Hallo Musepuckel,
Klar,du hast da völlig Recht,vom Prinzip her denke ich genauso ELIA wie du,aber kennst du diese Selbstzweifel nicht auch,dass man denkt,hätte ich das und das gewußt,wäre dies und jenes vielleicht anders verlaufen?
mmh...sicher sind auch mal diese Gedanken da, aber da Katzen nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft leben (und genau das sollten wir uns von diesem wunderbaren Wesen abschauen!), sondern im Hier und Jetzt, sollte neben einer ausgewogenen Ernährung, einer angemessenen Therapie, die Lebensfreude das Zentrum des Tuns sein.
Die meisten Menschen machen sich viele, manchmal sogar zuviele Sorgen. Neben der Tatsache, daß z.B. die CNI nicht weggezaubert wird, belasten diese Sorgen die Tiere zusätzlich.
Mein Moritz wird seit einem Jahr von den Tierärzten totgeredet
🙄
Es kostet sehr viel Kraft aus den Prognosen die Fakten zu filtern und das zuhören, was für das Tier wichtig ist.
Moritz hat CNI mit sehr sehr schlechten Werten, dazu durch TA-Behandlung ein Sarkom, welches rasendschnell wächst.
Es ist wichtig alles angemessene für das Tier zu tun, aber es ist auch wichtig, daß sie relativ entspannt und relativ frei von Menschensorgen ihr Leben leben dürfen. Was nützt die - durch Therapie ermöglichte -zusätzliche Lebenszeit, wenn der Besitzer ständig sorgenvoll alles Grammgenau abwiegt und noch eine Tablette ins Tier stopft und ihm dann grauselig schmeckendes Naßfutter vorsetzt, damit er seinem eigenen Gewissen gerecht wird?
Wir haben schon haarsträubende Diagnosen bekommen. Eine richtig schlimme Fehldiagnose gab es bei Cari, als man mir sagte, daß sie Diagnose XY hätte und sie ab sofort nicht mehr rennen, spielen, hetzen dürfte und vor allem nur noch feinpüriertes Futter fressen dürfte.
Cari ist ein OKH-Mix, zu dem Zeitpunkt ca. 12 Jahre gewesen und hatte eine Energie wie eine 5-6jährige Katze.
Ich sagte der TÄ, daß ich Cari niemals einschränken würde und ihr auch nicht das geliebte Rohfleisch wegnehmen würde.
Die TÄ sagte mir "Dann setzen Sie das Leben ihrer Katze auf´s Spiel!"
Ich schaute mir mein Wuselinchen an und sagte der TÄ "Ja, das tue ich. Mit voller Überzeugung, mit vollem Bewusstsein. Diese Katze wird nicht eingeschränkt, sie bekommt das was ihr schmeckt und wenn sie beim Rennen tot umfällt war es ein schneller Tod. Es kann nicht sein, daß ich das Tier zu Lebzeiten toderkläre und ihr alles nehme, was ihr Freude bereitet!"
Ich schnappte mir mein Wuselinchen und Zuhause gab es klein geschnitteres Rohfleisch.
Zwei Jahre später waren wir in einer andere Tierklinik und da Cari in Narkose gelegt werden musste, wurde sie auch noch geröngt,Blut abgenommen etc.
Die von der TÄ gestellten Diagnose war falsch.
Hätte ich auf die Frau gehört, hätte ich der Cari 2 Jahre pures freudvolles glückliches Leben genommen. Cari hat getobt, ist gerannt, gesprungen, hat mit Inbrunst ihr Rohfleisch verdrückt....und sich ihres Lebens gefreut.
Der Besitzer soll mit den TÄ im Gespräch bleiben, er soll den Empfehlungen folgen, wenn er es verstanden hat, wenn es ihm logisch erscheint, aber er sollte sein Tier am besten kennen und im Sinne des Tieres entscheiden.
Genau so handhabe ich es mit meinem Moritz auch und er bekommt kein Diätfutter, sondern das, was ihm schmeckt.
Wenn er sich sein "Thunfisch-Süppchen" (Thunfisch im eigenen Saft mit Wasser) wegschlabbert und sich dann zufrieden putzt und sein Leben genießt....wiegt es jeden möglicherweise verlorenen Monat auf.
Bei CNI ist wichtig alle angemessenen Therapien zu tun, die angeordneten Medikamente zu geben, evt. Infusionen, falls das Tier es zulässt.....aber für mich steht über all dem: Lebensfreude und Lebensqualität, selbst wenn das evt. zwei Monate weniger Lebenszeit für das Tier bedeutet.....sie leben eben nicht in der Zukunft, berechnen ihr Leben nicht in Jahren, sondern leben in der Gegenwart, mit ihren Menschen und ihren Argenossen und mit dem,was wir ihnen ermöglichen.