Hallo Tina_B2512
erst mal herzlich willkommen hier im Forum.
Ich kann Deine Verzweiflung gut nachempfinden. Und dieses Gefühl, machtlos zu sein, ist mein ständiger Begleiter geworden. Das ist nervenaufreibend.
Zu deinen Fragen:
▪︎ mein Tierarzt ist Dr. Eisele aus der Gemeinschaftspraxis Schramm/Eisele in Erlangen.
Josi ist dort schon durch sämtliche Hände gegangen, weil ich im Februar und März mehrmals in den Notdienst musste. Samstags hat halt immer ein anderer Dienst. Wir hatten letzthin eine Tierärztin hier im Haus, die Verhaltenstherapie macht (weil wir auch der Meinung sind, dass da was völlig unrund läuft bei Josi und uns). Die meinte, Dr. Schramm ist DER Ultraschall Papst. Denn bei Nicht-Fressen muss erst mal das Organische abgecheckt werden. Viele Tierärzte hören ja nur ab, tasten etwas auf der Katze herum, messen mit viel Glück noch Temperatur und mit noch mehr Glück machen sie ein Blutbild. Ich hab da schon grauenhafte Geschichten gehört.
▪︎ Klinik: nach allem, was mir von Freunden und Bekannten so berichtet wurde, wäre die Tierklinik am Hafen der letzte Platz, an den ich mein Tier bringe. Wenn man einen dringenden Notfall nach 22 Uhr hat, bleibt einem nichts anderes übrig. Aber so......
Wenn, dann würde ich die Klinik am Nordring wählen.
▪︎ komische Kaubewegungen: Dr. Eisele hat mir erklärt, dass Katzen, denen mehrere Zähne gezogen wurden, vor allem, wenn auch nur ein Reißzahn fehlt, durch die entstandene Verschiebung im Bissschema so komisch kauen. Siehr schlimmer aus, als es ist und würde die Katze nicht behindern. Josi macht schräge Kauen das auch und ich dachte, deswegen frisst sie so schlecht. Aber inzwischen hab ich mitgekriegt, dass sie damit hervorragend fressen kann, wenn sie ihre guten Phasen hat.
▪︎ Mirataz: Josi hatte schon Cortison, Mirataz und jetzt letzthin Alprazolam 1,25mg 1x täglich über 3 Tage. Letzteres hat beim 1. Mal für etwa 3 Stunden gewirkt. Mirataz und Cortison hatten 0 Effekt.
▪︎ Mittel gegen Übelkeit: Josi hat im Februar Cerenia bekommen, welches einen paradoxen Effekt hatte: sie hat sich in einer Tour übergeben. Es war schrecklich. Da musste ich aber erst mal drauf kommen, dass das am Cerenia liegen kann.
Sie bekam dann Emeprid Lösung, das funktionierte. Nur wir selber haben die nicht in sie rein bekommen, das Zeug schmeckt widerlich. Aber Josi ist auch extrem mäkelig. Vielleicht kann man das spritzen - wenn du dir das trauen würdest.
▪︎ der breiige Kot ist nicht gut, aber ob das Nicht-Fressen davon kommt, wage ich nicht zu beurteilen. Josi hat seit Jahren Durchfall, der durch nichts dauerhaft besser wird. Aber gefressen hat sie viele Jahre prima und tut es jetzt zwischendurch auch immer kürzere oder längere Zeit lang.
Die Paste, die du erwähnst, ist wahrscheinlich was zur Darmsanierung. Ich hatte Canicur pro bekommen. Völlig für die Katz (Wortspiel 🙂).
So ohne jede Kotanalyse bringt so ne pauschale Gabe von probiotischen Bakterien nichts, hab ich mir sagen lassen.
▪︎ Futterauswahl bei Mäkelei:
Auch wir haben gefühlt den halben Fressnapf daheim, vom hochwertigen Monoproteinfutter von Catz finefood purrrr bzw. Getreidefreies von Mjamjam. Aber auch die Döschen von Gourmet Gold. Ich weiß, dass im Forum immer gepredigt wird, es muss hochwertiges Futter sein. Und das wäre mir auch lieber. Aber inzwischen ist mir das piepegal, Hauptsache, sie frisst. Dr. Eisele sieht das ebenso. Er ist eh so ein bodenständiger, unaufgeregter Pragmatiker. Sein Credo: egal was, und wenn es Kochschinken ist, Hauptsache, die Katze frisst.
Und exakt so, kamen wir bisher immer über die Runden. Im Februar gab es tagelang so Brathähnchen von nem Stand bei Obi oder Kaufland oder so. Das hatte mir Dr. Schramm schon für meine vorherige Katze empfohlen. Dann wieder rettet uns Stremllachs über die Runden und ja, auch Kochschinken.
Den vielgepriesenen Thunfisch mag sie schon lange nicht mehr.
Im Januar und Anfang Februar hat sie wochenlang prima gefressen - Aldi Schälchen Wild und Geflügel und Gourmet Gold. Ihre Nierenwerte sind gut, daher meinte der Arzt, wurscht, dass das Schrott ist, sie mag es und gut ist.
=> wenn sie ihre ganz schlechten Phasen hat, hilft tatsächlich oft nur Handfütterung und wüstes Rumexperimentieren mit diversen Futtersorten und zur Not eben gebratene Hähnchenstreifen (nur gekocht oder gedünstet nimmt sie die nicht, keine Chance - sie braucht dann die Menschenvariante) oder Hackfleischbällchen von unserem Abendessen. Wie gesagt, ich bin da inzwischen völlig schmerzfrei. Nachdem sie Ende Januar nur noch knapp 3 kg wog und der Arzt immer " die muss zunehmen" predigte, ging es nur noch um Kalorienzufuhr. Dafür ist das getreidefreie Futter natürlich besser, denn das hat einfach mehr Kalorien.
Und zur alleräußersten Not hab ich ihr auch schon einfach 20 Stückchen Whiskas Knuspertaschen gegeben. Häufig hat sie das dann animiert, doch von ihrem Futter zu fressen. Und natürlich schmeckt heute die Sorte Knuspertaschen, die gestern noch total angesagt war, nicht mehr. Also hab ich mindestens 3 verschiedene hier.
Das zu deiner Frage, wie es Josi geht.
Seeehr wechselhaft eben. Und ich bin immer wieder und immer noch völlig runter mit den Nerven, wenn sie wieder in die Verweigerung geht. Wie zur Zeit. Sie hatte bis Mitte April tatsächlich 450g zugenommen, enorm viel. Und seither kämpfe ich drum, dass das so bleibt.
Was genau ihr wirklich fehlt weiß keiner. Drei Ärzte, 2 Ultraschalls, zwei geriatrische Blutbilder, drei Meinungen. Ich war jetzt mehrere Wochen nicht mehr beim Arzt, ich wollte Josi mal zu Ruhe kommen lassen.
Wie's weitergeht? Ehrlich? Keine Ahnung.
Ich an deiner Stelle würde Puuh mal von Kopf bis Fuß durchchecken lassen, vielleicht findet sich bei ihr der Grund für die Futterverweigerung. Die Tierärzte kann ich empfehlen. Ein Schnäppchen ist die Behandlung dort nicht.
Bitte halte uns doch auf dem Laufenden.
Alles Gute für die Maus, liebe Grüße Ingrid