Lady_Rowena hat gesagt.:
(1)Also kranke oder schwächelnde Katzen nachimpfen zu lassen, da verstehe ich die Bedenken... (2)aber gerade zur Vorsorge sollte man sich mEn nicht auf eine einmalige Grundimmunisierung verlassen...
Diese Logik ist in sich nicht schlüssig
Ich hab dafür mal eben in (1) und (2) unterteilt.
Die Sache ist doch die, dass impfen einen Kontakt mit dem Erreger in abgeschwächter Form darstellt. Wenn man also eine gesunde Katze hat, ist der Kontakt einerseits nicht schädlich (die Katze ist ja gesund und hat wohl ein intaktes Immunsystem), andererseits kann das Tier so die Gedächtniszellen (also spezifische Immunantwort) bilden, die im Falle eines
erneuten Kontakts mit einer schnelleren und spezifischen Immunantwort reagieren können. Die Problematik ist aber, dass auch die Gedächtniszellen schließlich nur Zellen sind, die nachgebildet werden. Die Anzahl dieser Zellen (jetzt für einen Erreger) nehmen aber im Laufe der Zeit ab, d.h. es könnte irgendwann eine unzureichende Anzahl Gedächtniszellen (für Erreger XY) vorhanden sein, sodass die entsprechende Krankheit (eben ausgelöst durch Erreger XY) einen deutlich härteren Verlauf nehmen würde.
Das ist das, was ich bei Punkt (2) meinte.
Kranke Tiere sind aber (zumindest in dem einen spezifischen Teil) immunschwach/schwächer- würde man dann in dem Fall (nach)impfen lassen, wäre das Immunsystem (unnötig) mit einem zusätzlichen "Fall" konfrontiert. Es würde also, um es salopp auszurücken, an "mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen" müssen, was die Stärke der Immunantwort und damit auch die Effektivität zum Bekämpfen (oder eben Neubilden der Antikörper) der Erreger herabsetzt. Das ist mein Punkt (1).
Ist das ausführlichere jetzt besser nachzuvollziehen?
🙂
Lady_Rowena hat gesagt.:
Je mehr Leute leider auch glauben, dass Impfen nicht (mehr) nötig sei, desto schlimmer können sich eventuelle Krankeiten manifestieren oder auch ausbreiten.
Impfen ist keine Glaubensfrage.
Es geht hier ja weniger um Glauben im Allgemeinen, sondern mehr darum, dass manche Leute eben nicht (mehr) impfen lassen, weil sie
denken dass das alles eh nicht nötig sei.
Oder was meintest du damit?
Der Beweis steht aus, ob ohne weniger Impfen tatsächlich schlimme Krankheiten mehr ausbreiten, als es jetzt der Fall ist.
Aus dem Stegreif habe ich jetzt auch keine wissenschaftliche Abhandlungen, die das versucht zu beweisen. Aber da wird in den letzten Jahrzehnten einiges an Erkenntnis dazugekommen sein, angefangen mit Pasteur/Koch. Mit denen begann u.a. schließlich auch die "Impfgeschichte".
Ich vermute eher, daß alle Viren, die jetzt per Impfen so heftig bekämpft werden, allein durch diese Maßnahmen wesentlich schneller zur Mutation gebracht werden.
Mir fällt immer wieder dazu die Lage zu Bakterien ein, die mehr und mehr resistent werden, und ganz gefährliche neue Stämme (multiresistent) jetzt gefürchtet werden.
Kann man das als Vergleich gelten lassen?
Das Impfen bewirkt ja nur, dass der Körper schon Kontakt mit diesem Erreger (meinetwegen auch Virus
😉 ) hatte und daher körpereigene Antikörper bildet. Das Bilden von Antikörpern kann aber ja schwerlich eine erhöhte Mutationsrate auslösen...
Um es statistisch auszudrücken: Natürlich gibt es mehr Fälle von Mutationen (bei gleicher Wahrscheinlichkeit des Auftretens), wenn es absolut gesehen mehr Fälle/Auftreten des bestimmten Erregers/Viruses gibt.
Aber diese mutierten Formen sind (abgesehen davon, dass nicht alle Mutationen überlebensfähig sind
😉 ) ja immernoch nach dem Mutieren im Körper des Wirts. Dass dieser (z.B.) eine mutierte Virus (-nicht Virusart, -stamm, sondern ein einzelner Vertreter) jetzt aber weitergegeben wird, dafür ist die Wahrscheinlichkeit wiederum sehr gering.
🙂
Das Problem, bzw. der Unterschied bei Viren und Bakterien ist ja die Beschaffenheit. Viren sind ja
prinzipiell nicht mit Antibiotikum therapierbar. Man versucht aber oft irgendwelche Krankheiten (z.T. auch viral bedingte) erstmal mit Antibiotikum in den Griff zu bekommen, ohne zu testen, um was für einen Erreger (/welche Erregerart) es sich handelt.
Daher kann, bzw. kommt es oft genug vor, dass bei Viruserkrankungen ein Antibiotikum gegeben wird. Das kann aber ja nicht helfen, einerseits, kann aber andererseits erhebliche Nachteile mit sich bringen.
Z.B. dass Bakterienstämme (nehmen wir jetzt mal nicht die gutartigen, die der Organismus benötigt) eine geringe Dosis eines Antibiotikums (eine
zu geringe) abbekommen, das in höherer Dosis gegen diese (schädigenden) Bakterien sogar wirksam wär, aber nun durch die zu schwache Konzentration nicht alle Bakterien abtötet. Die, die nämlich nicht abgetötet wurden, sind die (zufällig) mutierten, die sich ab da an
munter weitervermehren. Somit "züchtet" man sich also resistente Keime, resistent gegen ein Antibiotikum, das
eigentlich wirksam wäre- hätte man es in der richtigen Dosierung (also bakteriozid) angewandt.
Das ist das Problem der Resistenzen (und natürlich auch genauso weiterzuführen auf multiresistente Keime).
Das hat also nicht wirklich was mit dem Impfen zu tun
🙂
LG