Ich würde es auf jeden Fall erneut versuchen und die Hoffnung nicht aufgeben 🙂. Ich habe selbst bei meinen dreien erlebt, dass es eine Charaktersache ist. Mein Charly lässt und ließ all seine Agressionen und Eifersüchte an meiner Minka aus, er kann sie eben nicht leiden und für ihn ist sie alles Schuld, wenn er schlechte Laune hat oder ihm sein Futter nicht schmeckt.
Als Lösung wollte ich ein vermittelndes Tier aufnehmen und vergesellschaften, ich hatte wahnsinnige Angst davor. Jedoch war das Glück mit mir, denn sowohl Charly als auch Minka haben den Camillo schnell akzeptert und Charly, von dem ich dachte, er wäre überhaupt nicht vereinbar mit anderen Katzen und eben immer auf diese eifersüchtig, ist verliebt in den Camillo. Er tut ihm unheimlich gut. Der Streit zwischen der Mieze und ihm ist nicht besser, aber wesentlich seltener geworden.
Ich habe mich bei Camillo für einen Kater aus Spanien entschiden, weil er gut sozialisiert ist, perfekt mit zickenden Katzen umgeht, und sowohl richtig reagiert auf Agressionen als auch diese verträgt und wegsteckt. Er lässt sich nicht einschüchtern, weiß aber genau, wann er den anderen beiden aus dem Weg gehen muss und wann er mit ihnen spielen und schmusen kann. Minka und Charly sind unheimlich kompliziert und durch ihre Vergangenheit in ihrem Verhalten völlig verkorkst, doch Camillo meistert das und scheint dazu glücklich 🙂.
Ich denke, es kommt auf den Charakter an und nicht zwangsläufig auf das Geschlecht. Männliche Kater wollen normalerweise aber gerne raufen, wie Simpat schon sagte, darum kann es sein, dass eine Katze besser für deine Luna geeignet ist, aber wenn du einen ruhigen, liebenswerten Kater findest, kann das auch funktionieren 🙂.
Und ich persönlich emfinde die Wahl eines Nottiers aus Spanien, Griechenland oder der Türkei einfach am sichersten. Die meisten Tiere dort sind viele verschiedene Charaktere gewohnt und haben gelernt mit allen umzugehen und sich auf sie einzustellen. Eine Katze vom Züchter ist zwar ebenfalls gut sozialisiert, hat aber ggf. nicht so ein dickes Fell oder weiß nicht, wie sie mit aggressiven Artgenossen umgehen soll, lässt sich vielleicht einschüchtern oder reagiert falsch.
Ich wünsche dir ganz viel Glück bei deiner Entscheidung und der Vergesellschaftung 🙂.
PS: Ich kann sehr gut verstehen, wie dich das belastet, wenn die Zusammenführung für alle nervenaufreibend ist. Ich hatte auch meine Zweifel, als mein armer Charly drei Tage auf dem Kleiderschrank saß und danach Ischias hatte und nicht mehr gehen konnte oder vor dem Neuankömmling weglaufen. Aber wenn es dann geschafft ist, sind das nicht mehr glückliche Tage, sondern Jaaaaahre!!!! Das ist wunderschön und man bereut es nicht. Man kann die Mäuse eher allein lassen, wenn man arbeiten muss, schaut nicht jeden Morgen in die einsamen traurigen Augen, man muss nicht den ganzen Tag Heiteitei machen mit Spielzeug, weil sie sich auch einfach mal miteinander austoben usw usf. Es ist schön, mehr als eine Miez zu haben 🙂. Und sie müssen ja nicht kuschelnd in der Ecke liegen, es reicht manchmal auch, dass überhaupt eine andere Katze da ist, dass man zusammen fressen kann oder auch 10m entfernt liegt. Selbst wenn sie nicht miteinander super warm werden, wirst du später sehen, dass sie z.B. immer im selben Raum schlafen und irgendwie doch zusammen gehören 🙂.