Unglaubliche Geschichten
Hallo an Alle,
nun haben wir den Augenarzttermin hinter uns gebracht und dieser war voller Überraschungen. Es begann damit, daß ich vor der geschlossenen Praxistüre stand, hinter der alles dunkel war und an der ein Zettel hing, man habe Urlaub. Per Handy rief ich in der nicht mehr vorhandenen Praxis an, wo man mir mitteilte, man sei umgezogen. Aha, vielen Dank, daß mir das auch mal mitgeteilt wird - ich hatte einen Termin!!! Zudem kenne ich mich in dieser Gegend restlos gar nicht aus.
Mit Durchfallkater durch die Lande gefahren, Praxis gefunden und da nun der Termin verpasst war, noch eine gute Viertelstunde gewartet, schweißgebadet, da es ja jederzeit so weit sein könnte, daß mein Süßer in seiner Box einfach mal muss. Endlich waren wir dran und es war nicht der mir bekannte Arzt da, sondern seine Kollegin. Diese las im PC die "Patientenakte" durch und fragte mich irritiert, was man denn eigentlich für mich tun könne. Ich antwortete, ebenso irritiert, der Augendruck müsse regelmäßig gemessen werden, um eventuelle Schmerzen festzustellen, fügte aber gleich hinzu, daß dies wohl mein letzter Termin sei, weil ich diese Strecke und diesen Streß meinem Kater nicht mehr antun könne.
Weiterhin irritiert wurde also der Augendruck gemessen, die Augen angesehen und ich erhielt den Kommentar, es sei alles bestens, an den Augen sei nichts Böses mehr festzustellen, bis auf ein wenig Blut. Ein wenig sarkastisch entgegnete ich: "Na ja, bis auf den Tumor eben..." und die Tierärztin fragte, nun noch irritierter:"Welcher Tumor?".
Der langen Rede kurzer Sinn: Es stellte sich heraus, daß der Herr Kollege rein gar nichts von seinem angenommenen Tumor in die Patientenakte geschrieben hat. Es stellte sich weiterhin heraus, daß ein Tumor im Auge sichtbar wäre - nach näherer, nochmaliger Untersuchung stellte sich weiterhin heraus, daß es gar keinen Tumor gibt. Ebenso stellte sich weiter heraus, daß das verabreichte Medikament gegen den Bluthochdruck (ist inzwischen abgesetzt, da es den Kater noch taumeliger machte) das völlig falsche war.
Das Fazit: ich bin betrogen worden. Über die Folgen darf ich schon gar nicht nachdenken, denn der Tierarzt wollte mich vor ein paar Monaten überreden, das Auge amputieren zu lassen. Das habe ich abgelehnt, denn zum Einen kann jede Narkose für den Kleinen tödlich enden, zum anderen gewöhnen sich Katzen bekanntlich zwar sehr schnell an den Verlust eines Auges, aber diese Schmerzen noch in diesem Alter?! Und zum Dritten: man stelle sich das vor... er hätte tatsächlich dem Tier das Auge herausgenommen, wenn ich mich einverstanden erklärt hätte. Man stelle sich vor, dies hätte er auch mit einem jungen Tier gemacht, wo es das Risiko noch ohne weiteres wert gewesen wäre.
Ich bin entsetzt und fasse es nicht. Daß einige schwarze Schafe unter den Tierärzten ihr Geld mit überflüssigen Behandlungen machen, ist bekannt. Daß aber Tiere unnötig gequält werden, nicht zu reden von meinem Schock, als ich diese Diagnose hörte, ist mir absolut unbegreiflich.
Sicher bin ich mir, daß ich den Namen dieses Tierarztes hier nicht nennen darf, wer ihn aber haben möchte, kann ihn gerne von mir per PN (geht das hier überhaupt? Weiß ich noch gar nicht...) bekommen. Standort ist NRW.
Wir erholen uns gerade. Mein Süßer hat ausreichend gemauzt und schläft jetzt selig sowie vollgefuttert. Morgen werde ich meine Tierärztin anrufen und ihr erstens mein Erlebnis berichten, zweitens eine Kotuntersuchung in Auftrag geben und drittens mal nachfragen, ob sie auch den Blutdruck meines Katers messen kann - die Ärztin heute sagte mir nämlich, daß man dies durchaus ohne Narkose machen kann, nur fehlte mir leider durchfalltechnisch die Zeit, da ich darauf noch hätte weiter warten müssen.
Einen schönen Abend allen hier - ich trink mir jetzt einen!!!