Entzündung heilt nicht ab

  • Themenstarter Themenstarter NicoCurlySue
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Hab gerade noch mal gesucht, wo ich was gelesen habe. Zuminest bezüglich von Herpes gab es wohl 2003 und 2005 Studien mit Alpha-Interferon.

Auch wenn das Omega natürlich naheliegender ist, kann es sicherlich nicht schaden, sich da noch mal rückzuversichern.
 
A

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Habt ihr darüber gesprochen, dass die Therapie mit Interferon eine immunmodulierende Therapie ist und daher sehr lange angewendet werden muß bis man entscheiden kann, ob es hilft?
Leider wird es oft nur kurzfristig eingesetzt und dann beendet, bevor es wirken kann.

Das ist so krass - kaum einer der "Immunpusher" wird nach Protokoll gegeben. Nicht nur, dass es dann halt auch nichts bringt - das ist auch echt Kohle zum Fenster rausgeworfen 🙁
 
Da ich mich gerade - aus ganz anderen Gründen - mit Interferon beschäftige und einiges darüber gelernt habe: Was für ein Interferon hat Findus bekommen? Weißt Du das zufällig?

Virbagen, kann das sein? Die Augentierärztin, mit der ich mit Linus war, meinte, es gäbe noch ein anderes Interferon, das man normalerweise Menschen gibt, das aber bei Katzen oft besser wirken würde. Ich weiß aber nicht, wie es heißt und als ich meine Zahntierärztin fragte, kannte sie es nicht.

Ich bin inzwischen total verunsichert, was ich tun soll. Ich habe normalerweise viel Vertrauen zu dieser TÄ, weil sie schon lange arbeitet, viele Tiere behandelt, immer wieder auf Kongresse und Fortbildungen fährt und bei meinen anderen Katzen auch alles gut wurde! Ich fühle mich sehr wohl dort in der gesamten Praxis einschließlich sehr netter Tierarzt-Helferinnen.
 


Ich nehme an Virbagen Omega, das wird normalerweise bei Gingivostomatitis verwendet?
Daher hänge ich mich gleich mal an die Frage dran: Wie lange wurde es gegeben und in welcher Dosierung? Wurden Depots an die entzündeten Stellen gespritzt?
Hast du es als Tropfen täglich verabreicht?
Habt ihr darüber gesprochen, dass die Therapie mit Interferon eine immunmodulierende Therapie ist und daher sehr lange angewendet werden muß bis man entscheiden kann, ob es hilft?
Leider wird es oft nur kurzfristig eingesetzt und dann beendet, bevor es wirken kann.

Hallo Doc,

ja, es war wohl Virbagen Omega, an das Virbagen erinnere ich mich. Ich hatte es als Tropfen, die ich täglich geben sollte. Zuerst 2-4 Tropfen, beim 2. Mal 6 Tropfen. Es hatte immer einige Wochen gereicht, zwischendrin war aber ein Abstand.
Im Moment gebe ich Lysimun und KS und Boscortin. wobei ich bei dem Boscortin unsicher bin, da es ja eine Art natürliches Cortison sein soll.
Im Moment sitzt Findus sich putzend neben mir, gefressen hat er vorhin auch mit Appetit, nicht gewürgt, das lässt mich etwas hoffen, wobei ich mir auch große Sorgen mache.

Hat jemand von Euch Erfahrung damit, ob ich mir wegen des Speichelns sehr große Sorgen machen muss oder ob es auch ein Zeichen dafür ist, dass Erreger nach "außen" transportiert werden? Heute ist es weniger geworden.
TÄ Termin wäre am Dienstag, da am Samstag die Proben nicht mehr bearbeitet werden.

Ganz vielen Dank für Eure Antworten!
 
Wegen Boscortin brauchst du dir keine Sorgen machen. Das ist ein pflanzliches Präparat und kann bei Gingivitis ganz gut helfen. Es besteht aus Weihrauch und hat mit Cortison rein gar nichts zu tun. Es wird nur damit verglichen, weil es auch entzündungshemmend wirkt und die Bezeichnung " natürliches Kortison" sich verkaufsfördernd auswirkt.
Kortison selbst ist bei Gingivostomatitis inzwischen eigentlich als absolutes Nogo bekannt, insbesondere Langzeitkortisone. Sie scheinen zwar kurzfristig zu helfen, aber danach kommt es meist umso doller zurück. Bei einer Calicivirusinfektion sollte niemals Kortison gegeben werden, wenn es sich nicht um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt. Durch das Kortison können sich die Viren im Anschluß ziemlich ungehemmt vermehren.

Das Speicheln bedeutet meistens, dass die Entzündung an einer oder mehrerer Stellen wieder aufgeflackert ist, was es unangenehm macht den Speichel abzuschlucken. Wenn er jetzt einen relativ guten Eindruck macht, kannst Du sicher bis Dienstag warten.
Es ist schwierig etwas zu raten, wenn man das Ausmaß nicht kennt. Ein Foto wäre gut, wenn er sich das gefallen läßt.

Die Virbagen Omegatropfen sind ja angemischt nicht länger als vier Wochen im Kühlschrank haltbar. Normalerweise nimmt eine halbe Flasche, das sind 5 ME und die andere Hälfte wird eingefroren, so dass man mit einer Flasche 2 Monate hinkommt. Allerdings sollte bei schweren Fällen das Virbagen am Anfang auch zusätzlich an die entsprechenden Stellen gespritzt werden.
 
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Wegen Boscortin brauchst du dir keine Sorgen machen. Das ist ein pflanzliches Präparat und kann bei Gingivitis ganz gut helfen. Es besteht aus Weihrauch und hat mit Cortison rein gar nichts zu tun. Es wird nur damit verglichen, weil es auch entzündungshemmend wirkt und die Bezeichnung " natürliches Kortison" sich verkaufsfördernd auswirkt.
Kortison selbst ist bei Gingivostomatitis inzwischen eigentlich als absolutes Nogo bekannt, insbesondere Langzeitkortisone. Sie scheinen zwar kurzfristig zu helfen, aber danach kommt es meist umso doller zurück. Bei einer Calicivirusinfektion sollte niemals Kortison gegeben werden, wenn es sich nicht um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt. Durch das Kortison können sich die Viren im Anschluß ziemlich ungehemmt vermehren.

Das Speicheln bedeutet meistens, dass die Entzündung an einer oder mehrerer Stellen wieder aufgeflackert ist, was es unangenehm macht den Speichel abzuschlucken. Wenn er jetzt einen relativ guten Eindruck macht, kannst Du sicher bis Dienstag warten.
Es ist schwierig etwas zu raten, wenn man das Ausmaß nicht kennt. Ein Foto wäre gut, wenn er sich das gefallen läßt.

Die Virbagen Omegatropfen sind ja angemischt nicht länger als vier Wochen im Kühlschrank haltbar. Normalerweise nimmt eine halbe Flasche, das sind 5 ME und die andere Hälfte wird eingefroren, so dass man mit einer Flasche 2 Monate hinkommt. Allerdings sollte bei schweren Fällen das Virbagen am Anfang auch zusätzlich an die entsprechenden Stellen gespritzt werden.

Hallo Doc,

ganz, ganz vielen Dank für diese ausführliche Antwort!
Ein Foto kann ich leider nicht machen, da ich alleine bin und Findus sich sehr schlecht ins Mäulchen schauen lässt. Aber meine TÄ hat Fotos gemacht, ich werde versuchen, ob ich diese bekommen kann.

Dann werde ich also das Boscortin weiter geben, ich "spritze" es ihm ins Maul, da er es nirgendswo mitfrisst.

Für Dienstag und TÄ wäre dann also sinnvoll: Abstrich mit Testung auf Calici, Herpes, Chlamydien, Mykoplasma felis (?), Bordetella (?), noch etwas?
Eben habe ich auch noch einmal nachgelesen, dass die Gabe von Cortison bei Viren-Beteilgung vermieden werden sollte (steht bei Katzenschnupfen, da hatte ich vorher noch nicht geschaut)
Wie ist es mit einer Blutuntersuchung, ist dieses sinnvoll? Es geht mir nicht ums Geld, sondern ich möchte Findus nicht zu viel "quälen", er geht eh so ungern zur TÄ (welche Katze geht schon gerne)

Soll ich mir dann gleich Virgaben geben lassen oder die Auswertung des Abstriches abwarten? (Dann wohl am besten in 2 Fläschen, dann kann ich eines einfrieren?)

Also, ganz, ganz vielen Dank!!
 
Die Virbagen Omegatropfen sind ja angemischt nicht länger als vier Wochen im Kühlschrank haltbar.

Ich hab die Info, dass es sogar nur drei Wochen sind, weiß aber nicht, ob das stimmt😕.

Im Zweifelsfall, falls man einen weiteren Versuch damit starten will, würde ich einfach mal den Hersteller kontaktieren, auch wegen der Dosierung. Im Beipackzettel steht ja nur, wie die Dosierung bei FIV, Leukose und Parvo aussehen sollte, aber das kann in diesem Fall schon wieder ganz anders aussehen
 
Ich weiss bei Herpes und Immunsystemaufbau, hier im TK - und sie sind sehr erfahren drinnen ist es: 1 Monat lang jede Woche nach Gewicht. Dann alle 2 Wochen mindestens 3 Monate lang. Wir sind jetzt am Ende der 3 Monat. Jetzt müssen wir 14 Tage warten und dann gibt es Check.

Da ich so oder so die TA heute anrufen muss, und falls sie da ist, kann ich mal fragen was ihre Erfahrung ist.
 
Ihr seid echt klasse!! Vielen Dank! Ich bekomme das Virbagen immer angemischt und ohne Beipackzettel, kann aber sicher danach fragen.
 
Die Protokolle bei Gingivostomatitis wurden von Zahntierärzten erarbeitet und veröffentlicht. Es gibt verschiedene Protokolle, die sich bewährt haben.

In Deutschland hat sich Frau Dr. Mihaljevic sehr intensiv mit der Thematik befaßt, sie ist eine international anerkannte Spezialistin für Katzenzähne.

Eine Blutuntersuchung kann nie schaden, wird Dich aber in der speziellen Thematik nicht weiterbringen.

Das es nur drei Wochen halten soll, habe ich auch schon gehört. Meistens heißt es dann 3-4 Wochen 🙄 wahrscheinlich kann man es nich so auf den Tag beziffern.
 
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Nicht jeder glaubt an Homöopathie, aber bei Nora hat Gingiva suis von HEEL immer die Zahnfleischentzündungen beruhigt bis zur Heilung. Es war immer eine Ampulle am morgen vor dem Fressen. Bei Stress haben wir manchmal ein Aufflammen, aber ich gebe dann eben die Ampullen.
 
Nicht jeder glaubt an Homöopathie, aber bei Nora hat Gingiva suis von HEEL immer die Zahnfleischentzündungen beruhigt bis zur Heilung. Es war immer eine Ampulle am morgen vor dem Fressen. Bei Stress haben wir manchmal ein Aufflammen, aber ich gebe dann eben die Ampullen.

Oh, super. Ich glaube an Homöopathie, hatte nur noch nicht das richtige Mittel gefunden, das hilft. Ich werde es probieren! Bekomme ich das in der Apotheke oder besser im Internet?
 
Internetapotheken haben es und Preise vergleichen lohnt sich.
 
Die Protokolle bei Gingivostomatitis wurden von Zahntierärzten erarbeitet und veröffentlicht. Es gibt verschiedene Protokolle, die sich bewährt haben.

In Deutschland hat sich Frau Dr. Mihaljevic sehr intensiv mit der Thematik befaßt, sie ist eine international anerkannte Spezialistin für Katzenzähne.

Eine Blutuntersuchung kann nie schaden, wird Dich aber in der speziellen Thematik nicht weiterbringen.

Das es nur drei Wochen halten soll, habe ich auch schon gehört. Meistens heißt es dann 3-4 Wochen 🙄 wahrscheinlich kann man es nich so auf den Tag beziffern.

Finde ich die Protokolle im Internet? Und ich werde auch einmal nach der Ärztin suchen...

Muss jetzt erst einmal weg, werde aber heute abend wieder hier hineinlesen.

Ganz vielen Dank an alle! Es ist wirklich toll, dass Ihr Euch um meinen Kater Findus Gedanken macht und mir fremder Person so helft!:pink-heart:
 
Ich weiss bei Herpes und Immunsystemaufbau, hier im TK - und sie sind sehr erfahren drinnen ist es: 1 Monat lang jede Woche nach Gewicht.

Einen Monat lang einmal wöchentlich oder einen Monat lang jeden Tag😕
 
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Einen Monat lang einmal wöchentlich oder einen Monat lang jeden Tag😕

jede Woche 1x und dies 4 Wochen lang - also Spritzen. Man kann die Abstände kurzer machen aber die TA meinte, es ist auch anstrengend für den Körper und wir wollen es langsam angehen.
Ich habe es auch mitgekriegt. Fieber ist recht hoch, und dann schläft die Miez mehrere Stunden durch. Tara hat es insgesamt sehr gut vertragen - kein Erbrechen, kommt auch vor.
Nach dem ersten mal entschied ich - nur einmal die Woche. Tara ist jung aber sie hat viele Baustellen gehabt. Lieber länger und langsam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, verstanden. Danke🙂
 
Für Dienstag und TÄ wäre dann also sinnvoll: Abstrich mit Testung auf Calici, Herpes, Chlamydien, Mykoplasma felis (?), Bordetella (?), noch etwas?
Eben habe ich auch noch einmal nachgelesen, dass die Gabe von Cortison bei Viren-Beteilgung vermieden werden sollte (steht bei Katzenschnupfen, da hatte ich vorher noch nicht geschaut)

Bitte versuche zu verstehen, was man Dir geschrieben hat, was ich Dir geschrieben habe. Es ist nicht doof, wenn man die Zusammenhänge kapiert, das kann nicht nur beim Katzenschnupfenkomplex helfen.

Wenn ein Abstrich gemacht wird, muss der Tierarzt auf dem Protokoll ankreuzen, das ins Labor geschickt wird, auf WAS er getestet haben möchte. Es kommt hier nicht selten vor, dass Katzen Husten, Schnupfen, Heiserkeit haben und Ärzte dann nachher sagen - "oh, is aber kein Befund da, keine Erreger, muss was anderes sein". Und dabei wurde NUR ein kleines Atemwegsprofil angekreuzt, das eben NUR Herpes- und Caliciviren, Mykoplasmen und Chlamydien testet. Wenn es dann ... Bordetellen sind, Pasteurellen - tja, auf die hat dann niemand getestet.

Das spielt für DICH jetzt hier nicht die große Rolle, ABER: es sollte einem klar sein, dass, wenn man einen wie auch immer gearteten Abstrich machen lässt, man oftmals GANZ KLAR DAZU SAGEN MUSS, dass man auf ALLE VIREN UND BAKTERIEN getestet haben möchte UND (!) ein Antibiogramm möchte. Alles schon anders erlebt, leider.

So - zu Euch: Hier liegt ein Caliciverdacht nahe, Herpes käme auch in Frage, ist aber weniger wahrscheinlich. ICH würde hier, weil es ein "Aufwasch" ist, gleich alles testen lassen, ALLE BAKTERIEN, ALLE VIREN. Und verlangen, dass man ein Antibiogramm macht, WENN atemwegsinfektions-relevante Bakterien vorhanden sind. Es kostet Dich vielleicht 20, 30 Euro mehr, wenn Du die Bakterien inkludierst, insofern ...

In meinem Katzenschnupfen-FAQ habe ich Quellen dazu herausgesucht, was Cortison-Antibiotika-Gemische angeht, die oftmals gegeben werden bei Katzenschnupfen, und zwar BLIND, dh. ohne zu wissen, was eigentlich vor sich geht.

Ich habe Dir auch schon in diesem Thread hier dargelegt, WAS Cortison ist. Insofern sollte es klar sein, dass bei einer Infektion, ergo einer Entzündung durch Erreger, ob nun viraler, bakterieller oder gemischter Herkunft, diese blinden Cortison-Antibiotika-Gemische IMMER dilettantisch sind und oftmals genug fahrlässig bis gefährlich.

Warum? Zäumen wir das Pferd von hinten auf: warum werden sie gegeben? Weil der Arzt sieht - ok, krank. Da nehmen wir mal irgendein Antibiotikum, ein Breitspektrum, das wird schon passen und hoffentlich die Bakterien erwischen. Sprich: mit Schrot in den Himmel schießen und hoffen, dass man die Taube, eine Taube, whatever erledigt. Und Cortison - joah, das mildert oder stoppt natürlich die Symptomatik. Da ist der Halter gleich superzufrieden, weil das Tier innerhalb kürzester Zeit gesund oder gesünder aussieht.

Im besten Fall waren es dann wirklich Bakterien und nur Bakterien, von denen auch nur ganz wenige vorhanden waren, und es war das exakt richtige Antibiotikum, das diese volle Breitseite erwischt hat. Und das Cortison war nicht schädlich, weil das Antibiotikum exzellent genug gewirkt hat und das ausgeschaltete Immunsystem nicht schlimm war oder das Immunsystem trotz Bremse noch gut genug war.

So - das sind viele Wenns und Abers. In vielen anderen Fällen läuft es schlicht so: das Antibiotikum ist nicht komplett richtig oder ganz falsch wird nicht lang genug gegeben oder nicht hoch genug dosiert, vielleicht gibt es auch eine virale Beteiligung oder vielleicht sind es auch nur Viren. Was passiert dann? Die Katze sind mopsfidel aus, weil das Immunsystem nicht mehr arbeitet, es sieht alles toll und gesund aus und ... ein paar Tage, vielleicht auch Wochen oder vielleicht auch ein, zwei Monate später, je nach Cortison und Fall, gibt es ein Rezidiv, ein scheinbares. Das heißt es flammt wieder etwas auf bzw. EIGENTLICH knallt jetzt die Krankheit, die nur "überdeckt" war, RICHTIG durch - weil sie sich nämlich ungehindert verbreiten konnte und man es noch nicht einmal gesehen hat dank des Cortisons. Das kann unter Umständen lebensgefährlich werden oder zumindest Folgen haben, die unumkehrbar sind.

... geht gleich weiter ...
 
Ich - und auch sonst keiner - verteufelt Cortison. Cortison ist ein SEGEN - WENN es indiziert ist, also die entsprechende Diagnose eine solche Gabe verlangt.

Autoimmunerkrankungen sind der Fall, auch Asthma, das ja, vereinfacht ausgedrückt, auch eine solche ist: Erkrankungen, in denen man es mit einem überreaktiven Immunsystem zu tun hat. Einem Immunsystem, dass entweder einen nicht vorhandenen Feind bekämpft und durch eine andauernde Entzündungsreaktion somit den eigentlichen Freund, den eigenen Körper "zerlegt" bzw. sich gegen diesen wendet. Oder ein Immunsystem, das überschießt, völlig unverhältnismäßig reagiert auf eine Kleinigkeit und dann durch seine Reaktion ein größeres Problem schafft.

Oder aber - Notfälle. Nimm beispielsweise irgendeinen Grund, warum der Hals zuschwillt. Cortison wirkt natürlich auch abschwellend, also rein damit, bevor die Katze oder der Yeti erstickt.

Cortison aber wird IMMER bei einer Infektion potentiell das Wachstum, die Verbreitung der Erreger begünstigen und somit die Erkrankung verschlimmern. Es bedarf also GENERELL - bei egal welcher Infektion bei egal was für einem Lebewesen - schon eines sehr guten Grundes (!), weswegen es gegeben wird. Wie gesagt - es gibt Fälle. Da sollte aber eine Diagnostik zugrundeliegen UND eine genaue Begründung eines guten Arztes!

Warum ist Cortison bei VIREN noch schlimmer als bei BAKTERIEN?

Ganz einfach: gegen Bakterien gibt es Antibiotika. Antibiotika wirken zum Teil bakterizid, das heißt sie töten die Erreger (für die sie vorgesehen sind, das muss natürlich erregerabgestimmt sein), zum Teil bakteriostatisch. Bakteriostatische Wirkungsweise ist hier schon problematischer - warum? Weil diese Antibiotika "nur" das Wachstum hemmen. Wer also muss die Bakterien letztendlich loswerden? Das Immunsystem. Wie kann es das aber tun, wenn es quasi "ausgeschaltet" wird durch Cortison? Nicht - im besten Falle nicht wirklich, im schlechtesten Falle gar nicht. Das heißt schon ein bakteriostatisches Antibiotikum in Kombination mit Cortison ist problematisch, erst recht, wenn man vielleicht gar nicht weiß, ob dieses AB gegen den (unbekannten?) Erreger wirkt.

Kommen wir zu den Viren: Es gibt gegen Viren so gut wie keine oder keine - hier kenne ich mich nicht genug aus, um es komplett auf alle Krankheiten aller Lebewesen zu verallgemeinern - Mittel, die diese "töten", was daran liegt, dass sie keinen eigenen Stoffwechsel haben. So. Alle Mittel, die man potentiell gegen egal welche Viren gibt, versuchen, das Virenwachstum zu unterbinden, zu hemmen, auszubremsen. Der Rest obliegt wieder einmal - dem Immunsystem. Wenn man dieses komplett "ausknockt", dann hast Du keinerlei Chance, eine Virusinfektion in den Griff zu bekommen, dafür aber eine sehr gute Chance, diese doppelt, dreimal, vielmal so schlimm zu machen. Mal abgesehen davon, dass ein doppelt geschwächter Organismus (Viren UND Cortison) super einladend ist für Sekundärinfektionen mit weiteren Erregern.

Heißt im Klartext: Bei dem Verdacht auf einen viralen Befall - egal welche Krankheit, egal welches Lebewesen - ist Cortison, spezielle Sonderfälle ausgenommen (bei denen es NIE als alleiniges Mittel gegeben wird und IMMER russisches Roulette ist, sprich: man steht in solchen Fällen eigentlich mit dem Rücken zur Wand), IMMER FALSCH und kann lebensgefährlich werden.
 

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