Was für eine blöde Situation, es tut mir sehr leid, dass Dein Freund solche "Anwandlungen" hat. Ihr seid seit zwei Jahren zusammen, aber seit wann wohnt Ihr denn zusammen, habe ich das überlesen? Wie sieht Euer normaler Tagesablauf aus (Studium, Schule, Arbeit, seid Ihr beide tagsüber außer Haus?)?
Bevor ich auf das Thema Katzen eingehe, möchte ich Dir nämlich eines ans Herz legen: Wenn Du es nicht jetzt (!) schaffst, Deinen Freund dazu zu bringen, sich angemessen an allen Arbeiten des Haushalts zu beteiligen, dann wird es nie klappen. Bitte denke nicht, er wird das irgendwann lernen. Er scheint von Mama direkt mit Dir zusammengezogen zu sein und zu denken, dass sein Leben in einer eigenen Wohnung ohne Einschränkungen weitergeführt werden kann. Aber das kann so nicht funktionieren, jedenfalls nicht, wenn DU auch noch ein schönes Leben haben willst. Katharina, wir leben in 2023, bitte stelle Deinen eigenen Wert nicht unter den Scheffel. Du bist nicht seine Putzhilfe.
Ich bin nun eine ganz andere Generation, aber als Beispiel, wie es meiner Meinung nach klappen kann, würde ich vorschlagen, dass Ihr Euch einen Plan macht, wer welche Arbeiten im Haushalt übernimmt. Bei uns gibt es zum Beispiel Dinge, die einer/eine von uns einfach nicht mag, und ich finde, darauf kann man gut Rücksicht nehmen. Mein Mann hasst Einkaufen, ich hasse putzen. Ich kaufe ein, er putzt, ich koche, er räumt mein Chaos danach weg, ich kümmere mich um die Wäsche, er mäht den Rasen etc. pp. Die Arbeit mit den Katzen ist auch eher meine, aber bei Bedarf springt er natürlich ein.
Ich finde es beängstigend, wie negativ Dein Freund auf die Katzen reagiert, da musst Du unbedingt nachhaken, woran das liegt. Vielleicht ist es wirklich auch "nur" Überforderung, weil sie doch anstrengender sind als gedacht. Vielleicht ist es auch Angst, sich an sie zu binden, weil sie anfangs kränkelten und er sich vielleicht schon Horrorszenarien ausgemalt hat, dass sie sterben könnten und er jetzt lieber will, dass sie weg kommen, damit er nicht leiden muss, falls sie wieder krank werden. Das alles könnte man bereden und bereinigen.
Unsere erste Katze war bereits eine ältere Dame, und da hatte mein Mann anfangs immer Angst, sie würde an den Möbeln oder an der Tapete kratzen. Sie war aber unglaublich lieb und hat altersgemäß wirklich nichts gemacht. Nach ihrem Tod holten wir zwei 8 Monate alte Katzen aus dem Tierheim. Ich weiß nicht, wie mein Mann ihre Energie gefunden hätte, wenn er nicht vorher schon 9 Jahre mit einer lieben und ruhigen Katze zusammengelebt hätte. Als die zwei da waren, haben wir auch schnell gemerkt, dass sie eine ganz andere Hausnummer waren. Aber der Standardpruch meines Mannse war dann: "Sie dekorieren ein wenig um", und seit eine unserer (inzwischen vier) Katzen mal schwer krank war, heißt es jetzt immer, wenn sie das Haus zerlegt: "Besser als wenn sie lethargisch in der Ecke liegt". Ich will damit sagen, dass es vielleicht einfach auch ein bisschen Geduld braucht, weil man sich an zwei Jungspunde, die das Leben durcheinanderbringen, erstmal gewöhnen muss, wenn man vorher nie Haustiere hat. Aber Dein Freund muss dann auch bereit sein, diese Geduld zu haben und die Zeit bis zur Gewöhnung selbst positiv zu gestalten. Wenn er sagt, dass er die Katzen hasst, und wenn er nicht bereit ist, an seinen Gefühlen zu arbeiten, wird es natürlich schwer.
Wenn er aber darauf besteht, dass die Kater wegkommen, und wenn er wirklich - im tiefsten Innern - einfach keinen Bock auf einen katzentypischen Haushalt hat, dann habt Ihr ein richtiges Problem, und dann muss eine Entscheidung her. Na ja, und dann kann die Entscheidung eigentlich nur gegen Deinen Freund fallen.
Aber bitte redet in Ruhe miteinander, versuche herauszufinden, was wirklich sein Problem ist, vielleicht findet Ihr doch noch eine Lösung. Aber auch hier kann ich nur dazu raten, dass Du bei der Diskussion und dem Versuch, es ihm leichter zu machen (was ich persönlich sehr unsinnig finde), nicht vergisst, dass Du auch zählst. Ein Kompromiss kann niemals sein, dass nur Du zurücksteckst. Er muss sich bewegen.
Ich wünsche Euch ein gutes Gespräch und einen hoffentlich guten Ausgang.