Ich persönlich kann nur sagen, ich mag die Vielfalt der Katzen sehr gerne
🙂 Wenn ich an "Katzen" denke, habe ich nicht nur eine Lastrami vor Augen... ich hab genauso eine Siam vor Augen, eine Perserkatze, einen Abessinier, eine Birma, eine Waldkatze usw. (Und ja, typische Qualzuchten brauch ich auch nicht, nur leider gibts kein Gesetz, dass sowas verbietet
und durchsetzt).
Auch wenn mir davon nicht alle Rassen gefallen (optisch und / oder charakterlich, also vom Temperament), so finde ich es doch schön und auch wichtig, dass es sie gibt.
Ich selbst habe und hatte zwar bisher nur Katzen aus dem Tierschutz, aber ich kann mir genauso gut vorstellen, Katzen aus einer seriösen Zucht zu holen. Ich wurde nur einfach im Tierschutz immer schneller fündig, da es eben nur wenig Züchter gibt, wo mir alles zusagt. Aber sollte es sich mal ergeben, dass ich mich in eine passende Katze vom Züchter verliebe, warum nicht?
Dass generell bei Zucht etwas anders laufen sollte als heute sehe ich auch so. Viel mehr Vorgaben und viel mehr Kontrollen, bspw. die Vorgabe, Liebhabertiere nur kastriert abzugeben. Damit dürfte man Einiges an Rassemix-Vermehrerei schonmal verhindern können. Genauso muss es solche Vorgaben aber auch im Tierschutz geben, Katzen nur kastriert abzugeben.
Noch ein paar Worte zu den Rassen:
Die Argumentation hat nur leider den großen Fehler dass all diese unterschiedlichen Rassen eben NICHT natürlich sind - sie wurden von Züchtern erst "erschaffen". Ob das sinnvoll ist oder nicht darf man ruhig hinterfragen, dass es überhaupt sowas wie Rassekatzen gibt ist dem menschlichen Egoismus geschuldet der meint er müsse den Tieren eine bestimmte Form aufzwingen nur weil sie ihm gut gefällt.
Nun, viele Rassen sind schon natürlich und wurden einfach, weil sie optisch gefielen, weitergezüchtet. Da fallen sehr viele orientalische Rassen drunter wie z. B. die Siam (heute Thai), die Korat, die Burma, die Abessinier, aber auch die 3 Waldkatzenrassen (Maine Coon, Norweger, Sibirier), Türkisch Angora und Türkisch Van und sicher auch noch einige andere.
Tja, wer etwas "besonderes" will, muss das halt auch bezahlen. Das ist nicht nur bei Autos, Kunst und Klamotten so sondern halt auch beim Statussymbol Rassekatze. Ich wage zu behaupten dass sich weniger Leute für Rassekatzen interessieren würden, wenn die genauso "billig" zu haben wären wie Bauernhofkatzen.
Zum zweiten Satz: Nein, das denke ich nicht, eher im Gegenteil. Ich denke, Leute kaufen sich Rassekatzen vorwiegend nach dem persönlichen optischen Geschmack (und daran ist für mich auch nichts verwerflich), es wird also immer Leute geben, die unbedingt Langhaarkatzen wollen, unbedingt Blaue Katzen oder was auch immer.
Was heisst überhaupt "erhalten" bei so kurzen Zuchtzeiten wie bei den meisten Katzenrassen? Ich würde auch gerne die Siams alten Schlags erhalten wie die, mit denen ich 6 Jahre zusammengelebt habe. Warum erhält die eigentlich kaum jemand? Ach so, ja... die sind ja nicht mehr Mode...
Die Siams des alten Schlags werden doch erhalten, heute nur unter dem Namen Thai (über die Neu-Namensvergabe kann man natürlich streiten).
Man verzeihe mir den Sarkasmus, aber ich sehe da über meine persönlichen Jahrzehnte und Katzenbegegnungen hinweg eigentlich vor allem dass es da einen ständigen Wandel gibt.
Die Siam sind nur ein Beispiel. Neulich hatten wir's doch mal von Kartäusern - in den 90ern wurden auch blaue Briten ganz offiziell als Kartäuser bezeichnet, da habe ich sogar mal persönlich eine Zucht kennengelernt (die bei der ein Freund sein Katerle gekauft hat). Nebelung finde ich ja ganz toll - aber das ist 'ne ganz ganz junge Rasse (aus was wurden die nochmal "gebastelt"?). Und Bengalen? Wie lang gibt's die schon? Muss man so eine Zucht wirklich erhalten?
Die echten Kartäuser, also Chartreux, gibts weiterhin, vorallem in Frankreich. In DE glaube nicht.
Blaue Briten gibts sowieso weiterhin.
Nebelung ist zwar "jung" bezüglich ihrer Anerkennung, aber geben tut es diese Katzen schon viel länger und sie wurden auch nicht zusammen gebastelt. Sie sind Russen mit langem Fell, sprich sie fielen schon seit Jahrzehnten in Russisch Blau Zuchten, da nunmal einige Gründertiere der RB das Langhaargen trugen (rezessiv). Von den damaligen Züchtern waren sie nicht gewollt, da so keine RB aussehen sollte. Irgendwer fand diese Katzen aber toll und hat sie dann eben gezielt weiter gezüchtet.
Bengalen, ja die sind tatsächlich zusammengebastelt
😉 Ob man das gut findet oder nicht, unterstützt oder nicht, bleibt einem ja selbst überlassen.
Der Unterschied liegt für mich da vor allem in der Katzengesundheit. Ist nicht "Weißzucht" in Deutschland sogar verboten? Trotzdem gibt's das immer wieder weil die Leute sich nicht informieren.
Nein, die Weißzucht ist nicht allgemein verboten in DE, nur in einigen Bundesländern. Es gibt aber Auflagen, nämlich dass man eine weiße Katze nur mit einer nicht-weißen verpaaren darf. Man darf auch keine Katze mit Weißscheckung als Partner einsetzen. Das wars aber meines Wissens nach auch schon.
Und ja, aktuell gibts kein Zuchtverfahren, was das Risiko der Taubheit bei der Zucht von weißen Katzen auf das nicht-weißer Katzen senkt.