Dein Gedanke hat mir so gut gefallen, dass ich das gleich an die Zuchtverbände weitergebe für die nächsten Vereinssitzungen. Da können sich die Damen und Herren, dann auch gewiss sein, dass nicht "gemischt" wird, wenn Jungtiere kastriert verkauft werden.
Die Amy`s sind uns in der Hinsicht, auch was Tierschutz angeht voraus.
Diese vielen, endlos traurigen Augen in den Tierheimen hier. Oje, eine würde ich gerne noch "rausholen". Eine von Tausend... -Kann mich nur noch nicht entscheiden...
Hallo Altmeister
habe mich nun mal durch den gesamten Thread gewühlt und würde gern zu einem oder anderen Punkt davon Stellung beziehen. Bitte um Nachsicht da es sicher wieder mal ein längerer Text von mir werden wird...
Züchte seit 1995 Heilige Birma und Maine Coon Katzen in kleinem Rahmen - 1-2 Würfe pro Jahr, manche Jahre gar nicht - und gebe seit 1999 ausschliesslich frühkastrierte Katzenkinder im Alter von 12-14 Wochen ins neue Heim.
Im Bezug auf die FK hat sich in den vergangenen Jahren zum Glück viel getan an Aufklärungsarbeit. Anfangs musste ich mir oft Kommentare anhören wie tierquälerisch ich vorgehen würde, Katzenkinder einer OP unterziehen zu lassen und welche negativen Lebenserwartungen und Defekte diese Kitten dank meiner schlechten Behandlung erwarten würde.
Zum Glück bietet sich nun, dank des Internets, die Möglichkeit leichter an Informationen zu kommen und sich weiterbilden zu können.
Seit vielen Jahren habe ich immer mal wieder Tierheime angeschrieben und darum gebeten auch dort, keine Katzen mehr unkastriert aus den Händen zu geben um das Tierelend auf Dauer minimieren zu können. Schliesslich habe ich in früheren Jahren selbst im Tierschutz gearbeitet und Katzen zu Kastrationsaktionen bei Nacht und Nebel mit Fallen eingefangen.
Leider nie mit grossem Erfolg, da mir wahrscheinlich als Züchter unterstellt wird, das ich den dann schwindenden Markt <g> mit eigenen gezüchteten Tieren wieder füllen möchte. Zumindest ist das meine Vermutung wenn ich immer wieder höre wie man mich als Züchter für das Elend der Tierheime verantwortlich machen möchte.
Ich kann nur hoffen das in den Tierschutzorganisationen irgendwann der Groschen fällt und man versteht und akzeptiert, das Kastration der einzige Weg ist, auf Dauer die Population der Tiere einzudämmen. Mir wurde immer wieder gesagt das es nicht möglich wäre höhere Kosten anzusetzen, die eine Kastration mit sich bringen würde, da die Interessenten auch heute bereits an der Schmerzgrenze angekommen wären bei dem Betrag den für die Tiere verlangt würde.
Da ich oft genug miterlebe wieviel Katzenhalter nachträglich für ihre Katzen investieren und wie viele gerne locker 200-300 Euro für irgendwelche vermeintlichen Mixkatzen an geldgierige Vermehrer zahlen, mag ich nicht glauben das ein erhöhter Schutzbetrag, der die Kastration einschliesst nicht gezahlt werden würde. Immerhin unterschreiben die neuen Besitzer ja in der Regel sowieso eine Kastrationsklausel bei der Übernahme der Katzen und die Kosten kämen im Nachhinein sowieso auf sie zu.
Warum also lassen nicht alle Tierheime sämtliche Katzen vor der Abgabe kastrieren? Wäre schön wenn sich dazu mal diejenigen hier im Thread äussern würden, die aktiv im Tierschutz arbeiten. Glücklicherweise gibt es ja bereits Tierheime die das Problem erkannt haben und ihre Katzen ausschliesslich kastriert abgeben.
Eine weitere Lösung, dem Tierüberschuss ein Ende zu bereiten, würde ich darin sehen das alle Züchter, Vermehrer, Bauern etc. etc. die VOLLE Verantwortung für ihren Nachwuchs übernehmen müssten, so wie wir das bereits heutzutage tun.
Heisst im Klartext:
Jede Katze die bei mir geboren wird, bekommt eine lebenslange Garantie auf Vermittlung durch mich selbst. Sollte sie also einmal nicht mehr im ursprünglichen Heim bleiben können, sorge ich höchstpersönlich für einen neuen Platz - möglichst auf Lebenszeit - und trete diese Verantwortung nicht an die Tierheime oder Pflegestellen ab.
Die Kitten müssten alles gechippt werden, auf den Menschen (Züchter möchte ich sie nicht alle nennen) registriert werden, bei dem sie geboren wurden um denjenigen auch weiterhin in die Verantwortung nehmen zu können der die Tiere ursprünglich zur Welt bringen liess.
Ich bin überzeugt davon, das diese Regelung die ungeplanten und ach so süssen 1xWürfe schnellstmöglich stoppen würden, da die überwiegende Zahl der Leute nämlich keinerlei Interesse am weiteren Verbleib ihrer Katzen hat, sobald sie den Niedlichkeitsfaktor überwunden haben oder die Katze gegen Bargeld den Besitzer gewechselt hat. Das gilt selbstverständlich auch für die schwarzen Schafe unter den vermeintlichen seriösen Züchtern die auf Kosten der Tiere den schnellen Euro machen möchten.
Auch interessant wäre wenn diese Leute, wie wir Züchter, einer 2jährigen Gewährleistungsfrist auf Erbkrankheiten und Defekten unterliegen würden. Bin sicher da wäre ganz schnell der Ofen aus wenn die Damen und Herren zur Kasse gebeten werden würden, die sich keinen Deut um die genetische Gesundheit ihres Nachwuchses scheren und dieser dann ein Dauerabo beim Tierarzt bekommt schlimmstenfalls.
Glücklicherweise scheinen mehr und mehr Züchter nun auch die FK durchführen zu lassen um zumindest den Leuten, die denken sie könnten durch einen schnellen Mixwurf die Kosten, die das Muttertier verursacht hat, wieder reinholen.
Irgendwann wird es keine unkastrierten Tiere mehr vom seriösen Züchter geben und sich damit das Elend der im Hinterhof oder Keller vor sich hin vegetierenden Rassekatzen, die ohne Zuchterlaubnis verpaart werden können, von alleine erledigen.
Um das ganze hier nicht zu lang werden zu lassen, möchte ich zum Schluss nur noch auf das ausländische Tierelend zu sprechen kommen.
Überall scheinen die Tierimporte aus den meist südeuropäischen Ländern zuzunehmen. Offenbar ist es im Moment "IN" ein Tier aus dem Ausland aufzunehmen. Nicht nur das diese Tiere oftmals Krankheiten einschleppen die wir vor Jahren noch nicht einmal kannten wie z.B. Giardien oder Pilzerkrankungen und viele von ihnen leider zum Dauerpatienten mutieren, sind diese Miezen auch meist Freigänger und kaum in reine Wohnungshaltung vermittelbar.
Sagt man etwas dagegen, da ja die eigenen Tierheime voll sind, wird immer wieder behauptet die Tiere im Ausland seien schlimmer dran als hier vor Ort und es müsste dort dringender geholfen werden.
Das sehe ich Anders. Hilfe kann nur im eigenen Land stattfinden und in Ländern in denen nach wie vor Stiere, Hunde oder Hähne zum Spass getötet werden, wird sich kaum die Masse der Menschen für den Tierschutz engagieren und Geld für Kastrationen ausgeben. Das ist leider die traurige Realität :-(
Vor allem frage ich mich immer: Wieso z.B. Spanien und Griechenland? Wieso nicht China, Russland oder USA? Dort werden Tiere noch liebloser behandelt und z.T. getötet obwohl sie eigentlich kerngesund sind?
Geht es einer Katze oder Hund in China, denen bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wird oder die in kleinen Drahtkäfigen auf wenige cm mit gebrochenen Knochen zusammengepfercht werden nicht um ein vielfaches schlechter als Tieren die auf der Strasse leben müssen im Süden? Wo sind die vielen Tierschützer die von dort Tiere vermitteln wollen?
Wo also ist die Grenze zu ziehen aus welchen Ländern Tiere aufgenommen werden können/dürfen und von wo nicht?
Ich bin der Meinung das Katzen, Hunde etc. erst dann die verdiente Fürsorge und Aufmerksamkeit erleben werden wenn sie kein "Massenprodukt" mehr sind und es schwierig wird solch ein zauberhaftes Lebewesen an seiner Seite haben zu dürfen. Das wird leider nur durch Verknappung und intensivierung der Kosten eintreten, davon bin ich überzeugt. Was nichts kostet und überall erhältlich ist, ist einfach nichts Wert. Nur was man sich mit Mühe und für teures Geld und Aufwand leisten kann, wird auch in der Regel mit Bedacht und wertvoll behandelt. Und erst wenn der Bauer um die Ecke seinen billigen Mäusefänger und Kittenlieferanten für teures Geld selbst kaufen muss, wird auch er diese Tiere mit Respekt behandeln.
Werden also Haustiere eines Tages "Luxus", dann werden sie auch mit der verdienten Würde und Hochachtung behandelt, die ihnen gebührt.