Der Sehsinn ist nicht alles!
Ihr wisst doch alle, wie gut sich blinde Katzen zurechtfinden können.
Und "normal" laufen und co werden die Ataxiekatzen auch nicht lernen, wenn sie es sehen könnten.
Es ist ein Defekt im Kleinhirn, der nicht Reparabel ist. Sie werden immer Wackelkatzen bleiben. Nur wie extrem es ist und wie lange sie sich auf den Beinen halten könne und einen Schritt nach dem anderen tun, DAS lässt sich verbessern. Das hat nix mit "abgucken" zu tun.
Die Anregung sich zu Bewegen und irgendwo hin zu kommen und rumzualbern, wie jedes andere Kitten auch kommen von den Geräuschen und Kontakt zu den anderen Kitten und Katzen. Man kann Katzen auch per Stimme eine Richtung vorgeben. Sehen ist kein Muss.
Da die kleinen aber gerade sowiso kränkeln halte ich es jetzt für total verfrüht schon eine Entscheidung zu treffen, was einschläfern betrifft.
Anja, du siehst die Zwergen täglich, was denkst du? Machen sie den eindruck verzweifelt, orientierungslos und hilflos zu sein? Sieht es aus, als würden sie überhaupt nicht wissen, was sie mit ihrer Lebenszeit anfangen sollen? Wie reagieren die nicht-Ataxiekitten auf die kleinen Wackler? Nehmen sie die mit auf in ihre Mitte und spielen und albern mit ihnen rum, oder versuchen sie Abstand zu halten, vor ihnen auszuweichen?
Ein Wackelkitten, das nicht sehen kann ist natürlich nochmal ein härteres Los für den Menschen, der sie aufnimmt, da er viel trainieren muss mit der Stimme arbeiten um dem Zwerg eine Orientierung zu geben. Aber wenn die Katze mal einen Plan im Kopf hat, wo was ist, und die Bewegungsabläufe trainiert und ein bisschen koordinierter werden, sollte eigentlich alles gut werden.
Wie gesagt, Wackelkitten sind nicht geistig Behindert, sie sind voll da, sie sind absolut klar im Kopf und bis jetzt habe ich nur welche kennengelertn, die ihr Leben absolut geniessen. Nur weil es für uns Menschen so schrecklich "grausam und bemitleidenswert" aussieht, weil sie eben so viele Purzelbäume machen und dauernd umfallen und co, heisst das nicht, dass sie selbst das als schreckliches Leben und Dasein empfinden. Anja kann das live beobachten, sie hat viel Erfahrung, sie wird sehen, ob die kleinen zu retten sind, oder nicht.
Anja, kann es sein, dass es vielleicht doch Parvovirus war, der die kleine Maus am Anfag getötet hat? Das ist natürlich Horrorszenario, aber eventuell hat deine Mamakatze eine Parvo-Infektion, die durchbricht? Mit Impfe ist der Schutz nicht 100%, aber ist es nicht so, dass geimpfte Tiere viel besser Chancen haben zu überleben?
Ich würde sicherheitshalber, da die kleinen auch schon Katzenschnupfen hatten alle mit Feliserin abdecken (auch wenns verdammt teuer wird) so sind die Chancen höher für die baldige Genesung.
Nur noch eine Bitte, gebt noch nicht auf. Jetzt noch nicht, die Kitten sind noch so jung, dass man noch garnicht wirklich beurteilen kann, was vielleicht noch alles ist, oder ob sie sich erholen und proper und Lebenslustig werden/bleiben.
Ich werde versuchen nächste Woche noch jemanden zu erreichen, der sie eventuell bereit erklären würde die Wackler zu übernehmen... sie hat viel Erfahrung und den Willen und die Zeit gehandicapte Katzen zu "trainieren", so dass die Bewegungsabläufe viel, viel besser koordiniert werden. Hier gilt einfach das Prinzip: Übung macht den Meister.
Lasst euch nicht Unterkriegen, egal wie schrecklich es gerade aussieht, es gibt immer einen Funken Hoffnung.
neko