Ausgewiesene Einzelkatze doch vergesellschaften?

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Hallo Moustache,

trotz langer intensiver Vorbereitung deinerseits, dann doch ein kapitaler Fehler, wie ich finde.

Holt man sich eine Einzelkatze ins Haus, dann gewährt man ihr m.M.n. entweder Freigang, so daß sie sich außerhalb Katzengesellschaft suchen kann, wenn sie möchte. Oder aber, es ist bei reiner Wohnungshaltung überwiegend jemand zuhause. Einzelkatzen brauchen wesentlich mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung durch ihren Menschen. Da ihnen der Artgenosse fehlt, binden sie sich meist stärker an ihren Menschen als vergesellschaftete Tiere. Von daher halte ich eine Berufstätigkeit mit 8-11 stündigen Abwesenheiten (egal, an wieviel Tagen in der Woche) für ein absolutes Ausschlußkriterium.

Schade, daß das TH dies nicht berücksichtigt hat. Die hätten es besser wissen müssen.

Deine Katze hat mit 1,5 Jahren immer noch die Chance, erfolgreich vergesellschaftet zu werden. Sie war bisher evtl. nur mit den falschen Katzen zusammen. Sie ist zu jung, um die vielen Jahre, die sie noch vor sich hat, allein in der Wohnung zu versauern. Allerdings kannst du ihr aufgrund der Vorerfahrungen auch nicht mal so hopplahopp irgendeinen Artgenossen vor die Nase setzen. Da ist eine gut durchdachte Zusammenführung erforderlich und ein sehr gut ausgesuchter Partner.

Gruß
Jubo
 
A

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Hallo Moustache,


Ich hätte sie nie geholt wenn der Tierschutzverein irgendwelche bedenken gehabt hätte.

Der Tierschutzverein hatte keine Bedenken Dir diese Katze zu vermitteln, aber Du hast jetzt trotzdem welche. 😉

Als ich vor vielen Jahren eine passende Gefährtin für meinen 10jährigen Kater suchte, der gerade seine Katzengefährtin verloren hatte, hatte eine Pflegemutter keinerlei Bedenken mir ein 12wochen junges Katzenkind in die Hand zu drücken und zu sagen "Schauen Sie mal, das mag Sie!"

Auf meine Antwort "Sie wollen mir nicht ernsthaft ein einzelnes Katzenkind zu einem 10jährigen Kater vermitteln??", zeigte sie auf eine 8jährige Einzelkatze mit den Worten "Dann nehmen Sie die. Die wird sich schon eingewöhnen!"

🙄 🙄






Krissi, dann sag mir bitte einfach mal welche Lösung du für sie gut findest. Sie war nun 10 Monate in einer Pflegestation in der es ihr nicht gefällt weil sie sich mit andern Katzen nicht wohlfühlt.

Es gibt das "optimale Zuhause" (und auch eine dehnbare Interpretation dazu), ein gutes Zuhause und ein suboptimales Zuhause.

Jenachdem woran man sich orientiert, kann also jedes Zuhause ein gutes Zuhause sein, wenn man es mit einem suboptimalen Zuhause vergleicht.

Natürlich hat Deine Katze weniger Stress bei Dir und das ist grundsätzlich gut.
Aber sie hat auch viele Stunden weder Ansprache noch Ablenkung und das kann auf Dauer sehr einsam und müde machen.


Zu der Pflegestation gehörten zuletzt nur ca. 5 Vermittlungskatzen.

Es gibt in Deutschland über 41.000 heimatlose Katzen. Wenn Du Dich ein Jahr vorbereitet hast, dann wäre es sicher auch möglich gewesen, ein Katzenpaar zu finden, das sofort Dein Herz berührt hätte.


Und meine Katze war dort 10 (!!) Monate. Ich trau den Menschen dann schon zu dass sie beurteilen können wie es ist. Und ich wurde gebeten sie nicht unbedingt vergesellschaften zu müssen. Das wollte ich auch nicht.

Dann verstehe ich Deine Zweifel nicht, wenn Du von der Entscheidung des Tierheimes überzeugt bist 😉
 
Für die Katze wäre es nicht am besten wieder zurückgebracht zu werden. Dort hat sie sich ja offensichtlich nicht wohl gefühlt.
Für die Katze wäre auch nicht ein Zuhause am besten, in dem jemand den ganzen Tag Zuhause ist um ihr Gesellschaft zu leisten, das träfe auf eine ältere Katzen zu, die aufgrund jahrelanger Haltung nicht mehr mit anderen Katzen klarkommt. Deine Katze ist aber viel zu jung dafür, um den Rest ihres Lebens ohne Artgenosse zu sein.

Für die Katze wäre es am besten, eine Kumpeline zu bekommen, die zu ihr passt. Nach welchen Kritereien man da am besten schaut wurde bereits beschrieben.
In so ein Zuhause könntest du sie vermitteln.
Oder du liest dir den Thread "langsame Zusammenführung" durch und versuchst es.

Sicher wäre es besser, wenn man bei dieser Zusammenführung mehr Erfahrung hätte, aber eine langsame Zusammenführung haben schon viele "unerfahrene" Dosis vor dir gewuppt 😉 🙂
Du musst ja nicht "heute" damit anfangen, lies dir den Link "langsame Zusammenführung" durch, dann hast du eine Vorstellung davon, was du tun könntest und kannst dann besser entscheiden, ob du das tun möchtest. Für alle weiteren Fragen ist das Forum ja da 🙂 Du müsstest das also nicht unvorbereitet tun, hast ja Zeit...
Die Alternative wäre eben, die Katze dorthin zu vermitteln, wo jemand diese Zusammenführung mit passender Kumpeline macht.
 
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Dann verstehe ich Deine Zweifel nicht, wenn Du von der Entscheidung des Tierheimes überzeugt bist 😉
Ich kann das schon nachvollziehen. Man glaubt dem TH, nach dem Motto "die müssen es ja wissen" und nimmt die Katze. Sicher hätte man sich vorher über "Einzelkatzenhaltung" informieren müssen, um eben nicht auf falsche Infos hereinzufallen, aber nun ist es so gelaufen...
Was ich nachvollziehen kann ist, dass man dann die Katze Zuhause hat, arbeiten geht und sich dann erst bewusst wird - Mensch, was macht das Tier den ganzen Tag eigentlich...
Das ist der "gesunde Menschenverstand", der sich dann doch 😉 😉 einschaltet, man muss doch Mitleid bekommen bei der Tatsache, dass ein Lebewesen stundenlang allein in der Wohnung hocken muss... Spätestens dann, wenn man es zuhause hat und hautnah mitbekommt, dass es eben, nunja, ein Lebewesen ist... Das spricht doch für die TE, und dass sie hier nachfragt.

Ich hätte fast das Gleiche getan. Ich wollte "damals" eine Katze, aber eben nur eine. Habe gar nicht über "2 Katzen" ernsthaft nachgedacht, weil ich dachte, Einzelhaltung sei völlig ok. Mein Glück war dann, dass ich im TH kompetent beraten wurde 🙂 Mir wurde ganz trocken gesagt "wir vermitteln keine Katze alleine in Wohnungshaltung an Berufstätige."
Da war ich erst baff aber dann habe ich mich gefragt, warum ich darauf nicht selbst gekommen bin... logisch eigentlich, das muss ja furchtbar für das Tier sein. Manchmal ist der Kopf eben voll mit anderen Überlegungen...
...Dann musste ich mich eben entscheiden - entweder 2 Katzen (weil ich Freigang nicht bieten konnte) oder eben keine. Eine ältere "Einzelkatze" kam für mich auch nicht in Frage, weil ich dafür zu oft außer Haus war.
Ich brauchte erst diesen "Denkanstoß" vom TH, bevor ich ernsthaft überlegen konnte, ob ich überhaupt Katzen gerecht werden könnte.

Die TE wurde falsch beraten und die Zweifel kamen etwas spät bzw wurden jetzt vom Forum bestätigt.
Schlimm ist nur, dass die Katze jetzt schon bei ihr ist.
Von daher würde ich sagen, um der Katze weitere Herumschieberei zu ersparen, es doch mit der 2. Katze zu versuchen...
...wie gesagt, es muss ja nicht "heute" sein und viele Fragen können ja im Vorfeld geklärt werden...
 
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Krissi, dann sag mir bitte einfach mal welche Lösung du für sie gut findest.

Oh, da gibt es mehrere Möglichkeiten, wobei bitte keine arbeitslose. Bei arbeitslosen gehe ich davon aus, dass sie arbeitsuchend sind, so dass sich dieser Zustand hoffenltich schnell ändern kann.

Ich kenne deine Katze nicht, aber setzen wir voraus, dass sie richtig eingeschätzt wurde. Dann wäre für sie ein schönes Zuhause bei Hausfrauen/-männern, Leuten, die von Zuhause aus arbeiten, Rentner...etc., halt Leute, die überwiegend Zuhause sind, das richtige.

Familie und Kinder sind (müssen) keine Hinderungsgrund sein, ganz im Gegenteil, es wäre ein abwechselungsreicher Vorteil. Die Zeit, wo man die Kinder zur Schule bringt oder einkaufen geht, ist zu erübrigen, m. E. kein Problem.

Oder halt, wenn sich so die Katze wie auch die Umgebung dafür eignet, Freigang.

Ich verstehe natürlich, wenn du die Katze nicht mehr zurückbringen möchtest, es tut ja auch irgendwie weh. Dieser Vorschlag war von mir, da so die Katze die Chance hat, ein passendes Zuhause zu finden. Du könntest es für sie natürlich auch selbst suchen.

Und nein, eine 1,5 Jahre alte Katze halte ich nicht für nicht vergesellschaftungsunfähig.............aber...........wenn sie wirklich richtig eingeschätzt wurde, dann wird es schwierig, erst recht, wenn du solange arbeiten musst.
Und für eine vergesellschaftete Einzelkatze halte ich nur eine andere, soziale Katze für zu wenig, da würde mir die andere Katze wiederum leid tun, die ihre sozialen Bedürfnisse nicht voll und ganz ausleben könnte. Sie müsste dann lieber in eine soziale Gruppe integriert werden.
 
Such Dir einen Verein, der eine sehr gute Vermittlungsarbeit leistet, sehr gut betreut und berät.

Er muss über Deine Katze genau im Bilde sein und kann dann schauen, ob er eine passende Katze hat.

Aaaaber, dieses Mal wird es nicht nach Deinem verliebten Blicke gehen, sonst geht das schief.

Der Fokus muss auf den beiden Katzen liegen.

Kriegst Du das hin, bist Du bereit, Dich darauf einzulassen?

Und die Katze in Dein Herz schließen?
 
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Ich finde ja bei allen Überlegungen, was nun das Beste sein könnte, nicht zu vergessen, die Katze ist erst 1 1/2 Jahre alt.
Das ist ihr größter Trumpf.
So junge Katzen können, auch wenn sie schlimmes erlebt haben, unter den richtigen Bedingungen auch schnell wieder aufblühen und sich ihrer natürlichen Bedürfnisse zurückbesinnen.
Katzen sind nicht so in der Vergangenheit verhaftet. Wenn sich die Bedingungen tatsächlich zu ihrem Gunsten ändern, dann siegt gerade bei so jungen Katzen über kurz oder lang doch eher die Neugier über die Scheu. Sicher kann das eine Weile dauern, aber es kann auch schneller als geahnt geschehen.
Man muss bedenken, bei allem, was Katzen erlebt haben, bleiben sie doch Katzen, und die wollen ja auch Kontakt zu Artgenossen haben.
 
Was Du noch beachten musst, Deine Einstellung muss unterstützen, positiv wirken und geduldig.
 
...........bleiben sie doch Katzen, und die wollen ja auch Kontakt zu Artgenossen haben.

Nein Catma, so ist es nicht. Eine Einzelkatze ist halt deswegen eine Einzelkatze, weil sie kein Kontakt zu anderen Katzen haben möchte. 😉

Wenn man es gut anstellt, dann kann man erreichen, dass sie andere Katzen akzeptiert und sie in ihrer Nähe duldet.


Aber Schatzkiste, sie hat voll und ganz recht:
Aaaaber, dieses Mal wird es nicht nach Deinem verliebten Blicke gehen, sonst geht das schief.

Der Fokus muss auf den beiden Katzen liegen.

Bist du bereit, eine andere Katze auch zu lieben, auch wenn sie deine Vorstellungen nicht entspricht?
 
So langsam kommen hier due antworten die genau das spiegeln was in meinem Kopf vorging. Vielen Dank catma.

Die Frage ist: real lässt sich sowas ja viel besser klären. Wo könnte ich dann ggf Hilfe suchen die, also für eine zweitkatze zur Einschätzung, Auswahl etc. Es ist doch so dass die Th ja meist uberquellen.ob die ihre Tiere genau einschätzen können?

Ich werde mir auf jeden Fall mal den empfohlenen thread zu Gemüte führen. Was hier aber auch angesprochen wurde: was wenn sie dann wirklich keinen Kontakt suchen würde sondern die andere nur duldet. Ist das wirklich auch ein Gewinn für sie?
 
Ich hatte das selbe Problem wie du es jetzt hast.
Ich habe eine ausgewiesene Einzelkatze aus dem Tierheim aufgenommen. Sie hat sich dort mit keinem Tier verstanden und war nur am fauchen. Nach ein paar Monaten habe ich gesehen, dass sie sich doch langweilt. Sie hat nur geschlafen und sich auch nicht wirklich für Spielzeug etc interessiert. Nach einem halben Jahr habe ich einen sehr entspannten, ruhigen Kater dazugeholt. Ich würde die Situation bei mir als relativ entspannt beschreiben. Sie kuscheln nicht miteinander und es gibt auch ab und zu gefauche. Aber sie schlafen recht nah zusammen ( 10-15 cm ) und schauen, was der andere gerade so macht.
Meine zwei sind aber auch schon ca 9 Jahre alt und die Katze war fast 8 davon einzelkatze. Mit 1,5 Jahren kann die Situation auch schon viel besser sein.
Ich würde es an deiner Stelle irgendwann mit einem ruhigem Gefährten versuchen. In der großen Wohnung haben sie auch viel mehr Freiraum und können sich gut zurückziehen.
Im Tierheim haben sie mir übrigens nicht geglaubt,dass die Miez mit einem anderen Kater klar kommt, bis sie die Bilder gesehen haben🙂
 
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...........bleiben sie doch Katzen, und die wollen ja auch Kontakt zu Artgenossen haben.
Nein Catma, so ist es nicht.
Doch krissi007, das ist so. Katzen sind keine Einzelgänger. Es sind soziale Tiere, das bedeutet sie leben in lockeren Sozialverbänden und brauchen für ihre Entwicklung und ein artgerechtes Leben Kontakt zu Artgenossen. "Sozialverband" bezeichnet eine Gruppe, eine Lebensform wie zB "Herde" oder "Schwarm" oder "Rudel" oder eben "Einzelgänger" wie zB Käferarten, die sich nur zur Paarung treffen, aber zu dieser Gruppe gehören Katzen nicht.
Keine Katze wird plötzlich Einzelkatze, nur weil sie mit Artgenossen schlechte Erfahrungen gemacht hat. Genausowenig wie ein Schaf aufhört, ein Herdentier zu sein, nur weil es allein auf einer Wiese gehalten auch überleben kann.
Einzelkatzen werden nicht geboren, es sind Katzen, die über Jahre hinweg einzeln gehalten wurden und bei denen aufgrund dieser Haltung traurigerweise das Sozialverhalten derart gestört ist, dass sie nicht mehr mit Artgenossen klarkommen.
Dazu braucht es aber Jahre.
Eine 1 1/2 jährige Katze kann ganz gewiss keine Einzelkatze sein.

Nur am Rande bemerkt - ich meine Hauskatzen und nicht Streuner oder gar "wilde" Hauskatzen, deren Sozialverhalten nochmal anders aussehen kann.
Eine Einzelkatze ist halt deswegen eine Einzelkatze, weil sie kein Kontakt zu anderen Katzen haben möchte. 😉
😕 Dann würdest du ja jeder Katze, die keinen Kontakt zu anderen Katzen möchte, zB schlechte Erfahrungen mit Katzen gemacht hat und diese verständlicherweise meidet einen traurigen Stempel aufdrücken...
Genau das geschieht leider manchmal in Tierheimen. Von manchen Katzen kennt man die Herkunft nicht und eine an sich sehr gesellige aber sensible Katze steht im TH evtl unter enormen Stress und kommt deswegen mit den anderen Katzen nicht klar. Dann kommt oft der Stempel "Einzelkatze", eben wegen dem "Einzelkatze, weil sie kein Kontakt zu anderen Katzen haben möchte" das ist doch traurig - und fatal für die Katze, wenn sie dann tatsächlich für den Rest des Lebens allein gehalten wird... 🙁
Wenn man es gut anstellt, dann kann man erreichen, dass sie andere Katzen akzeptiert und sie in ihrer Nähe duldet.
Und woher weißt du das? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dem nicht so ist und lese hier im Forum viele andere, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Mein Orlando ist monatelang von seinem Kumpel Chico nur verprügelt worden. Orlando wollte alles andere als Kontakt zu ihm, er hat lieber nur noch unterm Sofa gelebt 🙁. Das war beim Vorbesitzer, da hätte man, als die 2 dann zu mir kamen auch sagen können "Orlando kommt logischerweise mit anderen Katzen nicht mehr klar" oder gar, dass die 2 getrennt werden müssen. Aber die Umstände haben sich geändert und somit auch ihr Verhalten zueinander. Nicht "einfach so", ich habe sie neu zusammengeführt. Mittlerweile spielen und raufen sie miteinander, als wäre nichts geschehen.
Das ist nicht nur "in der Nähe dulden" oder "Akzeptanz", sie sind beste Kumpel geworden. Orlando schleckt Chico manchmal ab, der ihn monatelang mehrmals täglich übelst angegriffen hat...

In jungen Jahren schlimme Erfahrungen zu machen ist für jedes Lebewesen schlimm, vor allem wenn das in der wichtigen Prägezeit passiert. Aber man vermenschlicht Katzen doch sehr oft. Man hat Mitleid, wenn man schlimmes aus der Vergangenheit der Katze hört und will ihnen weitere Auseinandersetzung damit ersparen. Aber Katzen haben ein anderes Bewusstsein für schlimme Erlebnisse. Sie verarbeiten sie anders als wir. Manchmal reicht es einfach, die Bedingungen zu ändern und mit ein wenig Hilfe "vergisst" Katzedann schnell, was sie erlebt hat.
Wenn man ihnen die Chance gibt, dann finden sie wieder zu ihrem natürlichen Verhalten zurück ohnesich nur zu dulden. Selbst wenn sich Angst monatelang eingegraben hat, so meine Erfahrung und ja auch die vieler anderer.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schnell man bei Katzen mit dem begriff "Einzelkatze" dabei ist.
Warum eigentlich?
Katzen können doch auch in größeren Gruppen zusammenleben und kaum jemand käme auf die Idee, zu behaupten, dass sie deswegen zu Rudeltieren mutieren. Katzen sind genausowenig Einzeltiere wie es Rudeltiere sind. Auch wenn es manchmal aufgrund ihres Verhaltens den Anschein macht.

Manchmal ist es für eine Vergesellschaftung zu spät oder die Erfahrung der Katzen zu schlimm, aber das von vorherein einfach zu behaupten, nur weil sie keinen Kontakt zu Artgenossen haben möchte ist doch traurig.

Sorry für O-Ton, ich konnts einfach nicht so stehen lassen 😳

Was die Katze der TE betrifft kann man auch mit wenigen Worten auf den Punkt bringen
Deine Katze ist noch zu jung, um allein als Wohnungskatze zu leben.

Sie wurde ausgesetzt und kam dann in eine sehr große Katzengruppe.
Da wäre fast jede Katze erstmal überfordert🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Catma,

Eine 1 1/2 jährige Katze kann ganz gewiss keine Einzelkatze sein.

aber jede weitere falsche Vergesellschaftung nach dem Motto "Ich meine es doch nur gut..." hinterlässt Spuren und jede negative Erfahrung prägt das Tier noch negativer.

Manche Katzen sind so sensibel, dass sie viele positive Erfahrungen brauchen, um eine negative Erfahrung zu "vergessen" bzw. ertragen zu können. Und dann reicht manchmal eine schlimme negative Erfahrung, um all das Positive wieder zu verlernen.



Dann kommt oft der Stempel "Einzelkatze", eben wegen dem "Einzelkatze, weil sie kein Kontakt zu anderen Katzen haben möchte" das ist doch traurig - und fatal für die Katze, wenn sie dann tatsächlich für den Rest des Lebens allein gehalten wird... 🙁

Die Beschreibung vom TH ist eine Sache, aber wenn man den Neuusern glauben darf, dann haben sich ja viele gut informiert, so gut informiert, dass sie dem TH-Mitarbeiter glauben, dass die 1jährige Katze eine Einzelkatze ist und dass Trockenfutter die artgerechte Ernährung darstellen.

Dann frage ich mich, wo diese Menschen gelesen und gelernt haben.


Manchmal ist es für eine Vergesellschaftung zu spät oder die Erfahrung der Katzen zu schlimm, aber das von vorherein einfach zu behaupten, nur weil sie keinen Kontakt zu Artgenossen haben möchte ist doch traurig.

Natürlich ist es traurig. Aber es kann noch trauriger werden, wenn die Menschen mit weniger Erfahrungen zwei "Eher-Einzelkatzen" vergesellschaften.

Du bist ja nun auch schon länger im Forum und kennst genug Beispiele, die schief gegangen sind. Das sind die User, die sich nach der verpatzten Vergesellschaftung löschen lassen.
Die Katzen werden dann zurück ins TH gegeben, dort wieder in eine Gruppe gesetzt und mit ihren Negativerfahrungen alleine gelassen.

Man kann sicher "Eher-Einzelkatzen" vergesellschaften, aber das braucht ein gutes Händchen und auch die Offenheit des Menschen lernen zu wollen.
Leider schlagen hier öfter User auf, die rumpampen und äussern "Ich weiß wie das geht, ich lass mir doch hier nichts vorschreiben!"

Leidtragende sind immer die Tiere, ob nun die von Menschenhand gemachten "Eher-Einzelkatzen" oder die falsch vergesellschafteten Katzen, die unsauber werden, die nach Hilfe rufen, die nicht verstanden werden und mit ihrem Feind eine Wohnung teilen müssen.
Und nicht jede Katze protestiert deutlich, so manche Katze zieht sich zurück, resigniert und schläft. Diese Katzen werden dann lediglich als "ruhig und schlafmützig" wahrgenommen und nicht als verängstigtes Tier.


Es ist für eine Katze falsch als wohnungs-Einzelkatze zu leben, aber es ist m.E. auch falsch "auf Deubel komm raus" zu vergesellschaften.


Im Fall von Moustache würde ich keine soziale Katze wählen, die engen Kontakt zu Artgenossen braucht, weil diese Katze langfristig ihre eigenen Bedürfnisse nicht stillen kann.

Eine soziale Katze, die nicht mobbt, die keine Dominanz zeigt, die friedlich neben ihren Artgenossen leben kann, kann eine mögliche Lösung sein.
 
@ Moment-a - ich meine, die TE wird das schon wuppen.

Sie geht ja nicht kopflos an die Sache, fragt ja hier nach.
Und so schwer ist eine Vergesellschaftung, was diese spezielle Katze der TE angeht auch nicht - Keine Experimente machen, sondern gleich Gittertür einbauen und wenn Fragen offen sind, im Forum nachfragen. Im Forum wird ja auch gut dabei unterstützt.
Als ich meine Hardcore-Kater neu zusammengeführt hatte, hatte ich null Ahnung und habe hier viele wertvolle Tipps bekommen. Sonst hätte ich es nicht gewagt. Die Kater danken 🙂

Die Gittertür sorgt ja dafür, dass die Katzen sich nicht begegnen können, sie können mit der Gittertür gar keine negativen Erfahrungen miteinander machen - es sei denn, man öffnet sie zu früh und man kann ja hier im Forum berichten, wie es vorangeht.
Im allerschlimmsten hypothetischen Fall bemerkt man, dass die Katzen (natürlich noch bei geschlossener Gittertür) keinen Schritt aufeinander zugehen, dass sie sich einfach nicht einander annähern möchten. Dann öffnet man die Tür natürlich nicht.
 
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Mensch ihr schreibt aber fleißig.

Ich gebe vllt gerne nochmal etwas mehr zu den Hintergründen. Weiß gar nicht was ich schon geschrieben habe:

Ich selber bin 24 Jahre, lebe nun allein in einer 70m²-Wohnung mit Balkon und hatte bereits früher eine Einzelwohnungskatze aus dem TH. Da ich da jedoch noch soooo klein war hab ich keinerlei Erinnerungsvermögen mehr und irgendwelche Erfahrungen gespeichert. Daher seh ich mich als blutiger Anfänger.

Von der pflegestelle weiß ich nicht soviel. Sie ist wohl grob 1,5 Jahre alt, wurde im Dezember 2012 auf der Straße gefunden. Sie war dann erst bei der Chefin mit ihren Katzen, da wäre sie aber wohl nur in einem zimmer verkrochen gewesen. Dann kam sie in die Pflegestelle, dort hatte sie auch gesicherten Freigang den sie aber nie nutze und war wohl eben in der Hierarchie ganz unten und sehr gestresst.

Ich habe zuvor viele Bücher aus der Bücherei ausgeliehen und hier das ganze Forum durchwühlt. Daher gibts bei mir daheim auch nur NF und 20% rohes Fleisch die Woche. 😉 Auch zum Thema Vergesellschaftung lese ich derzeit Tag und Nacht. Ich träum sogar nachts schon davon 🙄 Und bin mittlerweile sogar schon soweit sie per Kommunikation zu befragen was sie gerne für eine Gesellschaft hätte, eine ganz ruhige, oder so oder so etc. Bekloppt....

Das Problem ist halt: Wie finde ich eine passende Katze wenn die meisten Tiere sich im TH oder in großen Pflegestellen so völlig anders verhalten???
Man will ja doch nicht, dass dieses Experiment schief geht.

Ich würde einfach vor allem gerne erstmal wissen was die Madame treibt wenn ich außer Haus bin. Ich muss wohl irgendwie mal eine Videokamera einbauen. Wieviel sie schläft, ob sie sich selbst beschäftigt etc.

Positiv anzumerken ist auf jeden Fall im Vgl. zur Pflegestelle dass sie hier nirgends hinpinkelt, dass sie nirgends kratzt an den Wänden oder der Couch, nur am Kratzbrett und Kratzbaum. Am 1.Tag noch am Küchenstuhl, nach einem Nein kam das aber nie wieder vor.

Ich muss auf jeden Fall mich erstmal weiter beschäftigen, ich habe nämlich keine Ahnung wie ich als Laie meine Katze einschätzen soll und dafür dann noch ne passende finde.
Manchmal denk ich mir schon, hätte ich doch bloß ein Pärchen geholt. Aber es sollte halt sie sein. Manchmal ist es eben Liebe auf den ersten Blick. Und jeden Abend wenn sie ins Bett vor mich kriecht ist es die richtige Entscheidung gewesen,
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Catma,

@ Moment-a - ich meine, die TE wird das schon wuppen.

das will ich ihr auch garnicht absprechen.🙂

Aber Threads wie diese hier, werden von vielen Usern gelesen und deshalb finde ich es wichtig darauf hinzuweisen, wie wichtig die Auswahl der Zweitkatze ist.


@Moustache

Das Problem ist halt: Wie finde ich eine passende Katze wenn die meisten Tiere sich im TH oder in großen Pflegestellen so völlig anders verhalten???
Man will ja doch nicht, dass dieses Experiment schief geht.

Ich habe schon kätzische Wunderpakete bekommen, die ich so nicht ausgewählt hätte, wenn ich es vorher gewusst hätte.

Meine beiden letzten Neuzugänge, Kater Yogi (damals ca. 9 Jahre) lebte in Spanien unter schlimmsten Bedingungen in einem Messihaushalt. Die Tiere wurden gerettet, ins TH gebracht, einige nach Deutschland ausgeflogen. Er war dann ca. 8 Monate auf einer Pflegestelle und kam dann zu uns.
Yogi zeigt sich hier so wie er von der Pflegemutter beschrieben wurde.

Kater Robbie (damals ca. 8+ Jahre) lebte 3 Jahre in einem spanischen TH. Sein Tierpfleger lag mit seiner Beschreibung 100% richtig. Robbie zeigt sich hier exakt so wie er beschrieben wurde.



Ich würde an Deiner Stelle hier im Forum nach einer passenden Katze suchen, nach einem Tier, das sich schon länger auf einer Pflegestelle befindet.

Wichtig ist, dass das neue Tier nicht extremkuscheln möchte mit Artgenossen, weil das bei Euch problematisch werden kann.
 
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Das Problem ist halt: Wie finde ich eine passende Katze

Um dieses Problem möglicherweise lösen zu können, stellt sich zuerst die Frage, zu wem die Zweitkatze denn passen sollte? 😉 ......................d. h. wie ist deine Katze so?

Wie heißt sie eigentlich?
 
Tja, wie sie ist das ist die Frage. Das wäre genauso wenn du ein Kind fragst wie es den Charakter eines Erwachsenen beschreibt und es hat keiner Vergleichsmöglichkeiten. Für mich ist das daher sehr schwer in Worte zu fassen.

Sie heißt Moustache, weil sie ein kleines Bärtchen hat. Ich kenne sie ja nun 5 Tage, würde sie aber als sehr neugierig bezeichnen, sie spielt auch gern, schmust auch gern, aber eben typisch Katze nur wenn Madame das will.
Auf der Couch liegt sie also betont immer 5cm außer Reichweite und da sollte man auch jegliche Annäherungsversuche unterlassen. Da schenkt sie einem einen warnenden Blick und holt dezent aus oder macht sich vom Acker.

Dafür schmust sie mittlerweile jede Nacht im Bett. Also sie sucht schon den Anhang zu mir. Aber eben nur phasenweise. Da gurrt sie dann vor sich hin und verfolgt einen, die nächsten 2h will sie wieder nix wissen.

Wie aktiv sie nun ist...schwierig zu sagen. IdR ist sie für unser Bändel- oder Federfangspiel sehr zu begeistern, neuestes entdecktes Lieblingsspiel das Stück Wienerle wie eine Maus durch die Gegend tragen und durch die Gegend schießen 😀

Vllt könnt ihr ja Fragen stellen und das lässt sich leichter beschreiben?
 
ängstlich scheint sie nicht zu sein .................sie wurde aber doch, wenn ich mich richtig erinnere, von der Pflegestelle als ängstlich beschrieben, oder?
Hast du sie da auch mal besucht?

Zeige mal bitte ein Bild von ihr.
 
Ängstlich nicht ggü, den Menschen und der Umwelt. Sie mied dort alle anderen Katzen, großer Bogen außenrum, und sobald sich beim Fressen, Streicheln etc. eine andere nur näherte war sie weg.
Sie wäre dort sehr angespannt gewesen und neigte auch zum "Angstpinkeln". Das durfte ich bei meinem Besuch selber miterleben und kam bei mir ja nun gar nicht vor.

Ich werde morgen auch noch wg zwei, drei andern Fragen nochmal mit der Dame vom Tierschutz Kontakt aufnehmen. Dann spreche ich auch das Thema nochmal an. Vllt gibt es ja noch ein paar Details, auch warum sie als Expertin eigentl. dazu abrät.

Ich krieg das mim Foto als Dateianhang grad irgendwie nicht hin....
 

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