Fragen zu Bengalen...

  • Themenstarter Themenstarter Lucymay
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Hallo LucyMay,

ich glaube, Deine Fragen würden weniger "unterkühlt" rüberkommen, wenn Du auch ein wenig erzählen würdest, wie Du Dir ein Zusammenleben mit den Katzen vorstellst, was für Hardware Du ihnen bieten kannst, wie viel Platz Du hast (Wohnung / Haus / Garten) etc.

Es mag für Dich wichtig sein, wie sehr eine Katze haart und wie reinlich sie insgesamt ist (wobei ich mich schwer tun würde, diese Dinge an einer Rasse festzumachen), aber ist es nicht genauso wichtig, ob Du den Katzen gerecht werden kannst mit dem Umfeld, das Du ihnen bieten möchtest?

Ich finde auch, dass patzige Antworten - gerade bei Anfängern - nicht hilfreich sind und eher abschrecken, aber andersherum finde ich es auch schade, wenn nur Informationen erfragt werden, von Dir aber gar keine Informationen kommen.

Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit Bengalen (ich finde sie wunderschön, würde mir die Haltung aber niemals zutrauen), kenne aber diverse Geschichten aus Diskussionen über Gartensicherung, und da sind Bengalen nunmal die absoluten Ausbrecherkönige. Was für unsere Katzen ein unüberwindliches Hindernis ist, erzeugt bei ihnen nicht einmal ein müdes Lächeln.

Ich würde diese Rasse ganz bestimmt nicht als "Anfängerkatze" bezeichnen, da fielen mir eher BKH oder Birmchen ein (letztere aber eher pflegeintensiv).

Darf ich fragen, warum Du überhaupt nach Rassekatzen suchst? Wegen des Haarens? Wegen der Optik? Was sind da Deine Kriterien?

Vielleicht machst Du einfach mal eine Aufstellung:

- was sollen die Katzen (möglichst) für Eigenschaften haben?
- was ist mir wichtig, was möchte ich vermeiden?
- was kann ich den Katzen bieten (an Zeit zum Beschäftigen, an Platz, an Freigang, sprich Balkon / Terrasse / Garten (gesichert?) / kompletter Freigang)?

Dann könnte ich mir vorstellen, dass auch konkrete Antworten kommen, welche Rasse - wenn es denn unbedingt eine Rasse sein muss - bzw. welche Art Katze in Frage kommen könnte.
 
A

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Danke für den Thread-Tipp 🙂

Klar sind das nur immer die krassesten Beispiele, aber egal wie lieb die Katzen auch sein mögen, Du kannst Dir sicher sein, dass sich Dein Leben von Grund auf ändern wird. Gerade kürzlich waren wir mit Freunden unterwegs, die seit einem Jahr erstmals "Katzeneltern" geworden sind. Sie schwärmten so sehr von den beiden und sagten, wie sehr sie den Alltag bereichert hätten (und das trotz Giardien und schon diversen TA-Besuchen im ersten Jahr, trotz angeschleppter Beute im Haus, etc. pp.). Es wird einfach lebhaft werden, und dreckig, und weniger planbar - aber toll!

Unser Alltag heute früh (Wecker geht um 6 Uhr): 5.15 h - Katze 1 kommt aufs Bett gehüpft und stupst mich an, bis ich genug Platz gemacht habe, dass sie sich bei mir einkuscheln kann. 5.30 h - Katze 2 würgt, GöGa springt auf, macht die Kotze weg. Katze 3 wird wach und kommt ins Schlafzimmer, Katze 1 will Katze 3 nicht im Bett haben... Katze zwei kommt aufs Bett gehüpft. Katze 3 läuft zu Hochform auf und klaut einen Fetzen Tapete von der Wand, um damit durchs ganze Haus zu rockern...

5.40 h - okay, dann ist die Nacht halt Zuende.

Ausschlafen können wir nur noch, wenn wir im Urlaub sind. Aber wir möchten trotzdem keine mehr missen.
 
Hallo Lucymay,

ich finde es wirklich gut, dass du dich VOR der Anschaffung von Tieren informierst und versuchst deine Fragen zu klären. Ich bin auch sicher, dass noch weitere Fragen kommen werden, wenn diese ersten Fragen erst einmal beantwortet sind und du dir auch Gedanken darum machst, ob du das, was in den Antworten genannt wird, bieten kannst. Alleine hier im Thread sind ja schon viele neue Inspirationen für neue Fragen gekommen.

Ich versuche mich nun auch einmal an deinen Eingangsfragen:

[...]
1. Wie kann man sich den Tagesablauf eines Bengalen vorstellen? Eher tagsüber oder eher nachts aktiv? Und wie viel Stunden schlafen die Katzen am Tag? Wie alle anderen Katzen oder weniger? [...]

Meine Bengalen haben sich, wie all unsere Katzen, an unseren Tagesablauf angepasst. Heißt, sie schlafen die Nacht durch. Auch wenn wir zum Beispiel Urlaub haben und mal länger wach sind, ist hier spätestens um 23:00 Uhr Ruhe und man braucht hier keinem mehr mit Aktion zu kommen. Das war natürlich nicht immer so. Als Kitten waren sie auch nachts viel auf Achse und hatten zu den unmöglichsten Zeiten Lust auf Aufmerksamkeit.
Die Bengalen schlafen auch nicht mehr oder weniger wie die anderen Katzen, da sehe ich keinen Unterschied. Besonders aktiv sind sie in der Dämmerung und dann geht es hier schon mal drunter und drüber 🙂. Dämmerungsaktive Tiere halt 😀.

[...] 2. Nach dem zu urteilen, was ich bisher so gelesen habe, scheinen Bengalen körperlich empfindlicher zu sein und stärker zu Durchfall zu neigen und auch eher mal nicht stubenrein zu sein. Könnt ihr diesen Eindruck bestätigen? [...]

Hm, nein, kann ich so für uns hier nicht bestätigen. Wir hatten hier z.B. schon Giardien und auch meine Bengalkatzen hatte da arge Durchfallsymptome, der Bengalkater dagegen hatte noch nie Probleme mit Durchfall. Ich würde nicht sagen, dass das rasseabhängig ist, eher abhängig von der einzelnen Katze.
Der Kater z.B. ist ein absolut reinliches Katerchen, da darf kein Böller im Katzenklo liegen, dann mag er nicht mehr draufgehen. Da heißt es dann hinterher sein mit dem Saubermachen. Keine meine anderen Katzen ist so extrem, auch die Bengalkatze nicht, aber, nun ja, er erzieht einen halt zur Sauberkeit 😉.

[...] 3. Man liest oft, dass Bengalen tendenziell weniger haaren. Könnt ihr das bestätigen? [...]

Naja. Also die Bengalen haaren sicher weniger als z.B. mein Hauskatzer mit mega Unterwolle. Nützt aber eigentlich nichts. Gerade eben auf der Terrasse habe ich meinem Bengalkater trotzdem gefühlt tausend Haare rausgestreichelt und gerade diese Haare verhaken sich unheimlich gerne in meinen Klamotten.

[...] 4. Wie viele Stunden am Tag Spiel brauchen die Tiere in etwa? Nur damit sich realistisch darauf einstellen kann. [...]

Meine Katzen spielen sehr viel miteinander und natürlich haben sie auch ihre Schlafeinheiten tagsüber. Aber um ehrlich zu sein, gerade die Bengalen wollen wirklich viel Aufmerksamkeit. Ich kann das nicht in Stunden fassen, da die Katzen hier eigentlich, egal was ich mache, immer dabei sind und, wenn wir Daheim bin, auch immer betüdelt und beschäftigt werden. Wenn sie keine Aktion machen, dann liegen sie halt auf einem drauf.
Und sie nehmen alles gerne an: Egal, ob Angel, Klickern, Fangen spielen, Fummelbrett usw. hier kann man gerne Stunden mit den Katzen verbringen.

Dann noch ein paar allgemeine Sachen:
Den Punkt mit den Anfängerkatzen oder keine Anfängerkatzen habe ich noch nie verstanden und werde ich wahrscheinlich auch nie verstehen. Bengalen sind relativ aktive, intelligente Katzen. Entweder man mag das, oder man mag das nicht. Entweder man kann die nötigen Begebenheiten bieten, oder man kann es nicht. Das hat nichts mit Anfänger zu tun in meinen Augen.
Wirklich sinnvoll finde ich hier nur, dass man sich, wenn man sich für eine Rasse interessiert, ein bisschen darüber informiert, ob der "Grundcharakter" der Rasse zu einem passen könnte, und sich nicht nur von der Optik blenden lässt. Dafür, dass du das gerade hier machst, gibt es von mir ein Daumen hoch, Lucymay.

Thema Freigehege:
Finden meine Bengalen super...wenn die Sonne scheint, genau wie die anderen Katzen übrigens auch. Die einzigen, die bei jedem Wetter draußen zu finden sind, sind meine Lastramis 😀. Ein Freigehege oder ein gesicherter Balkon ist sicher eine tolle Sache für alle Katzen, ob da Bengalen aber mehr Ansprüche stellen als andere Katzen, da bin ich mir unsicher. Definitiv brauchen sie Platz und Höhe.

Thema Lautstärke:
Mein Bengale ist laut. Er redet verdammt viel und gerne. Wenn er der Meinung ist, dass er jetzt Futter will und ich der Meinung bin, jetzt gerade noch nicht, dann diskutiert er mit mir und das ausdauernd und unüberhörbar. Wenn er jetzt spielen will, dann sagt er das, wenn er schmusen will, dann sagt er das, wenn ich ihn anspreche, dann antwortet er und sein Organ ist alles andere als leise.

So, viel Text 😀. Ich hoffe, es hilft auch ein bisschen weiter.

Viele Grüße
 
Lieber Aragon,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort und deinen Erfahrungsbericht, von dem ich sehr profitieren konnte 🙂.
 
Und doch soltest Du bei einem Gedanken daran bedenken, wieviel Leid im Laufe der Zucht zur "Hauskatze" entstanden ist bei dieser Hybrid-Rasse.
 
Und ich sags der TE nochmal und auch hier KAUF DIR EIN STOFFTIER!

Was Du an Dingen hier anfragst sind alles Dinge gegen eine Katzenhaltung, weil alles Dinge die bei Katzen STÄNDIG passieren weil es LEBEWESEN sind!


Nicker mit Deinen Aussagen über Bengal stimmt meine Erfahrung nur bedingt überein.
Gut ich habe keinen reinrassigen Bengal hier sondern nur nen Mix.
Aber bei dem schlägt (was leider grad bei Mixen tendentiell häufig passiert) das Wildblut voll durch.
Klebrig ist er gar nicht, er verhält sich eher wie ein Wildtier sich verhalten würde .... Körperkontakt nein nicht wirklich erwünscht (weder bei Mensch noch seinen Katzenkumpels), scheu und ängstlich Fremden gegenüber wenn ich nicht bei bin (Tierarzt), der nimmt die Bude und die Menschen da auseinander (buchstäblich), Laut ja das isser, aber nur wenn er Happa will, er 'redet' selten mit einem, seltener als meine Türkin oder die Coons, markieren tut er alles was bei 3 nicht aufm Baum ist (und er wurde mit 20 Wochen kastriert!), er springt aus dem Stand gut 1.8m hoch, ist ein Jäger vor dem Herrn (der bringt alles an, von der Maus über Frosch und co. bis zur Blindschleiche), haart im Fellwechsel wie Hulle, so haart keine meiner Coonies.
 
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