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Sparky2000
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- 12. August 2014
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Hallo liebe Freunde der Fellnasen,
ich war bisher stiller Leser dieses hervorragenden und hilfreichen Threads. Unser Kater Sparky musste gestern leider von uns gehen. Wir sind tieftraurig, da es zwischenzeitlich sensationell gut aussah. Um auch meine Erfahrungen mit der Krankheit HCM weiterzugeben, möchte ich unsere Geschichte, die nicht nur eine Leidensgeschichte war, hier erzählen. Darüber hinaus möchte ich mich bei allen hier Schreibenden herzlich für den Austausch, die stetige Hilfe und emotionale Begleitung bedanken!!!
Vor etwa vier Wochen kamen wir nach Hause. Sparky lag mitten im Wohnzimmer und war sehr stark am atmen. Im ersten Moment haben wir das schwüle Wetter und die Hitze im Verdacht gehabt. Immerhin war der kleine Racker schon 14 Jahre alt. Da darf man sich schließlich auch mal einen schlechten Tag erlauben. Nach etwa 10 Minuten entschieden wir uns aber dennoch in die Tierklinik zu fahren, da es zum einen Wochenende war und wir zum anderen aus einem anderen Fall (kein HCM) die schnelle und umfangreiche Hilfe einer Klinik schätzen lernen konnten.
Er wurde dort geröntgt und geschallt (kein Herz). Erster Verdacht der Ärztin war sein stark vergrößertes Herz. Symptome waren diffuse Wasseransammlungen in Bauchraum und Lunge. Wir entschieden uns ihn für zwei Nächte vor Ort zu lassen, auch wenn es weh tat. Er wurde stationär entwässert. Nach zwei Tagen holten wir ihn und erschraken uns, als wir ihn sahen. Er war nur noch Haut und Knochen, so kam es uns zumindest vor. Die Ärztin sah das ganze nicht so eng und meinte es ist noch im Rahmen und für die Art der Entwässerung absolut normal.
Seine Atmung war durch die freie Lunge glücklicherweise wieder normal. Wir sind von der Klinik direkt weiter zum Kardiologen. Dieser stellte eine fortgeschrittene HCM fest. Für uns brach innerhalb von zwei Tagen mehrfach eine Welt zusammen. Er verschrieb Sparky zu Beginn eine erhöhte Dosis Furotab (3 x 10mg), dazu Atenolol und Vasotop.
Nach diesen zwei Tagen Zuhause angekommen, hieß es: Peppeln, peppeln, peppeln. Er musste von uns per Spritze ernährt werden und die Tabletten wurden natürlich auch in flüssiger Form verabreicht. Er konnte kaum laufen so ausgelaugt war er. Wir stellten zusätzlich überall Wasserbecher und Leckerechen in der Wohnung auf, um ihn dadurch zu entlasten. Die diversen Getränkestellen nahm er dankend an.
Das alles machte sich bezahlt zusätzlich zu Sparkys tollem Kampfgeist bezahlt. Er erholte sich innerhalb von vier Tagen. Es war wirklich unglaublich. Hätten wir die Odyssee nicht miterlebt, wir hätten geglaubt einen normalen, wenn auch sehr schlanken Kater vor uns zu haben. Nach ein paar weiteren Tagen in denen er essen durfte was er wollte, Hauptsache er baut wieder Substanz auf, war er fit wie ein Turnschuh. Er nahm nun auch die Tabletten per Leckerchen zu sich (1/4 Atenolol, 3/4 Vasotop und nur noch eine Furotab).
Alles spielte sich ein. Negative Reaktionen wie ständiges schlafen oder Abgeschlagenheit, was man oftmals gelesen hat waren nicht zu verzeichnen. Das ständige messen der Atemfrequenz wurde Begleiter der nächsten beiden Wochen. Er hatte grundsätzlich in ruhiger Lage eine Atmung von 22-24 Zügen. Dauerhaft! Es war toll.
Diesen Sonntag dann leider der plötzliche Rückschlag. Eben so plötzlich wie beim ersten Mal auch. Morgens springt er zu uns ins Bett und uns fällt sofort seine schnelle Atmung auf. Vom Kardiologen bereits auf einen solchen Fallvorbereitet haben wir die Menge der Wassertabletten sofort angehoben. Da es aber bis Sonntagabend keine Verbesserung zu verzeichnen gab, sind wir wieder in die Tierklinik. Er war im Vergleich zum ersten Vorfall aber gut ansprechbar und interessiert wie immer. Auch essen war zu diesem Zeitpunkt kein Problem. Die Ärztin riet uns die Wirkung abzuwarten und gab ihm zusätzlich eine Entwässerungsspritze.
Am nächsten Morgen leider keine Verbesserung. Da er massiv abbaute und wir ihm eine Fahrt zum Kardiologen nicht zumuten wollten, besprachen wir uns telefonisch mit ihm. Er riet uns zu einer Akutbehandlung mit voller Tablettenanzahl. Seine Worte waren wie bereits beim ersten Mal klar und gut gewählt. Sparky kann nur noch gewinnen. Er äußerte aber auch die Bedenken einer möglichen Embolie, da der Zustand abrupt schlechter wurde, würde es aber aufgrund der letzten Untersuchungen noch einen Tag mit den Tabletten versuchen.
Wir erhöhten also in Absprache die Tabletten für einen Tag. Er meinte es kann bis zu 72 Stunden dauern je nach Durchblutung der Katze. Wir warteten aber nur weitere 12 Stunden da wir es nicht glauben konnten das die Tabletten nicht helfen. Wir verabschiedeten uns bereits während dieser Zeit von ihm da wir keinerlei Hoffnung mehr hatten und fuhren schließlich zu unserem Haustierarzt. Da wir ein letztes Mal mit ihm kämpfen wollten und vor allem wissen wollten warum die "blöden" Tabletten nicht richtig wirkten ließen wir Sparky nochmals röntgen. Ergebnis. Nur noch leichte Wasseransammlungen, aber der Verdacht auf Embolie bestätigte sich. Die Lunge konnte nicht mehr belüftet werden. Der Tierarzt machte uns klar das dies nicht mehr reparabel ist und dies besonders *** ist, da die Tabletten voll angeschlagen haben. Uns wurde damit die Entscheidung über weitere Möglichkeiten der Hilfe genommen. Sparky schlief innerhalb von 5 Sekunden friedlich ein:-(. Es tut einfach sooooo weh. Aber es gab keine verdammte Aussicht auf Besserung, der Kampf war leider schon zwei Tage zuvor verloren. Wir hoffen das unser Versuch ihn zu retten nicht eher eine Qual für ihn war. In diesem Sinne besser einmal mehr röntgten falls die Tabletten nicht SOFORT anschlagen! Wir haben uns in dem Moment womöglich zu sehr, ebenso wie die Ärzte, auf weitere Wasseransammlungen festgelegt und den Medis wurde vielleicht eine zu lange Dauer für das einsetzen der Wirkung zu gesprochen. (KEIN VORWURF AN IRGENDEINEN ARZT)
Es ist so grausam permanent solch wichtige Entscheidungen zu treffen. Aber fest steht: Es lohnt sich diese zu treffen und zu kämpfen solange es euer Kleiner auch macht. Es waren zwar harte und lange Tage, kurze Nächte, viele von euch haben es ja selbst erlebt und sind dabei ebenso wie die Fellnasen an ihre Grenzen gekommen. Aber in den zwei Wochen die er hellwach und fit war, haben wir viel mit ihm geredet, gekuschelt und nochmal ein ganz anderen Blick auf das Katzenleben genießen können, HCM ist eben keine reine Leidensgeschichte, es gibt auch noch tolle Momente und jeder Tag ist ein Geschenk. Nutzt sie und kostet sie aus. Er war nochmal wie zu seinen besten Zeiten unser kleiner Meckerzausel. Man wird nie den richtigen Zeitpunkt für einen Abschied finden, es gibt ihn nicht für uns "Eltern". ABER für unsere Kleinen schon und diesen sollte man nicht überstrapazieren. Aber jeder kennt seine Fellnase am besten und wird daher auch die richtige Wahl treffen.
Die Diagnose HCM ist hart, keine Frage. Aber man kann auch in schweren Zeiten immer gutes finden. Und das war bei uns der Fall auch wenn es jetzt bis zur Unendlichkeit schmerzt und es das auch immer tun wird.
Ich möchte mich auch in Namen von Sparky an dieser Stelle nochmal bei allen hier bedanken die hier soviel lesenswertes und helfendes zusammengetragen haben, sowie bei allen Ärzten die Sparky in dieser Zeit geholfen und nicht aufgegeben haben!
Liebe Grüße und beste Wünsche und viel Kraft an eure Fellnasen und Euch
Tobi und Sarah
ich war bisher stiller Leser dieses hervorragenden und hilfreichen Threads. Unser Kater Sparky musste gestern leider von uns gehen. Wir sind tieftraurig, da es zwischenzeitlich sensationell gut aussah. Um auch meine Erfahrungen mit der Krankheit HCM weiterzugeben, möchte ich unsere Geschichte, die nicht nur eine Leidensgeschichte war, hier erzählen. Darüber hinaus möchte ich mich bei allen hier Schreibenden herzlich für den Austausch, die stetige Hilfe und emotionale Begleitung bedanken!!!
Vor etwa vier Wochen kamen wir nach Hause. Sparky lag mitten im Wohnzimmer und war sehr stark am atmen. Im ersten Moment haben wir das schwüle Wetter und die Hitze im Verdacht gehabt. Immerhin war der kleine Racker schon 14 Jahre alt. Da darf man sich schließlich auch mal einen schlechten Tag erlauben. Nach etwa 10 Minuten entschieden wir uns aber dennoch in die Tierklinik zu fahren, da es zum einen Wochenende war und wir zum anderen aus einem anderen Fall (kein HCM) die schnelle und umfangreiche Hilfe einer Klinik schätzen lernen konnten.
Er wurde dort geröntgt und geschallt (kein Herz). Erster Verdacht der Ärztin war sein stark vergrößertes Herz. Symptome waren diffuse Wasseransammlungen in Bauchraum und Lunge. Wir entschieden uns ihn für zwei Nächte vor Ort zu lassen, auch wenn es weh tat. Er wurde stationär entwässert. Nach zwei Tagen holten wir ihn und erschraken uns, als wir ihn sahen. Er war nur noch Haut und Knochen, so kam es uns zumindest vor. Die Ärztin sah das ganze nicht so eng und meinte es ist noch im Rahmen und für die Art der Entwässerung absolut normal.
Seine Atmung war durch die freie Lunge glücklicherweise wieder normal. Wir sind von der Klinik direkt weiter zum Kardiologen. Dieser stellte eine fortgeschrittene HCM fest. Für uns brach innerhalb von zwei Tagen mehrfach eine Welt zusammen. Er verschrieb Sparky zu Beginn eine erhöhte Dosis Furotab (3 x 10mg), dazu Atenolol und Vasotop.
Nach diesen zwei Tagen Zuhause angekommen, hieß es: Peppeln, peppeln, peppeln. Er musste von uns per Spritze ernährt werden und die Tabletten wurden natürlich auch in flüssiger Form verabreicht. Er konnte kaum laufen so ausgelaugt war er. Wir stellten zusätzlich überall Wasserbecher und Leckerechen in der Wohnung auf, um ihn dadurch zu entlasten. Die diversen Getränkestellen nahm er dankend an.
Das alles machte sich bezahlt zusätzlich zu Sparkys tollem Kampfgeist bezahlt. Er erholte sich innerhalb von vier Tagen. Es war wirklich unglaublich. Hätten wir die Odyssee nicht miterlebt, wir hätten geglaubt einen normalen, wenn auch sehr schlanken Kater vor uns zu haben. Nach ein paar weiteren Tagen in denen er essen durfte was er wollte, Hauptsache er baut wieder Substanz auf, war er fit wie ein Turnschuh. Er nahm nun auch die Tabletten per Leckerchen zu sich (1/4 Atenolol, 3/4 Vasotop und nur noch eine Furotab).
Alles spielte sich ein. Negative Reaktionen wie ständiges schlafen oder Abgeschlagenheit, was man oftmals gelesen hat waren nicht zu verzeichnen. Das ständige messen der Atemfrequenz wurde Begleiter der nächsten beiden Wochen. Er hatte grundsätzlich in ruhiger Lage eine Atmung von 22-24 Zügen. Dauerhaft! Es war toll.
Diesen Sonntag dann leider der plötzliche Rückschlag. Eben so plötzlich wie beim ersten Mal auch. Morgens springt er zu uns ins Bett und uns fällt sofort seine schnelle Atmung auf. Vom Kardiologen bereits auf einen solchen Fallvorbereitet haben wir die Menge der Wassertabletten sofort angehoben. Da es aber bis Sonntagabend keine Verbesserung zu verzeichnen gab, sind wir wieder in die Tierklinik. Er war im Vergleich zum ersten Vorfall aber gut ansprechbar und interessiert wie immer. Auch essen war zu diesem Zeitpunkt kein Problem. Die Ärztin riet uns die Wirkung abzuwarten und gab ihm zusätzlich eine Entwässerungsspritze.
Am nächsten Morgen leider keine Verbesserung. Da er massiv abbaute und wir ihm eine Fahrt zum Kardiologen nicht zumuten wollten, besprachen wir uns telefonisch mit ihm. Er riet uns zu einer Akutbehandlung mit voller Tablettenanzahl. Seine Worte waren wie bereits beim ersten Mal klar und gut gewählt. Sparky kann nur noch gewinnen. Er äußerte aber auch die Bedenken einer möglichen Embolie, da der Zustand abrupt schlechter wurde, würde es aber aufgrund der letzten Untersuchungen noch einen Tag mit den Tabletten versuchen.
Wir erhöhten also in Absprache die Tabletten für einen Tag. Er meinte es kann bis zu 72 Stunden dauern je nach Durchblutung der Katze. Wir warteten aber nur weitere 12 Stunden da wir es nicht glauben konnten das die Tabletten nicht helfen. Wir verabschiedeten uns bereits während dieser Zeit von ihm da wir keinerlei Hoffnung mehr hatten und fuhren schließlich zu unserem Haustierarzt. Da wir ein letztes Mal mit ihm kämpfen wollten und vor allem wissen wollten warum die "blöden" Tabletten nicht richtig wirkten ließen wir Sparky nochmals röntgen. Ergebnis. Nur noch leichte Wasseransammlungen, aber der Verdacht auf Embolie bestätigte sich. Die Lunge konnte nicht mehr belüftet werden. Der Tierarzt machte uns klar das dies nicht mehr reparabel ist und dies besonders *** ist, da die Tabletten voll angeschlagen haben. Uns wurde damit die Entscheidung über weitere Möglichkeiten der Hilfe genommen. Sparky schlief innerhalb von 5 Sekunden friedlich ein:-(. Es tut einfach sooooo weh. Aber es gab keine verdammte Aussicht auf Besserung, der Kampf war leider schon zwei Tage zuvor verloren. Wir hoffen das unser Versuch ihn zu retten nicht eher eine Qual für ihn war. In diesem Sinne besser einmal mehr röntgten falls die Tabletten nicht SOFORT anschlagen! Wir haben uns in dem Moment womöglich zu sehr, ebenso wie die Ärzte, auf weitere Wasseransammlungen festgelegt und den Medis wurde vielleicht eine zu lange Dauer für das einsetzen der Wirkung zu gesprochen. (KEIN VORWURF AN IRGENDEINEN ARZT)
Es ist so grausam permanent solch wichtige Entscheidungen zu treffen. Aber fest steht: Es lohnt sich diese zu treffen und zu kämpfen solange es euer Kleiner auch macht. Es waren zwar harte und lange Tage, kurze Nächte, viele von euch haben es ja selbst erlebt und sind dabei ebenso wie die Fellnasen an ihre Grenzen gekommen. Aber in den zwei Wochen die er hellwach und fit war, haben wir viel mit ihm geredet, gekuschelt und nochmal ein ganz anderen Blick auf das Katzenleben genießen können, HCM ist eben keine reine Leidensgeschichte, es gibt auch noch tolle Momente und jeder Tag ist ein Geschenk. Nutzt sie und kostet sie aus. Er war nochmal wie zu seinen besten Zeiten unser kleiner Meckerzausel. Man wird nie den richtigen Zeitpunkt für einen Abschied finden, es gibt ihn nicht für uns "Eltern". ABER für unsere Kleinen schon und diesen sollte man nicht überstrapazieren. Aber jeder kennt seine Fellnase am besten und wird daher auch die richtige Wahl treffen.
Die Diagnose HCM ist hart, keine Frage. Aber man kann auch in schweren Zeiten immer gutes finden. Und das war bei uns der Fall auch wenn es jetzt bis zur Unendlichkeit schmerzt und es das auch immer tun wird.
Ich möchte mich auch in Namen von Sparky an dieser Stelle nochmal bei allen hier bedanken die hier soviel lesenswertes und helfendes zusammengetragen haben, sowie bei allen Ärzten die Sparky in dieser Zeit geholfen und nicht aufgegeben haben!
Liebe Grüße und beste Wünsche und viel Kraft an eure Fellnasen und Euch
Tobi und Sarah