Ich schließe mich an, es kann lange dauern, bis es hinsichtlich "genug Futter" im Katzenhirnchen Klick macht. Und im Grunde ist es egal, wie genau man ayce betreibt, Hauptsache der Napf wird nie leer. Aber wenn Katze über längere Zeit hungern musste oder es aus anderen Gründen länger dauert, bis es innerlich klick macht, ist es auch wichtig, WIE man ayce gibt (bis sich der Schalter umgelegt hat - danach ist es egal)
Sehr wichtig wären dann 1. der Napf soll nie leer werden
2. feste Auffüllzeiten.
3. nicht beim Futtern beobachten.
Zu 1.Der Napf darf nie leer werden bedeutet, er darf tatsächlich nie leer werden. Weil wenn er leer ist, denkt das Katzenhirnchen es gibt zu wenig. Und schaut ob es noch mehr gibt - evtl obwohl er längst satt ist - weil es einfach noch nicht klick gemacht hat.
Es liest sich evtl nicht schön an aber ja, das bedeutet, dass du von vornherein eine so riesige Menge einfüllst, dass er den Napf unmöglich leer schlecken kann. Bevor es klick gemacht hat, kann das eine Monsterportion sein.
Später, nachdem es klick gemacht hat, siehst du viel zuverlässiger, wie viel er tatsächlich braucht und dann erst kannst du die Menge nach und nach seinem tatsächlichen Bedarf anpassen.
Er isst seither regelmäßig (jeweils große Menge), anschl. stundenlang nichts und lässt den Napf auch in dieser Zeit unberührt. Man kann sich auch in der Küche bewegen, Essen zubereiten, seinen Napf umstellen -> keine Reaktion. Er weckt uns auch Nachts nicht mehr.
Füll den Napf nicht auf wenn er leer ist sondern lass ihn nie leer werden und zwar völlig unabhängig vom Verhalten des Katers führst du von ihm klar erkennbare feste Auffüllzeiten ein. "klar erkennbar" wären feste Uhrzeiten optimal, muss aber nicht, wenn das nicht umsetzbar ist reicht auch "mit gewissen Aktionen verbunden". 4x tgl geht immer: morgens nach dem Aufstehen / wenn du das Haus verlässt / wenn du wieder kommst / zur Nacht.
Wenn du dann jedesmal Monsterportionen einfüllst so dass der Napf tatsächlich nie leer wird, wird er nach einer Weile registrieren, dass es "regelmäßig frisches Futter" gibt. Je klarer erkennbar für ihn die Regelmäßigkeit ist, desto schneller kann es klick machen und er lernt, dass er gar nicht so viel schaufeln müsste. Es ist aber auch wichtig, dass er auch optisch den Eindruck hat "hier gibt es Futter im Übermaß"
Auch der Umstand, das zwischen seinen Mahlzeiten so viele Stunden vergehen - wo der Napf unberührt bleibt, obwohl dann wieder eine sehr große Menge auf einmal benötigt wird, verunsichert uns.
Wenn er sich an die festen Auffüllzeiten gewöhnt hat, wird er sehr wahrscheinlich auch zwischendurch mal zum Napf gehen.
Uhrzeiten/Futtermengen (NAFU bereits mit tgl. 5g Futterzellulose gestreckt):
27.08 -> zuvor 2 Portionen, ca. 250g
27.08 - 20:00, Gewicht 5.55kg - AYCE Versuch gestartet
27.08 - 20:00, 315g
28.08 - 04:00, 85g -> Napf leider leer, nicht mit diesen Mengen gerechnet - wieder aufgefüllt
28.08 - 07:30 285g
28.08 - 13:00, 185g
28.08 - 17:00, 115g
28.08 - 20:30, 95g
29.08 - 00:30, 95g
29.08 - 05:00, 100g
29.08 - 06:00, 100g (Gewicht 6.05kg)
29.08 - 09:30, wenige Gramm gegessen
-> das sind in ca. 48Std ~1.600g!!
Die Auffüllzeiten sind so unregelmäßig dass selbst ich Schwierigkeiten hätte eine zuverlässige Fütterung zu erkennen
😉 Versucht es mal wie beschrieben - aber komplett unabhängig von seinem Verhalten! Also nicht auffüllen, wenn er wieder hungrig erscheint, sondern 3, 4x tgl frisch auffüllen reicht. Aber eben so viel rein, dass bis zur nächsten Mahlzeit etwas übrigbleiben MUSS.
Dann wäre noch Punkt 3 wichtig: beobachtet ihn nicht und wenn dann unauffällig. Er soll lernen dass es bei euch unabhängig von seinem Fress- und sonstigem Verhalten regelmäßig (!) genug (vorerst übermäßig viel) Futter gibt.
Konkret - stoisch zu immer gleichen Zeiten kommentarlos Monsterportionen in den Napf und dann Näpfe ebenso kommentarlos hinstellen und dann raus aus der Küche. Es wäre wichtig dass er dein Futtern-beobachten nicht mitbekommt, er soll lernen stressfrei zu futtern. Du siehst dann ja beim nächsten Auffüllen, ob und wieviel gefuttert wurde. Wobei das im Grunde total egal ist - du ziehst das komplett unabhängig von seinem Futterverhalten durch.
Erst wenn du bei jedem Auffüllen bemerkst, dass regelmäßig deutlich (!) mehr im Napf übriggeblieben ist, fängt der Schalter an sich umzulegen, und dann kannst du langfristig gesehen alles so beibehalten aber die Monsterportionen langsam nach und nach auf "sein" benötigtes Maß reduzieren.
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EDIT
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis sich zumindest die ersten kleinen Erfolge gezeigt haben (Futtermenge)?
Das es bei einem 5 jährigen Kater nicht von heute auf morgen geht ist mir bewusst, aber aktuell befinden wir uns eher noch in einem steigenden Trend -> 970-1140g pro Tag(!)
3, 4 Fütterungen. Wie lange insgesamt weiß ich nicht mehr weil es schon Jahre zurückliegt, aber mehrere Wochen. Unser "Fall" war aber anders als eurer, Kater Orlando war noch sehr jung (ca 8 Monate) also hatte vorher noch nicht so lange hungern müssen - und je jünger sie sind, desto schneller können sie umlernen.
Orlando kam aus schlechter Haltung, bekam immer wieder tagelang nichts zu futtern (kein Dosi zuhause). Hier angekommen stürzte er sich aufs Futter und hörte quasi nicht auf zu schaufeln. Er hat sich regelmäßig überfressen. Dann hab ich natürlich immer nachgefüllt - aber das kam eher einem Mästen gleich - er konnte das ja noch nicht selbst regulieren. Also habe ich den Tipp aus dem Forum bekommen, es für ihn zu regulieren aber eben unauffällig. Regelmäßige Futterzeiten mit Monsterportionen. Wie gesagt ich weiß nicht mehr wie lange es insgesamt dauerte, ich weiß nur noch, dass sich ab dem Zeitpunkt bereits nach 3, 4 Fütterungen dieses hemmungslose Schaufeln gelegt hat. Das fand ich schonmal erleichternd, weil ich dachte er platzt mir doch bei dieser Methode. Bis er insgesamt entspannt futtern konnte, hat es aber eine Weile gedauert. Bzw er hat das nie 100% ablegen können, also er blieb immer ein etwas hastiger Futterer. Aber er futterte normale Portionen und nahm nicht mehr zu - und vor allem - wenn der Napf (viel später dann) doch mal leer war, machte ihm das nix aus. Also wie ein normaler Kater, nur eben dass er etwas hastig futterte - aber das machte ein anderer meiner Kater auch, war also vielleicht auch normal
🙂