Wie rechtfertigen wir, Fleisch zu verfüttern?

  • Themenstarter Themenstarter Hagebutti
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    ernährung trocken und nassfutter ernähung tierquälerei tierschutz
Kommt natürlich darauf an wie sie ihre Einstellung transportieren.
Oder oft auch überhaupt nicht. Allein die Information “ich ernähre mich vegetarisch/vegan” (die sonst nicht weiter ausgeführt wird, weil oft erst auf Nachfrage), bringt manche Leute schon auf die Palme.
 
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Ich muß ehrlich gestehen ich habe gefühlt die Hälfte der Beiträge nicht gelesen.
Ich kann mir jetzt auch kein Urteil erlauben.
Ich habe das mit dem Transportieren eher pauschal gemeint, da ich schon
Leute kenne, die sich da missionarisch ereifern. Und in meinen Augen nicht ganz Unrecht haben.
 
Also in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es einige Veganer. Von denen hat noch keiner versucht mich zu bekehren oder mit mir eine Grundsatzdiskussion zu führen. Wenn die zu uns kommen gibt´s was veganes oder wenn die + Nichtveganer kommen eine vegane Variante. Wenn wir zu denen kommen, kochen sie natürlich vegan. Davon muss ich als Nichtveganer nicht sterben und vor Gemüse hab ich mich noch nie geekelt. Allerdings verzichte ich dankend auf Tofu und so nen Kram - das find ich wirklich grausig.
 
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Wir hatten im TH mal ein ganz liebes Mädel, FÖJ, die war Veganerin. Wir haben uns bestens verstanden, obwohl ich halt dann und wann Fleisch esse, und wenn wir schon beim Wort Transportieren sind, es ist kein argentinisches Rindfleisch. Ich esse auch Käse für mein Leben gern. Allerdings hab ich auch immer mehrere vegetarische Tage in der Woche. Vollvegan? Neee, da komme ich nicht hin.

Um noch mal auf meine Kindheit zu sprechen zu kommen, ich fand, es war eine sehr interessante Erfahrung, die damalige dörfliche Landwirtschaft kennengelernt zu haben, man lernt somit Tiere und Lebensmittel sehr zu schätzen.
 
Die Frage war auch eher an alle gerichtet 😊
Ich kenne diese Reaktionen nur zu gut. Als meine Mutter meinen sich pflanzlich ernährenden Mann kennengelernt hat, hat sie ihm in der ersten Zeit den Handschlag verweigert und wollte nicht mit ihm an einem Tisch sitzen. Sie wolle sich nicht als Tiermörder beschimpfen lassen. Veganer seien eine Sekte und würden sich manipulierbare "Opfer" auf ihre Seite ziehen. Kein einziges Mal hat sie mit ihm über seine Beweggründe gesprochen, kein Wort hat er ihr gegenüber ungefragt über seine Ernährung verloren.

Heute ist das zum Glück alles entspannter.
 
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Okay @Rickie , verstehe.
Dass Du Dich für den Katzentierschutz so sehr einsetzt ehrt Dich. Das meine ich ernst und ich ziehe meinen Hut.

Jetzt kommt eine etwas provokative Frage weil ich glaube, dass Du damit umgehen kannst.
Wie sieht es denn bei Dir mit dem Tierschutz aus, über den "Katzentellerand" hinaus betrachtet?
Wie stehst Du zur Massentierhaltung, zur Qualhaltung?
Welchen Stellenwert haben Kühe, Schweine, Hühner in Deinem tierlieben Herzen?

Das interessiert mich sehr.

@All: Würdet ihr auch Fleisch essen, wenn ihr das Tier selbst töten müsstet und wenn ja, welches Tier würde dann noch in Frage kommen?
Ich habe mir die Frage beantwortet und bei mir würde dann wohl noch maximal ein Fisch auf dem Teller landen.
Weil? Ja, weil mir der Bezug zum Fisch fehlt, ich keine emotionale Bindung zu ihm habe, oder aufbauen kann.
Würde ich aber beispielsweise vor einem Rind stehen, wäre ich niemals in der Lage, den Bolzen anzusetzen.


Liebe Grüße
Melanie

Ich selbst könnte kein Tier töten und müsste dann tatsächlich komplett auf Fleisch verzichten. Käfer, Spinnen etc. werden von mir lebend vor die Türe gesetzt. Zu ihnen habe ich auch keinen Bezug, aber es sind Lebewesen. Auch Fische tun mir leid, wenn sie in den Netzen und an der Angel zappeln. Ich muss auch schon wegsehen, wenn in Tierdokus schwache Tiere gehetzt und dann verspeist werden. Ich finde, die Natur hat schon gruselige Seiten. Ständig auf der Hut vor Fressfeinden sein müssen. Als vollkommen ok und das ist halt die Natur, kann ich das nicht ansehen. Im Gegensatz dazu darf uns Menschen keine Biene, Wespe, kein Wolf oder Bär zu Nahe kommen, das geht dann für einige gar nicht und der Aufschrei ist groß.

Was den Konsum betrifft,
sehe ich es auch so, dass der Mensch sehr gut im Verdrängen ist. Würde auf jeder Wurstpackung ein Foto der geschlachteten liebenswerten Kuh aufgedruckt, am besten noch mit Namen versehen und ein Schild aufgestellt, mit dem Hinweis, wie sehr diese Tiere leiden mussten, sähe es schon anders aus.

Fleisch esse ich selten. Wurst öfters mal, möchte aber auch das in Zukunft noch mehr reduzieren, am besten ganz einzustellen. Ich versuche zumindest hier beim örtlichen Metzger einzukaufen. Das Fleisch kommt von den umliegenden Bauernhöfen und es werden wenigstens keine lebenden Tiere durch die Weltgeschichte gekarrt.

Bleibt für mich noch das schlechte Gewissen mit dem Katzenfutter.
 
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Rickie ich gebe dir uneingeschränkt recht was die Vermehrung unserer Haustiere betrifft.
Je mehr Tiere zur Welt kommen desto mehr Fleisch wird für die Carnivoren gebraucht.
Ein Vermehrerstopp hat ja auch indirekt mit der Eindämmung der Massentierhaltung zu tun.
Es gab noch nie so viele Heimtierhalter wie in der jetzigen Zeit.
 
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Vielleicht ist es das eigene schlechte Gewissen?
Es sterben nun mal Tiere für uns Fleischesser.
Hauptursache für den Klimawandel ist es auch noch.

Und vielleicht wird die bloße Existenz eines Veganers dann als bedrohlich angesehen, weil sie zeigen dass es auch anders geht, wenn man denn will.

Da wären wir auch wieder bei der schon angesprochenen Verdrängung.

(Ich nehme jetzt einfach mal an, dass deine Mutter ihre Erfahrungen nicht auf die Internetveganer bezieht).
 
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Die Tierfutterbranche boomt, da reißen sich auch große Konzerne wie Nestle darum
und fahren satte Gewinne ein.
 
Die Tierfutterbranche boomt, da reißen sich auch große Konzerne wie Nestle darum
und fahren satte Gewinne ein.
Und das sind auch die, die keine Skrupel haben, wenn es um Brandrodung im Amazonasgebiet geht, weil in D ja Raps statt Viehfutter angebaut werden muß. Und das Soja wird dann um die halbe Welt gekarrt. 🙁
 
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Das liegt aber hauptsächlich am menschlichen Fleischkonsum.
 
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Das liegt aber hauptsächlich am menschlichen Fleischkonsum.
In meinen Augen nicht unbedingt ausschließlich, das habe ich weiter oben auch schon mal dargelegt.
Früher wurde in D kein Soja importiert, da waren, wie ich es aus DDR-Zeiten in Erinnerung habe, Ackerbau und Viehzucht aneinander gekoppelt.
Jetzt ist alles mit Raps zur Energiegewinnung zugestopft und dafür wird Soja für die Tiere importiert.
Warum muß ein so kleines Land wie D mit dem Schweinefleischexport an einer der 3 ersten Stellen stehen? Es wird immer behauptet, die Deutschen essen zu viel Fleisch, darum ist die Tierhaltung so miserabel. Klar, essen wir zu viel Fleisch, aber es sollte nicht in diesem wahnwitzigen Umfang exportiert werden, gerade Schwein, das sehr umweltbelastend ist.
 
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In meinen Augen nicht unbedingt ausschließlich, das habe ich weiter oben auch schon mal dargelegt.
Früher wurde in D kein Soja importiert, da waren, wie ich es aus DDR-Zeiten in Erinnerung habe, Ackerbau und Viehzucht aneinander gekoppelt.
Jetzt ist alles mit Raps zur Energiegewinnung zugestopft und dafür wird Soja für die Tiere importiert.
Warum muß ein so kleines Land wie D mit dem Schweinefleischexport an einer der 3 ersten Stellen stehen? Es wird immer behauptet, die Deutschen essen zu viel Fleisch, darum ist die Tierhaltung so miserabel. Klar, essen wir zu viel Fleisch, aber es sollte nicht in diesem wahnwitzigen Umfang exportiert werden, gerade Schwein, das sehr umweltbelastend ist.
Wenn es lukrativer wäre, Viehfutter anzubauen statt Raps, würden die Landwirte Viehfutter anbauen. Machen sie aber nicht weil sie ihr Fleisch möglichst billig produzieren (müssen) und das Soja aus sonstwoher einfach billiger ist als selbst angebautes Futter. Billig produzieren müssen sie, weil Fleisch kein Geld mehr wert ist <- weil der Konsument es inzwischen gewohnt ist sein Schnitzel für 99ct zu kaufen. Und offensichtlich lohnt sich der Export von Schweinefleisch, sonst würde man es nicht machen.
Meiner Meinung nach ist der einzige Weg aus dieser Misere, die politischen Stellschrauben anzuziehen. Das Tierschutzgesetz muss auch für Nutztiere gelten und auch eingefordert werden. Wer sich nicht dran hält, muss mit drakonischen Strafen rechnen. Ja, dann kann man nicht mehr so billig produzieren und dann wird der ein oder andere, dessen Geschäft auf Tierquälerei und Sklaverei (Billigarbeitskräfte/Subunternehmen/umgehen von Arbeitnehmerrechten) aufgebaut ist, pleite gehen. Das tut mir nicht leid.
Ja, dann werden die Preise für Fleisch steigen und die AfD und Konsorten werden heulend dastehen und arme Menschen bemitleiden, die sich jetzt nur noch Sonntags Fleisch leisten können. Das tut mir auch nicht leid, Fleisch ist nicht Trinkwasser.
 
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Ich glaube nicht, dass man Zustände in der DDR mit denen in der „freien Welt“ vergleichen kann. Da lief ja einiges anders ab, was man nicht aus den Brüderstaaten kriegen konnte gab es halt nicht, weil keine freie Wirtschaft wie im kapitalistischen Rest der Welt.
Jetzt greift (fast) überall die Globalisierung.

Und auch die Schweine werden für den menschlichen Verzehr erzeugt.
Der überwiegende Teil des Fleisches wird für den Menschen erzeugt.

Aber die Globalisierung werden wir erstmal nicht stoppen können.
Wir profitieren ja auch davon, niemand möchte die Preise zahlen, die unsere Konsumgüter kosten würden, wenn sie hier produziert würden. (Ich verallgemeiner der Einfachheit halber). Und damit auch wieder bei der Geiz ist geil Mentalität. Und der Verantwortung der Konsumenten.

Aber auch da tut sich ja was. Immer mehr bieten regionale Produkte an, weil der Konsument das verlangt. Das gesteigerte Bewusstsein des Verbrauchers ändert ja auch den Markt.
 
Warum muß ein so kleines Land wie D mit dem Schweinefleischexport an einer der 3 ersten Stellen stehen? Es wird immer behauptet, die Deutschen essen zu viel Fleisch, darum ist die Tierhaltung so miserabel. Klar, essen wir zu viel Fleisch, aber es sollte nicht in diesem wahnwitzigen Umfang exportiert werden, gerade Schwein, das sehr umweltbelastend ist.

Das hat viel mit den bilateralen Verträgen zu tun die die ex - und importierenden Ländern miteinander
abschließen. Im Gegenzug kauft man Waren aus chinesischer Herkunft. Auch werden die Schweinefleischausfuhren
vom Staat subventioniert, da sich die langen Transportwege sonst niemals rechnen würden.
Es sollte eine Agrarwende eingeläutet werden um diese Missstände in der Agrarpolitik endlich einmal abzustellen.
 
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Wenn es lukrativer wäre, Viehfutter anzubauen statt Raps, würden die Landwirte Viehfutter anbauen. Machen sie aber nicht weil sie ihr Fleisch möglichst billig produzieren (müssen) und das Soja aus sonstwoher einfach billiger ist als selbst angebautes Futter. Billig produzieren müssen sie, weil Fleisch kein Geld mehr wert ist <- weil der Konsument es inzwischen gewohnt ist sein Schnitzel für 99ct zu kaufen. Und offensichtlich lohnt sich der Export von Schweinefleisch, sonst würde man es nicht machen.
Meiner Meinung nach ist der einzige Weg aus dieser Misere, die politischen Stellschrauben anzuziehen. Das Tierschutzgesetz muss auch für Nutztiere gelten und auch eingefordert werden. Wer sich nicht dran hält, muss mit drakonischen Strafen rechnen. Ja, dann kann man nicht mehr so billig produzieren und dann wird der ein oder andere, dessen Geschäft auf Tierquälerei und Sklaverei (Billigarbeitskräfte/Subunternehmen/umgehen von Arbeitnehmerrechten) aufgebaut ist, pleite gehen. Das tut mir nicht leid.
Ja, dann werden die Preise für Fleisch steigen und die AfD und Konsorten werden heulend dastehen und arme Menschen bemitleiden, die sich jetzt nur noch Sonntags Fleisch leisten können. Das tut mir auch nicht leid, Fleisch ist nicht Trinkwasser.
Ganz streng interpretiert dürfte dann aber gar kein Tier getötet werden.
Ist die Lust des Menschens auf Fleisvh ein vernünftiger Grund ein Wierbeltier zu töten? Kann man darüber streiten.

Ich lehne Echtpelz 100% ab.
Aber warum ist es für mich absolut nicht ok, Nerze für Kleidung zu quälen und töten, wenn ich es für Schlachttiere ok finde, damit ich Fleisch auf dem Teller habe?
Da bewege ich mich eigentlich auch in einer Doppelmoral.
Ich brauche das Fleisch genauso wenig wie den Nerz.
Aber es fällt mir deutlich leichter auf den Nerz zu verzichten.
Und deshalb urteilen wir unterschiedlich.

Je mehr man darüber (ehrlich!) nachdenkt, je mehr kommt man in eine moralische Zwickmühle.
 
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Ich glaube nicht, dass man Zustände in der DDR mit denen in der „freien Welt“ vergleichen kann. Da lief ja einiges anders ab, was man nicht aus den Brüderstaaten kriegen konnte gab es halt nicht, weil keine freie Wirtschaft wie im kapitalistischen Rest der Welt.
Jetzt greift (fast) überall die Globalisierung.
OK, war schlecht ausgedrückt: So, wie es vor 100 Jahren war. 😉 Besser?
 
Das hat viel mit den bilateralen Verträgen zu tun die die ex - und importierenden Ländern miteinander
abschließen. Im Gegenzug kauft man Waren aus chinesischer Herkunft. Auch werden die Schweinefleischausfuhren
vom Staat subventioniert, da sich die langen Transportwege sonst niemals rechnen würden.
Es sollte eine Agrarwende eingeläutet werden um diese Missstände in der Agrarpolitik endlich einmal abzustellen.
Ja, so sieht es leider aus. 🙁
China ist, denke ich, auch einer der Hauptimporteure. Im Gegenzug zu Konsumgütern und sagenhaft vielen (Fein)-Chemiekalien.
 
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Das war aber nicht nur in der DDR so sondern auch im freien Westdeutschland. Globalisierung gab es damals einfach noch nicht in dem Mass wie heutzutage. Und auch die Industrialisierung war in den Lebensmittelbereich noch nicht so weit vorgedrungen wie heute.

Und ja: Ich würde ein Tier töten dass ich essen möchte oder muss.

Als ich mit ca. 6 Jahren meinen ersten selbstgefangenen Fisch erschlagen musste weil ich ihn essen wollte hat es mir auch keiner abgenommen. Die Ansage war: Wenn Du den Fisch essen möchtest dann musst Du ihn auch selbst töten. Sonst wirf ihn zurück in den Bach, der ist im Grunde eh noch viel zu klein.

Ich habe als Kind gelernt zwischen "Nutztier" (behandelt man gut, aber man hängt sein Herz nicht allzusehr daran) und "Haustier" (ist ein Freund, Freunde isst man nicht) zu unterscheiden. Wir hatten mal ein Schaf, dass als Haustier gedacht war. Allerdings machte es die Nutztiere (Kälber) krank mit denen es im Stall wohnte und musste deshalb geschlachtet werden. Das habe ich zB. nicht gegessen. "Irgendein" Lamm hätte ich gegessen, aber nicht Cleo.

Und ich schwöre dass so nahezu jeder Veganer oder Vegetarier seine guten Vorsätze spätestens dann aufgeben würde wenn er richtig Hunger hätte. Also wirklich richtig Hunger.
 
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