Wie verhält sich denn die Besitzerin, wenn ihr mit ihr bereits in Kontakt seid?
Hat sie euch aufgefordert, von eurer Wohnung Fotos zu schicken, damit sie sich ein Bild machen kann, in welcher Umgebung die Katerchen wohnen werden? Wohin ihr welches Kratzmöbel stellen werdet, ob der Balkon bereits eingenetzt ist, welche Räume für die Kater vielleicht geschlossen sein werden?
Also in etwa die Daten, die bei einer Vorkontrolle erhoben werden.
Und natürlich Fragen über euch selbst: ob der Vermieter die Katzenhaltung gestattet hat, wie es um eure finanziellen Verhältnisse bestellt ist usw.
Ich persönlich kenne den Kauf von Privat nicht aus eigener Erfahrung, sondern nur den Kauf beim verantwortungsvollen Vereinszüchter oder halt Adoption aus dem Tierschutz. Daher bin ich daran gewöhnt, mich der Katzen wegen finanziell usw. transparent und nackig zu machen, und würde dies, müsste ich meine Katzen anderweitig vermitteln, auch von den neuen Dosis meiner Katzen verlangen.
Daher wäre ich vorsichtig, würde seitens des Ebayverkäufers keine Fragestellung in diese Richtung kommen!
Mir geistern insofern noch weitere Fragen im Kopf rum:
Warum ist Happy nicht kastriert? Was bedeutet "sie wurden geimpft und entwurmt"? Sind die Erstimpfungen erst jetzt, anlässlich des Verkaufs, erfolgt, oder waren die Tierchen nach dem üblichen Zyklus, also mit acht Wochen, drei Monaten und dann wieder ein Jahr darauf (Grundimmunisierung) geimpft worden?
Solche Infos lassen m. E. auch Rückschlüsse auf die eigentliche Haltung der Tiere zu.
Dass die Kater vom Vermehrer stammen, sollte klar sein (Mixkatzen); in dem Zusammenhang wäre mir persönlich bei einem Kauf wichtig, dass die Tiere nicht doch aus Vermehrerhand kommen. Und bei Happy und der fehlenden Kastra kommen - angesichts seiner schicken Optik - bei mir da leise Zweifel auf, ob bei ihm nicht vielleicht eine Deckerkarriere geplant gewesen sein könnte.
😕
Und in dem Zusammenhang auch: wie hoch ist der Kaufpreis für die beiden?
Er sollte im Rahmen für "gebrauchte Katzen aus Privathand" liegen und sich in etwa zwischen dem Preis für Kastraten aus Vereinszüchterhand und für kastrierte Tierschutzkatzen liegen.
Kastraten liegen preislich in etwa zwischen 300 und 500 Euro (je nach Beliebtheit der Rasse und auch nach Showqualität des Tierchens); im Inlandstierschutz liegt die Schutzgebühr regional unterschiedlich für erwachsene kastrierte und durchgeimpfte Tiere zwischen 80 und vielleicht 250 Euro (die letztgenannte Summe für potentielle Rassemixe bzw. Lookalikes, die Rasseoptik haben). So sollten die beiden Katerchen insofern nicht außerhalb dieser Preisgrenzen liegen, gerade wenn es um eine Schutzgebühr geht.
Ein Preis, der eher in die Richtung von Kastraten geht, hier im Sinne von ehemaliger Zuchtkatze und mit Stammbaum gemeint, käme m. E. dann eher einem Vermehrerhaushalt näher als dem eines Dosis, der Katzen allein zu seiner Gesellschaft im Haus hat und nicht, um sie als Gebärmaschinen und Decker auszubeuten.
Bitte checkt das ab, bevor ihr dort hinfahrt und kauft! Denn nicht allein der Kauf von Kitten vom Vermehrer unterstützt weitere Vermehrerei, sondern leider im Grunde auch der Kauf von ehemaligen Produktionskatzen.
Bezüglich der Autofahrt mit Katzen:
Der Kennel sollte sicher und möglichst eben im Kofferraum stehen und nach Möglichkeit mit Gurten o. ä. fest arretiert sein. Es macht Sinn, den Kennel teilweise abzudecken, so dass sich das Katz wie in einer Höhle fühlt und auch nicht der Zugluft ausgesetzt ist. Aber es muss auf jeden Fall genug Luftöffnung bleiben, dass Luftaustausch möglich ist. Daher bitte nicht alle Seiten mit einer Decke o. ä. abdecken!
Leise beruhigende Musik ist ok, ebenso normale Konversation zwischen euch Menschen. Die Katzen würde ich nach Möglichkeit ignorieren, also bei Gejammer nicht positiv verstärken durch beschwichtigendes Lulalu.
😉
Rechnet bitte damit, dass die Herren erstmal eine ganze Zeit jammern und protestieren; kein Katz ist gern im Kennel eingesperrt, und ich kenne nicht viele Katzen, die gern Auto fahren. Meine Siamesen beispielsweise (je ca. fünf Stunden Fahrt, eine Strecke) haben stundenlang gebrüllt und gemault, als ich sie vom Züchter abholte. Das muss man mögen, um es aushalten zu können. Und sie singen auf dem Weg zum Tierarzt immer noch lautstark ihre Klagelieder, wenn wir unterwegs sind. Örks.
Das Gejammer einer im Kennel eingesperrten Katze hört sich eigentlich immer mitleiderregend an. Aber wenn die Katze per se gesund ist und der Kennel soweit komfortabel ausgestattet und stabil befestigt im Auto steht, gibt es eigentlich keinen objektiven Grund, dass es dem Tierchen schlecht gehen sollte. Ich erwähne dies, um eure mit Sicherheit dann vorhandene Besorgnis etwas zu beschwichtigen!
Letztlich fühlt sich die Katze, wenn sie unterwegs ist, im Kennel, also sozusagen in ihrer Höhle, sicherer, als wenn sie "lose" im Auto unterwegs wäre (auf dem Schoß des Beifahrers o. ä.).
Zudem wäre es verkehrsrechtlich untersagt und auch technisch gefährlich, eine Katze außerhalb des Kennels im Auto zu halten; zu leicht kann es da zu einem Unfall kommen, weil der Fahrer abgelenkt wird!
Auch die Kfz-Versicherung würde sicherlich Probleme machen, wenn durch die frei im Auto vorhandene Katze ein Unfall verursacht würde!
Die meisten Katzen beruhigen sich umso mehr, je länger die Fahrt dauert. Wenn sie nicht auf ihr Gejammer und Protestieren eine (aus Sicht der Katze erfreuliche) Bestätigung bekommen, wie schlimm es im Kennel und im Auto ist, wird es ihnen langweilig, und sie legen sich eine Runde aufs Ohr, chillen. Natürlich kann es sein, dass sie sehr ängstlich sind und die ungewohnte Situation sie überfordert. Aber auch in dem Fall wäre es nicht sinnvoll, sie aus dem Kennel zu holen oder auf ihr Gejammer mit beschwichtigenden Tönen zu reagieren. Lieber ganz normale Routine als Autofahrer und -beifahrer machen, im normalen Tonfall reden und den Tierchen auf diese Weise zeigen, dass alles in Ordnung ist.
200 km sind eine mittlere Strecke, aus meiner Sichtweise.
Auf der Autobahn sind es mit Pause vielleicht zwei Stunden; Landstraße ca. drei Stunden Fahrt. So eine Zeit übersteht eine erwachsene Katze ohne Futter, Wasser und Klo problemlos. Ich rede von normalen Temperaturen, in der Sommerhitze sieht das natürlich anders aus!
Wichtig ist, dass im Kennel eine sinnvolle Unterlage für die Katze vorhanden ist (ein gefaltetes Handtuch oder Fleecedeckchen z. B.; nicht ein dickes Kissen!) und eben, dass der Kennel zugfrei und stabil verankert eben im Auto untergebracht ist.
Der Kennel selbst muss stabil und fest verschlossen sein, damit die Katze nicht wohlmöglich erfolgreich ausbricht und sich in Panik im Auto sonstwo verkriecht. Evtl. ist es bei einem billigen Kennel sinnvoll, das Türchen mit Kabelbindern zu sichern.
Ich würde ohnehin vorher zwei eigene stabile Kennel kaufen und mitnehmen, um die Tierchen abzuholen. Wer weiß, was für ein Transportsystem der Verkäufer vorgesehen hat - wohlmöglich nur einen labberigen Pappkarton????
Der seriöse Vereinszüchter gibt seinen Kitten gern ein vertrautes Spielzeug oder Deckchen mit auf den Weg in die neue Familie; etwas, das vertraut riecht, kann dem Kitten den Umzug sehr erleichtern. Müsste ich meine Katzen in neue Hände geben, würde ich auch ihre vertrauten Kissen, Deckchen etc. mit ins neue Zuhause geben.
Der Kennel sollte im Idealfall so groß sein, dass das Katz aufrecht darin stehen kann; für den kurzen Weg zum Tierarzt benötigt man diesen Komfort im Regelfall nicht. Aber für eine längere Fahrt (oder wenn man weiß, dass man mit dem Katz in gewisser Regelmäßigkeit mehrstündige Wege hat, z. B. zum Arzt) würde ich einen größeren Kennel vorziehen.
Viel Erfolg für den Katzenkauf - und bitte kauft dort nicht, wenn der Funke nicht überspringt oder wenn euer Bauch aus anderen Gründen nicht mitmacht!!!