehen können. Da könnte alles drin stecken."

Leute die das sagen sind für mich nicht besser als die Leute, die ganz dringend einen plattgesichtigen Perser oder eine Katze ohne Schwanz usw haben wollen, egal ob gesund, gut aufgewachsen oder nicht.

Keine Frage: Lastramis sind toll :pink-heart: (vor allem die ganz schwarzen *sfz* 🙂) Aber zum Wohle der Tierart Felis silvestris catus würde es sie, wenn es nach mir ginge, bald nicht mehr geben.

Lieber eine Hand voll gesunde Rassen, als Katzen-Vielfalt, wild vermehrt, die diese Tiere es meiner Meinung nach eben nicht besser wissen, sonst gäbs in den Streuner Kolonien keine Seuchen, keine Leukose, keinen Schnupfen. Katzen gehören zu den Tieren, die sich auch unter widrigsten Bedingungen fortpflanzen, trotz Hunger, trotz unsicherer Umgebung usw.

Das verstehe ich nicht: Zum Wohle der Tierart Felis silvestris catus (Hauskatze) sollte es die Lastrami (auch Hauskatze) am besten bald nicht mehr geben?

Ich finde es viel sinnvoller, die unkontrollierte Vermehrung der Streuner durch flächendeckende Kastrationsaktionen einzudämmen! Das Aussetzen von Haustieren müsste außerdem viel härter bestraft werden!
 
@bluemoon: hab ich auch nicht böse empfunden. Sondern bin eigentlich deiner Meinung und hab mich trotzdem dabei erwischt wie ich von "aussuchen" gesprochen habe *G*
 

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