Wohnungskatze allein halten?

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Alles Wissen darüber, was Katzen theoretisch brauchen, um sich entfalten zu können und sich wohlzufühlen, befreit uns nicht von der Pflicht, uns, so gut es geht, in unsere eigenen Tiere einzufühlen, um deren individuellen Bedürfnisse zu erfassen.
 
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Nochmal: ich habe hier 2 Kater im gleichen Alter und einer davon will und braucht auch viel von uns. Ich interpretiere dad so, dass er einfach sehr an uns hängt, wir ihm wichtig sind. Sie haben einfach ein unterschiedliches Kontaktbedürfnis. Wir kommen dem so gut es geht nach, aber wenn es mal nicht geht, geht auch die welt nicht unter. Meine sorge besteht darin, dass du eine kommunikative Katze, die sehr an dir hängt, missverstehst und sie deshalb angibst. Da sie bereits einmal weggegeben wurde finde ich das ziemlich hart und es tut mir offen gesagt weh beim Lesen. Aber ja, es ist natürlich deine Entscheidung.
Und auch da wiederhole ich mich: Das ist genau der Grund, weshalb ich mich hier melde. Ich weiß, dass man so etwas missinterpretieren kann, weshalb ich mich an Profis wende, die mir sagen können, ob es hier Sinn macht oder nicht.
Das Kommunikative ist ja nichtmal das Problem, sie wirkt eben auch unterfordert und manchmal halt auch dann nach Beschäftigung suchend. Wenn sie die nicht findet legt sie sich hin und für mich sieht das dann auch so aus, als sei sie niedergeschlagen. Und wenn sie dann von mir beschäftigt wird, freut sie sich, was ich zwar wie gesagt in dem Moment süß finde, da ich mich freue, wenn sie sich freut, aber wie mir Black Perser bestätigte, kann das eben auch heißen, dass sie sich nach Gesellschaft und Unterhaltung sehnt, weil sie eben alleine nicht gut hat.

Und im Endeffekt habe ich auch hier zwei komplett gegensätzliche Seiten kennengelernt, eigentlich die beiden Seiten zwischen denen ich seit Tagen hinundhergerissen bin..

Allein heute hatte ich es auch, dass ich ihr mit der Bürste entgegenkam und sie mich angefaucht hat, obwohl sie das eigentlich immer geliebt hat und sie sich immer sehr intensiv an dieser gerieben hat. Das war mal weg, nachdem ich die Bürste gereinigt hatte, war aber heute auch nach der Reinigung weiterhin. Und danach hat sie mich auch ohne Bürste angefaucht.

Natürlich will ich ihr das nicht antun, sie wegzugeben, gleichzeitig tut es mir aber auch weh zu sehen, dass sie hier manchmal einfach so allein und gelangweilt wirkt, während ich die Möglichkeit hätte, sie an ein wahrscheinlich besseres Zuhause mit gleichaltriger Spielpartnerin zu geben.
 
Alles Wissen darüber, was Katzen theoretisch brauchen, um sich entfalten zu können und sich wohlzufühlen, befreit uns nicht von der Pflicht, uns, so gut es geht, in unsere eigenen Tiere einzufühlen, um deren individuellen Bedürfnisse zu erfassen.
Aber genau darum geht es mir doch...?
 
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Ich muss mal direkt fragen.. du schreibst, in 8 Monaten ändert sich deine finanzielle Situation.. wie sieht es denn aktuell aus? Was hast du im Moment zur freien Verfügung, nach Abzug aller deiner Kosten? Was kannst du für die Katzen aufbringen?
Und wie sicher ist es, dass du in 8 Monaten finanziell besser aufgestellt bist?

Mir geht es jetzt nur darum, zu kalkulieren, ob eine 2. nicht doch jetzt schon machbar wäre.
 
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@Roccog , hier sind keine Profis, sondern Menschen wie du, die Katzen haben. So viele Menschen hier sind, so viele Meinungen gibt es auch, gerade in einem so speziellen Fall wie dem mit deiner Katze. Aber letztendlich ist es deine Entscheidung, da wiederhole ich mich vermutlich.
Wenn ich du wäre, hätte ich mich gefreut, dass mir die Katze so zugetan ist, und hätte einfach die Information mitgenommen, dass es für eine so junge Katze gut wäre, Gesellschaft zu haben. Und entschieden, dass nach Beendigung des Studiums und Festanstellung an einer Schule eine zweite Katze einzieht. Dann hätte ich für beide eine Versicherung abgeschlossen und irgendwann eine größere Wohnung gesucht, aber nicht wegen der Katzen, sondern weil ich vielleicht etwas anders wohnen möchte. Katzen brauchen keine große Wohnung, sondern einen Menschen, der sie liebt und sich gut um sie kümmert. Und sie nicht sofort abgibt, sobald Schwierigkeiten am Horizont aufziehen. Das würde ich machen. Aber das ist eben eine Meinung von vielen hier und keine Sachverständigenaussage.
 
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Die Übergangslösung ist doch eigentlich recht einfach: Mach deine Katze zur Freigängerin, so dass sie draußen ein paar andere Tiere treffen kann und sie besonders im Frühling draußen ein bisschen Action hat, du überbrückst die acht Monate. (Nebenbei ist es denn sicher, dass du dann eine Stelle kriegst? Mit voller Stundenzahl?)
Klar muss man draußen erst lernen und jetzt hat sie da vielleicht noch keine große Lust dazu, aber wenn die Sonne erst rauskommt…

Die Arbeitszeiten sind als Lehrer nicht das Problem, weil man häufig im Home-Office ist - auch in der Examenszeit. Bei fester Stelle verdient man genug und acht Monate gehen auch rum.

Die Frage ist einfach: Willst du oder willst du nicht?
 
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Ich habe die Posts anderer User nicht gelesen, vielleicht wiederhole ich andere, sag Dir gerne meine Meinung dazu.

Eine Einzelkatze in reiner Wohnungshaltung empfinde ich persönlich als sehr schlimm. Die Katze ist viel alleine, langweilt sich extrem, es fehlen Reize.
Im Tierschutz werden Kitten gar nicht mehr in Einzelhaltung abgegeben. Deine Katze ist zwar kein Kitten aber noch sehr jung. Du als Mensch, kannst ihre Bedürfnisse nicht erfüllen.
Bei der Vermittlung wurde mir auch gesagt, dass sie kaum spielen würde und nun ist sie doch sehr verspielt und spielt entweder selbst mit einer Plüschmaus oder auch mit mir, wenn ich einen Faden nehme.
Mein Gott wie traurig.
Der Interessent, der mir von seiner Katze erzählte, meinte Nami wirke wie seine eigene Katze (ca.2 Jahre alt) und sie würden sie langsam zusammenführen. Sie haben mir auch schrittweise erklärt, wie sie das machen würden (in etwa so, wie ihr es mir gerade erklärt habt).
Sie hätten 220qm Haus, Garten und Balkon in verkehrsberuhigter Lage.
Sie würden sie auch bei fehlgeschlagener Zusammenführung wieder zurückgeben. Das klingt auf jedenfall nach einem schönen Zuhause für sie.
Perfekt! Wäre ich an Deiner Stelle, das wäre meine Wahl.
Bitte bedenke, je länger Deine Katze bei Dir in Einzelhaltung ist, umso schwieriger wird es werden sie mit Artgenossen zu vergesellschaften.
 
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@Felidae_1 , dann schau dir mal die letzte Folge „Harte Hunde“ auf VOX an, da werden vom Tierschutz sogar 12 Wochen alte Kätzchen einzeln abgegeben, das gucken sich Millionen Menschen an
 
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Und auch da wiederhole ich mich: Das ist genau der Grund, weshalb ich mich hier melde. Ich weiß, dass man so etwas missinterpretieren kann, weshalb ich mich an Profis wende, die mir sagen können, ob es hier Sinn macht oder nicht.
Das Kommunikative ist ja nichtmal das Problem, sie wirkt eben auch unterfordert und manchmal halt auch dann nach Beschäftigung suchend. Wenn sie die nicht findet legt sie sich hin und für mich sieht das dann auch so aus, als sei sie niedergeschlagen. Und wenn sie dann von mir beschäftigt wird, freut sie sich, was ich zwar wie gesagt in dem Moment süß finde, da ich mich freue, wenn sie sich freut, aber wie mir Black Perser bestätigte, kann das eben auch heißen, dass sie sich nach Gesellschaft und Unterhaltung sehnt, weil sie eben alleine nicht gut hat.

Und im Endeffekt habe ich auch hier zwei komplett gegensätzliche Seiten kennengelernt, eigentlich die beiden Seiten zwischen denen ich seit Tagen hinundhergerissen bin..

Allein heute hatte ich es auch, dass ich ihr mit der Bürste entgegenkam und sie mich angefaucht hat, obwohl sie das eigentlich immer geliebt hat und sie sich immer sehr intensiv an dieser gerieben hat. Das war mal weg, nachdem ich die Bürste gereinigt hatte, war aber heute auch nach der Reinigung weiterhin. Und danach hat sie mich auch ohne Bürste angefaucht.

Natürlich will ich ihr das nicht antun, sie wegzugeben, gleichzeitig tut es mir aber auch weh zu sehen, dass sie hier manchmal einfach so allein und gelangweilt wirkt, während ich die Möglichkeit hätte, sie an ein wahrscheinlich besseres Zuhause mit gleichaltriger Spielpartnerin zu geben.
Ich habe seit 14 Jahren eigene Kater von kitten an auf Lebzeit. Ich halte mich keineswegs für einen Profi...es kann auch sein, dass deine Katze verlustängste hat und deshalb besonders anhänglich ist. Mit einem neuen Wechsel wird das mit Vertrauen und Sicherheit aber nicht besser. Eine zusammenführung ist auch immer ein Risiko, es klingt für mich doch, als eürdest du meinen mit zweiter Katze ist gleich alles gut. Das kann auch dauern und du hast sie noch nicht so lange. Ich will dich zu nichts überreden, aber ich kann aus deinen Schilderungen die Dramatik der Lage nicht erkennen, die eine Abgabe zum jetzigen Zeitpunkt rechtfertigen würde, zumal eine Option auf eine zweite Katze nach dem Sommer besteht. Vielleicht kannst du auch wen bitten, dich beim Spielen mit der Katze zu unterstützen. Mir fehlt da einfach, dass man doch viel ausprobieren könnte, um die Katze besser auszulasten.
 
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@Felidae_1 , dann schau dir mal die letzte Folge „Harte Hunde“ auf VOX an, da werden vom Tierschutz sogar 12 Wochen alte Kätzchen einzeln abgegeben, das gucken sich Millionen Menschen an
Ich werde versuchen die Folge zu nachzugucken.
Schwarze Schafe gibt es überall, die Norm ist das nicht und ich bin mal auf den Shitstorm neugierig, die die erhalten.
Ich arbeite selbst mit unzähligen Vereinen zusammen, ein Einzelkitten bekommt da keiner.
 
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Ich finde auch, der Platz klingt so perfekt, dass ich das Angebot annehmen würde.

Katzen profitieren unglaublich von anderen, ich kann das auch bei meiner wirklich unsozialen Grummelseniorin sehen.

Das Problem ist auch, man sieht erst, wie unglücklich eine Einzelkatze ist, wenn man sie passend vergesellschaftet hat.

Katzen funktionieren nicht so, dass sie dann gleich traumatisiert sind, wenn sie umziehen müssen, zumindest keine jüngeren gesunden Katzen.

Das ist doch gang und gäbe, Katzen werden abgegeben oder gefunden, gehen auf eine Pflegestelle, und werden dann passend vermittelt.

Dann müssten all diese Katzen ja auch schwer leiden.

Das Pärchen klingt für mich so, als hätte es wirklich Ahnung.

Und ich glaube Dir gern, dass Dich das Examen schon sehr fordern wird, und auch die Zeit bis zur festen Anstellung erstmal angespannt ist.

Vielleicht ist das wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für eine Zweitkatze.

Ich sehe aber nicht, warum Du nicht irgendwann später einem Katzenpärchen ein neues Zuhause geben solltest.

Sieh Dich einfach als Pflegestelle, die ihr den Weg in ein besseres Zuhause geebnet hat.

Denn das hast Du doch definitiv.
 
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Katzen funktionieren nicht so, dass sie dann gleich traumatisiert sind, wenn sie umziehen müssen, zumindest keine jüngeren gesunden Katzen.
Völlig richtig. Anders als bei Hunden, die eine extreme Bindung zum Menschen aufbauen sind der Großteil der Katzen doch eher jene, bei denen der Mensch nicht zwangsläufig im Mittelpunkt steht, wenn sich ihre Bedingungen verbessern lassen.
Nicht umsonst ziehen so viel Katzen einfach um, wenn es sich beim Nachbarn besser leben lässt.

Bestes Beispiel sind meine eigenen Katzen. Sie haben hier ein tolles Zuhause, wir lieben sie und sie haben alles was ein Katzenherz begehrt.
Wenn wir in den Urlaub fahren, gehen Sie zu meiner Mutter.
Schon am zweiten Tag sind sie dort voll angekommen, genießen das Verwöhnprogramm meiner Mutter, kuscheln mit anderen.
Wenn sie mir die Videos schickt, bin ich oft enttäuscht, vielleicht eifersüchtig. Wir scheinen ihnen nicht wirklich zu fehlen.
Im Gegensatz dazu der Hund meiner Mutter, der während ihrer Urlaube bei mir war, war bis zu ihrer Rückkehr tief traurig.
Das soll nicht heißen, dass Katzen keine engen Bindungen zum Menschen aufbauen und dass man sie einfach so weitergeben kann aber wenn man ihre Lebenssituation verbessern kann, man gute Optionen hat, dann sollten klar die Bedürfnisse der Katze den Vorzug bekommen.
 
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Völlig richtig. Anders als bei Hunden, die eine extreme Bindung zum Menschen aufbauen sind der Großteil der Katzen doch eher jene, bei denen der Mensch nicht zwangsläufig im Mittelpunkt steht, wenn sich ihre Bedingungen verbessern lassen.
Nicht umsonst ziehen so viel Katzen einfach um, wenn es sich beim Nachbarn besser leben lässt.

Bestes Beispiel sind meine eigenen Katzen. Sie haben hier ein tolles Zuhause, wir lieben sie und sie haben alles was ein Katzenherz begehrt.
Wenn wir in den Urlaub fahren, gehen Sie zu meiner Mutter.
Schon am zweiten Tag sind sie dort voll angekommen, genießen das Verwöhnprogramm meiner Mutter, kuscheln mit anderen.
Wenn sie mir die Videos schickt, bin ich oft enttäuscht, vielleicht eifersüchtig. Wir scheinen ihnen nicht wirklich zu fehlen.
Im Gegensatz dazu der Hund meiner Mutter, der während ihrer Urlaube bei mir war, war bis zu ihrer Rückkehr tief traurig.
Das soll nicht heißen, dass Katzen keine engen Bindungen zum Menschen aufbauen und dass man sie einfach so weitergeben kann aber wenn man ihre Lebenssituation verbessern kann, man gute Optionen hat, dann sollten klar die Bedürfnisse der Katze den Vorzug bekommen.
Ich verstehe das, tue mir aber schwer das mit der Suche nach einem " für immer zuhause", der lebenslangen Verantwortung, das Vermeiden von "Wanderpokalen" , was gerade auch im Tierschutz immer betont wird, im Kopf zu vereinbaren. Ein besseres,idealerweise Zuhause wird es wohl immer geben...also noch mehr Platz, noch mehr Katzengesellschaft etc. Die eigene Bindung und Liebe zum Tier als Familiebmitglied ist doch auch ein Parameter, der Berücksichtigung verdient ohne deshalb gleich egoistisch zu sein.
Ich wünsche in jedem Fall der TE und der zugehörigen Katze die bestmögliche Lösung. !
 
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Aber genau darum geht es mir doch...?
Ich finde es fragwürdig, das, was Katzen theoretisch brauchen, auf jede einzelne zu übertragen, ohne zu berücksichtigen, dass genau diese Eine vielleicht ganz andere Bedürfnisse hat, aus welchen Gründen auch immer. Keiner von uns kennt Nami und weiß, wie sie aufgewachsen ist, welche Erfahrungen sie mit Menschen und Artgenossen gemacht hat.

Du kannst die Argumente beider Seiten (weggeben vs. behalten) eruieren und hinterfragen. Letztlich liegt es an Dir. Sicher keine einfache Entscheidung. Das ist mir klar.
 
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Völlig richtig. Anders als bei Hunden, die eine extreme Bindung zum Menschen aufbauen sind der Großteil der Katzen doch eher jene, bei denen der Mensch nicht zwangsläufig im Mittelpunkt steht, wenn sich ihre Bedingungen verbessern lassen.
Nicht umsonst ziehen so viel Katzen einfach um, wenn es sich beim Nachbarn besser leben lässt.

Sehe ich auch so. Mein Aram zeigt neuerdings verstärkt Angst vor Besuchern - früher (zusammen mit Meo, der sofort unsichtbar wurde) hat Aram sich einfach zurückgezogen, lag dann aber z.B. offen herum auf dem Balkon. Jetzt versteckt er sich und ward für Stunden nicht mehr gesehen. Ich bin sicher, er mag mich, er braucht mich, er sucht meine Nähe - nachts schläft er ausnahmslos mit im Bett (ohne Körperkontakt), sobald ich mich tagsüber auf Sessel oder Sofa setze liegt er auf mir. Er tretelt mich mit Wonne, er läuft mir entgegen und hinterher wenn ich nach Hause komme, er beschmust mich ganz eifrig, er reagiert sofort auf Ansprache, er ist jederzeit bereit zur Interaktion.

Und doch würde er mich sofort für Freigang oder wenigstens einen Garten und Partner eintauschen. Dessen bin ich mir ebenso sicher. Schließt er sich halt binnen ein, zwei Tagen an den nächsten netten Menschen an, der ihn gerne krault, drückt, streichelt und ihm sagt, wie wunderbar und toll und einzigartig er doch ist. Und der den Napf mit leckerschmecker füllt und ihm vielleicht auch mal was vom eigenen Teller abgibt. Da isser ganz pragmatisch. Meo würde ich das Gleiche unterstellen, dort nur eher ein bis zwei Monate statt Tage ansetzen.

Ich mag den opportunistischen Pragmatismus von Katzen 🙂
 
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Völlig richtig. Anders als bei Hunden, die eine extreme Bindung zum Menschen aufbauen sind der Großteil der Katzen doch eher jene, bei denen der Mensch nicht zwangsläufig im Mittelpunkt steht, wenn sich ihre Bedingungen verbessern lassen.
Nicht umsonst ziehen so viel Katzen einfach um, wenn es sich beim Nachbarn besser leben lässt.

Bestes Beispiel sind meine eigenen Katzen. Sie haben hier ein tolles Zuhause, wir lieben sie und sie haben alles was ein Katzenherz begehrt.
Wenn wir in den Urlaub fahren, gehen Sie zu meiner Mutter.
Schon am zweiten Tag sind sie dort voll angekommen, genießen das Verwöhnprogramm meiner Mutter, kuscheln mit anderen.
Wenn sie mir die Videos schickt, bin ich oft enttäuscht, vielleicht eifersüchtig. Wir scheinen ihnen nicht wirklich zu fehlen.
Im Gegensatz dazu der Hund meiner Mutter, der während ihrer Urlaube bei mir war, war bis zu ihrer Rückkehr tief traurig.
Das soll nicht heißen, dass Katzen keine engen Bindungen zum Menschen aufbauen und dass man sie einfach so weitergeben kann aber wenn man ihre Lebenssituation verbessern kann, man gute Optionen hat, dann sollten klar die Bedürfnisse der Katze den Vorzug bekommen.

Das hängt aber schwer von der Katze ab.

Prinzipiell ist mir bei meinen bisherigen Katzen folgendes aufgefallen.
Katzen, die man bereits als Kitten aufnimmt und ihr Leben lang gut umsorgt und gehegt wurden, interessieren sich weniger dafür, ob sie irgendwo "zwischengepakt" werden.
Lässt man sie allein Zuhause, z.B. während eines Urlaubs und erhalten sie die Versorgung von einem Catsitter, dann sind sie sogar vielfach beleidigt, wenn man wieder Zuhause ist.

Katzen aus dem Tierheim sind vielfach ganz anders drauf. Beleidigt habe ich noch keine erlebt, sondern immer nur glücklich, mit einem Riesenhallo, wenn man wieder da ist. Da schwebte immer die Angst mit, dass man sie nicht wieder abholt, egal, wie gut es ihnen in diesem "Zwischenzuhause" ging.

Auch gibt es Katzen, die wirklich eine absolut enge Beziehung zu "ihrem" Menschen eingehen. Siehe adventure Cats oder Katzen, die z.B. ausgerechnet einem bestimmten beeinträchtigten Menschen beistehen, z.B. Autisten.

Die pauschale Aussage, dass Katzen sich weniger an ihre Menschen binden, ist schlichtweg einfach nicht richtig, sondern hängt, wie so vieles von der Katze ab.
Es ist, wie mit fast allem. Auch diese Lebewesen sind Individuen, die eine unterschiedliche Beziehung zu ihren Bezugslebewesen aufbauen. Abhängig von ihrer Mentalität, ihrer Erfahrung und ihrem Umfeld.
 
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Das hängt aber schwer von der Katze ab. ...

Die pauschale Aussage, dass Katzen sich weniger an ihre Menschen binden, ist schlichtweg einfach nicht richtig, sondern hängt, wie so vieles von der Katze ab.
Es ist, wie mit fast allem. Auch diese Lebewesen sind Individuen, die eine unterschiedliche Beziehung zu ihren Bezugslebewesen aufbauen. Abhängig von ihrer Mentalität.
Mit meinen bisher fünf Katzen mach(t)e ich dieselben Erfahrungen, die Du beschreibst. Je nachdem, woher sie stamm(t)en (vom Züchter, oder vom Tierschutz) und in welchem Alter ich sie übernommen hatte, reagier(t)en sie unterschiedlich auf meine Abwesenheit. Und wirklich jede meiner Katzen war und ist "speziell". Das liebe ich besonders an ihnen.
 
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Ich verstehe das, tue mir aber schwer das mit der Suche nach einem " für immer zuhause", der lebenslangen Verantwortung, das Vermeiden von "Wanderpokalen" , was gerade auch im Tierschutz immer betont wird, im Kopf zu vereinbaren. Ein besseres,idealerweise Zuhause wird es wohl immer geben...also noch mehr Platz, noch mehr Katzengesellschaft etc. Die eigene Bindung und Liebe zum Tier als Familiebmitglied ist doch auch ein Parameter, der Berücksichtigung verdient ohne deshalb gleich egoistisch zu sein.
Ich wünsche in jedem Fall der TE und der zugehörigen Katze die bestmögliche Lösung. !
Natürlich, das war ja auch nur für den Fall gedacht, dass jemand eine Katze abgeben muss, entweder weil der Mensch sie aus verschiedenen Gründen nicht behalten kann oder weil man der Katze einfach nicht gerecht werden kann.
Natürlich wird es bessere Zuhause geben. Wenn die Katze glücklich ist, warum abgeben? Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass eine junge Katze, in Wohnungseinzelhaltung, die traurig mit einem Wollfaden spielt, glücklich ist.
Kann jeder gerne anders sehen. Ich schreib hier nur meine Meinung und kein allgemeingültiges Gesetz.

Edit: Rechtschreibfehler
 
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Das hängt aber schwer von der Katze ab.

Prinzipiell ist mir bei meinen bisherigen Katzen folgendes aufgefallen.
Katzen, die man bereits als Kitten aufnimmt und ihr Leben lang gut umsorgt und gehegt wurden, interessieren sich weniger dafür, ob sie irgendwo "zwischengepakt" werden.
Lässt man sie allein Zuhause, z.B. während eines Urlaubs und erhalten sie die Versorgung von einem Catsitter, dann sind sie sogar vielfach beleidigt, wenn man wieder Zuhause ist.

Katzen aus dem Tierheim sind vielfach ganz anders drauf. Beleidigt habe ich noch keine erlebt, sondern immer nur glücklich, mit einem Riesenhallo, wenn man wieder da ist. Da schwebte immer die Angst mit, dass man sie nicht wieder abholt, egal, wie gut es ihnen in diesem "Zwischenzuhause" ging.

Auch gibt es Katzen, die wirklich eine absolut enge Beziehung zu "ihrem" Menschen eingehen. Siehe adventure Cats oder Katzen, die z.B. ausgerechnet einem bestimmten beeinträchtigten Menschen beistehen, z.B. Autisten.

Die pauschale Aussage, dass Katzen sich weniger an ihre Menschen binden, ist schlichtweg einfach nicht richtig, sondern hängt, wie so vieles von der Katze ab.
Es ist, wie mit fast allem. Auch diese Lebewesen sind Individuen, die eine unterschiedliche Beziehung zu ihren Bezugslebewesen aufbauen. Abhängig von ihrer Mentalität.
Es gibt eine Doku auf Netflix,der Tenor darin ist auch, dass man die Bindung der Katzen unterschätzt und sie schlicht zu wenig erforscht hat. Hunde sind sehr viel besser erforscht. Katzen sind Weltmeister im Verbergen von Schmerz, sie zeigen nicht immer wie es ihnen geht, sind tapfer und Meister im Überleben. Daraus zu schließen, dass ihnen Trennungen, Verluste nichts ausmachen halte ich für falsch. Es ist sehr individuell. Ich hatte bislang ausnahmslos sehr eng gebundene Kater, die sich zwar von Sittern füttern lassen, aber nicht mit anderen Personen kuscheln, besonders nicht, wenn wir nicht dabei sind. Sie haben sich ausnahmslos gefreut, wenn wir wieder da waren und haben uns sichtlich vermisst. Das beste, teuerste Leckerli Futter hat daran nichts geändert. Die Katze einer meiner Patienten ist während seines Krankenhaus Aufenthalts verstorben. Er vermutet stark, dass ihr die Lebensfreude während der längeren Trennung abhanden kam, sie hat sich vor anderen Personen nur versteckt.
 
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