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ferufe
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 31. Dezember 2016
- Beiträge
- 4.098
Hallo,Das ist bei uns so etwas wie eine Ausschluss- oder Wahrscheinlichkeitsdiagnose.
Oder Diagnose nach Datenlage.
Meine TÄ ist seit Mo im Urlaub, am Freitag habe ich erfahren, was das Labor meint, und in der Klinik war ich erst gestern.
Die Haus-TÄ war sich unsicher, ob FIV-Schub ober Lymphom und gab die Frage ab an ihr vet. Labor weiter.
Nach Sichtung aller Befunde, blieb für das Labor Lymphom übrig.
Ich muss mich konzentrieren, um nicht wieder zu weinen.
Ja, er ist nicht alt.
Die Ärztin in der Klinik ist erfahrener und hat FIV sofort ausgeschlossen, weil Fieber fehlt, und weil das Blutbild gut ist, weil er einen okayen Eindruck macht. Fell usw.
Und weil er momentan gut frisst. Vor allem weil er nie Fieber hatte.
Eine Entzündung schließt sie aus, weil Convenia hätte greifen müssen.
Sie erklärte, dass nicht bei jeder Entzündung Entzündungszeichen im Blut zu finden sind, dass es aber un-wahrscheinlich ist, dass trotz AB die Lymphknoten an den Beinen geschwollen bleiben und zusätzlich an einer ganz anderen Stelle, nämlich am Hals, anschschwellen.
Die Leber ist weiterhin tastbar.
Dazu kommt, dass es ungewöhnlich ist, dass ausgerechnet die LK in den Beinen zuerst anschwellen, ohne Entzündung, Biss an dieser Stelle etc.
Außerdem sitzt er seit letzter Woche seltsam auf der Hüfte.
Wenn Tiere auf einer Seite sitzen und das neu auftritt, haben sie in dem Bereich meist Schmerzen, so erklärte sie.
Es ist möglich, so sagte sie, dass ein Tumor im Beckenbereich diese Schmerzen verursacht.
Eine Spondylose oder Athrose könnte durch Röntgen ausgeschlossen werden, aber sie hat Bewegungen gemacht, die er mitmacht , was nicht für Spondylose/Athrose spricht.
Ich weiß nicht, ob Du in diesem Faden mitgelesen hast.
Ich weiß, dass hier ständig von 'möglich', sehr wahrscheinlich ', total ungewöhnlich ' gesprochen wird.
In der Summe all seiner Symptome ergibt etwas anderes keinen Sinn.
Die Ärztin hat aufgezählt, was die Klinik noch so kann. CT, MRT, Feinnadelbiopsie,...
Bei ihm ist keine Diagnostik möglich, weil er die Narkose wahrscheinlich nicht überleben würde.
Auch die Biopsie nicht.
Er war gestern ungewöhnlich wehrhaft.
Er mochte die Ärztin nicht.
Und wenn Wilhelm etwas nicht will, dann will er es nicht.
Das muss für mich in Ordnung sein.
ICH habe alles ausgeschlossen.
Er hat keine Toxoplasmen, er hat, wie soll ich sagen? Er hat ...nichts!
(Außer dramatischer Atemnot, neurologischer Auffälligkeiten.)
Ich wünschte so sehr, es wäre anders.
Das Ganze ist begleitet nicht nur von großer Trauer und Angst, sondern auch von einem ungeheuerlichen Schuldgefühl.
Ich bin sehr hart mit mir ins Gericht gegangen.
Ich verstehe jeden, der für Wohnungshaltung ist.
Für uns ist es nicht realisierbar.
Streuner brauchen die Freiheit.
Hier hat er sein Zuhause gefunden.
Hier schläft er im Bett.
Und ich weiß, dass ich nichts unversucht gelassen habe,um ihm zu helfen.
Zu Deiner nächsten Frage:
Eine Behandlung gibt es nicht. Außer Chemotherapie vermutlich.
Aber eine Chemo ist in unserer Praxis nicht möglich und die Klinik ist 45 Minuten entfernt.
Bei all meinen Überlegungen spielen finanzielle Gründe keinerlei Rolle.
Bloß werde ich Wilhelm nicht umbringen, um totale Gewissheit zu haben, und ich werde ihn nicht bis ins Letzte stressen durch die Arztbesuche.
Es gibt dendritische Zelltherapie, die bei ihm wg.FIV nicht möglich ist.
Kortison würde sein System zum Einsturz bringen.
Ich hatte ein bisschen auf Kortison gesetzt, eigentlich.
Du liebe Güte, jetzt kommen die Tränen doch.
Und ich weiß gar nicht, ob Du bis hierhin gelesen hast.
Aber es tut gut, das mal runterzuschreiben.
Ich weine sehr viel.
Die Tage sind sehr intensiv.
Ich habe längst damit angefangen, Fotos und Videos zu machen.
Für später.
Er braucht eine Hilfe, um seine Hängematte zu erreichen.
Er kann nicht mehr sicher auf den Kratzbaum springen.
Er braucht maximale Schmerzfreiheit.
Das sind Dinge, die ich für ihn tun kann. Und ihm sagen, wie sehr er unser Leben bereichert.
Und wie wertvoll er für uns ist.
Ich weiß, dass es viele gibt, die anders handeln würden, die noch mehr tun würden, die mehr zweifeln würden.
Und die meinen, ich gebe nun auf.
Das ist okay!
Doch so ist es nicht.
Ich werde mir den Befund schriftlich geben lassen, sobald die TÄ aus dem Urlaub zurück ist.
Dieser Befund und auch der der Klinik wird keinen Unterschied machen. Er liegt gerade in meinem Arm und atmet laut, mit geöffnetem Maul.
Ich muss auch an uns als Familie denken.
Meine Kraft ist endlich. Ich habe tage- und nächtelang durchgegoogelt.
Akzeptanz ist sehr schwer.
Danke, dass Du mir die Gelegenheit gegeben hast, das hier runterzuschreiben.
Das meine ich ganz ehrlich.
es tut immer gut einfach mal alles loszuwerden und ich habe jetzt alles nachgelesen.
Im April hattest du von einem Schall geschrieben in der die Milz als "mottenzerfressen" beschrieben wurde. Darunter findet man einiges und ich habe etwas zu Hunden herausgesucht - leider ist dies sehr unerfreulich: https://sci-hub.se/downloads/2020-09-02/e7/eberhardt2015.pdf
Mit FIV hat dies recht wenig zu tun auch wenn sie mal so aussehen könnte weil FIVer eher zu Tumoren neigen. Dann ist die Zeichnung aber nicht durch FIV sondern durch eine Tumorerkrankung.
Atemnot tritt auch bei einer Anämie auf weil zu wenig Sauerstoff transportiert wird. Ein aktuelles Blutbild ist nicht vorhanden , bei Milzbeteiligung kann schnell eine Anämie auftreten. Es könnte dafür eine Erklärung sein. Aber leider auch wieder nur eine Vermutung die jedoch gut passen würde.
Ich kann dir nicht sagen ob ein Tumor vorliegt, neben der Milz war die Leber gezeichnet in deiner Berichtsaufstellung - unwahrscheinlich ist es also nicht, unabhägig vom Alter.
Sorry, ich will nicht nochmehr Unruhe bei dir stiften, aber das "mottenzerfressende" Aussehen der Milz hat mich bewogen einiges nachzulesen.
VG