Das ist natürlich die Frage der Fragen 😉
Ich denke von Rodneys Seite her ist die Sache sehr klar. Er mauzt zwar generell häufig (z.B. um menschliche Aufmerksamkeit zu bekommen), aber selbst wenn man bei ihm drüben ist und ihn streichelt, geht er trotzdem noch häufig zur Flur oder Gittertür und mauzt. Man könnte denken, dass er einfach nur raus will, da er ja weiß, dass es hinter den Türen noch weitergeht, aber man sieht auch, dass er nach Oskar sucht, wenn er an der Gittertür steht.
Sorgen wegen einer möglicherweise zu kurzen Eingewöhnugszeit nach dem Umzug hab ich auch nicht. Laut Pflegestelle, hat er schon nach wenigen Tagen (2-3?) unter der Tür durchmiaut und gepfötelt um mit den anderen beiden Katzen in Kontakt zu treten - noch Wochen und Monate bevor er Vertrauen zu Menschen aufgebaut hat. Nun ist er weniger menschenscheu, aber die Kontakt- und Ausbruchversuche haben auch hier früh angefangen. Er scheint wissen zu wollen, was es hinter der Tür zu entdecken gibt.
Auf Oskars Seite ist das ganze natürlich schwer einzuschätzen, grad weil ich bei seiner vorherigen problematischen Zusammenführung nicht dabei war. Ich denke mittlerweile nicht mehr, dass es ein Problem der Dominanz war, wie erst gedacht, sondern ein Distanzproblem.
Meinen Erwartungen zufolge, wäre das schlimmste Ergebnis einer zu frühen Zusammenführung nicht, dass sie sich verkloppen, sondern dass Oskar wieder unsauber wird, da er das Gefühl hat dass sein "personal space" nicht respektiert wird.
Ein Pro-Argument ist, dass Rodney bereits mit solchen Katzen Erfahrung hat - in der Pflegestelle gab es ebenfalls eine Katze, die ihm häufiger die Pfote gezeigt hat, weil es ihr zu nah geworden ist und Rodney hat adäquat reagiert und sich zurück gezogen.
Falls dies wirklich das (einzige) Problem ist, löst die Gittertür es auch nicht, da die Beiden diese Bedürfnisse ja bei der erzwungenen Distanz an der Gittertür nicht unter sich klären können. Die Gittertür verzögert den möglichen Konflikt dann vermutlich nur.
Was mit auch noch ein wenig Hoffung macht, dass es klappen könnte ist, dass beide sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben, was ihre Lieblingsplätze angeht. Rodney mag Fensterbretter und dunkle, enge Höhlen, während Oskar große, hohe, freie Flächen mag. Das hat den Vorteil, dass sie sich auch nach einer Zusammenführung in separate Plätze zurückziehen könnten, die der andere nicht betreten würde. Außerdem gäbe es keinen Streit um Lieblingsplätze.
Ich werd über die ganze Sache nochmal ausgiebig nachdenken und bin auch gespannt auf eure Meinung! 🙂