Wirklich nur eine leichte Infektion?

  • Themenstarter Themenstarter Josie&Dicker
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Hallo liebe TE,

wie du schon an den vorigen Beiträgen siehst, tummeln sich im Forum sehr verschiedene Leute mit verschiedenen Ansichten.
So haben auch Tierärzte immer einen gewissen Erfahrungsschatz vorzuweisen, auf dem basierend sie ihre Entscheidungen treffen. Aber sie haben mal Vet. med. studiert und wenn man nachhakt, sollten sie jede Medikation und Handlung erklären können (manche können es nit, weil sie keinen Draht zum Patientenbesitzer haben und schmeissen einen mit Fachwörtern zu: dann lieber genau Medigaben aufschreiben lassen auf die Rechnung, Stichworte zur Diagnose geben lassen und selber informieren.)

Was du beschreibst ist nicht eindeutig zuordenbar. Aber der Verdacht liegt nahe, da die Katze noch nicht geimpft ist, dass es eine Infektion mit einem Virus ist, der öfters mal zuschlägt und deren häufigsten "Unterarten" von einer Impfung abgedeckt werden.
Dieser sogenannte Calici-Virus kann das ""Limping Kitten Syndrome" auslösen. Die Symptome die du beschreibst klingen doch ziemlich danach.
Sollte das der Fall sein, kann sich auch deine Zweitkatze damit anstecken, die Viren sind leicht zu übertragen. Aber du selbst musst keine Angst haben. Calici-Viren sind nicht für Menschen ansteckend.

Die Diskussion hier, ob nun bei einer Virusinfektion Antibiotikum gegeben werden soll oder nicht lässt sich mit etwas nachdenken ganz von alleine beantworten.
Es stimmt, dass Antibiotika gegen Viren nichts ausrichten können. Antibiotika sind so konzipiert, dass sie Bakterien den Gar aus machen.
Es ist also richtig, dass bei einer Vireninfektion die Gabe eines AB nicht gegen die Virusinfektion hilft. Aber: Die Vireninfektion kann den Körper sehr schnell schwächen und krankheitserregende Bakterien sind praktisch überall, nur wenn das Immunsystem fit ist, macht das absolut nichts aus. Nur ein durch Vorerkrankungen schon angeschlagenes, kämpfendes Immunsystem kommt mit neuen Feinden, hier also den Bakterien nicht zurecht. Umd diese Folgeinfektionen einer vorhergehenden Virusinfektion zu vermeiden gibt man bei Tieren und auch Menschen vorsorglich Antibiotika. So werden jegliche krank machenden Bakterien, die grade anfangen wollen im Wirt Party zu feiern gleich wieder getötet.
Denn je nach Stärke der Virusinfektion, Auszehrung des Körpers und Stärke des Immunsystems kann es durch Folgeinfektionen lebensbedrohliche bis tödliche Verläufe geben. Und genau diesen Komplikationen, die dramatische Ausmasse annehmen können wirkt man entgegen, indem man auch bei Virusinfektion Antibiotika gibt.
Sehen wir es als Comic so: Das Immunsystem ist Batman... aber manchmal braucht auch er Hilfe von seinem Buttler oder von Robin. Und die sind dann quasi das Antibiotikum, die sich um die restlichen "Bösen" kümmern, während Batman an der grossen Virusfront weiterkämpft und diesen zerstört.


Ich hoffe dir damit geholfen zu haben. Alles gute für deine Schätze und gute Besserung. Ich hoffe sie erholen sich schnell wieder und können dann bald geimpft werden. Schliesslich ist eine Katzenschnupfen- oder Katzenseucheinfektion kein Pappenstiel und oft genug tödlich, sonst würde es ja keine Impfe dagegen geben.

Grüssle
neko
 
A

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Ich finde die Diagnose und die Therapie sollte dem tiermediziner überlassen werden.
Laien sollten Tierbesitzer nicht verunsichern und Diagnosen in den Raum werfen,ohne das Tier jemals in seiner kompaktheit gesehen zu haben,von der fehlenden medizinischen Ausbildung mal abgesehen.

Das nervt mich total ab!

Hier sollten die Moderation mehr eingreifen und sowas sollte auch unterbunden werden.

Da muss ich dir mal total Recht geben.

@ Zugvogel: hast du schon mal darüber nachgedacht wie viele AB-Resistenzen durch Fehler in der Humanmedizin verursacht wurden udn nicht durch die vetmed....
Und mal ehrlich...richtig eingesetzt können ABs sehr viel helfen, man muss nur wissen wie 😉
Und wie auch Pointy schon bemerkte wenn amn das Tier nicht sieht und nicht über die notwendige Ausbildung verfügt sollte man vorsichtig sein mit dem was man sagt und das den Fachleuten überlassen!

Den Rest hat neko ja nun schon erklärt 😉
 
Hallo liebe TE,

wie du schon an den vorigen Beiträgen siehst, tummeln sich im Forum sehr verschiedene Leute mit verschiedenen Ansichten.
So haben auch Tierärzte immer einen gewissen Erfahrungsschatz vorzuweisen, auf dem basierend sie ihre Entscheidungen treffen. Aber sie haben mal Vet. med. studiert und wenn man nachhakt, sollten sie jede Medikation und Handlung erklären können (manche können es nit, weil sie keinen Draht zum Patientenbesitzer haben und schmeissen einen mit Fachwörtern zu: dann lieber genau Medigaben aufschreiben lassen auf die Rechnung, Stichworte zur Diagnose geben lassen und selber informieren.)

Was du beschreibst ist nicht eindeutig zuordenbar. Aber der Verdacht liegt nahe, da die Katze noch nicht geimpft ist, dass es eine Infektion mit einem Virus ist, der öfters mal zuschlägt und deren häufigsten "Unterarten" von einer Impfung abgedeckt werden.
Dieser sogenannte Calici-Virus kann das ""Limping Kitten Syndrome" auslösen. Die Symptome die du beschreibst klingen doch ziemlich danach.
Sollte das der Fall sein, kann sich auch deine Zweitkatze damit anstecken, die Viren sind leicht zu übertragen. Aber du selbst musst keine Angst haben. Calici-Viren sind nicht für Menschen ansteckend.

Die Diskussion hier, ob nun bei einer Virusinfektion Antibiotikum gegeben werden soll oder nicht lässt sich mit etwas nachdenken ganz von alleine beantworten.
Es stimmt, dass Antibiotika gegen Viren nichts ausrichten können. Antibiotika sind so konzipiert, dass sie Bakterien den Gar aus machen.
Es ist also richtig, dass bei einer Vireninfektion die Gabe eines AB nicht gegen die Virusinfektion hilft. Aber: Die Vireninfektion kann den Körper sehr schnell schwächen und krankheitserregende Bakterien sind praktisch überall, nur wenn das Immunsystem fit ist, macht das absolut nichts aus. Nur ein durch Vorerkrankungen schon angeschlagenes, kämpfendes Immunsystem kommt mit neuen Feinden, hier also den Bakterien nicht zurecht. Umd diese Folgeinfektionen einer vorhergehenden Virusinfektion zu vermeiden gibt man bei Tieren und auch Menschen vorsorglich Antibiotika. So werden jegliche krank machenden Bakterien, die grade anfangen wollen im Wirt Party zu feiern gleich wieder getötet.
Denn je nach Stärke der Virusinfektion, Auszehrung des Körpers und Stärke des Immunsystems kann es durch Folgeinfektionen lebensbedrohliche bis tödliche Verläufe geben. Und genau diesen Komplikationen, die dramatische Ausmasse annehmen können wirkt man entgegen, indem man auch bei Virusinfektion Antibiotika gibt.
Sehen wir es als Comic so: Das Immunsystem ist Batman... aber manchmal braucht auch er Hilfe von seinem Buttler oder von Robin. Und die sind dann quasi das Antibiotikum, die sich um die restlichen "Bösen" kümmern, während Batman an der grossen Virusfront weiterkämpft und diesen zerstört.


Ich hoffe dir damit geholfen zu haben. Alles gute für deine Schätze und gute Besserung. Ich hoffe sie erholen sich schnell wieder und können dann bald geimpft werden. Schliesslich ist eine Katzenschnupfen- oder Katzenseucheinfektion kein Pappenstiel und oft genug tödlich, sonst würde es ja keine Impfe dagegen geben.

Grüssle
neko

Ich danke dir 🙂 so in etwa hatte ich mir meine Gedanken gemacht. Ich habe zwar Katzenerfahrung, musste mich aber Gott sei Dank bis jetzt noch nicht mit der Krankheit näher auseinander setzen. Man impft halt weil man weiss es ist gut.

Man liest viel im Internet, was Vor- und Nachteile hat. Und ich bin auch immer dankbar wenn ich trotzdem noch Infos bekomme.
Meine Meinung bilde ich mir dann selber ;-) bzw. Angst mache ich mir schon selber indem ich nur am googeln bin ... Ich hatte auch vorher geschrieben dass ich meinem TA trotz allem Vertrauen schenke und dass auch muss. Sonst darf ich nicht hin, trotz alledem ist es nie verkehrt selber etwas Infos zu haben 🙂

Deswegen ihr Lieben, nicht mehr streiten. Danke für eure Meinung und Hilfe. Wenn ihr wollt halte ich euch trotzdem auf dem laufenden.

Liebe Grüße Steffi
 
Ich habe keinerlei Erfahrung, wieviele Resistenzen in der Humanmedizin entstehen, auch nicht, was allein in der Tiermedizin gekommen ist.
Ich denke aber, daß weder die eine noch die andre Ursache in ihrer Folge nur auf Menschen ODER Tiere begrenzt bleibt. Es gibt enorm viele Bakterien, die sowohl Menschen als auch Tiere krankmachen können und dagegen gibts i.d.R. die gleiche AB-Art vom Wirkstoff her.

Es geht jetzt in diesem Fall um das Katzel, das vielleicht eine leichte Infektion hat, die man eventuell auch ohne AB gut behandeln könnte, oder man macht eine Erregerbestimmung mit Antibiogramm, um gezielter behandeln zu können???

Laut Presse ist der höchste Einsatz von AB in der Tiermast gewesen, in der Mast - nicht in der Behandlung von kranken Tieren! DAS ist die Hauptursache sehr vieler Resistenzen. Und diese Widerstandsfähigkeit der Bakterien kann von Keim zu Keim übertragen werden, OHNE daß das betreffende Bakterium überhaupt mit AB in Berührung kommt.

Und mal ehrlich...richtig eingesetzt können ABs sehr viel helfen, man muss nur wissen wie.
Genau das ist es ja. Ich halte AB auf Verdacht für nicht richtig eingesetzt. 😕




Bis jetzt hat der TA wohl weder eine Erregerbestimmung durchgeführt und hat das Hinken (auch) auf Drücken im Magen o.ä. zurückgeführt.

Ist denn derweil noch mehr dazu bekannt???



Zugvogel
 
Hi Steffi,

hat deine Antwort auf die Fragen von Bienchen weil sie im zitierten standen überlesen.😳
Also sonst keine Anzeichen von Schnupfen.

Man liest viel im Internet, was Vor- und Nachteile hat. Und ich bin auch immer dankbar wenn ich trotzdem noch Infos bekomme.
Meine Meinung bilde ich mir dann selber ;-) bzw. Angst mache ich mir schon selber indem ich nur am googeln bin ... Ich hatte auch vorher geschrieben dass ich meinem TA trotz allem Vertrauen schenke und dass auch muss. Sonst darf ich nicht hin, trotz alledem ist es nie verkehrt selber etwas Infos zu haben 🙂

Manchmal ist zuviel lesen und googeln nicht hilfreich.😉 Frag doch lieber deinem Tierarzt Löcher in den Bauch.
Dann kannst du hier, wenn du genauere Angaben hast, ggf. im Forum mal rückfragen.

Jetzt meine Frage: kennt das wer so? Könnt ihr mich ein bissl beruhigen dass es nichts schlimmeres ist?

Klingt nicht schlimm, aber keiner hat hier eine Glaskugel und sieht auch nicht deinen Kater "live". Deshalb ist jede Vermutung reine Spekulation und bringt dich nicht weiter.

Bienchens Tipp mal beim Tierarzt wegen Limping Kitten Syndrom nachzufragen war vollkommen ausreichend.

Alle weitere Diskussion hier wilde Spekulation ohne Hintergründe zu kennen.🙄
 
Es geht jetzt in diesem Fall um das Katzel, das vielleicht eine leichte Infektion hat, die man eventuell auch ohne AB gut behandeln könnte, oder man macht eine Erregerbestimmung mit Antibiogramm, um gezielter behandeln zu können???

Eva, wie und woher willst du hier eine Erregerbestimmung machen - aus dem hinkenden Beinchen?
 
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Richtiger Einsatz heißt nicht nur Erregerbestimmung mit Antibiogramm. Manchmal fehlt dafür auch die Zeit.

Was enorm wichtig ist, ist das man die korrekte Dosierung nimmt und auch das AB über die richtige Dauer gibt. Und nicht, wie es leider sehr oft passiert, auch lang genug gegeben werden, nur weil man denkt, ja es ist ja wieder besser, brauch mans Medi nich mehr nehmen...bei AB ist genau das fatal. Denn das ist neben dem Einsatz in der Mast eine der größten Quellen für die vielen Resistenzen.

Mal so als Beispiel wie eine Resistenz entstehen kann:
- Tier oder Mensch ist krank und bekommt AB
- das wird entweder zu gering dosiert gegeben oder zu kurz
- dadurch überleben einige Bakterien die etwas "stärker" sind als die andere
- diese tragen dann auf einem extra Genabschnitt die Info wie sie sich dagegen zur Wehr setzen können
- diese vermehren sich dann wieder und werden verbreitet
- diese können dann mit dem AB oder auch mit anderen die den gleichen Wirkmechanismus haben nicht mehr abgetötet werden

Es gibt übrigens auch Problemkeime ... diese tragen besonders viele solcher erworbenen und dann vererbten Resistenzen. Bsp MRSA.

Auch ein Antibiogramm ist nicht zu 100% zuverlässig. Man sollte bedenken das es ein Test außerhalb des Organismus ist unter Laborbedingungen. Im Lebewesen selber herrschen aber andere Bedingungen, die auch noch einen Einfluss auf die Wirkung haben.

Aber nicht falsch verstehen...ich bin deswegen genauso dafür das möglichst oft ein Antibiogramm angefertigt wird.
Man sollte aber trotzdem nicht vernachlässigen das dies immer einige Zeit in Anspruch nimmt und es dann u.U. zu spät sein kann. In solchen Fällen sollte man auf Erfahrungswerte zurück greifen...man weiß ja auch welcher Keim welche Infektion mit welchen Symptomen hervorruft und welches AB da i.d.R. wirkt. Es macht dann aber auch Sinn vor der Gabe des AB eine Probe zu nehmen.

So und nun genug OT von mir dazu 😉

Ich wünsche den Katzen der TE eine gute Besserung. 🙂
 
Laut Presse ist der höchste Einsatz von AB in der Tiermast gewesen, in der Mast - nicht in der Behandlung von kranken Tieren!

Eva, das ist zwar OT (sorry an die TE), aber ohne AB wären die Supermarkttheken und die Theken der Metzger gähnend leer. Oder das Schnitzel würde nicht 12 Euro das Kilo, sondern 120 Euro kosten:
http://albert-schweitzer-stiftung.de/tierschutzinfos/massentierhaltung/schweinemast Das bringe mal der aufgebrachten Masse bei.
 
Geht es bei diesem Einsatz von AB noch um die Menge der Schnitzel und deren Preis, wenn die Langzeitfolgen so gravierend sind? 😕

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/die-antibiotikaluge

Mit Sicherheit wurden von Kleintierveterinären nicht diese Mengen von AB gegeben, um wirklich relevant an den Resistenzen Mitverursacher zu sein. Aber es ist nun mal so, daß die Folgen von AB nicht nur in der Tiermast auftreten, sondern alle betreffen, die AB dringend benötigen und nun nur sehr wenig oder keine Hilfe mehr damit bekommen.

JEDER Einsatz von AB sollte mehr als kritisch und sorgfältig erwogen werden, ganz egal, wer es bekommen soll. Und AB kann nur dann gezielt eingesetzt werden, wenn bekannt ist, gegen welchen Erreger es genommen wird.


Zugvogel
 
Und AB kann nur dann gezielt eingesetzt werden, wenn bekannt ist, gegen welchen Erreger es genommen wird.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Leider halten sich die wenigsten TÄ daran. Zu selten, dass vor Beginn einer vorläufigen Blindantibiose getestet wird. Und noch seltener, dass die Besitzer kranker Tiere das einfordern. Leider.
 
Dagegen ist nichts einzuwenden. Leider halten sich die wenigsten TÄ daran. Zu selten, dass vor Beginn einer vorläufigen Blindantibiose getestet wird. Und noch seltener, dass die Besitzer kranker Tiere das einfordern. Leider.

Ich halte auch nichts von Medikamentengabe, egal welcher Art, wenn man nicht wirklich weiß was es ist. Es ist doch alles in irgendeiner Form schädlich oder? 🙄 Bei uns war allerdings der Fall dass die beiden noch nicht geimpft sind (zu klein und zu zart, deshalb am 30.11.) und unser Katerle zu dem Zeitpunkt des TA-Besuches 40,2 Fieber hatte. Er hat gehinkt und es war Freitag vor dem Wochenende.
Da geh ich dann das "Risiko" des AB ein und gebe es meinem Kater.

Es geht ihm seit gestern Nachmittag besser. Das hinken war/ist fast weg und er tobt mit seiner Schwester. Fieber ist auch runter - ich hoff es bleibt so.

Morgenfrüh geht es zum TA und dann wird weiter untersucht. Ich möchte die Ursache bekämpfen und nicht (nur) die Symptome wenn möglich. Und wenn nötig wird Blut abgenommen und geschaut.

Und jetzt streitet nicht mehr wegen dem d**** AB. Es hat Vor- und Nachteile und es sollte jeder für sich selber entscheiden 😎

Lg Steffi
 
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Da geh ich dann das "Risiko" des AB ein und gebe es meinem Kater.

Und um das Risiko zu minimieren, sollte vor Beginn der Antibiose zusätzlich ein Antibiogramm beauftragt werden. TÄ haben Erfahrungswerte, aber die Antibiose-Experten sitzen nunmal im Labor. 😉

Bei meinem Moritz wurde kürzlich ein äußerst hässlicher Pseudomonas Putida gefunden. Ganz, ganz schwierige Resistenzlage. 20 AB wurden getestet, 18 als resistent, 1 als sensibel (kam bei dem Problemkein aufgrund zu kurzer Antibiosedauer nicht in Frage) und 1 intermediär (das wurde mit viel Hoffnung angewendet). Ohne Antibiogramm hätten die TÄ wohl nie herausgefunden, welches AB überhaupt in Betracht zu ziehen wäre. Denn selbst der Hersteller hat sich nicht begeistert gezeigt, weil das intermediär getestete AB ein reines Großtiermedikament ist und umgewidmet werden musste. Risikofreude bei freihändiger Antibiose kann also auch schnell mal Leben kosten.

Es geht ihm seit gestern Nachmittag besser. Das hinken war/ist fast weg und er tobt mit seiner Schwester. Fieber ist auch runter - ich hoff es bleibt so.

Ich freue mich und hoffe fest mit! 🙂

PS:

Es hat Vor- und Nachteile und es sollte jeder für sich selber entscheiden 😎

Nein, richtig angewandte Antibiose rettet Leben!!! Ohne Antibiotika wäre das Forum verdammt leer. Das bezieht sich nicht nur auf die Vierbeiner.
 
Zuletzt bearbeitet:
JEDER Einsatz von AB sollte mehr als kritisch und sorgfältig erwogen werden, ganz egal, wer es bekommen soll. Und AB kann nur dann gezielt eingesetzt werden, wenn bekannt ist, gegen welchen Erreger es genommen wird.

prinzipiell gebe ich dir ja recht.

ABER: es ist einfach nicht bei jeder behandlung möglich, VORHER abzuklären, um was für einen erreger es sich handelt - wenn es brennt und ein lebewesen lebensgefährlich erkrankt ist, wird JEDER vernünftige arzt mit einer initiativantibiose beginnen und nach den ergebnissen einer erregerbestimmung gegebenenfalls die antibiose anpassen.

ABER NR. 2: es gibt darüber hinaus einfach erkrankungen, bei denen man ziemlich genau WEIß, welche erreger zugrunde liegen und wie die resistenzlage aussieht. da kann man dann das erfahrungsgemäß beste antibiotikum geben und mit einer sehr hohen sicherheit darauf schließen, dass dieses wirkt.
angina beim menschen z.b. ist solch ein fall. und meiner meinung nach ist es bei katzen eben auch ziemlich einfach, wenn erkrankungen aus dem katzenschnupfenkomplex auftreten, ein ab zu geben, das mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit wirkt.

ABER NR. 3: ein antibiogramm ist leider auch kein allheilmittel. nehmen wir einmal an, du machst einen abstrich bei einer katze - und hast nachher fünf bakterien vorliegen. gegen welche behandelst du? das vorhandensein von bakterien heißt nicht, dass sie automatisch pathogen sind. das heißt der arzt muss GANZ GENAU WISSEN, welche bakterien an dieser stelle auch bei gesunden katzen vorkommen können und welche immer krankhaft sind. er muss abwägen, welche bakterien aller wahrscheinlichkeit nach die krankheitsverursachenden sind und auf welche er seine antibiose aufbaut.

das kann auch alles mal nach hinten losgehen: z.b. wurden bei meiner katze problemkeime (pseudomonas aeruginosa) in der lunge gefunden genauso wie mykoplasmen. die behandlung stützte man anfänglich ausschließlich aufgrund dessen gefährlichkeit auf den pseudomonas - und hatte mit den zum teil sehr heftigen antibiotika, die gegen diesen multiresistenten keim eingesetzt wurden, keine verbesserung. bis man dann ein ganz hundsgewöhnliches antibiotikum einsetzte - doxycyclin. der pseudomonas war gegen doxycyclin resistent, wie man aus dem antibiogramm wusste. mykoplasmen allerdings sind in aller regel empfänglich für doxycyclin. und, siehe da, nach zwei, drei wochen war es auf einmal alles signifikant besser. sprich: in diesem falle waren wohl die mykoplasmen das größere problem, obgleich der pseudomonas ungleich gefährlicher ist. medikamente, die beide erfassen, gab es in unserem falle leider nicht (und wird es auch sonst vermutlich nicht geben, da der pseudomonas von natur aus gegen alle gängigen wirkstoffe resistent ist).
 
Ich halte auch nichts von Medikamentengabe, egal welcher Art, wenn man nicht wirklich weiß was es ist. Es ist doch alles in irgendeiner Form schädlich oder? 🙄 Bei uns war allerdings der Fall dass die beiden noch nicht geimpft sind (zu klein und zu zart, deshalb am 30.11.) und unser Katerle zu dem Zeitpunkt des TA-Besuches 40,2 Fieber hatte. Er hat gehinkt und es war Freitag vor dem Wochenende.
Da geh ich dann das "Risiko" des AB ein und gebe es meinem Kater.

Es geht ihm seit gestern Nachmittag besser. Das hinken war/ist fast weg und er tobt mit seiner Schwester. Fieber ist auch runter - ich hoff es bleibt so.

Morgenfrüh geht es zum TA und dann wird weiter untersucht. Ich möchte die Ursache bekämpfen und nicht (nur) die Symptome wenn möglich. Und wenn nötig wird Blut abgenommen und geschaut.

Und jetzt streitet nicht mehr wegen dem d**** AB. Es hat Vor- und Nachteile und es sollte jeder für sich selber entscheiden 😎

Lg Steffi

sorry, das kann ich so auch nicht stehen lassen.

richtig eingesetzte antibiose RETTET LEBEN und ist ein segen.
und nein, antibiose MUSS keine nebenwirkungen haben; sie KANN - wie jeder WIRKSTOFF.

sich bei einer solchen erkrankung wie der eurigen, vor allem noch bei einer ungeimpften katze (!), GEGEN antibiose zu entscheiden, wäre absolut fahrlässig und gemeingefährlich.
 
richtig eingesetzte antibiose RETTET LEBEN und ist ein segen.
Die Betonung liegt auf 'richtig', oder?




und nein, antibiose MUSS keine nebenwirkungen haben; sie KANN - wie jeder WIRKSTOFF.
Jede Antibiose hat Nebenwirkungen, nur werden sie nicht immer gleich sichtbar und später oft nicht mehr der Antibiose als Auslöser zugeordnet.



sich bei einer solchen erkrankung wie der eurigen, vor allem noch bei einer ungeimpften katze (!), GEGEN antibiose zu entscheiden, wäre absolut fahrlässig und gemeingefährlich.
Antibiose wirkt - wenn überhaupt richtig eingesetzt - gegen Bakterien, die Impfungen sind gegen Viren.

Gemeingefährlich in diesem Zusammenhang ist als Begriff wirklich unpassend gewählt. Wenn, dann ist es für diese eine Miez vielleicht gefährlich (vielleicht auch nicht?) und nicht für alle Katzen allgemein. 😕

ABER: es ist einfach nicht bei jeder behandlung möglich, VORHER abzuklären, um was für einen erreger es sich handelt - wenn es brennt und ein lebewesen lebensgefährlich erkrankt ist, wird JEDER vernünftige arzt mit einer initiativantibiose beginnen und nach den ergebnissen einer erregerbestimmung gegebenenfalls die antibiose anpassen.
Nenne mir die Fälle, wo AB wirklich lebensrettend war, also unumgänglich als Therapie. Und dann wären die Fälle, wo AB mehr geschadet als genutzt hat, so rein zahlenmäßig dagegen zu setzen.

Im vorliegenden Fall wurde es als 'vielleicht nur leichte Infektion' bezeichnet, das deutet keineswegs auf die Entscheidung zwischen Leben und Tod hin.

Es geht ihm seit gestern Nachmittag besser. Das hinken war/ist fast weg und er tobt mit seiner Schwester. Fieber ist auch runter - ich hoff es bleibt so.
Klingt das nach so lebensgefährlicher Erkrankung, daß keine Zeit mehr für ein Antibiogramm mehr wäre? 😕


Zugvogel
 
Mir wird hier echt kotzübel.
Mensch Moderation!
 
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Jede Antibiose hat Nebenwirkungen

Nein. Nur wenn du lieber stirbst, als täglich statt einmal ganze dreimal täglich Stuhlgang zu haben und das eine üble Nebenwirkung darstellt. Sonst klares Nein.

Nenne mir die Fälle, wo AB wirklich lebensrettend war, also unumgänglich als Therapie. Und dann wären die Fälle, wo AB mehr geschadet als genutzt hat, so rein zahlenmäßig dagegen zu setzen.

Ach, weil Katzen (weil dies ein Katzenforum ist, bleibe ich bei Katzen) oft experimentell-antibiotisch von Blindgänger-TÄ und von mit Argusaugen auf die Kosten schielenden Besitzer behandelt werden, sollen Heilungen wie z. B. die meines Moritz gefälligst ausgeblendet werden? Der würde ohne maßgeschneiderte Antibiose unter einem frischen Erdhaufen liegen. Ein Hoch auf moderne Medizin - auf AB, auf Labore, auf wenigstens halbwegs informierte TÄ!
 
......
ABER NR. 2: es gibt darüber hinaus einfach erkrankungen, bei denen man ziemlich genau WEIß, welche erreger zugrunde liegen und wie die resistenzlage aussieht. da kann man dann das erfahrungsgemäß beste antibiotikum geben und mit einer sehr hohen sicherheit darauf schließen, dass dieses wirkt.
angina beim menschen z.b. ist solch ein fall. und meiner meinung nach ist es bei katzen eben auch ziemlich einfach, wenn erkrankungen aus dem katzenschnupfenkomplex auftreten, ein ab zu geben, das mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit wirkt.

ABER NR. 3: ein antibiogramm ist leider auch kein allheilmittel. nehmen wir einmal an, du machst einen abstrich bei einer katze - und hast nachher fünf bakterien vorliegen. gegen welche behandelst du? das vorhandensein von bakterien heißt nicht, dass sie automatisch pathogen sind. das heißt der arzt muss GANZ GENAU WISSEN, welche bakterien an dieser stelle auch bei gesunden katzen vorkommen können und welche immer krankhaft sind. er muss abwägen, welche bakterien aller wahrscheinlichkeit nach die krankheitsverursachenden sind und auf welche er seine antibiose aufbaut.

......

Und genau das lernt ein (Tier)Arzt in seiner Ausbildung, wann, wo, welcher Keim auftritt, an welchen Symptomen man den erkennt und wie man den behandelt... 🙄

Klar ist ein Antibiogramm ein gutes Hilfsmittel, wie aber auch schon geschrieben wurde kein Allheilmittel....
 
Zuletzt bearbeitet:
Und genau das lernt ein (Tier)Arzt in seiner Ausbildung, wann, wo, welcher Keim auftritt, an welchen Symptomen man den erkennt und wie man den behandelt... 🙄

Das meinst du hoffentlich nicht ernst? Ich hoffe 🙄 steht für Ironie?
 
Nenne mir die Fälle, wo AB wirklich lebensrettend war, also unumgänglich als Therapie. Und dann wären die Fälle, wo AB mehr geschadet als genutzt hat, so rein zahlenmäßig dagegen zu setzen.

Im vorliegenden Fall wurde es als 'vielleicht nur leichte Infektion' bezeichnet, das deutet keineswegs auf die Entscheidung zwischen Leben und Tod hin.

dieser fall hier ist keineswegs eine entscheidung auf leben und tod.

auf deine frage, wann ab wirklich lebensrettend waren/sind - die ich im übrigen ziemlich überflüssig finde -: bei mrsa- oder pseudomonas-befall z.b.?
es gibt div. fälle. einer sitzt hier zuhause. meine katze hätte keinerlei überlebenschancen, wenn sie nicht DAUER(!)antibiose bekommen würde.
 

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