Bei mir sieht es leider nicht gut aus. Ich habe einige Seiten vorher über meine Katze Törtchen geschrieben. Sie ist leider am 27. Februar in den Katzenhimmel umgezogen. Ich bin unglaublich traurig.
Törtchen hatte ihre Diagnose am 28. Oktober 2022 in unserer Dorftierarztpraxis bekommen, es war teilweise eine Falschdiagnose. Die endgültige lautete auf Last-Stage Kardiomyopathie im Stadium der systolischen Dysfunktion im Herzversagen mit Thoraxerguss, Lungenödem und Azötämie (stickstoffhaltige Substanzen im Blut). Bereits vier Wochen später kam eine CNE durch die Entwässerung (4x 10mg Dimazon tgl.) dazu, nachdem ich mit ihr in die Tierklinik der nächsten Stadt gefahren bin. Zwei Wochen später war ich mit ihr zum Herzschall, EKG etc. in der Kardiologie der Uni Gießen, wo sie drei Stunden durchdiagnostiziert und medikamentös einstellt wurde. Die Einstellung war wirklich gut, ich bin sicher, mit der Erstmedikation unserer Tierklinik hätte sie nicht so lange überlebt.
Die Tierarztpraxis, in der ich mit ihr zuerst war, als sie zu hecheln begann, wollte sie direkt einschläfern, was ich verweigert habe. In unserer Tierklinik bekam sie dann eine Thoraxpunktion und auch dort war die Prognose vernichtend. Die Uni Gießen zwei Wochen später gab ihr noch wenige Tage, bestenfalls einige Wochen. Daraus wurden vier schöne Monate. Sie musste zwar zusätzlich zu ihrer Entwässerung mit Torasemid (Isemid 1mg 2x tgl.) alle vier Wochen zusätzlich in der Klinik per Spritze entwässert werden, aber es ging ihr wirklich gut. Sie spazierte durch den Garten, ich spielte jeden Tag mindestens eine Stunde intensiv mit ihr und sie stritt sich auch weiterhin mit ihren Katzkollegen. Und natürlich wurde sie über alle Maßen verwöhnt.
Am Sonntag vor ihrem Tod, sie starb an einem Montag, war ihre Atemfrequenz (ich habe auch mit dem My Pets Heart gemessen) von Donnerstag an wieder gestiegen bis auf 32-35. Mein Mann und ich saßen im Wohnzimmer, Törtchen zwischen uns, und unterhielten uns darüber, ob wir Törtchen noch einmal stationär entwässern lassen können. Sie war mit der Isemid-Dosierung bereits seit einiger Zeit weit über der Höchstdosis angelangt und bekam zusätzlich zur Entwässerung mit dem Torasemid noch Spironolacton. Wir beschlossen, dass ich Dienstag noch einmal mit ihr zum TA fahre. Sonntagnachmittag hatte ich das dringende Bedürfnis, sie zu fotografieren und habe eine ganze Serie schöner Fotos gemacht, auf denen sie fit und gesund aussieht, so wie sie auch im wirklichen Leben aussah.
Am Montag stand mein Mann um 5.45 Uhr auf, Törtchen mit ihm. Er gab ihr Frühstück, sie mampfte mit gutem Appetit, er trank auf der Couch sitzend seinen Kaffee, sie auf dem Wohnzimmertisch ein Schälchen laktosefreie Milch. Als er zur Arbeit fuhr, kam sie wieder zu mir ins Bett. Um 7.00 Uhr weckte sie mich maunzend, wie jeden Morgen, wir schmusten ein bisschen und im Wieder-Einschlafen merkte ich, wie sie über meine Bettdecke hüpfte und vom Bett runter, um über die 50cm weit entfernte Katzentreppe auf den Schlafzimmerschrank zu springen, wie jeden Morgen. Aber dort kam sie nicht mehr an. Um 7.30 Uhr öffnete ich die Augen und das erste, was ich sah, war das Törtchen, das ganz friedlich auf dem Holzfußboden auf der Seite lag, mit ausgestreckten Beinen, am Fuße der Katzentreppe. Als ob sie dort entspannt schliefe.
Ich wusste sofort, dass sie nicht mehr lebte. Es war ein Schock. Mein Kopf dachte: Das kann nicht sein, mein Herz wusste: Es ist wahr. Ich bin sicher, Törtchen hat unser Gespräch am Vortag zwischen uns auf der Couch sitzend mitgehört oder die Stimmung mitgespürt - jedenfalls irgendwie verstanden - und da sie jegliche Art von Tierarztbesuch gehasst hat, hat sie wohl beschlossen, ihr Ableben in die eigenen Pfoten zu nehmen. Und ich scheine es auch geahnt zu haben - warum habe ich am Vortag die Fotoserie gemacht? Nun liegt Törtchen im Garten, wo sie so gerne gesessen hat. Ich hatte mir immer gewünscht, dass sie einfach einschläft, damit ich nicht mit ihr zum Tierarzt zum Einschläfern muss, aber dieser hatte mit gesagt, das würde ganz bestimmt ein Wunschtraum bleiben, zuhause "einfach so" zu sterben wäre den allerwenigsten Katzen vergönnt. Törtchen hat sich selbst und mir diesen Wunsch erfüllt. Trotzdem ist es einfach schrecklich. Ich vermisse sie so sehr. In drei Tagen wäre sie 14 Jahre alt geworden. Seit 13 Jahren war sie bei uns.
Der Morgen kommt
und Abend wieder.
Kommen immer,
immer wieder.
Aber niemals
wieder
Du