Ich kann dir nur den Echobefund wiedergeben.
Sie (ist trotz des Namens ein Mädchen) hat eine ausgeprägte Hypertrophie des linken Ventrikels, d.h. die Wand der linken Kammer ist zu dick. Das Septum ist ebenfalls hypertrophiert. Zudem besteht eine diastolische Relaxationsstörung, die dicke Wand kann sich in der Füllungsphase nicht gut entspannen, und die Vorhöfe müssen mehr Kraft aufwenden, um das Blut in die Kammern zu pumpen (normal sollte es größtenteils von selber reinfließen). Die Vorhöfe sind gestaut. Zudem besteht (passend zu dem Auskultationsbefund) eine Mitralklappenstenose. Ob die Aortenklappe in Ordnung ist, habe ich nicht mitbekommen.
Das EKG ist bis auf eine ausgeprägte Bradykardie (Snow geht mit der Frequenz, wenn sie sich entspannt, bis auf 100 runter) okay, zumindest bestehen keine Rhythmusstörungen.
Im Röntgen ist das Herz vergrößert.
Snow soll jetzt medikamentös eingestellt werden, sie bekommt einen ACE-Hemmer (Betablocker darf sie wegen der niedrigen Herzfrequenz nicht bekommen) und Clopidogrel (ist ein Plättchenaggregationshemmer, d.h. verhindert die Thrombenbildung, und soll wirksamer als ASS sein). Später soll sie statt dem ACE-Hemmer Diltiazem 30 mg 1/8 Tablette (1,25 - 2,5 mg) 3x/d bekommen.
Ihre Lebenserwartung wird eingeschränkt sein, um wieviel, kann man aber natürlich nicht sagen. Evtl. lässt sich die Krankheit bremsen, dann hat sie noch einige Jahre, aber wie der Verlauf sein wird, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. Ich denke, es ist gut, dass es früh erkannt wurde und jetzt gleich behandelt wird.
Ich habe beschlossen, dass Snow ein schönes Leben haben soll, auch wenn es kürzer sein wird, und möglichst viel Glück, Freude und angenehme Momente erleben soll. Dazu gehört auch, dass ich sie nicht in Watte packe. Sie ist Freigängerin, wenn auch im kontrollierten Freigang, das wird problematisch werden. Die TÄ meinte, dass es passieren kann, dass Snow sich (z.B. wenn sie von einem Hund gejagt wird) so verausgabt, dass sie danach erschöpft einschläft und ich gerade im Winter Gefahr laufe, sie Stunden später als Eiswürfel wiederzufinden. Das macht mir schon Sorge, zumal wir Nachbarn mit einem sehr ungezogenen Zwergspitz haben und sie den die Katzen jagen lassen (ich habe sie schon mehrmals darauf hingewiesen, das zu lassen, aber die sind ungefähr so intelligent wie ein Stück Holz und lachen dann nur dumm herum, weil sie mich für völlig hysterisch halten, weil ich mich wegen einer Katze so anstelle). Mit denen steht ein Gespräch an, ich hoffe, es bringt etwas.
Und Snow wird nur noch in Begleitung raus dürfen, ob ich sie wieder allein rauslasse, muss ich noch schauen. Sie möchte das, aber ich habe echt Sorge, dass sie tatsächlich "umfällt" und zu Schaden kommt, zumal im Sommer etwas <Ähnliches passiert ist... da hat sie eine andere Katze gejagt und ist dann unter einem Busch kollabiert. Ich dachte erst, sie würde sich nur ausruhen, habe dann aber gesehen, dass sie hechelt und völlig schlapp ist. Ich dachte damals, es wäre ein Hitzschlag, und hab sie schnell ins Haus gebracht und abgekühlt, aber evtl. war das auch schon durch die HCM bedingt - die TÄ meinte, dass Snow im Sommer bei Hitze vermehrt Probleme bekommen kann.
Irgendwie überfordert mich das gerade sehr.